Welche Mittel für Restaurierung kleiner Holzmöbel ?

welaloba

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Zwei spannende Geräte! Was man da an Schäden sieht, könnte von Feuchtigkeit, die unters Furnier geraten ist, herrühren. Ursache, nur vermutet: Kombi - Lack rissig. ehrlich gesagt: ich würde die Gehäuse so lassen, so lange der bombige Klang rauskommt.
 

Holzradio

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Ja richtig- die Geräte sind trotz der kleinen Narben so gut erhalten, sie sind immer noch wohnzimmertauglich,
ich sehe keinen Grund, an die Gehäuse Hand anzulegen.
Und der Klang der großen Kiste ist wirklich "bombig" ! Das Gerät hat schon 1935 einen "3D- Effekt", damals sogar als "Stereo" beworben. In den 50ern war "3D- Klang" eine Zeit eine nette technische Spielerei.
 

Holzradio

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Hier auch ein Möbelstück mit Geschichte- es gehörte einem Konzertmusiker, er wollte Musik genießen, und ließ ein großes Radio von einer Werkstatt zu einer Komplettanlage aufrüsten.
Ein Plattenspielerschrank -mit 10- fach- Plattenwechsler- drunter, fest angedrahtet.
Eine Fernbedienung (kein Originalzubehör), fest angeschlossen.
Einbau eines UKW- Empfangsteils (Nachrüstsatz").

Hört sich heute nicht so bedeutend an.
Aber- das Gerät ist von 1949/50 ! Allein das Radio war schon ein Top- Spitzenmodell, und entsprechend teuer.
Wenn man Kaufpreise und Aufwand umrechnet, wäre das vergleichbar mit einer Bang & Olufsen- Spitzenanlage heutiger Zeit.

Ich erwarb die Anlage von den Enkeln des Besitzers, die wollten es aber nur loswerden, und dementsprechend ließen sie ihr keine Pflege mehr angedeihen, und einige Interessenten kamen, wollten aber so eine schwere Maschinerie nicht, der Zustand war... bedauerlich- die Geräte standen auf einer Palette in einem Kellergang, und waren voll mit Unmengen Vogelscheiße. Nach Abschippen des Mists, zwecks Verladen ins Auto, siehe Fotos der Ankunft.

Die Anlage ist technisch restauriert. Empfindlich, der Klang ist top.

Die Gehäuse habe ich mit tagelangem Putzen ansehnlich gekriegt, die Oberseite des Radios hat Farbe, aber keinen Lack mehr, da ist ein Deckchen drauf. Beim Plattenspielerschrank war einiges Furnier, Oberseite links, bereits zerstört. Ich habe das mit viel dunkler Politur einigermaßen hinbekommen.
Die Türen warem mit Panzerband zugeklebt- trotz zig- maligem Putzen kommen die Abdrücke des Bands am Plattenschrank immer wieder zum Vorschein.
Wie geschrieben, ich bin aus der Arbeits- Tretmühle raus, auch an diesen Möbeln werde ich was tun.

Dieses Radio, und das weiter vorn beschriebene Gerät mit dem geflammten Furnier, waren zu Ihrer Zeit das "Ende der Fahnenstange", und beweisen, daß schon wenige Jahre nach dem Krieg in Deutschland wieder hochwertigste Technik gebaut wurde, und zwar in "Ost" und "West". Und es waren Geräte, die sich nie vor späteren Spitzengeräten verstecken mußten.
 

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Holzradio

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So ist das eben. Ich hab' mir dieses Hobby ausgesucht.

Hier eine Kiste, von der man tönte, daß sie nie wieder funktionieren wird, 2009 auf dem Tisch gelandet.

Ins Gehäuse- Löcher reingehackt.
Ein wichtiges Bauteil im Inneren (Drehkondensator)- "Zinkpest", das ist Zink- Druckguß, der sich im Laufe der Jahrzehnte verformt. Das Bauteil ist nicht mehr zu reparieren.
Andere Bauteile aus Ferrit- Keramik (Spulenkörper)- verrostet (eisenhaltige Kermaik kann rosten) und "aufgeblüht". Nicht mehr zu reparieren.
Netztrafo- verbrannt. Nicht zu reparieren.

Nun ja-Unmögliches erledige ich sofort, Wunder dauern etwas länger.
Dem Gehäuse habe ich mit vielen Streifen eines Heißklebe- Furniers frontseitig eine neue Außenhaut gegeben, Die "Hacklöcher" habe ich zugekittet, und mit eingesetzten Furnierstreifen abgedeckt, die nach dem Lackieren... eine hellere Farbe annahmen.
Das Gerät dann mehrmals lackiert, weil ich's nicht gut kann, mit Pinselspuren, wie zu sehen.

Die Bauteile habe ich durch passende Teile anderer Hersteller ersetzt, die Neuteile sind manchmal kleiner. Sowas ist selbst bei Hersteller- Reparaturen üblich.
Ich arbeite nach dem Motto: "So reparieren, daß der Hersteller es abgesegnet hätte".

Trotz furchtbarem Murks bei der Wiederherstellung des Gehäuses- ich finde, das Radio strahlt richtig.
Und natürlich funktioniert das Radio.
 

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Ich hoffe, die Radiomöbel- Geschichten waren nicht langweilig oder daneben.

Ein Testgehäuse, mit Aufklebefurnier drauf, ist vorbereitet, mit Hartöl schon mal die erste Schicht drauf.
Danach will ich mehrere Schichten auftragen.
Sinn der Sache: Versuchen, auf eine dicke, geschlossenen Schichtdicke zu kommen, daß es polierbar ist.

Aber jetzt steige ich ins Auto, mit Wohnwagen (auch ein restaurierter Oldie) über Pfingsten an einen See, danach weiter.
 

Holzradio

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Das war ein Wochenende- eigentlich ein Kampf gegen Millionen Mücken... ich traue mich auch hier zu Hause kaum vor die Tür.
Das Testgehäuse sieht nach dem 2. Ballen Hartöl schon recht gut aus, aber das Klebefurnier hat aber unzählige "Rillen", da werde ich mal testen, wie ich die geschlossen kriege, eigentlich Bimsmehl, habe ich noch nicht, Talkum soll auch gehen, das habe ich.
Nicht aufregen... Ist nur Test, mal sehen, ob das geht.
 

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flüsterholz

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Das Holz ist zu grobporig für eine glatte Hartöloberfläche. Ich glaube, so sieht es zumindest aus, dass du das Hartöl auch zu dick aufträgst. Obwohl wir hier schon mal jemanden hatten, der es geschafft hat, Eiche mit Schellack zu polieren
Gruß Michael
 

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so sieht es zumindest aus, dass du das Hartöl auch zu dick aufträgst.
Kann sein, ich habe ja keine Erfahrung damit.
Wahrscheinlich ist man dann immer geneigt, dickere Schichten aufzutragen, "weil man was sieht".
Obwohl wir hier schon mal jemanden hatten, der es geschafft hat, Eiche mit Schellack zu polieren
Gruß Michael
Ich vermute, wenn man genug Schichten aufträgt, geht da einiges, der Mann, der die hier vorgestellten, "überrestaurierten" Gehäuse fabriziert, trägt ja bis zu 36 (!) Schichten auf.
Wie geschrieben, ich will testen, ob ich die Rillen füllen kann, und eine so dicken Schichtaufbau hinbekomme, daß vielleicht Polieren geht. Kommt bei den Gehäuse nicht drauf an.
 

Holzradio

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Weiter mit dem experimentellen Gehäuse.

Talkum + Hartöl, nach 24 Stunden immer noch recht tiefe Rillen, nochmal Hartöl + Talkum.
Ist noch nicht supergleichmäßig, aber keine Schluchtentiefe Rillen.

Ja, dann nach 24 Stunden... nur Hartöl rauf.

Der Ballen fusselte doch etwas, ich nahm ein dünnes Schaumplastikzeug, etwa 1mm dickes Zeug, was zum Verpacken benutzt wird.
Das Zeug fusselt nicht, aber es gibt kleine Bläschen. Die gehen aber mit der Zeit weg- nach 1 Stunde sieht das schon gut aus !
Ich weiß nicht, ob meine Schichtdicke vielleicht doch zu hoch ist ? Ob das auch richtig hart wird, und nicht klebrig ?

Das sieht jedenfalls besser aus, als aller Murks, den ich bisher produziert habe.
Wenn ich das Oldie- Gehäuse so hinkriege, wie das Versuchsgehäuse im letzten Foto, freu' ich mir ein Loch in den Allerwertesten.
 

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Holzradio

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Sinn der Sache, zu probieren, ob das allein mit Hartöl geht, ob es mit Talkum geht, eine einigermaßen glatte Oberfläche kriegt, vielleicht polierbar., und wie viele Schichten nötig sind.

Nach mehreren Stunden ist es jetzt etwas weniger glänzend, und "pickelig". Ich überschleife es nochmal, und dann nochmal ein Versuch, eine glatte Schicht drüberzubekommen.

Ein gebeiztes Holzbrett zum Probieren habe ich inzwischen auch.

Allzuoft werde ich solche Aktionen nicht machen... so mies gewordene Gehäuse habe ich glücklicherweise selten, der Siemens noch, bei dem die Türen den Lack verloren haben, bei anderen sind nur kleine Schäden auszubessern.

Dafür habe ich einige Geräte, hier Mitte der 60er Jahre, die sind auf Spiegel poliert, trotz des Alters ist die Lackoberfläche unbeschädigt, und hat auch keine Mikrorisse ! Die Flächen könnte man glatt ins Hubble- Teleskop stecken...
Obwohl das Holz z. B. an der Hinterkante etwas "hochgebogen" ist, einige Zehntelmillimeter, die Lackierung ist "mitgegangen".
Die Geräte sahen bei Ankunft nicht schön aus- da waren dicke Schichten drauf, wahrscheinlich Tabakteer, nach tagelangem Putzen mit einem Holzreiniger, den es inzwischen nicht mehr gibt, stellte sich heraus, daß der Teer die Oberfläche konserviert hat.
 

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fahe

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...zeigt das Beispiel vom letzten Bild nicht eher schon eine Polyesterlackierung? Denen war meiner Erinnerung nach ohnehin doch am ehesten mit grobmechanischen Mitteln beizukommen.
 

Holzradio

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Die Fotos zeigen 2 Geräte vom gleichen Hersteller (Elektroakustik Hartmannsdorf = "Goldpfeil", damals DDR), die Zeit, wie geschrieben, Mitte bis Ende der 60er.
Da hatte man schon Lacke, und das so herstellen zu können.

Polyestherlack nehme ich an, aber ICH weiß sowas nicht, und Zeitzeugen gibt es kaum noch, es ist ja fast 60 Jahre her, und da man ein Erwachsenenalter für die Arbeiter der Firma annehmen muß, wären solche ja schon um die 80.
Polyesterlackierung... Denen war meiner Erinnerung nach ohnehin doch am ehesten mit grobmechanischen Mitteln beizukommen.

Aber warum sollte man denen "am ehesten mit grobmechanischen Mitteln beikommen" ???
 

flüsterholz

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Mal ein paar Gedanken zu deiner Vorgehensweise. Ich muss zum Teil aber auch spekulieren, weil ich dass so noch nie gemacht habe und auch noch nie gehört habe, dass das jemand so macht. Wenn du da ein YouTube Video hättest, in dem Polieren mit Hartöl gezeigt wird, gerne mal verlinken.

Das, was die Oberfläche zum Glänzen bringt, sind in erster Linie, die im Hartöl enthaltenen Harze. Die werden normalerweise vorher in Balsamterpentinöl gelöst und dann dem Hartöl beigemischt. Das bringt zum einen eine härtere, widerstandsfähigere Oberfläche, (und das ist die Hauptaufgabe), zum anderen den Glanz. Der Glanz kommt im übrigen bei mehreren Hartölschichten von ganz alleine, egal wie du ihn aufträgst.
Aber, im Gegensatz zu einer Politur mit in Alkohol gelösten Harzen, setzt sich auch das Hartöl auf der Oberfläche ab. Hartöle können zwar nach 24 h überarbeitet werden, sind aber in ihrem "Trocknungsprozess" (Oxidation und Polymerisation) noch nicht fertig. Dabei dehnen sie sich erst etwas aus und ziehen sich dann wieder zusammen. Das ist es auch, was die Malerei mit Ölfarben schwierig macht.
Wie sich das bei deiner Vorgehensweise jetzt auswirkt, da kann ich nur spekulieren. Bin gespannt, was da noch passiert.
Aber die Eigenschaften des Öles, vermute ich, werden zumindest zu einem Problem beim Füllen werden. Bei einer normalen Politur mit Harzen in Alkohol gelöst, machst du das Füllen als erstes. Der Harz "verklebt" mit dem Pulver und füllt dadurch die Poren und eine erste dünne Oberfäche bildet sich auf dem Holz. Dabei sind die einzuhaltenden Trocknungszeiten aber schon länger als 1Tag um ein späteres Einsinken der Politur in den Poren zu vermeiden. Das sieht anfangs oft schon fertig gefüllt aus, kann sich aber nochmals verändern. Je grobporiger das Holz ist, umso mehr Füllvorgänge braucht man. Wie und ob überhaupt, das bei Hartöl genau gehen könnte, keine Ahnung.
Deine Vorgehensweise wäre im Übrigen, bei einer " normalen" Politur, durchaus üblich.
Gruß Michael

P.S. Die Experten hier im Forum mögen mir meine manchmal nicht ganz korrekten Begriffe verzeihen. Ich fand es so anschaulicher.
 
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fahe

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Ich meine das Rossini vom letzten Bild.

Aber warum sollte man denen "am ehesten mit grobmechanischen Mitteln beikommen" ???
...das war eine Umschreibung dafür, dass die Lacke sehr strapazierfähig waren... und ich deshalb den Erhaltungszustand eher normal als verwunderlich finde.

Meine Eltern hatten sich einmal - allerdings erst in den Siebzigern - eine Couchtischplatte in der benachbarten Möbelfabrik anfertigen lassen. UV-gehärteter Polyesterlack. Der existiert in all seiner unnatürlichen Hässlichkeit noch heute ohne Kratzer. :emoji_wink:
 

Holzradio

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...das war eine Umschreibung dafür, dass die Lacke sehr strapazierfähig waren... und ich deshalb den Erhaltungszustand eher normal als verwunderlich finde.
Meine Eltern hatten sich einmal - allerdings erst in den Siebzigern - eine Couchtischplatte in der benachbarten Möbelfabrik anfertigen lassen. UV-gehärteter Polyesterlack. Der existiert in all seiner unnatürlichen Hässlichkeit noch heute ohne Kratzer. :emoji_wink:

Ich bin Rundfunktechniker von Beruf, und hatte im Leben Tausende Radios auf dem Tisch, da hat man nicht so oft makellos erhaltene Geräte- der Klassiker sind die Wasserflecken von der Blumenvase.

Ja, damals hat man so manche Häßlichkeit hergestellt, die heute... "Retro" ist. Da habe ich auch so einiges, etwa plastikbunte Haushaltsgegenstände aus "Plaste und Elaste" (DDR- Werbespruch für Kunststoff- Gegenstände, PE, PVC, Polystyrol), Mitte bis Ende der 60er war man da irre begeistert, ich kann mich noch gut erinnern- es gab sogar einen Laden "Plaste und Elaste" (Berlin, Karl Marx- Allee, Nähe Niederbarnimstraße), und aus dem habe ich bis heute noch einige Sachen.

Mal ein paar Gedanken zu deiner Vorgehensweise. Ich muss zum Teil aber auch spekulieren, weil ich dass so noch nie gemacht habe und auch noch nie gehört habe, dass das jemand so macht. Wenn du da ein YouTube Video hättest, in dem Polieren mit Hartöl gezeigt wird, gerne mal verlinken.

EIn Video zum Polieren habe ich nicht gesehen, nur das Video zum Aufstreuen und Verölen von Bimsmehl, mangels dem Zeug habe ich Talkum genommen, habe aber vorher gegoogelt, und einige Leute schrieben, daß es geht.
Und ja... auf Youtube ist natürlich jede Menge Müll, sicher auch in diesen Sachen.
Wie geschrieben, ich bin in dieser ganzen Sache Laie, nicht mal Hobby- Holzwurm, ich mache das eben äußerst selten.
Ich krieg' das auch nicht auf die Reihe, warum das manche Leute nur mit Öl, Bims, Schellack und Ballen hinbekommen, wie eine Klavierlackierung, oft auch Spiegel- Qualität.

Allerdings kommt sowas von Profis, die das beruflich immer gemacht haben- da werde ich nie rankommen.
Ich freue mich aber , wenn ich es "Nicht häßlich" hinbekomme. Und... wenn jemand zu mir kommt, ist der ja (hoffentlich) nicht drauf aus, meine Möbelrestaurationsversuche zu erkunden, und mich so richtig mies dastehen zu lassen.


Dafür funktionieren die technischen Sachen aber "wie neu".

Danke erst mal für Hinweise, ich mache natürlich weiter.
 

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So sieht das Testobjekt jetzt aus, Oberfläche Seidenglanz, aber eben die Bläschen oder Pickel.
Mache ich morgenweiter, muß ja erst mal aushärten.

Wie ist das mit Polieren von Hartölen oder Lacken, verwendet man da eigentlich Poliermittel ? Von Hand mit Stoffballen ?
 

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flüsterholz

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Ich hatte im ersten Beitrag von einem Zwischenschliff gesprochen. Der wurde wohl nicht gemacht? Und Hartöl lässt sich nicht von Hand mit einem Ballen polieren. Vielleicht geht da noch was mit Schleifpaste und Schwabbelscheibe. Keine Ahnung. Normalerweise würde jetzt eine Schicht Hartwachs kommen, den man dann auch von Hand polieren kann. Wäre dann aber Seidenglanz. Aber ob das mit den ganzen Pickeln noch geht?
Frage mich gerade, warum ich mir überhaupt die Mühe gemacht habe, die richtige Vorgehensweise zu beschreiben. Viel Erfolg
 

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Ich hatte im ersten Beitrag von einem Zwischenschliff gesprochen. Der wurde wohl nicht gemacht? Und Hartöl lässt sich nicht von Hand mit einem Ballen polieren. Vielleicht geht da noch was mit Schleifpaste und Schwabbelscheibe. Keine Ahnung. Normalerweise würde jetzt eine Schicht Hartwachs kommen, den man dann auch von Hand polieren kann. Wäre dann aber Seidenglanz. Aber ob das mit den ganzen Pickeln noch geht?
Frage mich gerade, warum ich mir überhaupt die Mühe gemacht habe, die richtige Vorgehensweise zu beschreiben. Viel Erfolg

Ich habe doch nach jedem Auftrag zwischengeschliffen !
Und ich schleife morgen wieder, dann sind die Pickel ja weg. Dann wieder 1 x Hartöl.
Hochglanz ist kein Muß, ich habe ja geschrieben, VIELLEICHT geht Polieren.

Ich war gerade im Baumarkt. Kein Bimsmehl, kein Schellack.
Wird wohl bei Hartöl bleiben.
 
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