Wo bekommt man gutes Buche Leimholz für Möbel?

Kramer

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Ich will mich zum ersten mal an richtige Möbel aus Leimholz wagen. Mit neuen Küchenfronten in Rahmenbauweise wollte ich langsam anfangen.

Bloß wo bekomme ich vernünftiges Holz her? Baumarkt scheidet aus. Was die dort Leimholz nennen, ist mir zu bunt.

Vor allem mag ich die Gleichgültigkeit und mäßige Arbeit vieler Säge-Bediener im Baumarkt nicht. Deswegen werde ich maschinenmäßig etwas aufrüsten, so daß ich mir das Holz selber zuschneiden kann. Richtig große Platten werde ich aber aus platzgründen nicht verarbeiten können. Also nicht größer als ungefähr 200 X 80 mm.

Kennt jemand einen Händler, oder Tischler in Bremen, bei dem man, als Privatkunde, schönes Leimholz, vielleicht sogar mit durchgehenden Lamellen bekommt? Mit welchen Preisen müßte ich für ein sehr gutes Leimholz ungefähr pro qm, bei ca. 19 mm stärke, rechnen?
 

Georg L.

ww-robinie
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Gutes Leimholz sollte dir eigentlich jeder Holzhändler besorgen können. Gute Bucheleimholz mit durchgehenden Lamellen kostet hier bei meinem Holzhändler (Mannheim) ca 60 € der m².
 

fritz-rs

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Bei durchgehenden Lamellen ist das natürlich nur ein halbes Leimholz, weil der Sinn von Leimholz, den Verzug durch ein Verteilen der Kräfte auf kleine Lamellen zu minimieren, damit nur zu einem wesentlich geringeren Teil erreicht wird. Bei Platten in Brettstärke rechne mit einem Verziehen!
Wenn es Dir nicht auf das Bild, z.B. bei einer großen Tischplatte ankommt, dann hole Dir besser ein paar Bretter/Dielen gedämpfte Buche oder auch ein anderes Holz, mit dem Du sicher besser arbeiten kannst.
Sind keine Hobelmaschinen in Deiner Werkstatt, schneide die Stücke zu und lasse sie Dir von einem Schreiner abrichten und auf Dickte bringen. Das wird nicht teurer, als Deine Leimholzplatten.
Für einige 100er bekommst Du auch eine gebrauchte Kombimaschine von ElektraBeckum oder Scheppach, mit der sich durchaus arbeiten läßt.

Gruß Fritz
 

fritz-rs

am 7.9.2016 verstorben
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Georg,

Du wunderst Dich offensichtlich über meine Aussage.
Dann will ich noch weiter darauf eingehen:
M. W. hat diese Längenschäfterei von Holz im Holzfensterbau begonnen, auch bei Brettschichtholz. Zum Einen natürlich, um weniger Abfall zu haben und auch kleineres Holz nicht dem Ofen zuführen zu müssen, im Wesentlichen aber, um Verdrehungen/Verzug/Risse auszuschließen.
Wenn ich ein langes Holz habe, das z.B. drehwuchsbelastet ist, oder gar ein Herzstück, wird diese Kraft in einem kleinen Stück von den Nachbarlamellen aufgefangen und kann sich nicht störend im Rahmen zeigen.
Wenn eine solche Lamelle auf ganze Länge durchgeht, kann sie eine ganze Platte verdrehen.
Und, wenn das kein gedämpftes Material ist, toben sich diese Kräfte in einer dünnen Buchenplatte sehr direkt aus.

Gruß Fritz
 

Mister G

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Georg, Du wunderst Dich offensichtlich über meine Aussage.

Das tue ich allerdings auch. So kann der Baumarktfuzzi versuchen, dem Laien die Klötzchenplatte schön zu reden. Das ändert aber nichts daran, dass es leider Quatsch ist. Die einzige Daseinsberechtigung für solche Flickenteppiche ist die Resteverwertung und evtl. die Preisersparnis. Sorry Fritz: alles andere ist schlechtes Vertretergelaber.

Mit Tischlerarbeit hat so eine Platte nichts zu tun. Sieht aber immerhin noch etwas besser aus, als eine rohe Spanplatte, weil die "Späne" halt etwas größer sind. (Das war ironisch).
 

WinfriedM

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Wenn ich ein langes Holz habe, das z.B. drehwuchsbelastet ist, oder gar ein Herzstück, wird diese Kraft in einem kleinen Stück von den Nachbarlamellen aufgefangen und kann sich nicht störend im Rahmen zeigen.
Wenn eine solche Lamelle auf ganze Länge durchgeht, kann sie eine ganze Platte verdrehen.

Ich versuche gerade, mir das mal vorzustellen. Wenn eine Drehwuchslamelle zwischen 2 normalen Lamellen verleimt ist, kann sich eigentlich nichts mehr drehen. Das würde nur gehen, wenn die Leimfuge aufreißt.

Von der Theorie, dass keilgezinktes Leimholz weniger zum Verzug neigt, hab ich noch nichts gehört. Würde mich interessieren, ob es dazu wissenschaftliche Untersuchungen gibt. Ein Stück weit kann ich deine Argumente nachvollziehen.

Eine Gegentheorie: Bei keilgezinktem Leimholz wird auf keine Verleimregeln geachtet. Bei durchgehenden Lamellen in der Regel schon. Hierdurch kann man viel Einfluss auf den Verzug nehmen, womit Leimholz mit durchgehenden Lamellen sich typisch weniger verzieht.

In der Praxis hab ich schon öfters erlebt, wie extrem keilgezinkte Buche verzogen sein kann.
 

welaloba

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Hallo, ich frage mich einfach nur, wieso man aus diesem Müll etwas anderes als Einlegeböden oder Kellerregale machen möchte. Zum Schränke bauen gibt's doch sicher auch etwas hübscheres Leimholz... mal rein optisch betrachtet...
Gruß Werner
 

WinfriedM

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Das man kurze Holzstäbe als "Müll" empfindet, ist aber nun völlig subjektiv. Es gibt Menschen, denen gefällt genau das sehr gut. Ich finde keilgezinktes Leimholz von der Optik auch recht angenehm und ökologisch ist das auch sinnvoll, das wertvolle Holz besser ausnutzen zu können. Parkett sind ja auch kurze Holzstäbe und da spricht eigentlich keiner von Müll.

Weil dieses Material aber massenhaft in Baumärkten angeboten wird und jeder Heimwerker was draus baut, hab ich mich schon etwas dran satt gesehen. Ganz ähnlich wie bei Multiplex.
 

gleiter

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Hi!

Ich habe zwei Stücke Buchenarbeitsplatte, vor rund 25 Jahren im Möbelhaus mit dem Elch im Logo gekauft. Keilgezinkt Lamellen. Diese Platten sind wirklich schön gemacht - alle Lamellenteile sind gleich lang und in durchgehend einheitlicher Farbsortierung. Noch dazu haben die Lamellen eine Breite von knapp über 60 mm und sind in einem zueinander passenden Verbund gelegt.

Tja - und dann sehe ich gelegentlich "moderne" keilgezinkte Platten - mir kommt das Grauen. Die einzelnen Lamellenteile sind unterschiedlich lang und gefühlt völlig lieblos aneinander gefügt. Hell an Dunkel bunt gemischt und mit gerade noch 40 mm Lamellenbreite ergibt sich ein sehr unschönes Gesamtbild. Sehr "schön" zu sehen in diesem Thread: https://www.woodworker.de/forum/erstes-moebelstueck-nachttisch-t50294.html Dieses wunderschön gebaute Möbel verliert in meinem Empfinden sehr viel an Eleganz durch das deutlich sichtbare Flickwerk im Sockelbereich.

Leimholzplatten mit durchgehenden Lamellen wirken zwar ruhiger im Erscheinungsbild, aber auch hier sehe ich immer wieder Ausreisser in der Zusammenlegung der Lamellen. Wenn da in einem an sich recht einheitlichen Farbbild plötzlich eine deutlich dunklere Lamelle eingebaut ist hat die Platte jeglichen Wert verloren. Oder - es werden vier, fünf hellere Lamellen neben drei, vier deutlich dunklere gelegt - pfui Deibel.

Und bevor ich noch über so schicke Maschinen wie Abrichte/Dickte verfügen konnte habe ich auch schon mal Leimholzplatten Lamellenweise aufgetrennt um an Rahmenteile für Türen oder Ähnliches zu kommen. Da war sehr viel Ausschuss dabei, gerade bei Buchenleimholz haben sich die frisch runter geschnittenen Lamellen munter gedreht und gewunden, haben geschüsselt wie verrückt und waren nur noch für den Ofen brauchbar.

Leimholz ist bei mir noch gut für Korpi und für Einlegeböden.

Wobei es beim Korpuss auch sehr darauf ankommt wo er steht und wieviel davon direkt zu sehen ist.

Lange Rede - kurzer Sinn: Für Küchenfronten in Rahmenbauweise würde ich mir Schnittholz besorgen, und wenn ich keine Hobelmöglichkeit hätte, es wenigstens grob zuschneiden und beim Tischler um's Eck abrichten lassen. Ist vermutlich noch immer billiger als eine Leimholzplatte.

Gruß, André.
 

GTTurboR5

ww-birke
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Wer schon mal in einem Plattenwerk war wo keilgezinkte Platten produziert werden sie die Sortierung dann etwas anders.
bei der menge was da Täglich durch geht ist eine Lamelle wo dem Kunden nicht optisch anspricht nicht wichtig.
Wir verarbeiten ca 4m³ Platten in der Woche verschiedene Sortierungen und Stärken.

Und fast alles kommt aus dem Osten.
Wir fahren in die Slowakei um unsere Ware selbst abzuholen.
 

welaloba

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Ich zitiere mal einen der Vorredner:
So kann der Baumarktfuzzi versuchen, dem Laien die Klötzchenplatte schön zu reden. Das ändert aber nichts daran, dass es leider Quatsch ist. Die einzige Daseinsberechtigung für solche Flickenteppiche ist die Resteverwertung und evtl. die Preisersparnis. Sorry Fritz: alles andere ist schlechtes Vertretergelaber.
Mit Tischlerarbeit hat so eine Platte nichts zu tun. Sieht aber immerhin noch etwas besser aus, als eine rohe Spanplatte, weil die "Späne" halt etwas größer sind. (Das war ironisch).

Was ich sagte, war, mit Verlaub, meine persönliche Meinung. Das Thema "Kernbuche" haben wir in dieser Runde auch schon ausführlich genießen können. Ist doch immer das alte Spiel: Je besser ich was bewerbe, desto besser verkauft sich das Zeug. Den Möbelhauskunden bleibt nichts anderes übrig, als das Material gut zu finden, je nach Preissegment wird kaum noch was anderes angeboten. Ich glaube also, dass Sehgewohnheiten dem Angebot folgen und wir das Möbel aus Stückelplatte irgendwann gut finden.
Und selbstverständlich kann Kramer seine Küche aus Leimholz bauen. Vielleicht findet er ja noch welches, was nicht so bunt ist.
Gruß Werner
 

WinfriedM

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Der Baumarkt hat zumindest den Vorteil, dass man aus einem großen Stapel auswählen kann. Da steht auch keiner hinter einem und guckt auf die Uhr.
 

gleiter

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Der Baumarkt hat zumindest den Vorteil, dass man aus einem großen Stapel auswählen kann. Da steht auch keiner hinter einem und guckt auf die Uhr.

Bei Fichte Leimholz passiert: Die Qual der Wahl zwischen Qualität C, Qualität C und Qualität C. Auf Nachfrage nach Qualität A kam die Antwort dass die Kunden nicht willens sind (freiwillig? Oder ist Geiz wirklich schon so geil?) den Mehrpreis zu bezahlen.
 

bello

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Also ich sehe in einem Baumarkt keinen Vorteil. Was nützt es mir in einem Haufen Schrott zu wühlen? In einem Radius von 5 km habe ich hier vier Baumärkte, alle kein Service, keine Ahnung, alles zu teuer- In ähnlichem Radius habe ich drei Holzhändler und drei weitere die wöchentlich hier anfahren. Sollte einer eine unbrauchbare Platte auf dem LKW haben, nimmt er sie wieder. Und auch ich gehe gerne zum Händler und suche mir etwas aus, keiner schaut auf die Uhr und der hinter mir steht, ist schließlich dafür da, um die Platten umzuschichten und diese dann in mein Fahrzeug zu laden.

Da Kramer nicht sagt in welcher Reigon er sein Holz benötigt, bleibt halt nur ein Hinweis berthold-holz | Massivholzdiele | Leimholzplatten | Massivholzplatte | Verwendung | Verlegung | Pflege | Sortierungen und den örtlichen Holzhändler fragen, ob er da ordern kann.
 

Glismann

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Holzfachhandel ist nicht Max Bar, Opi, und wie die alle heissen.

Im Holzfachhandel gibt es richtige Leimholzplatten, die kosten allerdings auch Geld.
 

Kramer

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Erst mal vielen Dank für die vielen Kommentare. Hat mich zwar bei meinem eigentlichen Problem, nämlich einen guten Händler hier in Bremen zu finden, noch nicht entscheidend weitergebracht, aber ich finde die Diskussion darüber, welches Holz man nehmen sollte, auch sehr interessant.

Ich beurteile Leimholz rein nach Optik, weil mir das Fachwissen fehlt. In den Baumärkten gibt es meistens nur ziemlich bunte Ware. Ausnahme ist Max Bahr, dort gibt es Buche Leimholzplatten, die vergleichsweise ausgewogen aussehen, aber nur in einer Stärke von 18 mm. Kostenpunkt: ca. 48 EUR/qm. Die gingen zur Not, aber eigentlich wollte ich solche Notlösungen nicht mehr. Ich suche nicht in erster Linie billiges Holz, sondern gutes. Den Preis von 60 EUR/qm für Leimholz mit durchgehenden Lamellen, den Georg genannt hat, empfinde ich z.B. noch als sehr erträglich.

Habe heute noch mal bei RS Möbel geschaut, die haben z.B. Küchen aus Buche mit durchgehenden Lamellen. 22 mm dick. Das gefällt mir sehr gut. Überhaupt mag ich Buche sehr, deswegen möchte ich es auch verwenden. Das ist reine Geschmacksache, andere mögen z.B. Kiefernholz, das auf mich wiederum billig wirkt (Ich sage das nur weil hier jemand meinte, Buche wäre nix).

Die Idee mit dem Schnittholz finde ich absolut interessant, aber leider habe ich nicht die nötigen Maschinen. Also müßte ich nicht nur nach einem Holzhändler suchen, der vernünftiges Holz hat, sondern auch nach einen vernünftigen Tischler. Insgesamt wäre der Aufwand bei Schnittholz also für mich als Heimwerker leider relativ groß. Verzieht sich das verarbeitete Schnittholz nicht deutlich mehr, als das Leimholz?

Wegen dem Händler in Bremen werde ich wohl mal in die gelben Seiten schauen und dann ein paar Händler abklappern. Ist nur blöd immer fragen zu müssen, ob die überhaupt an Privatkunden verkaufen und dann auch überhaupt nicht zu wissen, ob die überhaupt vernünftiges Holz haben. Werde dann aber mal nach Berthold-Holz fragen.
 

koala

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Hallo Kramer,
Holz-Behrens
das ist (meiner Meinung nach...) eine sehr gute Adresse, unter Standorte findet sich hier Oldenburg, wäre von Bremen aus machbar. Liefern auch zu moderaten Preisen, auch an Privatpersonen, ich bin da sehr zufrieden!
Gruß Manfred
 

Mister G

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Verzieht sich das verarbeitete Schnittholz nicht deutlich mehr, als das Leimholz?

Grundsätzlich: nein. Dem Holz ist es egal, ob es in der Fabrik industriell zu Leimholzplatten verarbeitet worden ist oder vom Tischler in handwerklicher Manier zu Brettflächen (was prinzipiell das selbe ist). Vorausgesetzt allerdings, dass in beiden Fällen das Holz gut ausgewählt wurde, es fachgerecht auf die richtige Zielholzfeuchte getrocknet wurde und bei der Verarbeitung regelgerecht gearbeitet wurde. Gerade ersteres und letzteres kann der Tischler möglicherweise eher gewährleisten - wenn er sich entsprechend Mühe gibt.

Bei Luftfeuchte- und damit Holzfeuchteänderungen werden beide Materialien arbeiten. Ob sie sich auch werfen (= "verziehen") hängt vor allem davon ab, wie sie weiterverarbeitet worden sind - sprich:emoji_open_mouth:b die Möbelkonstruktion das Werfen (nicht aber das Quellen und Schwinden!) des Holzes verhindert. Das kann z.B. durch Rahmenkonstruktionen, Hirnleisten, Gratleisten, gezinkte Korpusse, u.a.m. geschehen.
 

Kramer

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@Mister G: Wie wohl die meisten Laien, bin auch ich bisher immer davon ausgegangen, daß sich Leimholz weniger verzieht. Wirklich interessant, zu erfahren, daß das gar nicht stimmt. Eigentlich wäre dann ja Schnittholz das ideale Holz für den Möbelbau. Für den Heimwerker müßte es noch abgerichtet sein, so daß er es nur noch mit üblichen Heimwerkermitteln bearbeiten muß. Warum gibt es so ein Holz nicht im Baumarkt, wenn es, laut "gleiter", nicht mal unbedingt teurer sein muß, als Leimholz?

Von der Idee, die Türen aus Schnittholz zu machen wäre ich schon ziemlich begeistert. Vielleicht wird das ja doch noch was. Falls ich jemals einen vernünftigen Holzhändler finden sollte, werde ich auf jeden Fall mal nach Schnittholz schauen. Muß man Schnittholz eigentlich noch trocknen lassen, oder kann das gleich verarbeitet werden? Der Name hört sich irgendwie so an, als wäre das frisch vom Stamm geschnitten.

@koala: Bis nach Oldenburg sind es immerhin rund 40 km. Macht jedes mal 80 km, wenn ich Holz brauche. Das würde ich zwar auch machen, wenn ich dort gutes Holz bekommen würde, aber ein Händler in Bremen wäre schon schöner. Habe den Händler auf jeden Fall schon mal zu meinen Favoriten hinzugefügt. Kaufst du dein Holz denn bei dem Händler in Oldenburg, oder bei einer anderen Filliale?

Soweit ich es aus einem anderen Thread weiß, ist Roggemann wohl so ein Laden, der nicht speziell auf Privatkunden eingestellt ist. Da kann man nur ganze Platten kaufen und kann sich das Holz auch vorher nicht anschauen. Man sagt denen also was man haben möchte und dann holt man das, was der Lagermann einem hingestellt hat, an irgendeinem Rolltor auf dem Gelände ab. So ähnlich soll es bei Hansa Holz auch sein.

Für gewerbliche Kunden ist das vielleicht kein Problem, aber ich kann mit dieser Art des Kaufs nichts anfangen. Ich will mir das Holz natürlich vorher anschauen und nicht das nehmen müssen, was mir irgendjemand vorgibt. Wenn das so bei allen Holzhändlern läuft, dann ist natürlich klar, warum die meisten Heimwerker im Baumarkt kaufen.
 

Frankenholzwurm

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Hallo Kramer

Muß man Schnittholz eigentlich noch trocknen lassen, oder kann das gleich verarbeitet werden? Der Name hört sich irgendwie so an, als wäre das frisch vom Stamm geschnitten.

Schnittholz vom Holzhändler ist meist Kammergetrocknet (KD), ist also technisch eigentlich verarbeitungsfähig.

Praktisch ist es aber so, dass Schnittholz bei den Händlern nicht unter optimalen Lagerbedingungen gelagert wird.

Schnittholz bekomme ich vom Handel meist mit ca. 10-14% Feuchte.

Für Möbelbau würde ich das Holz noch etwas in der (warmen) Werkstatt trocken lassen oder eben in dem Raum, wo das Möbelstück später hin soll.

Schnittholz vom Sägerwerk ist oft frisch oder nur etwas Luftgetrocknet, braucht also meist noch viel Zeit, bis man was draus bauen kann.

Um es etwas einfacher zu machen frag im Holzhandel z.B. nach "Pollmeierbuche".

Die ist farblich sortiert, gehobelt und geschliffen und in verschiedenen Längen und Stärken erhältlich.

Ist zwar etwas teuerer als Schnittholz aber ist nicht verleimt, braucht nicht gehobelt zu werden und der Verschnitt kann gewaltig reduziert werden.
 
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