Zinkeneinteilung Hartholz / Weichholz

Friederich

ww-robinie
Registriert
14. Dezember 2014
Beiträge
8.002
auf einem beliebigen Stück Holz oder Papier
Da sollte dann aber ein Anschlag dran.

Hatte mir mal einen kleinen Schreinerwinkel gebaut, nur halt nicht rechtwinkelig, sondern mit der Zinkenschräge. Dann aber verlegt und doch wieder die Schmiege verwendet. Komm damit einwandfrei zurecht.
 

stefan.

ww-ulme
Registriert
9. März 2025
Beiträge
194
Ort
Augsburg
Genau, mit den Veritas-Schablonen oder dem Selbstbau von @flüsterholz kann man das Hirnholz und den senkrechten Riss gleichzeitig machen. Ist zum einen schneller, zum anderen etwas präziser weil man andernfalls wieder am Riss anlegen muss.
 

flüsterholz

ww-robinie
Registriert
18. Juli 2022
Beiträge
2.726
Ort
südlicher Odenwald
Unsere Vorfahren haben die Zinken vielfach auf Augenmaß geschnitten. Bei exquisiten, sichtbaren Zinken wurde sicherlich auch schon aufgeteilt und angerissen. Es war aber viel mehr Erfahrung und Übung vorhanden und auch damals schon war Zeit=Geld und die Zeit fürs Anreissen hat man sich gespart.
LG Gerhard
Zum Teil hast du da sicherlich recht. Ich kenne es auch noch aus den Erzählungen meines Urgroßvaters, dass er bei einer Neueinstellung nachweisen musste, wieviele Zinken er in einer halben Stunde anfertigen konnte. Bei vielen alten Möbeln kann man aber auch noch den Riss des Zinkengrundes erkennen. Zumindest der wurde noch gemacht.
Ich überlege gerade, ob ich mich an ein Möbelstück erinnere, an dem bewusst die Zinkung als gestalterisches Element gezeigt wurde. Außer bei geöffneten Schubladen ( halbverdeckt), fällt mir gerade nichts ein. In der Regel wurde alles so gebaut, dass man die Holzverbindungen möglichst nicht sieht.

Gruß Michael
 

stefan.

ww-ulme
Registriert
9. März 2025
Beiträge
194
Ort
Augsburg
Ich habe gerade beim Rumstöbern noch eine alte Probeecke gefunden. Damals habe ich die Zinken mit der Methode, die von Christian verlinkt wurde, angerissen. Also halbe Brettstärke anreißen, dann dreimal die Brettstärke und Linien verbinden etc. Man sieht sogar noch leicht den Bleistiftstrich auf dem zweiten Bild. Der Winkel entspricht ziemlich genau der 1:6 Teilung der Veritas Schablone.
 

Anhänge

  • IMG_20250815_134454.jpg
    IMG_20250815_134454.jpg
    82,1 KB · Aufrufe: 28
  • IMG_20250815_134409.jpg
    IMG_20250815_134409.jpg
    84,9 KB · Aufrufe: 28
  • IMG_20250815_134428.jpg
    IMG_20250815_134428.jpg
    78,6 KB · Aufrufe: 28

Holz-Christian

ww-robinie
Registriert
30. September 2009
Beiträge
5.726
Alter
48
Ort
Bayerischer Wald
Ich habe gerade beim Rumstöbern noch eine alte Probeecke gefunden. Damals habe ich die Zinken mit der Methode, die von Christian verlinkt wurde, angerissen. Also halbe Brettstärke anreißen, dann dreimal die Brettstärke und Linien verbinden etc. Man sieht sogar noch leicht den Bleistiftstrich auf dem zweiten Bild. Der Winkel entspricht ziemlich genau der 1:6 Teilung der Veritas Schablone.
Die Schwalben und Zinken sind hier aber sehr breit.
Da hätte es noch mindestens eine Schwalbe mehr vertragen.
Aber saubere Arbeit!
 

stefan.

ww-ulme
Registriert
9. März 2025
Beiträge
194
Ort
Augsburg
Ja, nach der Konstruktion sollte es ein Schwalben mehr sein. Ich muss aber sagen, dass mir diese asymmetrische Aufteilung mit breiteren Schwalben optisch mehr gefällt als gleichmäßige Schwalben und Zinken.
 

derdad

Moderator
Registriert
3. Juli 2005
Beiträge
5.859
Ort
Wien/österreich
den Riss des Zinkengrundes erkennen. Zumindest der wurde noch gemacht.
Den hat man gebraucht, das ging nicht auf Augenmaß.
Mein Vater hat mir erklärt sie haben mit dem Streichmaß, speziell auf der Innenseite, immer ganz tief angerissen, dann ist das erste Holzblattl nach dem Sägen praktisch von alleine herausgefallen. Geht aber nur mit Streichmaß mit kleiner Schneide.
LG Gerhard
 

Friederich

ww-robinie
Registriert
14. Dezember 2014
Beiträge
8.002
Aus rein technischer Sicht ist es wichtig, dass der Randzinken die richtige Breite hat. Zu schmal, dann kann er leicht wegbrechen beim Zusammenzwingen. Zu breit, dann ist der Bereich schlechter Verleimung (da auf Hirnholz) unnötig groß.
Zu breite Randzinken haben außerem bei z.B. Schubladen den Nachteil, dass man den Boden unnötig hoch anbringen muss. (Die Nut dafür soll ja in der untersten Schwalbe verlaufen).

Die übliche Aufteilung (Schwalben dopelt so breit wie Zinken) erscheint mir diesbezüglich ein guter Kompromiss.
 

flüsterholz

ww-robinie
Registriert
18. Juli 2022
Beiträge
2.726
Ort
südlicher Odenwald
Die übliche Aufteilung (Schwalben dopelt so breit wie Zinken) erscheint mir diesbezüglich ein guter Kompromiss.
Ich denke, diese Einteilung hat sich in Deutschland erst sehr spät durchgesetzt. Ich vermute mal, von dem ausgehend was ich kenne, ohne es aber wirklich zu wissen, seit den 50er Jahren des 20.Jhd. Alles was ich an Möbeln bis etwa 1910 hatte, hatte diese Einteilung in der Regel nicht. Aber vielleicht weiß da jemand was genaueres.
Auch bei halbverdeckten Zinken sind sie kein Zierelement, sondern eben von vorne verdeckt.
LG Gerhard
Das ist mir schon klar. Das bezog sich auf deinen vorherigen Beitrag. Das wäre so das einzige, was mir eingefallen wäre, was sichtbar wäre. Ansonsten wüsste ich bei antiken Möbeln keine sichtbare Zinkung. Die waren in der Regel durch Zierleisten ( Kranz und Sockel) verdeckt.

Interessant vielleicht noch, dass gerade bei den Standardmöbeln des Historismus oft die Sägeschnitte über den Riss des Zinkengrundes hinausgingen. Sonderlich genau hat man es in dieser Zeit wirklich nicht mehr genommen. Zeit war, wie du bereits anmerktest, oft schon der entscheidende Faktor beim Bau von Möbeln. Man findet aber auch in dieser Zeit noch Möbel, die sehr hochwertig gebaut wurden. Teilweise auch als Nachbau oder bewusste Fälschung vorhergehender Epochen.

Gruß Michael
 

Johannes

ww-robinie
Registriert
14. September 2011
Beiträge
7.485
Alter
67
Ort
Darmstadt/Dieburg
Wiß ich doch.
Trotzdem gibts heute kam Jemanden, der auf die Idee käme, Gestellsäge zu benutzen; schon garnicht für Schwalbenschwänze.
Hallo,
das kann man so nicht sagen. Natürlich gibt es angenehmere Sägen, wenn man kleine Kästchen zinkt, aber wenn man z. B. eine Frühstückstheke aus 4cm Massivholz auf einer Seite mit einer Stütze per Schwalben und Zinken ausführt, ist die Gestellsäge die passende Säge.

Es grüßt Johannes
 
Oben Unten