Sperrholzkistchen rationell herstellen

Mitglied 59145

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Ich würde den Boden auch auf Gehrung machen. Klar ist er dann unten bündig, ist aber meist nicht so wichtig. Arbeitsschritte sparen spart am meisten Zeit in der Regel.

Vorher schleifen, dann geht es auch mit Pappel.

Sonst ist nageln wohl die Lösung.
 

Flyer01

ww-esche
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Ich würde den Boden auch auf Gehrung machen. Klar ist er dann unten bündig, ist aber meist nicht so wichtig. Arbeitsschritte sparen spart am meisten Zeit in der Regel.

Vorher schleifen, dann geht es auch mit Pappel.

Sonst ist nageln wohl die Lösung.
Ist das nicht unnötig kompliziert? Alles auf Gehrung, da muss es ja aufs Zehntel passen, sonst kann der Boden nicht eingeleimt werden. Beim Boden in der Nut dürfte es ja zumindest minimal schlackern. Und hält das bei Schuhkartongröße auch dauerhaft? Ich hätte Bammel, dass mir irgendwann der Boden rausfällt.
 

fried.chycken

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Danke euch für die vielen gezeigten Beispiele. Die sind alle sehr schön, die meisten allerdings für meine Anwendung "zu schön". (Ordnung hinter geschlossene Schranktüren bringen).

Bei allem was geleimt wird habe ich wie gesagt das Problem der kalten Halle. Ich habe zwar 2 Bandspanner, aber wenn der Leim überhaupt abbindet bevor er den Kältetod stirbt, dauert das ewig, dann kann ich immer nur 2 Kisten gleichzeitig machen... Ziel wäre schon, 10-15 Stück an einem Abend zu schaffen. Vermutlich werde ich deswegen leimen und nageln, dann kann ich die fertig genagelten Kisten in die geheizte Küche bringen, wo der Leim dann abbinden kann. Deswegen auch die Klebebandidee, da kann man viele auf einmal machen.

Diese Variante würde mir vermutlich völlig ausreichen:
https://www.modulor.de/modulor-kiste-pappel-sperrholz.html
 

Mitglied 59145

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Es steht hier schon irgendwo, aber ich schreibe es nochmal. Also wie ich Gehrung in großen Stückzahlen mache.

Zuschnitt erstmal 90°

Überall wo ich Gehrung haben will wird 5mm für die Gehrung zugegeben und mit einem Stift die Gehrung markiert.

Dann wird der Prarallelanschlag so eingestellt, das beim Gehrungsschneiden 5mm abfallen. Jetzt wird jede markierte Kante abgeschnitten.

Und Tada, ohne denken oder komplizierteres rechnen als +5mm bzw +10mm passt das Haargenau.

Bei wirklich viel schreibe ich mir tatsächlich eine Zuschnittliste.

Wie praktikabel das ganze jetzt für dich ist, weiss ich nicht. Bei mir ist das immer mit am schnellsten und mit Abstand die schönste Lösung.
Klar, Klebeband kostet Geld und Leim muss abbinden können.

Ich mache 99% aller Gehrungen so.
 

Dale_B_Cooper

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So kommst Du auf jeden Fall nicht in die Verlegenheit, die andere Seite der Gehrung wieder zu benutzen.
Also wenn du Deine Gehrung mit einem Innenwinkel von 44,8° schneidest, was gut für ne Gehrung wäre, bleibt kein Plattenstück mit 45,2° übrig.. welches man dann ggf. versehentlich als fertiges Gehrungsteil weiter verwendet.
:emoji_slight_smile:
 
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fahe

ww-robinie
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...vor Jahren reichlich drei Dutzend davon für den Schrauben-/Nägel-/...-Vorrat in verschiedenen aufeinander abgestimmten Größen (die genau meine Schubladen ausfüllen) produziert... und imho hier auch schon einmal in einer ähnlichen Diskussion erwähnt und/oder gezeigt.

1707900305977.png

6-Millimeter-Sperrholz, alle Kanten auf Gehrung verleimt. Billiges Kreppband zum Verleimen genommen. Das hält auch, wenn es lang genug ist, dass es überlappend ist. Gehrungen sind allerdings gefräst. Ich war damals halt verliebt in meinen Frästisch. :emoji_wink:

PS: Bei ganzen zwei Kistchen ist jeweils einer der oberen Streifen mal abgegangen (die eigentlich zur Beschriftung gedacht waren... aber natürlich zum Rausheben aus der Schublade "missbraucht" werden). Der Rest ist seit rund zehn Jahren unbeschadet.

PPS: Hätte ich beim Werkstattmöbelbau die Breiten vorher auf handelsübliche Sortierkästenbreiten abgestimmt, hätte ich gar keine Kistchen für Schrauben und Co. gebaut. :emoji_wink:
 

fried.chycken

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Es steht hier schon irgendwo, aber ich schreibe es nochmal. Also wie ich Gehrung in großen Stückzahlen mache.

Zuschnitt erstmal 90°

Überall wo ich Gehrung haben will wird 5mm für die Gehrung zugegeben und mit einem Stift die Gehrung markiert.

Dann wird der Prarallelanschlag so eingestellt, das beim Gehrungsschneiden 5mm abfallen. Jetzt wird jede markierte Kante abgeschnitten.
Die Variante hatte ich bislang zumindest nicht genau auf dem Schirm, das klingt aber sehr praktisch - ich hab das in der Vergangenheit immer schon mal so gemacht, aber auch immer mal außen rum gewurschtelt. Danke fürs aufzeigen!
 

raziausdud

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So kommst Du auf jeden Fall nicht in die Verlegenheit, die andere Seite der Gehrung wieder zu benutzen.
Also wenn du Deine Gehrung mit einem Innenwinkel von 44,8° schneidest, was gut für ne Gehrung wäre, bleibt KEIN kein Plattenstück mit 45,2° übrig.. welches man dann ggf. versehentlich als fertiges Gehrungsteil weiter verwendet. :emoji_slight_smile:
Der Text ist finde ich missverständlich. Sollte KEIN nicht EIN heissen? Und mE ist der Sachverhalt - egal wie man ihn versteht - auch falsch.

Schneide ich in eine Platte mit einem Winkel von 44,8 so hat die abfallende Platte auch 44,8 Grad. Unten der „Beweis“. Die Kante kann also unverändert für weitere Gehrungen genutzt werden.

Rainer

IMG_0823.jpeg
 

Lorenzo

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Ich würde auch die Klebebandgehrungsmethode verwenden. Einnuten oder Fälzen ist sicher schöner, kostet aber doch auch einiges an Zeit. Für so kleine Kistchen in der Werkstatt zum Beispiel leim ich den Boden einfach stumpf an die untere Kante. Ich puzzle die Kistchen ohne Boden dann einfach auf dünnes Sperrholz, bisschen Abstand zum nächsten Kästchen, und leg zum beschweren oben irgendwas auf die Kästchen. Wenn der Leim abgebunden ist, säg ich die einzlnen Kästchen auf der Bandsäge aus der "Bodenplatte", den Überstand des Bodens kann man dann Bündigfräsen (-schleifen/ hobeln)
 

raziausdud

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Diese einfachen Obstkisten haben ja Dreiecksleisten innen in den Kanten.

Das wäre also eine bessere Situation fürs Nageln oder Tackern. Das kollidiert allerdings mit dem Kubikmillimeter-Fuchsen …

Auch könnte man so vielleicht die Serienfertigung optimieren: zwei recht lange Dreiecksleisten auf die Ränder einer langen Platte mit Breite der späteren Seitenteile montieren (leimen oder nageln). Dann mit dem Mass der Seitenteilhöhe jeweils Teile abschneiden, fertig sind x Seitenteile …

Rainer
 

Kerstenk

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Diese einfachen Obstkisten haben ja Dreiecksleisten innen in den Kanten.
ich habe mal vor vielen Jahren für die Kinder kleine Obstkisten gemacht. Die Dreieckleisten jeweils an zwei Seiten eingenutet, so das ich die "Brettchen" in diese Einleimen konnte. Die Montage war denkbar einfach, erst bei den beiden Langseiten die Leisten ein geleimt, nachdem sie fest waren die Kurzseite, den Boden am Ende aufgeleimt. So braucht es keinen Nagel oder Schraube und sieht auch gut aus. Die Leisten kann man als Meterware herstellen und im Anschluss zuschneiden, so kann man auch mit den Seitenwänden machen, da reicht dann aber durchaus 3-4mm. Alles im Vorfeld schleifen.
 

MTrp

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Von Druckluft Naglern halte ich bei der Materialstärke nichts.
Da ist schnell passiert das sich so ein Nagel den "Weg des geringsten Wiederstands" wählt und aus der Seite austritt. Oder aber das Material wird gespalten wenn man sehr randnahe einschießt.

Ich habe seit einigen Wochen einen Akku-Nagler im Einsatz und verwende ihn mittlerweile sehr gerne und oft, insbesondere als Verleimhilfe. Das lästige Problem mit den seitlich austretenden Nägeln kenne ich auch und habe dazu etwas recherchiert, wie sich das vermeiden lässt:

Diese Stauchkopfnägel sind auf zwei gegenüberliegenden Seiten zu einer Spitze angeschrägt - und auf dieser Achse neigen sie zum Abweichen und Austreten. Schaut man auf den angesetzten Nagler von oben drauf, neigen die Nägel zum Abweichen nach links oder rechts, aber kaum bis gar nicht nach vorne oder hinten. Wenn man das entsprechend berücksichtigt und den Nagler richtig herum ansetzt, kann man die Probleme mit austretenden Nägeln bei dünnem, stehenden Plattenmaterial oder in Randnähe stark reduzieren.

Mit diesem Wissen im Hinterkopf kann man solche Sperrholz-Kistchen durchaus mit Druckluft-Nägeln als Verleimhilfe herstellen. Sonst würde ich auf Gehrungen plus Klebeband ausweichen.
 

Flyer01

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Es steht hier schon irgendwo, aber ich schreibe es nochmal. Also wie ich Gehrung in großen Stückzahlen mache.

Zuschnitt erstmal 90°

Überall wo ich Gehrung haben will wird 5mm für die Gehrung zugegeben und mit einem Stift die Gehrung markiert.

Dann wird der Prarallelanschlag so eingestellt, das....
OK, klingt gut. Aber dann sehe ich zumindest keinen zeitlichen Vorteil gegenüber einem Falz oder einer Nut, oder weniger Arbeitsschritte.
 

Mitglied 59145

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Naja, Sageblattschwenken und einstellen dauert zusammen vielleicht 90sek.

Aber da muss jeder gucken wie er mit was ausgestattet ist und am besten klarkommt.

Boden auf Gehrung eingeleimt ist halt auch echt schnell gemacht.

Arbeitet man da sauber und schneidet gleiche Maße am selben Anschlag, musst du nichtmal irgendein Maß prüfen.

Zuschneiden und verleimen, schneller geht es nicht.
 

jankees

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Ich persönlich glaube, die effizienteste Methode ist die Seiten auf Gehrung, den Boden eingenutet...und dann natürlich Klebeband...

Wenn es dein Ausgangsmaterial in den Abmessungen hergibt, kannst du auch "Röhren" auf Gehrung verleimen ( z. B. 5 Kistchen "lang") und von diesen die erforderlichen "Höhen" abschneiden - erforderlichenfalls auf 4-seitigen Umschlag. Geht auch mit eingenuteten Böden z. B. ebenfalls 5 Stck. in der "Röhre".

Für die Böden würde ich mir 3 mm Sperrholz besorgen, dann ist das Einnuten mit einem Schnitt erledigt...
 

fahe

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Ich persönlich glaube, die effizienteste Methode ist die Seiten auf Gehrung, den Boden eingenutet...und dann natürlich Klebeband...
...ich hab' seinerzeit auch die Böden mit Gehrung eingeleimt und fand das vom Zeitaufwand alles sehr überschaubar.

Brettchen mit mehreren Lagen zugeschnitten, alle Seiten einmal am 45-Grad-Fräser vorbei, einpinseln, zusammenfügen, einmal Kreppband ringsum, wegstellen und 'ne Beschwerung drauf... Beschwerung runter, nächstes Kästchen drauf, Beschwerung drauf. Dass ich die zuletzt alle noch mal mit einer Rundung gefräst habe, war schon eher Kür. :emoji_wink:

Ab 30 Kästchen muss man halt aufpassen, sich nicht wie ein Roboter zu fühlen.
 

Wildhauer

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Wie wäre es mit 2K Klebern oder Sekundenkleber? Stumpf ohne Gehrung kleben. Kommt darauf an was da in die Kistchen kommt.
 

teluke

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Ich mache das anders als @benben (bin ja auch nur Amateur).
Ich fräse, soweit nötig, Nuten/Falze in das ganze Brett aus dem dann alle vier Seiten direkt mit Gehrung geschnitten werden.
Mache ich also z.B. eine Kiste mit 25x25cm brauche ich für das ganze ein Brett von ca. 110cm.

Bedeutet ich länge vorher nichts ab und nutze nur den Queranschlag.

So brauche ich für jede Seite lediglich zwei Schnitte.
Geht ratzfatz, direkt danach kann ich die Teile zusammenleimen.
Geht also wesentlich schneller als da jede Seite solo zu bearbeiten.
 

Flyer01

ww-esche
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...ich hab' seinerzeit auch die Böden mit Gehrung eingeleimt und fand das vom Zeitaufwand alles sehr überschaubar.

Mag ja alles sein. Aber ein langes Brett (Umfang der Kiste + Zugabe) auf Breite schneiden, nochmal rüberschieben für die Nut (oder Falz) , Brett unter 45° in 4 Teile sägen, Boden zusägen, Seiten mit Klebeband und Leim zusammenführen und dabei den Boden einlegen.
Sind doch einige Arbeitsschritte weniger.
 
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