Trinkwasserleitung außen an Haus entlangführen

acerplatanoides

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Hi, also ich habe bei mir rund 100 m aussen Rohre liegen (Kupfer), mit Rohrbegleitheizungen. Achte auf flache Heizbänder mit Thermostat und dann natürlich Rohrisolierung drum, bisschen Isolierband zum fixieren und gut ist. Die sind heutzutage recht sparsam im Verbrauch und schalten ja auch erst bei 5 Grad ein und bei 8 Grad schon wieder ab. Auf einen Absperrhahn mit Entlüftung würde ich aber vorsichtshalber nicht verzichten, falls Mal der Strom ausfällt oder wir eine sibirische Nacht kriegen, ist es ja doch das sicherste die Leitung entleeren zu können (Gefälle oder Druckluft)
Solltest du phasenweise mal kein Wasser benötigen kannste ja dann auch die Leitungen leeren und die Rbh ausschalten..... Grüße vom Tünn
 

derdad

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PE-Rohre: Wenn Wasser zu Eis wird, wird es sich ausdehnen. Da wirken sehr hohe Kräfte, die wird man nicht aufhalten. Da müsste sich ein PE-Rohr dann vielleicht 1-2mm ausdehnen. Kaum vorstellbar, dass es das mitmacht, ohne zu reißen. PE-Rohre isolieren aber zusätzlich, insofern keine schlechte Idee.
Ich bin kein Kunststoffe Experte, nehme aber an, dass PE bei tiefen Temperaturen auch spröder wird und sich nicht mehr so leicht ausdehnt.
LG Gerhard
 

K2H

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PE-Rohre: Wenn Wasser zu Eis wird, wird es sich ausdehnen. Da wirken sehr hohe Kräfte, die wird man nicht aufhalten. Da müsste sich ein PE-Rohr dann vielleicht 1-2mm ausdehnen. Kaum vorstellbar, dass es das mitmacht, ohne zu reißen.
Das ist genau das was ich meine. Solange PE-Rohr nur der üblichen Kaltwassertemperatur ausgesetzt ist, hält es eine solche Ausdehnung noch aus (weiß ich aus eigener Erfahrung, nach Spielereien mit einer Hochdruckpumpe, da hatte sich ein 3/4"-PE-Rohr um ca. 5 - 6 mm "aufgeblasen"), aber je kälter es wird umso starrer wird es, umso eher platzt es.

Begleitheizung kenne ich (ebenfalls) von der Marktfahrerei. Ein Freund von mir hat für seinen Essenstand Trinkwasserschläuche mit integrierter Heizung. Die benutzt er z. B. auf Weihnachtsmärkten. Lt. seiner Aussage bleiben die Schläuche bis ca. -10° offen, ohne zusätzliche Dämmung, nur mit den üblichen Gummimatten (als "Stolperschutz") abgedeckt.

Für den hier besprochenen Fall wäre auch eine Dachrinnenheizung ein Möglichkeit. Die die ich kenne arbeitet das Heizband selbst wie ein PTC-Leiter. D. h., je niedriger die Temperatur ist, desto niedriger ist ihr elektrischer Widerstand, desto höher der Stromfluss, desto wärmer werden sie. Ganz ohne zusätzlichem Thermostat oder sonstiger Regelelektronik. Nachteil: Sie schalten nicht, bzw. erst bei relative hohen Plusgraden ganz aus. Von daher wäre z. B. so ein vorgeschalteter Thermo-Schalter sinnvoll.

Ein paar detailliertere Angaben zur Heizung gibts z. B. hier.

Grüße,
KH
 

ChristophW

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Die interessantere Frage wäre doch wieso das 365 Tage funktionieren soll, willst du irgendwo *im* Haus z.B. ein Gästebad einrichten wo kein Wasseranschluss ist? Oder ein Gartenhaus oder so versorgen?
 

mj5

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"Trinkwasserleitung außen an Haus entlangführen" ?

Also ich wuerde das bei uns nicht machen! (Siehe mein Profilphoto... :emoji_wink:)
Zwei oder drei "water main brakes" haben wir in Calgary eigentlich jeden Winter. Eine fiese Maloche dann bei Minusgraden die Strasse aufzureissen, den Kram auftauen und die Hauptwasserleitung neumachen.

In Bewegung friert Wasser nicht. N Kreislaufsystem wär ne (Schnaps-)Möglichkeit....
Oder einfach laufen lassen, am Besten natuerlich Warmwasser... Cheers! :emoji_innocent:

Gruesse
Mattes
 

neugieriger

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Ich weiß nicht, ob das jetzt nützlich ist - mein Opa hat im Winter im Schuppen, wo manchmal schon das Wasser eingefroren ist, den Hahn ein bissel offen gelassen, so dass es ständig getröpfelt hat.
Dadurch kam immer "wärmeres" Wasser nach und es ist nix eingefroren.
Kommt vielleicht billiger als beheizte Leitung, Strom usw.

Gruß, Hans
 

Lorenzo

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Sogar die Niagara Fälle frieren manchmal komplett zu, auf ein Tröpfeln würd ich mich nicht verlassen. Ich kenn das nur aus den Bergen, aber da hängt man an der Quelle, das Wasser würd eh den Bach runter gehen.
 

Drebbin

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Moin Moin Kollegen,

aus 30 Jahren Berufserfahrung (TGA–Projektleitung) kann ich mit Bestimmtheit sagen, dass es kein frosthartes Rohr gibt. Selbst nahtloses Stahlrohr platzt bei ausreichender Frostbelastung.

Wenn Trinkwasserleitung im Außenbereich dann mit Begleitheizung und ausreichender Dämmung, und das sind nicht 6 oder 9mm Schlauch WLG 40 sondern eher 20mm. Die ist notwendig damit die Wärmeleistung der Begleitheizung nicht nahezu wirkungslos an die Außenluft verpufft.

Auch ausreichend durchflossene Leitungen frieren bei längerer (3 bis 5 Tage - gedämmt) Frostbelastung ein, weil das einfrieren in Schichten von außen nach innen erfolgt bis die Rohrleitung zugewachsen ist.

Die beste Lösung ist die Leitung im Erdreich zu verlegen im Frostfreiem Bereich, bei uns im Norden tiefer als 0,80 m, auch hier muss die Leitung gedämmt werden (wasserfest) um im Sommer eine ungewollte Erwärmung zu verhindern – das hat hygienische Gründe hinsichtlich des biologischem Wachstum bei höheren Temperaturen. Ist eine gültige technische Vorschrift – nach meiner Meinung aber doch schon recht theoretisch.

Ernst nehmen muss man aber die recht große Leitungslänge von 30 m sofern nicht sichergestellt ist, dass die Leitung ganzjährlich ausreichend durchflossen ist. Wasser muss aus hygienischen Gründen fließen. Minimale Durchflussrate ist einfacher Wasserwechsel des gesamten Leitungsinhalt in 72 Stunden. Falls das nichts wird, laß die Finger davon.

So long,

Frank
 

U.Tho

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Was ich mir vielleicht vorstellen KÖNNTE wäre eine Zirkulationsleitung - aber trotzdem in einem gedämmten Schacht - ansonsten finde ich Wasserleitung außen nicht gut. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es keine Lösung durch den Innenbereich geben sollte - kenne aber die örtlichen Verhältnisse nicht.
 

tiepel

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Hi,
Eine Zirkulationsleitung verzögert ein Einfrieren doch auch nur.
Ist oben doch auch schon beschrieben worden. Das Rohr friert schichtweise von außen nach innen zu.
Klar, wenn ich den letzten Frosttag damit überbrücken kann, ist es ja gut.
Aber Du hast definitiv Recht.
Solange man die örtlichen Verhältnisse und den Verwendungszweck nicht kennt, ist es stochern im Nebel.
Nachdem es hier viele gute Beiträge gegeben hat, ist der Threadstarter an der Reihe Mal ein paar Details zu erzählen...
Gruß Reimund
 
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Hi was gibts da noch viel zu erzählen?

Also ich sehe die Einwände mit dem "stehenden" Wasser wenn nicht genug gezapft wird - und das "gedämmtes" Rohr wohl nur verzögert und nicht "von alleine warmhält" Insofern danke was gelernt :emoji_slight_smile:

Die alternative zu "außen" entlang ist schlichtweg Innen komplett 30 Meter ziehen und an der Wand Aufputz verlegen - Kosten Nutzen stehen hier in keiner relation.

Ich werde wohl folgendes machen: Das Wasser direkt aus der Wand herraus erstmal 8 Meter weg auf einen Grünstreifen ziehen, dann die 30 Meter im Grünland weiter - wenn s halt mal ne Woche Frost Dauerhaft hat wird abgesperrt und wenn da was platzen sollte ist es egal und der Schlauch wird halt getauscht- Aber selbst die 30 Meter aufgraben sind des Aufwands nicht wert.

Grüße
 

elchimore

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Begleitheizung würde ich aber nur redundant und mit Temperatur-/Funktionsüberwachung verbauen. Uns hat es eine der großen Wärmepumpen (75KW) zerfrohren, weil übers Wochenende im Winter die Begleitheizung ausgefallen ist und es niemand bemerkt hat......
Grüssle Micha
 

tiepel

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Hi was gibts da noch viel zu erzählen?

Ich bin mir gerade nicht sicher ob ich eingeschnappt sein müsste...
Die Antwort ist nach der großen Resonanz schon....
Wenn man aber das Drumherum wüsste, also, wofür das Wasser gebraucht wird, könnte der ein oder andere vielleicht weiterhelfen...
Ich brauch' mal eben Wasser um's Haus ist nicht so detailliert
 

yoghurt

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Hallo,
ich sehe es auch so wie @tiepel . Hier denken viele Leute nach oder teilen ihre Erfahrungen. Da ist es den Aufwand schon wert, auch konkret zu erklären wozu das ganze dient. Du hast ja auch mehr bekommen als „grab es 80cm tief ein oder vergiss es!“ - so könnte nämlich eine ähnlich lapidare Antwort lauten.
 

ClintNorthwood

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Ich bin mir gerade nicht sicher ob ich eingeschnappt sein müsste...
Die Antwort ist nach der großen Resonanz schon....
Wenn man aber das Drumherum wüsste, also, wofür das Wasser gebraucht wird, könnte der ein oder andere vielleicht weiterhelfen...
Ich brauch' mal eben Wasser um's Haus ist nicht so detailliert

Genau das gleich wollte ich auch fragen.
Wozu der ganze Aufwand dienen soll wäre bestimmt die zielführende Frage gewesen.
Moin Moin Kollegen,

aus 30 Jahren Berufserfahrung (TGA–Projektleitung) kann ich mit Bestimmtheit sagen, dass es kein frosthartes Rohr gibt. Selbst nahtloses Stahlrohr platzt bei ausreichender Frostbelastung.

Wenn Trinkwasserleitung im Außenbereich dann mit Begleitheizung und ausreichender Dämmung, und das sind nicht 6 oder 9mm Schlauch WLG 40 sondern eher 20mm. Die ist notwendig damit die Wärmeleistung der Begleitheizung nicht nahezu wirkungslos an die Außenluft verpufft.

Auch ausreichend durchflossene Leitungen frieren bei längerer (3 bis 5 Tage - gedämmt) Frostbelastung ein, weil das einfrieren in Schichten von außen nach innen erfolgt bis die Rohrleitung zugewachsen ist.

Die beste Lösung ist die Leitung im Erdreich zu verlegen im Frostfreiem Bereich, bei uns im Norden tiefer als 0,80 m, auch hier muss die Leitung gedämmt werden (wasserfest) um im Sommer eine ungewollte Erwärmung zu verhindern – das hat hygienische Gründe hinsichtlich des biologischem Wachstum bei höheren Temperaturen. Ist eine gültige technische Vorschrift – nach meiner Meinung aber doch schon recht theoretisch.

Ernst nehmen muss man aber die recht große Leitungslänge von 30 m sofern nicht sichergestellt ist, dass die Leitung ganzjährlich ausreichend durchflossen ist. Wasser muss aus hygienischen Gründen fließen. Minimale Durchflussrate ist einfacher Wasserwechsel des gesamten Leitungsinhalt in 72 Stunden. Falls das nichts wird, laß die Finger davon.

So long,

Frank

Endlich mal einer der es auf den Punkt bringt!
 
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Ich bin mir gerade nicht sicher ob ich eingeschnappt sein müsste...
Die Antwort ist nach der großen Resonanz schon....
Wenn man aber das Drumherum wüsste, also, wofür das Wasser gebraucht wird, könnte der ein oder andere vielleicht weiterhelfen...
Ich brauch' mal eben Wasser um's Haus ist nicht so detailliert


oha, sorry das war nicht böse gemeint, und ich dachte ich hätte sehr deutlich Danke gesagt für den Hinweiß mit dem stehenden Wasser und der mangelnden "selbsterwärmung" der Leitung...

Aber ich verstehe wirklich nicht was es da noch groß zu erzählen gibt...ich glieder es gerne mal auf :

Wie geschrieben: 30 Meter sind zu überbrücken - wenn du im Haus entlanggehst hast du halt die 30 Meter vom Sanitär Gewerk Aufputz in 3 Meter Höhe (Kupfer?) zu verlegen (das würde ich jetzt nicht selbst machen wegen Gewährleistung / Hausversicherung etc) Wäre sogar ohne Mauerdurchbruch machbar aber wie gesagt muss halt ein Fachbetrieb..

Am Ende der 30 Meter soll "Freiland" eine Zapfstelle entstehen, aus der im Zweifel auch einer von 10 Mann Mann mal sein Trinkwasser in eine Flasche zapft.. Ansonsten wird da mal was abgespült, der Hochdruckreiniger dran etc, aber man muss davon ausgehen das einmal die Woche jemand kommt und meint er würde gerne trinken.

Ich wüsste jetzt ehrlich nicht was für Rahmenbedingungen noch relevant sind....
 

tiepel

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Ich habe ja auch geschrieben lassen wir dahingestellt. D. h. soviel wie, ich will nicht darauf eingehen...
Zum Thema Trinkwasser, dazu gehört Abspülen und Trinken, ist ja schon genug geschrieben worden.
...
 
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