Ich will sicher nicht angreifen und gönne wirklich jedem seinen Genuss.
wir reden doch hier von nem Bierchen.
Solche und ähnliche Aussagen machen es für viele zu einem wirklichen Problem.
Alkoholismus rührt oft von einer Verharmlosung her. Die wenigsten entscheiden sich ja bewusst für eine Sucht.
Wir kennen das doch alle: nur eins, ach komm nur ein "Bierchen"
Und ähnliche Aussagen. Viele führt dieser gesellschaftliche Zwang wirklich in eine Abhängigkeit.
Das heißt ausdrücklich nicht, dass hier irgendwer irgendwenn in eine Abhängigkeit führt oder am Schicksal von irgendwem die Schuld trägt.
Eine kurze Story.
Ich hätte einen Sommer mit viel viel Zeit. Da habe ich täglich getrunken und auch deutlich mehr als ein Bierchen. Ich habe lange geschlafen, gerade genug und sehr gut bezahlt gearbeitet und etwas in meiner Lieblingskneipe gejobbt. Das ging mehrere Monate so.
Meine damalige Mitbewohnerin, die mir wirklich über viele Jahre und immer noch sehr nahe steht hat mich mehrfach angesprochen, sie sei besorgt.
Irgendwann haben wir dann gewettet ob ich 14 Tage nicht trinken würde.......
Da ist mir das erste Mal aufgefallen was die Gesellschaft zum eigenen Konsum beiträgt.
Klar war meine Gesellschaft damals schon passend zu meinem Lebenswandel, aber seitdem fällt mir das immer noch sehr oft auf.
Das ist nicht verkehrt sich dieser Wirkung von solchen verniedlichungem/Verharmlosungen auf manche bewusst zu machen.
Es ist nicht jedem leicht "nein" zu sagen.
Ich biete Gästen, zum Beispiel, bewusst nur etwas zu trinken an und fragen was er möchte. Sagt die Person Bier, gibt es das auch.
Ohne diese Frau weiß ich nicht ob ich da die Kurve bekommen hätte. Das war aber auch mehr als die Wette. Ein Mensch mit Antennen für vieles.