Teak Gartentisch - direkt präventiv ölen?

[questor]

Hallo,

Ich habe hier einen neuen Teak Gartentisch, der mir mit seinem hellen, gemaserten Teak eigentlich gut gefällt. Jedoch frage ich mich, ob ich ihn zum Schutz und möglichst langen Erhalt direkt mit einem Öl für Teak streichen sollte.
Auf der anderen Seite sorge ich mich, das sich dadurch Farbe und Oberfläche des Holzes ändern (diesem Teak-öl sind wohl Pigmente beigemischt).

Was sagen die Fachleute?

Ich danke

 

[MarioM]

Nichts machen. Einfach so lassen

 

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Was versprichst du dir vom dunkel pigmentierten Teak Öl?

Nimm halt ein farblos Seidenmattes Öl. Dann feuerst du nur die Maserung an. Im Zweifel, schau dir den Tisch unter einem Gieskannenwasserschwenk an. So ähnlich sieht es dann mit farblosen Öl aus.

 

[Friederich]

Hallo Questor,
Sinn des "Teaköls" ist wohl in erster Line der Erhalt der Rotfärbung, genauer gesagt: den natürlich entstehenden Grauton durch roten Farbstoff zu überdecken.. Wenn der Grauton dich nicht stört, brauchst Du ansich garnichts unternehmen.
Soweit ich erinnere, besteht das Teaköl aus nichttrocknendem Öl, das also nicht sehr lange Bestand hat.
Wenns dir nur darum geht, das Holz zu schützen, wär wohl ein trocknendes Öl wie Leinölfirnis oder Hartöl besser geeignet.
Aber wirklich nötig ist das bei Teakholz nicht.

 

[WinfriedM]

@Friederich: "Das Teaköl" gibts so nicht, ist ein völlig unspezifischer Begriff. Die Hersteller nennen ein Öl, was für Teakholz optimiert ist, einfach so. Und in fast allen Fällen ist es ein trocknendes Öl und kaum anders, als andere Außenöle. Oft allerdings unpigmentiert.

@Questor: Wenn du es eher hell haben möchtest, mach gar nichts. Öl führt bei Teak zu starker Dunkelfärbung. So, als würdest du es mit Wasser nass machen.

 

[Friederich]

@Friederich: "Das Teaköl" gibts so nicht, ist ein völlig unspezifischer Begriff. Die Hersteller nennen ein Öl, was für Teakholz optimiert ist, einfach so. Und in fast allen Fällen ist es ein trocknendes Öl und kaum anders, als andere Außenöle.

Kann gut sein. ich hab halt bei einem Herstller gelesen, daß er Einwirkzeit von 60 Minuten empfiehlt, was ja dann zumindest gegen ein schnelltrocknendes Öl spricht.
Ein anderer nennt als Inhaltsstoff "Feinöl"...Dürfte dann ja wohl ein nichtharzendes, also nichttrocknendes Öl sein..?
Wieder ein anderer empfiehlts nur für den Innenbereich.

Wie auch immer-im Zweifelsfall einen Tropfen auf eine Untertasse geben. Schnelltrocknendes Öl wird schon nach Stunden harzig, andere brauchen Tage, oder bleiben sogar wochenlang dünnflüssig.

 

[WinfriedM]

...genau, im Zweifelsfall Öl mal dünn z.B. auf Glasplatte auftragen und schauen, wie es trocknet und ob Pigmente drin sind. Damit Öle wirklich hart trocknen, muss die Schicht aber sehr dünn sein, ich nehm dazu gerne ein Wattestäbchen.

 

[Friederich]

...genau, im Zweifelsfall Öl mal dünn z.B. auf Glasplatte auftragen und schauen, wie es trocknet und ob Pigmente drin sind. Damit Öle wirklich hart trocknen, muss die Schicht aber sehr dünn sein, ich nehm dazu gerne ein Wattestäbchen.

Ich hab das übrigens mal mit Nußöl probiert, welches irgendjemand für ein trocknendes Öl hielt. Es blieb wochenlang unverändert dünnflüssig.

 

[WinfriedM]

...wenn du es ganz dünn aufstreichst, wird es nach 2-4 Wochen tatsächlich fest. Natürlich Walnuss, nicht Erdnuss.

 

[Deadeye]

Ich hab meinen Teak Gartentisch mit Terrassenöl farblos von Natural behandelt...

Das verändert nicht die Holzfarbe.

Es ist Schichtbildent - so lässt er sich, grad bei den Kinners, immer wieder schön Sauber wischen...

MFG

 

[WinfriedM]

@Deadeye: Dann muss der Tisch aber bereits geölt gewesen sein. Jedes farblose Öl verändert gerade Teak stark in der Farbe.

 

[questor]

Soo, habe mal an der Unterseite probiert - gefällt ir wirklich nicht, da sind tatsächlich Pigmente drin, die sich dann in die Maserung setzen - das sieht ungleublich billig aus! Hatte beim Kauf nicht drauf geachtet und dachte auch, es gäbe soetwas wie spezielles teak-öl...

Ich würde den tisch schon gerne etwas schützen vor sonne und außeneinflüssen um lange etwas davon zu haben. was nehme ich denn da?

Ich bin vor einer Weile auf 'le tonkinois' Lack gestoßen, das ja auf Leinölbasis ist, wie hier auch empfohlen. Da gefällt mir besonders gut, dass es natürlichen ursprungs ist. Würdet ihr das empfehlen? Ein reines Öl gibt es ja auch, aber das wird nur als Vorstreichöl angepriesen.

Oder habt ihr was besseres parat?

 

[WinfriedM]

Jeder Lack und jedes Öl wird wegen des Nasseffektes/Anfeuerung die Farbe bei Teak stark verändern. Probier das doch erstmal aus, wie der Tisch nass aussieht. Wenn dir das zusagt, kannst du ein unpigmentieres Öl nehmen.

Von Lack würde ich abraten, damit handelst du dir zahlreiche neue Probleme ein.

Sonne ist dem Holz übrigens sowas von egal. Schau dir mal jahrhunderte alte Holzhütten an. Längere Feuchtigkeit ist das Hauptproblem, was man vermeiden sollte. Deshalb z.B. im Herbst/Winter reinstellen.

Transparente Teak-Öle:
* Biopin Teak-Öl
* Natural Teak-Öl
* Livos Alis Teak-Öl

Hier siehst du übrigens schön, wie sich die Farbe durch ein farblose Öl verändert:

Teaköl 223 | LEINOS Naturfarben - Mit den Ölen der Natur, mit den Farben der Erde

 

[questor]

Klar, etwas wird es sich durch den Nasseffekt ändern. Aber das ist immer noch etwas anderes als künstliche Pigmentierung. Auch wenn Sonne dem Holz nicht schadet, so bleicht es Teak doch ziemlich aus, soweit ich weiß - oder?

 

[Friederich]

Ich bin vor einer Weile auf 'le tonkinois' Lack gestoßen, das ja auf Leinölbasis ist, wie hier auch empfohlen. Da gefällt mir besonders gut, dass es natürlichen ursprungs ist. Würdet ihr das empfehlen?

Tonkinois ergibt eine dicke fette Lackschicht. Denke nicht, daß dir das gefallen wird.
Ist auch nicht sehr langelebig und muß immer wieder nachgestrichen werden.

Auch wenn Sonne dem Holz nicht schadet, so bleicht es Teak doch ziemlich aus, soweit ich weiß - oder?

Es wird halt grau. Betrachte es einfach als "feature", nicht als "bug".
Es lebt sich viel entspannter, wenn man bestimmte naturgegebene Dinge einfach hinnimmt, und sich dran erfreut, anstatt sich drüber zu ärgern.
Mach ich auch bei dem Moos auf dem Rasen so.

 

[questor]

Grau war bei mir gleichbedeutend mit austrocknen, rissig werden etc.
Das heißt, da muss ich mir keine Sorge machen?
Dann ließe es sich ja immer noch ölen, wenn es mir ausgegraut nicht mehr gefällt, das Holz aber ansonsten keinen weiteren Schaden nimmt...
Da wäre ich der von Dir vorgeschlagenen Einstellung gegenüber offen

 

[Friederich]

Grau war bei mir gleichbedeutend mit austrocknen, rissig werden etc.

Grau wirds weil UV-Licht in der alleräußersten Schicht bestimmte Holzbetandteile (i.e.L. Lignin) zersetzt. Weiße Zellulose bleibt übrig.
Technisch hat das keinerlei Auswirkungen. Genaugenommen dürfte das Vergrauen sogar einer übermäßigen Austrocknung entgegenstehen. Denn das Holz absorbiert dann je weniger Sonnenseinstrahlung und erwärmt sich bei draufknallender Sonne nicht ganz so stark.

 

[questor]

Super, dank Dir!
Dann lehn' ich mich da jetzt einfach erst mal zurück