Tips - (Hand) Hobelmesser & Stechbeitel Schleifen

KoaLaa

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Hallo Zusammen,

ich habe mir einige ältere Hand-Hobel und Stechbeitel gekauft, die ich jetzt gerne wieder zum Einsatz vorbereiten will. Ich würde mich über die Absegnung / Kritik an meinem geplanten Vorgehen sehr freuen.

Was ich aktuell habe:
2 x Japanische (günstige) Wasserschleifsteine: 400/1000 & 3000/8000
1 x Veritas Schleifführung MK2

Was ich vorhabe:
Günstigen BEHA Diamant Diamantschleifstein zum Abrichten der Wassersteine kaufen (Amazon 25Euro). Einen Doppelschleifbock mit Nasschleifer für 30-50 Euro gebraucht kaufen, die Messer/Beitel grob auf den gewünschten Winkel bringen und anschließend mit den Wasserschleifsteinen (400/1000) den korrekten Winkel bringen, mit 3000 schärfen und 8000 polieren.

Hierzu die Fragen:
Ist das Vorgehen so in Ordnung? Brauche ich unbedingt eine Führung für den Schleifbock?

Vielen Dank für Eure Hilfe
 
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Henry_GT

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Hallo Koala,
was du auf jeden Fall NICHT brauchst, ist ein Doppelschleifbock! Mit deinen Steinen und der MK2 bist du bestens ausgerüstet, vor allem zum Üben! Wenn deine Hobelmesser oder Stechbeitel an der Schneide nicht rechtwinklig plan sind, wirst du mit dem groben Stein deine Schneidwinkel bestens anschleifen können. Was ich dir noch empfehlen kann sind eine Polierpaste (als Block) und ein Lederstreifen auf einem Holzklotz geleimt. Damit bekommst du deine Spiegelflächen perfekt hin. Und wenn es beim ersten Mal schief geht – egal – ein alter Beitel verzeiht dir fast alles …

Was zum Lesen gewünscht?
Friedrich Kollenroth, die Referenz:http://www.woodworking.de/schaerfprojekt/schaerfen-stecheisen-hobeleisen-17-12-06.pdf
Wissenswertes zum Schleifen mit Bock (Ich habe keine Verbindung zu dem Shop!) https://www.schnitzerbedarf.de/werkzeuge/schaerfzubehoer/
Und auf Youtube gibt es zuhauf Material: Paul Sellers z.B.

Ich habe vor langer Zeit auch mal vor deiner Entscheidung gestanden und mir gewünscht, dass die Quellen damals schon so vielfältig waren. Meine ersten vom Vater geerbten Beitel und Hobel habe ich schön an der Bockscheibe ausgeglüht. Einer hängt als Mahnmal im Shop.
Gutes Gelingen, Olaf

Nachtrag aus Aktualitätsgründen: Rafikus hat da just ein schönes Ebay-Foto gepostet! DAS meinte ich.
 
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rafikus

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was du auf jeden Fall NICHT brauchst, ist ein Doppelschleifbock!
Einen Doppelschleifbock mit Nasschleifer für 30-50 Euro gebraucht kaufen
Ein Nasschleifer ist durchaus geeignet um verhunzte Eisen schon mal in die passende Form zu bringen.
anschließend mit den Wasserschleifsteinen (400/1000) den korrekten Winkel bringen,
Du solltest auf dem Nassschleifer schon mal den richtigen Winkel erwischen, danach nur noch auf dem 1000er Stein von Hand leicht anschleifen, damit zwei gerade Flächen auf der Fase entstehen und dann von Hand auf den Feinen Steinen abziehen.
Das sollte so reichen.
Was anderes ist die Spiegelseiten plan zu bekommen. Das kann manchmal schon eine Herausforderung sein.

rafikus
 

Henry_GT

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Ich las Nassschleifer schon auch, halte das dennoch für rausgeworfenes Geld. Wenn die Eisen eine Restfase haben, die in einem akzeptablen Winkel daherkommt, ist das von Hand gut zu bewerkstelligen. Es übt außerdem, heißt ja nicht ohne Grund Handwerk.
Der motorgetriebene Schleifkollege macht mehr kaputt als heil. Sei geizig mit deinem Werkzeug, hat mein Opa immer gesagt!
 

rafikus

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Wenn ich "einige ältere Hand-Hobel und Stechbeitel" lese, dann denke ich an die , welche ich so in den Händen hielt. Die Spiegelseiten der Stechbeitel in der Nähe der Schneide waren so abgerundet, dass bis zu 3mm weggeschliffen werden musste. Das von Hand zu machen ist eine Quelerei, bei guten Beiteln lohnt es aber. Mit den Hobeleisen verhält es sich oft ähnlich, da ist man froh, wenn die grobe Arbeit mit Maschinenhilfe erledigt werden kann.
 

anselmh

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Es kommt halt wirklich auf den Einsatzzweck an. Angefangen habe ich mit 2 Wassersteinen, das ging für meine relativ scharfen Werkzeuge auch gut, für die folgenden teilw. verrosteten und krumm und schief geschliffenen Hobel und Stecheisen war da aber Schluss. Hierfür habe ich mich dann einen Winter lang mit einer "WasWeißIch-Baumarkt"-Nassschleifmaschine aus den 90ern rumgeschlagen. Das ging schon deutlich besser, war aber alles andere als unanstrengend und genau.

Nun habe ich seit kurzem eine Tormek T8 (nein, ich will nicht sagen die braucht jeder, siehe Story wie ich da hinkam) und merke, wie einfach es sein kann. Warum nun so eine teure Maschine? Maßgeblich, um grobes zu schleifen. Alte unaufbereitete Eisen, Äxte, Messer und ähnliches. Alles was schon eine gute Klinge hat, geht dann auf die Hand-Wassersteine. Alles für seinen Zweck halt. Und da hier viel anfällt und auch noch anfallen wird, die große Tormek — wenn das nicht der Fall sein sollte, dann reicht sicher auch was kleineres / günstigeres. Dazu gibts ja dann jede Menge andere Threads hier auch schon.
 

IngoS

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Hallo,

Vom Schleifen kann man auch eine Wissenschaft machen. Es kommt darauf an, was du mit den Werkzeugen vor hast. Es ist ein Unterschied, ob man Beitel zum Holzschnitzen verwendet, oder ob man hin und wieder mal nen Schubkasten zinkt, ein paar Zapfenlöcher stemmt, Zapfen nacharbeitet und Kanten bricht. Für die letztgenannten Arbeiten verwende ich zum Schärfen ausschließlich einen Diamantblock und das schon seit 30 Jahren. Damit bekommt man die Schneiden schnell so scharf, dass man sich damit rasieren kann, spiegeln tut die Fase aber nicht. Meine anderen Schleifutensilien (Abrichtsteine, Grobschliffsteine, japanische Wassersteine... ) liegen nur im Schrank rum.
Muss mal richtig was von einer schartigen Schneide runtergeschruppt werden, geht es an den Doppelschleifbock. Ja, das funktioniert ohne Ausglühen, wenn man es richtig macht.

Gruß

Ingo
 

Friederich

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Was ich vorhabe:
Günstigen BEHA Diamant Diamantschleifstein zum Abrichten der Wassersteine kaufen
Hallo,
ob der geeignet ist? Du brauchst dafür einen "Abricht-Block". z.B. https://www.feinewerkzeuge.de/abrichtblock.html
Und das ist auch das einzige was dir zu deinen Wassersteinen noch fehlt.

Schleifwinkel muss keineswegs ganz exakt eingehalten werden. Im Gegenteil: Für manche Arbeiten mit dem Stechbeitel ist eine leichte ballige Rundung der Fase sogar vorteilhaft.
 

ChrisOL

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Hallo,
ob der geeignet ist? Du brauchst dafür einen "Abricht-Block". z.B. https://www.feinewerkzeuge.de/abrichtblock.html
Und das ist auch das einzige was dir zu deinen Wassersteinen noch fehlt.

Schleifwinkel muss keineswegs ganz exakt eingehalten werden. Im Gegenteil: Für manche Arbeiten mit dem Stechbeitel ist eine leichte ballige Rundung der Fase sogar vorteilhaft.

Hallo,

ich hatte mal den großen Abrichtblock, den habe ich wieder verkauft, da er mir viele Riefen in die Steine mit feiner Körnung gemacht hat. Seit dem habe ich eine preiswerte Diamantplatte zum Abrichten der Steine, dazu zwei Steine mit K 1000 und K8000 das reicht für fast alles. Hier hatte ich mal etwas geschrieben.
 

rafikus

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Nun habe ich seit kurzem eine Tormek T8 ... Warum nun so eine teure Maschine? Maßgeblich, um grobes zu schleifen.
Ja nee, ist klar.
Wie teuer ist die T8?
Und so viel Geld nur um das grobe zu schleifen? .... Wenn es nur um das grobe geht, dann sollte doch der Nassschleifer für 30...50 Euro locker reichen.

rafikus
 

ministry

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ich hatte mal den großen Abrichtblock, den habe ich wieder verkauft, da er mir viele Riefen in die Steine mit feiner Körnung gemacht hat.

das kann ich so nicht bekräftigen, habe auch den großen NANIWA und habe keinerlei Probleme. gerade beim Küchenmesser schleifen bekommt der bei mir viel Arbeit.
@ChrisOL waren es vielleicht Verschmutzungen?
 

ministry

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Hi Christoph,
das kann natürlich sein. wenn ich mich recht entsinne, sind meine King eher weich.
Ich finde meinen Naniwa toll und empfehle ihn weiter.
 

Friederich

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ich hatte mal den großen Abrichtblock, den habe ich wieder verkauft, da er mir viele Riefen in die Steine mit feiner Körnung gemacht hat.
Riefen durch die grobe Körnung des Abrichtblocks? Oder durch seine spitzen Ecken?
Vielleicht hättest du gegen Ende einfach weniger Druck ausüben sollen?

Ich machs übrigens noch anders: Ich hab zwei identische Steine die ich gegenseitig abrichte.
Den jeweils besser Abgerichteten benutze ich dann.

es kann auch daran liegen, das meine Steine (Shapton) sehr hart sind.
Das sind deine Schleifsteine? Gerade dann sollte es aber doch eher weniger tiefe Riefen geben.
 

zündapp

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Hallo Koala

mein Senf: probier aus, ob Deine Wassersteine auf dem Stahl auch wirklich abtragen. Manche tun es, manche tun es nicht. Das kann ziemlich frustrierend sein. Gerade am Anfang finde ich es wichtig, dass man sehr gutes Schärf-Equipment hat, sonst lernt man es nicht oder sehr langsam.
Vor drei Wochen habe ich auf einer Baustelle mit dem dort vorhandenen Werkzeug eine Kante hobeln dürfen. Ein Holzhobel der Firma "Meister" mit rostigem Eisen und ein Siliziumkarbidstein zum Sensenwetzen. Also nix dictum. Nach ein paar Minuten war das Eisen einigermaßen scharf und der Hobel machte Späne. Nicht toll, aber einigermaßen brauchbar. Das hätte ich als Schärf-Anfänger niemals hinbekommen. Gelernt habe ich das Freihand-Schärfen aber auf Shapton und Naniwa-Steinen.
Die würde ich Dir auch empfehlen.

Viele Grüße
Wolfgang
 

ChrisOL

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Riefen durch die grobe Körnung des Abrichtblocks? Oder durch seine spitzen Ecken?.

Es war die grobe Körnung, die Riefen waren überall. Trotz der harten Steine. Vielleicht passte die Kombination aus Abrichtblock und Schleifstein einfach nicht. Hauptsache man hat plane Steine und kommt schnell zum Ziel.
Mit der jetzigen Kombi bin ich gut zufrieden. Das gute ist die Steine sind sehr, sehr lange plan.

Ich machs übrigens noch anders: Ich hab zwei identische Steine die ich gegenseitig abrichte.
Die Idee ist gut, vielleicht etwas teuer bei Schleifsteinen?
 

anselmh

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Ja nee, ist klar.
Wie teuer ist die T8?
Und so viel Geld nur um das grobe zu schleifen? .... Wenn es nur um das grobe geht, dann sollte doch der Nassschleifer für 30...50 Euro locker reichen.

Naja, die T4 mit all dem Zubehör (Schleifvorrichtungen) wäre teurer gekommen, es gab zu der Zeit einen Hausmessepreis bei meinem Händler vor Ort und da kam die T8 günstiger als eine T4. Klar geht das mit einem Billo-Schleifer auch, aber die Steinqualität ist mir viel wert, genauso wie die Lärmbelästigung und Handhabung. Da habe ich einfach nachhaltig mehr Spaß an einer Maschine wie der Tormek als an solchen Billo-Schleifern (wie gesagt, das hatte ich vorher, für mich ein Unterschied wie Tag und Nacht).

Btw ich rede hier von teilw. mehreren Millimetern die ich da wegschleifen muss, um die Klingen wieder gerade zu bekommen oder Scharten wegzubringen. Und ja, es steht euch allen frei das nicht nasszuschleifen und stattdessen irgendwelche CNC Maschinen, Metall-Sägen oder ne Flex oder sonstwas zu nehmen. Ich nehm da halt lieber ne gute Maschine, mit der sowas problemlos geht.
 

Friederich

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mein Senf: probier aus, ob Deine Wassersteine auf dem Stahl auch wirklich abtragen. Manche tun es, manche tun es nicht.
Aber gerade Anfänger sind regelmäßg frustriert weil sie nicht weiterkommen. Da wird dann aus Verzweiflung schnell neues Equipment gekauft, obwohls in Wirklichkeit nur an der Handhabung liegt.
Mit jedem halbwegs brauchbaren Wasserstein sollte man eigentlich zumindest "gut" zurechtkommen. Egal welcher Stahl.
 

rafikus

ww-robinie
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Gerade aktuell, Trocken-Nassschleifer bei Lidl für 30 Euro. Ich habe sowas von Aldi und erledige das Grobe damit.
 
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