Schichtstoff von alter Spanplatte lösen

eckartz

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Ich habe hier einen alten Tisch aus den 50ern oder 60 ern. Das Untergestell ist in Ordnung, der Schichtstoff gefällt mir gut, aber leider ist die Spanplatte aufgequollen. Ich würde den Schichtstoff gerne ablösen und auf eine neue Trägerplatte leimen. Hat jemand Erfahrung, wie man den Schichtstoff so ablösen kann, ohne ihn zu beschädigen? Über hilfreiche Tipps wäre ich dankbar.
 

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yoghurt

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Hallo,
ich würde mal an einer Ecke mit einem Bügeleisen arbeiten. Die Temperatur erst moderat einstellen und langsam steigern. In handwerklicher Fertigung würde ich einen Weißleim vermuten, der dann aufgibt. Was die Industrie damals verwendete weiß ich nicht, sollte dass ein Kondensationsharzleim sein hast Du schlechte Chancen.
 

daTischla

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Gerade letzte Woche habe ich sowas gemacht.
Vor 13 Jahren habe ich einen Tisch gemacht, Altholz Umleier mit Schichtstoffplatte belegt (der Kunde wollte das so, und die Farbe war damals auch anders)

Nun habe ich mittels Flammenwerfer den Schichtstoff abgeölst und entfernt, dann die Fläche mit grobem Schleifpapier geschliffen und danach
wurde die Platte neu belegt mit ca. 2mm dickem Fichten Alholz Furnier.


Tisch 01.jpg
VORHER
Tisch 02.jpg
Während der Arbeit
Tisch 03.jpg
DANACH

Möglich wäre auch gewesen mittels PUR Kleber einen neuen Schichtstoff auf den alten zu kleben.
(da diese Platte knapp 60mm dick ist und mehrfach verleimt =extrem schwer, hätte es keinen zusätzlichen Gegenzug gebraucht)

Das Furnier hätte ich eigentlich auch direkt auf den Schichtstoff kleben können, aber bei rissigem Altholz quillt der PUR Kleber überall raus
und ich bringen dann keine schwarze Füllmasse mehr in die Fugen....
 

daTischla

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In Deinem Fall wäre neu machen eher rationeller, da die Spanplatte schon mitgenommen aussieht.
Wennst bei dieser alten Spanplatte den Schichtstoof ablösen willst, wird sehr sicher viel der Platte mit abgelöst oder beschädigt.
...dann müsstest spachteln/kitten usw,...
...und einen Gegenzug würdesst sowieso auch brauchen...
 

uli2003

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Hat jemand Erfahrung, wie man den Schichtstoff so ablösen kann, ohne ihn zu beschädigen?
In der Regel geht das nicht. Selbst wenn, bekommst du die Oberfläche niemals so sauber, dass sie sich beulenfrei kleben lässt.

Such dir einen neuen Schichtstoff aus :emoji_slight_smile:

Möglich wäre auch gewesen mittels PUR Kleber einen neuen Schichtstoff auf den alten zu kleben.
Kontakt-Sprühkleber. Viel einfacher, nutze ich schon Jahrzehnte im Ladenbau und es hat sich noch nie etwas gelöst. Man fertigt immer viel zu stabil.
 

wasmachen

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In Deinem Fall wäre neu machen eher rationeller, da die Spanplatte schon mitgenommen aussieht.
Wennst bei dieser alten Spanplatte den Schichtstoof ablösen willst, wird sehr sicher viel der Platte mit abgelöst oder beschädigt.
...dann müsstest spachteln/kitten usw,...
...und einen Gegenzug würdesst sowieso auch brauchen...

Er will ja ned die Spanplatte erhalten, sondern die SPL.
 

KaiX0

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...german krauts unwanted...:emoji_wink:
Wieder so ein IT Profi :emoji_open_mouth: . Ich kenne Sucuri ein wenig, hier macht es ja seinen Job hervorragend. Scheinbar wollen die überhaupt keine deutschen Besucher, die Homepage wird komplett geblockt. Ob der Chef das so weiß? Die weltmarktbeherrschenden deutschen Suchmaschinen bleiben so, es sei denn es gibt eine Whitelist die VOR der Blacklist abgearbeitet wird, auch draussen.
Das man nicht nach Deutschland liefert, ist ja nachvollziehbar, aber so etwas...
 

Bitzi

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Rein mal theoretisch, würde man die Platte auf eine Nesting CNC legen, könnte man sie abfräsen.
Ob aber nur das HPL so liegen bleibt und keinen Schaden nimmt sei mal dahin gestellt.
Wäre mal für einen Versuch interessant :emoji_grin:
 

Bitzi

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EVT. auch eine Nesting Vorrichtung mit Gitter fräsen auf einer Konsole, aber Nesting klingt für mich einfacher.
Nichts desto trotz, müsste diese Platte und das HPL ja mit Gold aufgewogen werden:emoji_stuck_out_tongue:
 

wirdelprumpft

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Egger + Ostermann alles andere kostet nur Lehrgeld:emoji_wink:
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joh.t.

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bei den Zwergen
Und am besten auch neue Spanplatte.
Die Alte ist gequollen. Sie ist dicker als der Anleimer, das war neu bestimmt nicht so.
 

eckartz

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Vielen Dank für die vielen Antworten. Ein paar davon gehen ja sogar auf meine Frage ein, .
Das man sowas neu machen kann, wusste ich. Dass das schneller geht auch.
Ich habe in meinem Leben schon viele Möbel restauriert. So etwas noch nicht.
Es ging mir um den Erhalt des Schichtstoffes und der Kante.
Nicht um den Erhalt der aufgequollenen Spanplatte.

Ich werde trotz allem vielleicht mal mein Glück versuchen.
Folgender Plan: Mit Der Handkreissäge und Schiene viele Schnitte von unten in die Spanplatte bis möglichst nah ans HPL und dann die Reste händisch mit Spachtel und Ziehklinge entfernen.
Wenn ich eine Breitband hätte, würde ich es wahrscheinlich damit versuchen. Man könnte das HPL doch mit der Sichtseite lösbar auf eine Spanplatte kleben und dann die Reste schleifen, oder?
Ist vielleicht etwas irre, aber aus restauratorischer Sicht müsste man eine Lösung finden, ohne alles neu zu machen.
 

Ernst Werner

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Folgender Plan: Mit Der Handkreissäge und Schiene viele Schnitte von unten in die Spanplatte bis möglichst nah ans HPL und dann die Reste händisch mit Spachtel und Ziehklinge entfernen.
Moin,
genau so wird das was.
Das ist eine Sch...s Arbeit aber es geht und je näher du dem Schichtsoff kommst um so vorsichtiger wirst du werden.
Hilfreich ist auch ein Zahnhobel.
 

Bitzi

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Komisch, andere können das mit ner Breitband :emoji_grin:
Oh, du willst also (optisch sah es so aus) eine über 19mm dicke Spanplatte mehrfach durch deine Breitband jagen und denkst selbst mit Walze, dass da nacher nur das reine HPL raus kommt? Das will ich sehen, welchen Breitband hast du denn :emoji_wink:
Ansich würde ich dir zustimmen, sehe aber dennoch schwierigkeiten.
Da darfst du erst mal mit 40-er Körnung offene Streuung einiges weg nehmen.
Egal für was sich der TE entscheidet, ich mag das nicht kalkulieren und bezahlen müssen :emoji_stuck_out_tongue:
 

wirdelprumpft

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ist ja keine plane Fläche die wahrscheinlichkeit das der Schichtstoff schon beim Sägen hinüber geht also hoch.
Wenn er das überlebt muss man ihn gut festspannen um die Rückseite freizukratzen - Hobeleisen oder breites Stemmeisen ist besser als ne Ziehklinge
aber das dauert bis man den Kleber runter hat
eben ist auch so ne Sache
hab das hin und wieder mal bei ABS-Kanten gemacht ist ne 50/50 Chance
bei Schichtstoff 1200/700 mm steht es deutlich schlechter 25/75
Deswegen mein Vorschlag in #15
 

Bitzi

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Folgender Plan: Mit Der Handkreissäge und Schiene viele Schnitte von unten in die Spanplatte bis möglichst nah ans HPL und dann die Reste händisch mit Spachtel und Ziehklinge entfernen.
Wenn ich eine Breitband hätte, würde ich es wahrscheinlich damit versuchen. Man könnte das HPL doch mit der Sichtseite lösbar auf eine Spanplatte kleben und dann die Reste schleifen, oder?
Ist vielleicht etwas irre, aber aus restauratorischer Sicht müsste man eine Lösung finden, ohne alles neu zu machen.
So einfach hab ich garnicht gedacht, wir sind doch alle schon zu verwöhnt..man man man :emoji_joy:
 

daTischla

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@eckartz Ich muss nochmal doof nachfragen....
Also bei keinem Hersteller (FunderMax, Kaindl, Egger, Argolite, Pfleiderer, Arpa, Resopal, Abet Laminati, Westag, Formica,...) gibts diese Farbe noch?
Oder bei einer älteren Tischlerei....so wie bei mir... dieses Dekor ist auch noch aus den 70`ern
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....aber Deine Variante funktioniert sicher auch.
Und Mea Culpa, ja ich habe Deinen Post nur peripher gelesen... :emoji_joy:
 

brubu

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Hallo
Wir haben schon öfter HPL wieder verwendet. Die alten Platten sind meist schön dick und stabil. Ich würde die Rückseite soweit möglich
mit K40 jeweils um 1mm herunter raffeln. Wenn es langsam dünn wird die HPL Fläche an der Vorderkante auf eine kalibrierte Spanplatte kleben und weiter schleifen bis nur noch HPL übrig ist. Das dauert nicht länger als Platten suchen, bestellen, warten und Kleinmengenzuschläge bezahlen.
Die "schöne" Stegkante fehlt aber immer noch.
Viel Erfolg und Gruss
brubu
 
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