Alternative zum Kopfband

DasMoritz

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Guten Abend,

wie in meinem anderen Thread beschrieben plane ich derzeit eine Terrassenüberdachung.

Ich hänge gedanklich im Moment beim Thema "Kopfband" da mir dies aus optischer Sicht im Moment noch ein Dorn im Auge ist. Den Sinn (und die Notwendigkeit) eines Kopfbandes verstehe ich, mir geht es jedoch im Moment um mögliche Alternativen zum Kopfband. Das Kopfband dient bei mir nicht mehr zur Ableitung von Lasten in den Pfosten sondern nur noch zur Dreiecksaussteifung.

Vorhin kam mir die Idee einer Diagonalverstrebung (8cm x 20cm = Sparrenmaß) zwischen dem äußeren und dem danebenliegenden Sparren.

Die Kraft wirkt seitlich auf die Pfette bzw. den äußeren Sparren, durch die Diagonalverstrebung ist die Konstruktion aber gegen eine Parallelverschiebung gesichert - zwar nicht zwischen Pfette und Pfosten aber zwischen Sparren und Sparren. Nach meiner Einschätzung müsste dies ähnlich gut funktionieren wie ein Kopfband, auch wenn die Kraft zunächst über die geringer dimensionierten Sparren geführt / aufgenommen und abgeleitet wird. Ich habe das Kopfband zwischen den Sparren in 45° ausgeführt.

Frage: Ist meine Annahme so korrekt?

Hintergrund meiner Frage:
Ich möchte bei meiner Terrasse aus Gründen der Optik eigentlich auf Kopfbänder verzichten.
SPAX bietet da mit 4 Inforce-Schrauben und 1 HiForce Schrauben ein System das ich gerne anwenden würde, aber noch mit dem oben beschriebenen "horizontalen Kopfband" zwischen den Sparren verstärken würde.

Interessant wäre, welche Alternativen es noch gibt.
10-02-_2019_22-30-18.jpg
 

raziausdud

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Hallo Moritz,

das Dach ist ja an der einen Seite am Haus befestigt, gegen Schaukeln nach links und rechts wirkt Dein Vorschlag meiner Meinung nach genau wie ein Kopfband. Es könnte zusätzlich vielleicht auch am Haus so gemacht werden, also in allen vier Ecken. Oder noch"irgendwo mittendrin", vielleicht auch als bewusst gestalterisches Element in doppelter Form, als diagonales Kreuz genau in der Dachmitte, nur so als Idee.

Mit Deinem Vorschlag kommen wird dem im anderen Thema schon genannten Windrispenband und seiner Funktion wieder näher. Im Grunde hast Du dann mehrere kleine Windrispenbänder.

Und - das haben wir zu Deinem Dach bisher noch gar nicht erwähnt - je nachdem wie fest die Platten am Ende (es war/wird doch Glas, oder?) befestigt werden, tragen auch die meines Erachtens zur Aussteifung in der gewünschten Richtung bei. Hoffentlich schreit jetzt niemand: So fest darf Glas niemals befestigt werden! ... Ich denke dabei an Profile, die mit Gummilippen/-profilen aufs Glas drücken.

Und, da Du offensichtlich immer noch nach DER Lösung suchst (ich kenn das ...), es gibt noch eine: die einzelnen Dachflächen/Balken nicht parallel zueinander machen, sondern leicht schräg, etwa abwechselnd lang trapezförmig oder strahlenförmig. Dann brauchst Du gar keine Bänder mehr.

Rainer
 
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roland44

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Das mit den trapezförmigen Sparren finde ich sehr elegant. Musst nur die Wasserableitung im Auge behalten.
Gruß
Roland
 

DasMoritz

ww-robinie
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Moin,

Danke euch beiden!

Und - das haben wir zu Deinem Dach bisher noch gar nicht erwähnt - je nachdem wie fest die Platten am Ende (es war/wird doch Glas, oder?) befestigt werden, tragen auch die meines Erachtens zur Aussteifung in der gewünschten Richtung bei. Hoffentlich schreit jetzt niemand: So fest darf Glas niemals befestigt werden! ... Ich denke dabei an Profile, die mit Gummilippen/-profilen aufs Glas drücken.

Ja, das stimmt natürlich. Ich denke jedoch, dass das Glas als "Dach" nicht als Element zur Aussteifung der Konstruktion genutzt werden sollte. Meine Vermutung ist, dass das Glas zwar sehr gut aussteifend wirkt, in der Kette aber das letzte Glied sein sollte (also möglichst keine Last mehr aufnimmt). Wenn es dann im Sturm echt mal knackt wäre das schon ziemlich blöd.

Zu deinen anderen Ideen:

Ja, ich würde das horizontale Kopfband in jede Ecke bauen, sodass es harmonisch aussieht, ob ich in der Mitte noch etwas montiere oder nicht weiß ich noch nicht.

Schräg verlaufende Balken würden helfen, setzen aber auch wieder schräg geschnittene Glasplatten voraus - das möchte ich eigentlich vermeiden.

Das mit den trapezförmigen Sparren finde ich sehr elegant. Musst nur die Wasserableitung im Auge behalten.
Gruß
Roland

Danke. Da über dem horizontalen Kopfband noch ein Glas montiert wird, gibt es dort keine Probleme.

Die Gesamtidee um auf das Kopfband zu verzichten ist nun folgende:

- Pfosten- / Sparrenverbindung: 1x Tellerkopfschraube und 4 Zylinderkopfschrauben (20-30° Winkel) stumpf, keine Zapfen.
- Horizontales Kopfband im 45°Winkel zwischen den Sparren wie beschrieben je Ende 1x Tellerkopfschraube und 1x Zylinderkopfschraube

Frage ist dabei: Sollte bei dem horizontalen Kopfband dann mit einem Zapfen / Versatz gearbeitet werden, der wiederum den Sparren (8 x 20cm) schwächt oder sollte das stumpf verschraubt werden?

- Minimale Lastaufnahme durch Aussteifung der Glasplatten

Danke euch,
Moritz
 

raziausdud

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Hallo Moritz,

ich weiß, Du hast jetzt Deine Lösung gefunden. Nur noch ein Bildchen: ich war heute in der "großen Stadt", wie es der Zufall will: mein Schreiben von gestern noch im Kopf, konnte ich heute an der Ampel diesen Schnappschuss machen:



Glasdach.jpg


Und so gaaaaaanz am Rande :emoji_wink:, gestern abend ist mein Dachentwurf fertig geworden .... und zumindest schon mal für interesssant befunden worden ...

Dachentwurf.jpg.png

Rainer
 
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tiepel

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Hi,
wenn einer gegen den Pfosten rennt (um es bildlich darzustellen) bekommst Du (theoretisch) Biegung auf den äußeren Sparren.
Gruß Reimund
PS: Die Anhänge funktionieren
 
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