Nun, das Projekt der Kity Restauration ist komplett abgeschlossen und wie versprochen berichte ich, wie ICH die Maschine feineingestellt habe. Ich sage damit nicht, dass das DIE einzig korrekte Variante ist, aber ich erziele damit nun feinste Hobelergebnisse. Wer eine bessere Variante kennt der mag das gern die für Nachwelt in die Kommentare schreiben.
Man beachte, ich hatte diese Maschine bis auf die letzte Schraube komplett demontiert, deshalb war wirklich alles verstellt.
Step 1:
Hobelmesser einstellen!
Also dafür geschärfte und keine gebrauchten Messer in die Welle rein und mit egal welcher Methode gleichmäßig mit 1mm Überstand festziehen. Ich persönlich nutze dafür die Einstelllehre von Bernardo.
ACHTUNG: wer sich auf die Skalen verlässt stellt womöglich falsch ein. Auf diese Skalen ist kein Verlass. Meine beiden Lehren sind beide eingestellt auf 1mm Überstand der Messer und zeigen unterschiedliche Werte an, siehe:
Letztenendes sind die Skalen aber vollkommen irrelevant. Ich setze beide Lehren auf eine Stelle der Welle wo diese volles Material hat und drehe die Lehre so weit runter bis ich die Nullstelle habe. Ich ziehe die Lehre dann fest damit diese sich nicht mehr verstellt. Wofür ich die Skalen dann doch nutze: nun wird bei beiden Lehren 1mm auf der Skala nach oben gedreht.
Die Welle nun wieder ein Stück drehen und die eingestellten Lehren auf die (noch losen!!) Messer setzen. Die Magnete „schnappen“ sich nun die Messer und halten diese in Position. Jetzt von der Mitte nach außen die Keilleiste festziehen.
Die Messer haben nun die korrekte Einstellung und stehen an jeder Stelle 1mm über der Welle.
Step 2:
Die Nulleinstellung des Abgabetisches herstellen. Die Aufkleber waren ebenfalls nicht mehr aufgeklebt, diese Bilder sind also nach der Einstellung entstanden. Um die Nulleinstellung herbeizuführen habe ich mir ein Lineal geschnappt wo ich absolut sicher war, dass dieses eine gerade Seite hat. Hiermit habe ich dann den Abgabetisch so eingestellt, dass das Messer das Lineal nur ganz leicht bis gar nicht streift. Zur Hilfe habe ich mit einer Fühlerlehre gearbeitet und habe mich so weit mit dem Tisch nach unten gearbeitet dass zwischen Lineal und Messer die feinste Einstellung der Fühlerlehre nicht mehr durch passte. Danach den Aufkleber so auf die Wellenabdeckung kleben, dass die aufgedruckte „Spitze“ mit dem Schlitz in dem Tisch fluchtet.
Step 3:
Die Nulleinstellung des Aufnahmetisches herstellen.
Ich lege dazu eine absolut plane Wasserwaage auf die beiden Tische mit Druck auf den Abgabetisch. Die Wasserwaage hängt nun über dem Aufnahmetisch in der Luft. Ich drehe dann den Aufnahmetisch so weit hoch, dass auch hier mittels eine Fühlerlehre kein Spalt mehr zwischen Wasserwaage und Tische ist. Übrigens müssen die Tische „in sich“ nicht großartig eingestellt werden, hier hat Kity mitgedacht und das mittels Spannstiften geregelt. Bedeutet, bei der Montage können diese nur in ein und der selben Position aufgesetzt werden.
Wenn der Aufnahmetisch nun auch eingestellt ist kommt auch hier der Aufkleber auf die Wellenabdeckung sodass beide Nullen fluchten.
Sind beide Tische jetzt auf Null gestellt nehmen die Messer im Optimalfall nichts vom Werkstück ab sondern streifen dieses höchstens leicht:
Ich prüfe das entlang der Welle an jeder Stelle, sodass ich hier die Parallelität der Tische in Querrichtung zu den Messern herstellen kann. Das geht mittels Einstellschrauben hinten an der Maschine.
Step 4:
Parallelität des Anschlages zu den Tischen herstellen. Das erklärt sich denke ich von selbst.
Step 5:
Abrichten!
Step 6:
Dickenhobeln!
Step 6:
Werkstückdicke an allen stellen messen:
37mm.
Step 7:
Skala prüfen:
37mm.
Passt!
Passt es nicht, kann der rote „Anzeiger“ mittels der Inbusschraube noch feineingestellt werden.
Also, in diesem Thread kommt jetzt keine Berichterstattung mehr, da fertig ✅
Gruß
Oliver