So, ich hole jetzt mal den Beitrag aus der Versenkung.
Hat schon jemand Praxiserfahrung mit solchen Wellen gesammelt? Die meisten Beiträge waren bis dato ja eher theoretischer Natur...
Hallo ...
ich bin neu hier im Forum und möchte mal kurz schildern welche guten und schlechten Erfahrungen ich mit der super tollen Silent Power Innovation eingaut in einem AD741 von Felder gemacht habe ...
Was ich bestätigen kann sind das relativ geringe Spanvolumen und die doch recht niedrige Geräuschemission.
Zur Lebensdauer der HM-Plättchen lässt sich grob abschätzen, daß bei mir nach ca.1200l Spänen ( = 6 prall gefüllt Säcke) die erste Schneidenseite stumpf wurde.
100 Betriebsbstunden oder mehr, wie in einem Beitrag genannt kann ich nicht bestätigen. Es sind zumindest bei mir deutlich weniger.
Gehobelt wurden Eiche,Ahorn,Kirsche und Buche. Teils kleine Stücke , teils richtig große Teile, die doch schon mal die ganzen 41cm des Hobels (AD741) benötigten.
Es wurden beide Hobelmodi der AD741 ( Abricht- und Dickenhobel) genutzt. Die Spanabnahme war häufig im Bereich 3-4mm eingestellt.
Die Werbung mit 80-facher Standzeit ist eine deutliche Übertreibung um es einmal so zu nennen.
Auch der Wechsel bzw. die dafür beötigte Zeit ist schon recht enorm.
Ich hab die Zeit zwar nicht genau gemessen aber geschätzt waren es ca. 3-4 Stunden inkl. der Reinigung mit Entharzer usw.
Vielleicht geht es ja beim nächsten mal schneller wegen der Übung aber der Zeitaufwand ist schon recht hoch.
Zum Hobelbild lässt sich sagen , daß nagelneue Schneiden auch auf schwierigen Oberflächen ein sehr gutes Hobelbild erzeugen. Dies hält aber leider nicht so lange an wie Felder den Kunden
das glauben machen will. Bei mir traten erste Streifen schon nach einer Woche Betrieb auf. Hierzu sei angemerkt, daß ich den Hobel ganz bewußt gestresst habe um zu sehen
was die Maschine so kann. Die Hauptursache für die Streifen scheinen Ablagerungen unterhalb der HM-Scheiden zu sein, die manchmal von selber verschwinden aber nicht immer.
Es bleibt der Nachgeschmack, daß die Firma Felder hier zu viel "Hochglanz" redet.
Zum Hobel AD741 kann ich sagen, daß er eigentlich relativ robust ist und für mich ausreichen dimensioniert ist. Er schluckt auch große schwere Teile ohne murren.
Der Dickenhobel hat jedoch eine deutliche limitierung. Wenn von 6 auf 12m/min Vorschub geschaltet wird verschlechtert sich das Hobelbild je nach Holz ( s.o.) teilweise
deutlich. Getestet wurde Eiche,Buche und Kirsche in abgelagert sowie Eiche,Ahorn und Buche frisch vom Feld.
Nach dem ganzen Stress, dem ich dem Hobel ausgebürdet hatte stellte ich fest, daß der Tisch sich ein wenig verstellt hatte. Dies sollte eigentlich bei einer Maschine dieser Preis- und
Leistungsklasse so schnell nicht passieren. Also rief ich bei Felder in Lohmar an um mir ein paar Tipps geben zu lassen wie dies denn zu korrigeren wäre.
Ein Rückruf erfolgt recht zeitnah aus Österreich aber das Ergebnis dieser Bitte nach Information war seeehr erschreckend .
Der (offensichtliche) Servicemitarbeiter machte mich sofort darauf aufmerksam, daß bei mir ja kein Techniker
zur Inbetriebnahme vor Ort gewesen sei und wollte mir direkt und ohne Umschweife einen Serviceeinsatz aufdrängen. Ich versuchte weiterhin Information zu bekommen wie ich
das selber korrigieren könnte. Der Feldermitarberiter verweigerte jede Auskunft zu diesem Thema, redete von Einstellungen mit Messuhren usw. und kam immer wieder auf den Serviceeinsatz zurück.
Am Ende hab ich den Tisch dann selber eingestellt ... Danke noch einmal an die Firma Felder für den Ansporn hierzu.
Fazit :
Felder redet "Hochglanz" und übertreibt nach meinen bisherigen Erfahrungen bezüglich der Lebensdauer der HM-Plättchen deutlich.
Die Umrüstzeit aller HM-Plättchen ist schon recht hoch. Spezialwerkzeug , ein Drehmomentschraubendreher, ist erforderlich !!
In der Bedienungsanleitung weist Felder darauf hin, daß immer alle HM-Plättchen gewendet werden sollten auch wenn nur eines Beschädigt oder
stumpf ist. Es kann sonst Auswirkungen auf das Hobelbild haben. Dies ist auch ein kleiner Widerspruch zu manchen Aussagen.
Bedingt wird dies wohl durch Fertigungstoleranzen der HM-Plättchen.
Das Hobelbild ist sehr gut, bleibt aber nicht so lange konstant gut wie ich das eigentlich erwartet hätte.
Auch das steht im Widerspruch zu den Aussagen der Firma Felder.
Wer wirklich genau hinsieht erkennt, auch bei neuen HM-Plättchen, ein leichtes Muster auf der gehobelten Oberfläche.
Ich hoffe dies kurze zusammenfassung hilft ein wenig ein paar Fragen zu beantworten.
Gruß vom Niederrhein
Ludger
Ja, Schreibfehler gehören dazu ...