@etaller
Zusammengefasst kann man Deinen Beitrag so verstehen:
Eine konstruktive Verbesserung für die konkreten hier besprochenen Merkmale ist technisch bei einer Tauchsäge ausgeschlossen, wenn man möchte, dass die Säge ein Handwerkzeug bleibt und ihr Gewicht und ihre Kosten nur moderat steigen.
Die einzige mögliche Verbesserung ist der Sprung zu einer Formatkreissäge.
Ich halte das nicht für plausibel.
Über das Offensichtliche, um das nochmal klarzustellen, brauchen wir kein Wort verlieren:
Eine Formatkreissäge sägt genauer.
Und natürlich geht es bei den hier besprochenen Merkmalen nicht um Hunderstel-Millimeter.
Schau einfach nochmal ganz an den Anfang des Threads.
Dort berichtet Frankonen in #11 von praxisrelevanten Genauigkeitsproblemen.
Weiterhin berichtet ein kundiger Schreiner in einem Magazin bei einem Test von Tauchsägen an prominenter Stelle von Genauigkeitsproblem bei einigen, nicht aber bei allen Sägen.
Meine Vermutung ist daher bis auf Weiteres:
Konstruktive Verbesserung zu diesen Dingen wären möglich.
Ohne das die Sägen im Preis und im Gewicht um eine Dimension springen.
Beweisen kann ich dies nicht, da ich kein Maschinenbauer bin. Aber wie schon angekündigt werde ich dazu einen befreundeten Maschinebauer befragen, sobald ich ihn treffe (er wohnt nicht in meiner Stadt).
Ich werde dann hier berichten.
Nochmal etwas Konkretes an die Besitzer einer TS 55 EBQ:
Wenn die Gummilippe genau am 0-Grad-Schnitt liegt, wo liegt dann der 45-Grad-Schnitt?
Leicht rechts davon?
Oder schneidet das Blatt beim allerersten 45-Grad-Schnitt an einer neuen Gummilippe schräg in die Lippe ein?
Das würde ja bedeuten, dass man keine scharfe rechtwinklige Gummikante mehr zum Anlegen hätte.
Also in Beitrag nummer 11 wird die fehlende Verwindungssteifigkeit bemängelt. Die ist bei allen mehr oder minder ähnlich, weil die Materialstärken auch ähnlich sind. Anders gesagt mit genügend Druck kriegt man jede Maschine verzogen.
Ausserdem wird die Skalengenauigkeit bemängelt. (auf ca 0,5°!) Da sehe ich jetzt kein Problem, denn eine Skala ist immer mehr oder weniger ungenau. Wer einen genauen Winkel braucht, wird um einen Winkelmesser bzw. um einen Festen Winkel nicht drumrumkommen. Wobei sich der 0° ja per Schraube einstellen lässt. Ein genauer Winkelmesser liegt im Preis alleine fast auf dem Niveau einer Säge, der Hersteller würde seine Säge mit Einbau eines solchen also entsprechend verteuern.
Konstruktive verbesserungen braucht man eigentlich auch nicht, die Sägen lassen sich alle einstellen. Und wenn man das gemacht hat, dann sägen die auch alle beim 45° Winkel genau an der Lippe.
Derartige Genauigkeit gibts ab werk nicht, a) weil kaum einer die braucht, b) weil die Fertigungstoleranzen dafür zu hoch sind c) weil ein Mitarbeiter da ewig lang mit Einstellen beschäftigt wäre. Das ist bei anderen Produkten auch genauso.
Wenn man also die Genauigkeit unbedingt haben muss, dann sollte man sich an den Hersteller diesbezüglich wenden oder selbst einstellen.
Ich bin Werkzeugmacher, Solche Problemchen sind mein Täglich Brot, Aber um die Genauigkeit, die hier einige von einer Handkreissäge fordern zu überprüfen brauche ich auf der Arbeit einen Messprojektor der schon nicht mehr vierstellig kostet und mehrere Stunden Einstellarbeit.
Natürlich kann man eine Handsäge verbessern, aber der Preis und das Gewicht würden Steigen, und das schwächste Glied der Kette ist und bleibt hier das nicht verwindungsfeste Gehäuse. Nimm eine Digitale Schieblehre zur hand und miss einmal locker und einmal mit Druck. Da hat es dann auch schon mehrere Hundertstel Unterschied. Es würde also keinen Sinn machen eine mit 4 Stellen nach dem Komma zu bauen und wenn man die Stabilität einer Schieblehre ins Verhältnis zu einer Kreissäge setzt, dann drücke ich da auch Locker 1 Grad bzw. mehrere Zehntelmillimeter raus wenn ich mich entsprechend anstelle. Wozu also eine auf den Hundertstelmillimeter Genaue Skala?