Schneidebrett aus Mahagoni?!?

Magnum007

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Hallo
Ich habe hier aus alten Treppenstufen ein Schneidebrett aus (vermutlich, Aussage eines Freundes) Mahagoniholz. Bevor ich dies jetzt „in Betrieb“ nehme, erst einmal 2 Fragen:
Handelt es sich eurer Meinung nach anhand der Bilder wirklich um Mahagoni?
Wäre dies denn auch als Schneidebrett geeignet?
Dann die Frage an die, die keine „Ölgegner“ sind. Das Brett soll schließlich auch schön - nach unserem Geschmack - aussehen.
Außerdem bin ich der Meinung, dass es durch Einölen eben auch besser gehen Feuchtigkeit geschützt ist.
Aber die eigentliche Frage:
Ich habe nun schon gelernt, dass Lein- und Walnussöl trockene Öle sind, die aushärten und die Oberfläche noch widerstandsfähiger machen. Wenn ich eines der beiden Öle nun nutze, muss diese ja ca. 3 Wochen einwirken, bevor man das Brett nutzt.
Wie schaut es für spätere Behandlungen aus? Muss es jedesmal solange einwirken?
Wie oft sollte man es nachbehandeln?
Wenn etwas gegen diese Öle spricht, lasse ich mich auch gerne belehren.
Aber bitte keine Bekehrungen von wegen „nicht ölen“. Ich möchte das Brett auf jeden schützen!
Danke im Voraus
Roland IMG_4894.jpeg
 

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rhinelander61

ww-buche
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Moin,
Wir haben mehrere Stirnholzbretter und ein oder zwei Langlozbretter im normalen Gebrauch.
Alle mit Walnussöl geölt - bei keinem irgendwelche besonderen Wartezeiten eingehalten.
Benutzen - spülen ‐ abtrocknen oder einfach stehen lassen bis sie trocken sind - benutzen - spülen ....
Wenn mir danach ist, ölen ich nach, stell sie beiseite und benutze sie wieder, sobald ich eins brauche.
Das kann 1 Stunde dauern oder mal 1 Tag. Aber sicher keine Wochen.

HG Andreas
 

Christoph1981

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Hallo Roland,

Ich würde das auch für Mahagoni halten, habe aber schon seeeeehr lange keins mehr in der Hand gehabt.

Über die Eignung als Schneidbrett weiss ich nix zu sagen, auch zu einem geeigneten Öl nicht.

Aber da kommt bestimmt noch was.

Grüße
Christoph
 

Mathis

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Ich habe nun schon gelernt, dass Lein- und Walnussöl die aushärten und die Oberfläche noch widerstandsfähiger machen. Wenn ich eines der beiden Öle nun nutze, muss diese ja ca. 3 Wochen einwirken, bevor man das Brett nutzt
Das stimmt so einfach nicht, Walnussöl braucht lange Zeit zum Trocknen, und Leinöl trocknet nur dann schnell, wenn es Sikkative enthält. Also Leinölfirnis statt Leinöl.
Die Bilder zeigen übrigens afrikanisches Kosipo oder Sapeli, also kein echtes Mahagoni, aber fast genau so gut.
 

xv_treiber

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Also wir behandeln die meisten unserer Drechselergebnisse mit Walnussöl und können nicht bestätigen, dass das Trocknen lange dauert. Die Sachen sind spätestens am nächsten Tag uneingeschränkt nutzbar. Nach der letzten Ölung natürlich, einmaliges behandeln ist nicht ausreichend, zwei bis drei mal im Stundenabstand sollten es schon sein. Da ist nix mit langere Wartezeit. Aus der Praxis.
 

Magnum007

ww-kastanie
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Moin,
Wir haben mehrere Stirnholzbretter und ein oder zwei Langlozbretter im normalen Gebrauch.
Alle mit Walnussöl geölt - bei keinem irgendwelche besonderen Wartezeiten eingehalten.
Benutzen - spülen ‐ abtrocknen oder einfach stehen lassen bis sie trocken sind - benutzen - spülen ....
Wenn mir danach ist, ölen ich nach, stell sie beiseite und benutze sie wieder, sobald ich eins brauche.
Das kann 1 Stunde dauern oder mal 1 Tag. Aber sicher keine Wochen.

HG Andreas
Das hört sich dann schon besser an! Dann werde ich mich mal nach Walnussöl umschauen.
Es gibt ja auch von diversen Herstellern von Holzpflegemittel, sogar speziell „Schneidebrett Pflegemittel“. Was ist davon zu halten?

Sikkative…Ist das nicht giftig?
Kosipo… Sapeli… Noch nie gehört. Aber wenn dies genauso gut ist reicht mir das.
Aber prinzipiell ist nichts gegen dieses Holz für ein Schneidebrett einzuwenden…!?!
 

flüsterholz

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Wäre hier auch am ehesten bei Sapeli. Also das "Magagoni", was gerne bei Gitarren verwendet wird. Müsste dann so ein wenig nach Zeder riechen. Bei Ölen nehm ich seit einigen Jahren sehr gerne das von Ottosson. Trocknet auch ohne Sikkative durch Vorbehandlung recht schnell. Härtet sehr gut, da aus schwedischem Anbau. Von deutschen Herstellern schafft das wohl nur noch König in der Qualität ( habs aber noch nicht ausprobiert). Ich warte 3 bis 4 Tage, wenn ich es pur verwende, bevor ich es nutze oder die Oberfläche weiter behandle. Bekommst du bei Deffner und Johann oder beim Leinölladen.

Edit. Denke nicht, dass etwas gegen Sapeli bei Schneidbrettern spricht, wurde auch für Fenster und Haustüren genutzt.
 

Arkhan1806

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Ich hab hier auch ein kleines Schneidebrett aus Sapeli, das klappt super! Ist schön hart und verschleißt damit sehr wenig.
Ich würde mir aber bei deinen Brett evtl. überlegen, ob du nicht was tun willst, um das schüsseln zu verhindern. Ist ja schon ziemlich breit und wird ja regelmäßig auch mal nur einseitig nass werden. Wäre schade um das Holz, wenn das in nem halben Jahr krumm und schief ist.
 

IngoS

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ch würde mir aber bei deinen Brett evtl. überlegen, ob du nicht was tun willst, um das schüsseln zu verhindern. Ist ja schon ziemlich breit und wird ja regelmäßig auch mal nur einseitig nass werden.

Hallo,

darum ist es wichtig, das Brett von beiden Seiten nutzen zu können. Immer die hohle Seite kommt auf den Tisch um Wackeln zu verhindern. Damit das klaglos funktioniert, die Griffmulden mittig ins Stirnholz, oder, auch interessant die Stirnseiten unter 30° abschrägen, beide Seiten gleich, dann kann das Brett immer an einer Seite angehoben werden, egal wie rum es liegt.
Reinigung, nach jedem Gebrauch mit Spülmittel und viel Wasser abwaschen, bei Gemüse reicht kalt, bei Fleisch heiß und zum Trocknen auf die Kante stellen. Gratleisten sind überflüssig.

Gruß

Ingo
 

Lico

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Doppelt gekochtes Leinöl trocknet auch ohne Sikkative relativ schnell, also im Verhältnis zu dem normalen "Salat-Leinöl". Das funktioniert möglicherweise mit Walnussöl genau so.

Lico
 

Johannes

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Hallo,
bei dem Brett, braucht man nichts gegen das Schüsseln zu unternehmen. Die Jahresringe sind doch fast parallel.

Es grüßt Johannes
 

Lorenzo

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Was kann man gegen dass Schüsseln tun?
Gratleisten gehen, dann hat man aber definitiv nur noch eine Seite die man verwenden kann. Hirnleisten gibts noch:
brettl.jpg
https://www.woodworker.de/forum/threads/brotschneidebrett-aus-esche.116741/
Die von Ingo erwähnten starken Fasen hab ich auch gemacht um das Brett leicht anheben zu können. Und obwohl ich Seitenbretter verwendet hab, die sich gerne schüsseln, und auch nur 2 Stück nebeneinander, das Brett bleibt das ganze Jahr über schnurgerade.
 

hlzbt

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irgendwo
Das (vermutlich) Sipo wäre mir zwar für ein Schneidbrett zu schade (da hätte ich genug andere Anwendungen an Boot und Musikinstrumenten), aber wir haben Bretter, die direkt mit Lebensmitteln in Kontakt kommen, immer "nur" mit Speiseöl behandelt. Dauert halt, bis es trocken ist; ist aber nach dem ersten Mal auch nicht so wichtig.
 

mc2

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Erdnussöl ist mein Hausmittel. Bis jetzt genügte einmal einlassen. Kurze Trocknungszeit, zum auffrischen mit 400er Schleifpapier von Hand drüber und mit einem mit Erdnussöl leicht getränkten Lappen wieder nachölen.
 

Besserwisser

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Beim ScHneidbrett isses eigentlich egal, was man nimmt. FRüher habe ich auch immer das teure Walnussöl benutzt. SChon seit vielen Jahren benutzte ich Sonnenblumenöl, das trocknet auch.
Trocken und trocken sind ja zwei Paar Schuhe. Richtig trocken ist ja dann, wenn allles eingedrungene Öl, also auch das tief eingezogene, polymerisiert ist. Beim Schneidbrett ist aber zweifellos unwichtig, selbst leichte Rückstände von noch nicht einmal getrocknetem Öl würden der geschnittenen Karotte weder geschmacklich noch sonst irgendwie schaden.
Hirnleisten bei Schneibrettchen mag ich nicht, da entstehen Fugen, in denen sich Schmand festsetzten kann.
Gegen das Schüsseln hilft vor allem eine bessere Holzauswahl mit stehenden Jahresringen.
 

Lorenzo

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Hirnleisten bei Schneibrettchen mag ich nicht, da entstehen Fugen, in denen sich Schmand festsetzten kann.
Seh ich genauso.
Ich würde die Verbindung auch nicht empfehlen für Bretter auf denen man leichter verderbliche und feuchte Sachen schneidet, (besonders nicht für Fleisch, obwohl ich ein Holzbrett da generell nicht ausschließen würde) weil durch die Öffnungen an der Brettseite was an Stellen kommen kann die praktisch unmöglich zu reinigen sind. Zum Brot schneiden ist es super, und für mich wars vor allem ne Verbindung die ich einfach mal praktisch gemacht haben wollte, weil ich die klassische Optik schon gerne mag
Wollte die Hirnleiste nur erwähnt haben.
 

IngoS

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Gratleisten gehen, dann hat man aber definitiv nur noch eine Seite die man verwenden kann. Hirnleisten gibts noch:
Anhang anzeigen 188400
https://www.woodworker.de/forum/threads/brotschneidebrett-aus-esche.116741/
Die von Ingo erwähnten starken Fasen hab ich auch gemacht um das Brett leicht anheben zu können. Und obwohl ich Seitenbretter verwendet hab, die sich gerne schüsseln, und auch nur 2 Stück nebeneinander, das Brett bleibt das ganze Jahr über schnurgerade.
Hallo,

Zum besseren Verständnis rasch ein Brett gesägt.
Mit den angesägten Fasen meine ich noch etwas anders.
Das sieht so aus. Egal auf welcher Seite man schneidet, man kann immer zum Aufheben unter eine Kante fassen. IMG_20250129_091110.jpg

IMG_20250129_091049.jpg

Ich finde es nicht ehrenrührich, beide Seiten eines Brettes zu benutzen.
Natürlich sind Kernbretter mit stehenden Ringen besser gegen Schüsseln gewappnet. Wenn man allerdings, wie wir häufig sehr nasses Gut schneidet, ist der Feuchteunterschied der beiden Seiten so groß, dass auch diese Bretter schüsseln.
Das oben gezeigte Brett wird dann einfach immer auf die hohle Seite gelegt und wackelt nie.

Gruß Ingo
 
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