Ulmia KS1 Formatkreissäge - Fragen und Diskussion für Inbetriebnahme

Hoosier

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Hallo zusammen,

mir ist vor Kurzem eine KS1 über den Weg gelaufen, und da ich schon lange nach einer passenden Lösung für meine kleine Kellerwerkstatt suche und den Tanz zwischen kleiner FKS und Montagesäge irgendwann beenden wollte, habe ich einfach zugeschlagen. Blindkauf sozusagen.

Nun kommt für mich erschwerend hinzu, dass ich bisher weder an einer FKS gearbeitet habe noch das gekaufte Modell jemals "in Echt" gesehen habe. Die KS1 hat hier einen guten Ruf, ist aber schwer zu kriegen, und wenn dann am anderen Ende der Republik.

Es ist meine erste "große" Gebrauchtmaschine - mir ist klar, dass es mit "auspacken und lossägen" nichts wird. Aber das ist ok, solange es keine endlose Bastelei wird.

Hier mal ein "erster Eindruck" der Grundmaschine. Das Untergestell und die Tischverbreiterungen/-verlängerungen sind dabei, aber dazu später mehr. Die Säge ist in 380 V Ausführung und macht soweit einen guten Eindruck. Motor läuft gut und ist überraschend leise.


20250922_205939.jpg

Nun zu meinem ersten "Problem":

Laut der Bedienungsanleitung gibt es an der Sägewelle einen Knopf, der die Drehung blockiert für den Sägeblattwechsel (ähnlich wie bei einer Flex, denke ich). Bei mir finde ich diesen Knopf jedoch nicht. Ich kann mir schon vorstellen, dass die Säge im Laufe der Jahre weiterentwickelt wurde, aber meine ist von 1998, sollte also kein allzu frühes Modell sein. Es kommt mir nicht so vor, wie wenn was fehlen würde, aber ein bisschen seltsam ist es schon.

20250922_204548.jpg

20250922_204559.jpg

20250922_204622.jpg

Es sollte auch einen Hebel geben, der den Winkel um 1,5° über die 90°-Marke ausschwenken lassen sollte - diesen kann ich ebensowenig finden.

Kann vielleicht jemand hier Auskunft geben?

Danke euch und viele Grüße
Richard
 

Martin45

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Bei der KS2 gibt es eine Bohrung im Tisch, durch die man eine Stange durch die Welle stecken kann, um diese zu blockieren.
Auf deinem 2. Bild (und letzten) sehe ich oben in der Mitte am Ende der Welle (oder was man von ihr sieht) eine Bohrung. Die könnte genau dafür sein. gibt es darüber vielleicht eine kleine Bohrung im Tisch der Säge? Einfach mal mit einem Schraubendreher oder anderer Stange passenden Durchmessers probieren ob das so geht. An großen FKS gibt es statt einer Stange auch teils ein Gestänge. Aber das müsstest du ja auch eruieren können, wenn das das Loch dazu ist.
Als Anschläge für den 90° Winkel gibt es an solchen Maschinen oft schrauben, die man einstellen kann und die als Anschlag dienen. Vorletztes Bild links im unteren Bereich könnte so eine Schraube sein.
Vielleicht kann man diese Anschlagschraube ja irgendwie wegschwenken o.ä. Das ist aber rein spekulativ.
 

Hoosier

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Hallo Martin,

danke Dir! Es ist halt hier so, dass ich die Anleitung mitbekommen habe - und da steht was von einem Knopf, der an der Sägewellenführung sein sollte. Und da ist halt nichts bei mir.

Vielleicht können ja aktuelle/ehemalige KS1 Nutzer @seju oder @Sire Toby was dazu sagen?

LG
Richard
 

Martin45

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Ja, vielleicht können sie was anderes sagen. Aber auf Bild 1 sehe ich die Bohrung im Tisch am Blatt. Da hatte ich eben nicht drauf geachtet. Mir passt das so zusammen.
 

Johannes

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Hallo,
ich kenne die spezielle Maschine nicht, aber ich weiß, dass Ulmia bei Veränderungen an den Maschinen, nicht immer die Bedienungsanleitung zeitnah angepasst hat. Da muss ein Hebel, der in der Anleitung erwähnt wird, nicht unbedingt an der Maschine zu finden sein.

Es grüßt Johannes
 

Horz!

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Hallo Hoosier,

den in der Bedienungsanleitung genannten Knopf oder Arretierungsbolzen (in meiner Anleitung, die zur blauen Variante gehört, werden beide Begriffe verwendet) gibt es bei meinem 1995er Modell auch nicht. In der Anleitung gibt es sogar ein Bild des Knopfes. Er ist in meiner Maschine aber definitiv nicht vorhanden.

Die Arretierung erfolgt wie oben beschrieben über einen durch den Maschinentisch eingesteckten Rundstab (Schraubendreher o.ä.). Das funktioniert aber nur, wenn das Sägeblatt in die oberste Position gestellt ist. Sonst stimmt die Flucht Maschinentischbohrung - Sägewellenbohrung nicht überein.

Der Hebel für die Schwenkung über 90° hinaus ist auf deinen Fotos zu sehen. Ich versuche mal ein Screenshot deines Fotos mit markiertem Hebel anzuhängen. Die 90° Position wird übrigens mit dem Gewindestift, der sich direkt über dem Hebel im Maschinentisch befindet, eingestellt.

VG
Horz!
 

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Hoosier

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Guten Morgen zusammen!

Danke euch - der Tip von @Martin45 war genau richtig: man kann hier bei hochgekurbeltem Sägeblatt in 90° Stellung mit einem Schraubenzieher oder ähnlichem die Welle blockieren!

@Horz! wie in Deiner Anleitung ist auch bei mir der Knopf abgebildet, deswegen war ich ja so verwundert. Danke Dir auch mit dem Tipp zum Hebel der Winkelbegrenzung!

Welche Frage zur Schnittgeschwindigkeit:
aktuell sind über die Riemenscheiben 33 mm und 51 mm eine Schnittgeschwindigkeit von 47 m/s eingestellt. Mit der Kombination 25 mm und 58 mm kommt man auf 70 m/s bei 200 mm Sägeblättern. Ich will nicht ständig die Scheiben wechseln, gibt es eine "Universaleinstellung" fürs allgemeine Holzwerken? An meiner Tauchsäge nehme ich auch nur die max. Drehzahl für alle Holzarbeiten, runtergeregelt wird nur für Alu oder Plexiglas.
 

Holzwurm_89

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Welche Frage zur Schnittgeschwindigkeit:
aktuell sind über die Riemenscheiben 33 mm und 51 mm eine Schnittgeschwindigkeit von 47 m/s eingestellt. Mit der Kombination 25 mm und 58 mm kommt man auf 70 m/s bei 200 mm Sägeblättern. Ich will nicht ständig die Scheiben wechseln, gibt es eine "Universaleinstellung" fürs allgemeine Holzwerken? An meiner Tauchsäge nehme ich auch nur die max. Drehzahl für alle Holzarbeiten, runtergeregelt wird nur für Alu oder Plexiglas.

Bei der Holzbearbeitung würde ich hauptsächlich nach den zulässeigen Drehzahlen der eingesetzten Sägeblätter gehen.
Ich bin bisher immer gut damit gefahren, die maximal zulässige Drehzahl für das jeweilige Sägeblatt zu wählen, wenn es die Maschine hergibt.

Bei abweichenden Materilaien kann man damit ja etwas "nach Unten" experimentieren.
 

Hoosier

ww-robinie
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die maximale Drehzahl ist 9500 1/min bei den 200 mm Blättern

die aktuelle Einstellung ist 4500 1/min, mit dem anderen Riemenscheibenpaar kommt man auf 6700 1/min

Hat das Auswirkungen auf die Schnttqualität oder nur auf die Schnittgeschwindigkeit?
 

Hoosier

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Ich mache mal weiter mit dem Parallelanschlag. Der Anschlagwinkel ist recht massiv ausgeführt und kann um 90° gedreht werden zwischen hoher und niedriger Anschlagkante. Zudem kann der Anschlag in Längsrichtung verschoben werden, um z.B. bei Massivholz nur bis Höhe Sägeblatt zu führen. Das ist schon mal gut so.

Da die Anleitung hier nicht ins Detail geht ("der Parallelanschlag wird von rechts in die Tischführung eingeschoben und kann in jeder beliebigen Lage durch die Klemmschraube festgesetzt werden"), hat es ein bisschen gedauert, bis mir klar war wie der Anschlag geführt und mit der Klemmschraube mit Druckstück festgemacht wird. Ich hatte schon befürchtet, dass ein Teil fehlt, weil mir die Führung am Tisch irgendwie grobschlächtig vorkommt.

20250922_213026.jpg

Tischseitig wird der Anschlag an zwei Gussflächen geführt, die mittels einer Madenschraube angepasst werden können, um den Anschlag auf 90 Grad zum Sägeblatt auszurichten. Die Klemmschraube drückt ca in der Mitte der beiden Gussflächen dann den Anschlag in Position.

20250922_211742.jpg

Montiert sieht das Ganze dann so aus:

20250922_212908.jpg #

Im Anschlag ist eine Prismenführung für eine Feineinstellung eingebaut. Damit kann mit festgestellter Klemmschraube der Anschlag sehr präzise um einige Millimeter verschoben werden.

Was mich aber wundert: ich finde den Anschlag nicht wirklich stabil. Mir ist dann aufgefallen, dass das Problem hauptsächlich an der Feinverstellung ist, weil die beiden Prismen ein bisschen Spiel haben. Das kann man zwar nachstellen mit einer Schraube von unten, aber dann ist die Feinverstellung nicht mehr nutzbar. Aber wirklich "superstabil" ist der Anschlag immer noch nicht. Komisch finde ich auch den sehr kleinen Drehgriff an der Klemmschraube - ich werde hier eventuell nach Ersatz suchen.

Wie ist eure Erfahrung mit dem Parallelanschlag der KS1? Ich bin hier ein bisschen unschlüssig, auch grade weil es hier so oft die leidigen Diskussion zu den Baustellenkreissägen gibt. Ehrlich gesagt, ohne bisher mit der Säge gesägt zu haben, macht der Anschlag der GTS10XC einen stabileren Eindruck. Sehen wir mal, wie es weitergeht.

Die Massskala habe ich zwar, ist aber nicht aufgeklebt - welchen Kleber kann man da verwenden?

Danke euch und viele Grüße
Richard
 

Martin45

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Große Schraube (bzw. Kopf/Griff), großes Moment der Schrauben (Kraft mal Hebelarm). Heißt auch, dass du schneller Macken in das Gegenstück machst oder dein Gewinde kaputtdrehst, vor allem sollte es Alu sein (?) geht das sehr fix. Ich würde da jedenfalls nix zu großes dran machen.
 

Horz!

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Ich denke, dass es sich in der Praxis bewähren wird. Ein leichtes Festdrehen des Rändelknopfes genügt schon und der Anschlag sitzt fest auf der Schiene. Ich würde da nix überdrehen, zumal die beiden Zapfen, die mit den Stiftschrauben justiert werden können, bei dir noch intakt sind. An meiner Maschine sind beide auf Höhe des Druckpunktes der Schrauben gebrochen.

Im Gegensatz zum festen Sitz der Klemmung, ist der über die Prismenschiene verbundene Teil, der den eigentlichen Anschlag trägt, auch bei meiner Maschine nicht sonderlich stabil. Der Anschlag meines Vorgängermodells, einer Scheppach TS 2000, war diesbezüglich solider ausgeführt. Zum Glück ist meine KS1 mit der hinteren Klemmung, die es als Sonderausstattung gab, ausgestattet. Somit liegt sie wieder vor der TS 2000.

Mit etwas metallhandwerklichem Geschick müsste sich die Klemmung kopieren lassen. Ich kann dir bei Gelegenheit mal eine Beschreibung oder Fotos zukommen lassen. Momentan steht meine Säge aber abgebaut in einer Ecke, weil ich die Werkstatt renoviere.
 

Hoosier

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@Horz! danke Dir, an einer Beschreibung oder Fotos der Zusatzklemmung wäre ich sehr interessiert

Bei mir geht's weiter mit der Absaugung, ich habe zwar die absaugbare Haube dabei, aber keine Schläuche. Sobald das steht darf das Maschinchen mal Holz sägen - ich freue mich darauf!
 

Hoosier

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Kurze Frage zur Absaugung von einer Tischkreissäge:
ich hätte in meiner Naivität das jetzt mittels y-Adapter an den Werkstattsauger angeschlossen. Aber im Prinzip hab ich ja auch ne Absaugung AF12, die ich nehmen könnte?! Wie saugt ihr sowas ab, mittels Sauger oder Absauganlage?
 

Johannes

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Kurze Frage zur Absaugung von einer Tischkreissäge:
ich hätte in meiner Naivität das jetzt mittels y-Adapter an den Werkstattsauger angeschlossen. Aber im Prinzip hab ich ja auch ne Absaugung AF12, die ich nehmen könnte?! Wie saugt ihr sowas ab, mittels Sauger oder Absauganlage?
Unbedingt die AF12 nutzen, der Werkstattsauger mach zu wenig Volumen und kann deshalb die Späne nicht einfangen.

Es grüßt Johannes
 

Hoosier

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Danke Johannes! Ich frag deswegen, weil der Absauge-Anschluss an der Säge 58 mm unten und 27 mm oben ist - das ist eigentlich eher im Bereich eines Staubsaugers als im Bereich 100 mm von der Absauganlage. Die KS1 ist eine relativ kleine Säge.

Wenn der Anschluss 100 mm gewesen wäre, so wie z.B. bei vielen Bernardo TKS/FKS, dann hätte ich automatisch die AF12 hergenommen.

Wie würdet ihr die Reduzierung von 100 mm auf 58 mm machen?

VG
Richard
 

Sire Toby

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Ich hätte da keine Sorgen. Du kannst an der af ja mal ein Rest Stück holzplatte mit einen kleinen loch von 27 ansaugen lassen und die Hand vorhalten. Wenn die Schlauchstrecken kurz sind, kriegst du einen Eindruck davon, ob‘s klappen kann.
 

Hoosier

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Danke Falk!

Immer wieder beeindruckend was hier so an Infos und Wissen vorhanden ist!

Darf ich fragen wo das Bild her ist? In meiner Anleitung zur KS1 ist das nämlich nicht drin.
 
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