Schnitzen in der Öffentlichkeit / außerhalb der Werkstatt

tropenholz

ww-robinie
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die tragen auch an der Tischkreissäge Handschuhe, keinen Spaltkeil aber Handschuhe.
Da muss man sich wirklich nicht dran orientieren.

Industrieschlachter mit Kettenhemd und Schnitthandschuh arbeiten im Akkord, das siehts anders aus.

Schnittverletzungen an den Fingern einmal? dutzendemale, da bin ich aber auch nicht die Ausnahme,
ist auch kein Merkmal für Helden.
Hände sind Werkzeuge da muss man aufpassen und den Rest halten die in der Regel aus.
Pech kann man auch haben sicher, und gegen Dummheit hilft kein Pflaster....
Aber gerade wenn man den Teufel an die Wand malt passiert´s oder denen die vor lauter Angst mit spitzen Fingern
was festhalten um möglichst schnell in die Büsche springen zu können anstatt beherzt fest zu halten.
Na ja Schnitzarbeit mit Arbeit an der TKS zu vergleichen ist kein fairer Vergleich bzgl. Handschuhe. Das Schnitzmesser rotiert ja zum Glück nicht :emoji_grin:
 

Friederich

ww-robinie
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Wenn man ein tatsächlich beidseits geschärftes Schnitzmesser hat und rückseits auf die Klinge drücken will, dann braucht man natürlich irgendeinen Schutz. Logisch; sonst schneidet man sich ja sofort bis auf den Knochen. Wüste nicht was es da groß zu diskutieren gibt.
Kauf die aber doch lieber ein Schnitzmesser mit stumpfem Rücken.
 

Hortus

ww-fichte
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Hallo Tropenholz,

als Historischer Darsteller in einem Wikingerlager bin ich der "Lageropa". Der Typ der alle kleinen Arbeiten in Holz,Leder und Metall macht.

Interessant fürs Publikum und hungrigen Leuten ist immer das Schnitzen von Löffeln. Bei Zerspanungsgraden von 80% sieht mein Arbeitsplatz entsprechend aus . Dieses autentische Lokalkolorit mag nicht jeder Veranstalter in den nächsten Wochen auf seiner Wiese haben. Also eine große Decke drunter.

Ein Auge muß man auch auf Besucher, in deinem Fall Spaziergänger, haben. Meine Klingen sind scharf und außer Reichweite hinter eine Absperrleine. Einige Besucher glauben nähmlich alles Anfassen zu dürfen. Gleichzeitig Schnitzen und sich mit Leuten unterhalten geht nicht.

Mein Tip wäre eine kurze,dicke Lederschürze. Schützt die Arterien im Oberschenkel und sammelt Späne.

Viel Spass

Hortus
 

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marcus_n

ww-robinie
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Schnitzen gehörte aber früher auch ein wenig zur Lebenserfahrung dazu. Lebensgrundlage.

Angefangen vom Zahnstocher, den man als kleiner Bub geschnitzt hat, über Löffel, oder Michel aus Lönneberga Figuren hin zu Skulpturen, die man heutzutage mit der Kettensäge mal so dahin flext.

Und das ist eben genau der Unterschied, den ich erlebt habe im Gegenteil zu der Generation, die sich deformierte Daumen holt, weil sie zehn Std. am Tag Whats App oder son Zeug tippt.

Das hat ja nachweislich zu einer veränderten körperlichen Bewegungsunfähigkeit geführt.

Bis hin dazu, dass Grundschüler nicht mehr einen hundert Meter Lauf hinbekommen, weil sie kein Körpergefühl haben und nur noch unkoordiniert, slapstikartig, wie Monty Python hin und her lavieren (die Truppe kennen sie auch nicht mehr, und denken bei Truppe auch nicht mehr an Bundeswehr, sondern nur noch an Klamauk bei Internet Filmchen).

Daher plädiere ich dafür:

Schnitzt! Where ever, When ever, Warum ever. Schnitzt! Schneidet euch innen Finger aber tut endlich wieder was von früher. Feilen mit dem Schweizer Taschenmesser, Kochen mit dem Esbit Kocher, und Reisen mit einem Fahrrad. Nicht mit einem Kreuzfahrtschiff, oder einem Batterie Roller, oder dem Flugzeug nach Mallorca. Denkt nicht darüber nach ob der Akku bis Husum reicht. Gebt Gas.

Hab ihr schon mal darüber nachgedacht, dass es in Zukunft keine Weltreisenden mehr geben wird, weil der Akku nicht so weit reicht? In Patagonien, oder dem Sudan mal eben die Batterien aufladen wird schwierig. Bis hin zu einem veritablen Weltkrieg, wenn die Panzer stehenbleiben, weil ihnen der Strom ausgeht.

Und dann, aber erst dann kauft euch was von Festool und streitet euch mit den Leuten hier über Standbohrmaschinen, Formatkreissägen und krönt euch mit dem Bau von Haustüren, philosophiert über Türbänder die sich verdrehen und baut euch Sägen aus Holz ganz selbst.

Was ist das für eine Gesellschaft, die sich in einer tiefen Identitätskrise befindet, welche nicht mehr ums Überleben kämpfen muss, sondern allein um der Selbstfindung, der Selbstdefinition, der Selbstverschönerung willen? Weil sie keinen Grund mehr haben überleben zu müssen, sondern zu mögen?

Blödsinn? Auf keinen Fall. Frag mal einen mongolischen Hirten, oder einen äthiopischen Jäger ob es ok ist hier vor Ort zu schnitzen.
 

Mitglied 67188

Gäste
es ging mir nicht darum ein Schnitzmesser mit einer TKS zu vergleichen sondern die
sonderbaren Auffassungen wann man einen Handschuh braucht.

Is ja auch egal.
Doch einen semirofessioneller Darsteller in einem Wikingerlager kannst du nicht mit deinen Schnitzarbeiten im Park vergleichen.
Das ist doch logisch, dass dort Publikumsverkehr herrscht und alle alles angrapschen wollen.
Das hat rein gar nichts mit deiner Schnitzerei im Park zu tun und erst recht nicht mit einer Handvoll Späne.

Erst wenn du da ein Rehfell ausbreitest und eine 1. Hilfe Station aufbaust kannst du dir über Publikum sicher sein
vor allem mit Wikingermütze, kann nur sein das da Uniformen auftauchen wo POLIZEI draufsteht.
 

Flocko

ww-nussbaum
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Schnitzt! Where ever, When ever, Warum ever. Schnitzt!

Danke Marcus_n, Du sprichst mir aus der Seele!
Merkt denn hier kein Mensch mehr über was eigentlich diskutiert wird? Schnitzspähne überhaupt als Müll zu betrachten zeigt die geistige Gehrirnwäsche in dieser Nation. Ich darf offiziell auch kein Holz mehr verbrennen, das vorher gehobelt wurde oder ähnlich behandelt....merkt hier keiner was? @tropenholz, Wenn Du schnitzen willst, schnitze!
 
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