Rückwände für meine Projekte

heissim

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Hallo liebes Forum,

ich designe und entwerfe derzeit diverse Projekte (siehe Esstisch aus Eiche). Natürlich gibt es noch allerhand andere Projekte und auf eure Expertise möchte ich natürlich nicht verzichten. Der Holzkauf erfolgt bald :emoji_slight_smile:.
Alle Projekt sollen vollständig demontierbar sein. Ich werde bei den Korpussen mit 18-20mm arbeiten und entsprechend die Festool Verbinder einsetzen. Domino hab ich. Das Ganze ist in Eiche bzw. in Nuss.

Projekt 1:
Aktuell ist es das bzw. die Lowboards für das Wohnzimmer und den Flur vor den Fenstern. Zweck -> Pflanzen, Deko obendrauf, Aufberwahrung wie Bücher unten drunter. Es ist ein relativ simples Design. In der Mitte soll es eine ein- oder doppelflügelige Tür werden (da hab ich mir bisher kaum Gedanken zu gemacht, Anreize sind gerne willkommen).

Lowboards (1).png

Es soll allerdings noch eine Rückwand dran und ich bin etwas ratlos, wie ich das am Besten angehe. Am liebsten wäre mir Massivholz, ich arbeite irgendwie ungern mit Plattenwerkstoffen oder so MDF Pappe. Daher meine Fragen:
- Wie dick?
- Wie befestigen?
- Worauf achten?

Projekt 2:
Dieses Monstrum soll in den Eingangsbereich. Da sollen unten Schuhe (und Klappkisten) rein und links Jacken aufgehängt werden. Rechts dann ein paar Schubladen (fehlen im Desing) und oben drauf ne kleine Ablage für dies und Das. An der Seitenwand oberhalb der Ablage werden Schlüssel erhängt.

Garderobe.png Garderobe (1).png

Auch hier wieder, wie baut man am Besten die Rückwand? Generell bin ich für jeden Hinweis sehr dankbar. Ich habe so etwas noch nicht gebaut und freue mich riesig drauf.

Vielen lieben Dank und Gruss.
Simon
 

ChrisOL

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Massivholz für die Rückwand, „einfach“ Rahmen mit Füllung. Von hinten verschrauben, ggf in einen Falz einlassen.
 

sonicbiker

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Moin Simon,
wenn es Massivholz sein soll, kannst du entweder Nut- und Federbretter herstellen/verwenden oder auch für die Rückwand einen Rahmen mit Füllung machen, wie man sie traditionell für Türen und Seitenwänd nutzt. Sperrholz, ggf. passend furniert finde ich aber i.d.R. angemessener und völlig ausreichen.
 

Gelöscht schreiner80

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Hallo Simon,

In erster Linie steift die Rückwand den Korpus aus und rückt alles in den rechten Winkel sofern sauber gearbeitet.

Dazu sollte die Rückwand im besten Fall aus einem Stück sein.

Bei dem Lowboard funktioniert das ja ganz gut.

Bei der Garderobe musst die Rückwand halt ausklinken ist zwar etwas Arbeit aber besser als sie mehrfach zu teilen.

Die Korpus Seiten würde ich fälzen 2/3 tel. kommen weg 1/3 tel. bleibt stehen.

Die Falztiefe richtet sich nach der Matrialstärke der Rückwand.

Ebenso springen alle innen liegende Konstruktionsböden (& Seiten) um die Falztiefe zurück.

Die eigentliche Rückwand kannst Du dann einlegen und verschrauben.

Als Rückwand selbst würde ich furniertes Sperrholz her nehmen in Nuss oder Eiche eben was zu dem Möbel passt und gefällt.

Natürlich kannst du auch einen anderen Furnierte Plattenwerkstoff nehmen z.b. Span oder MDF.

Wichtig wäre nur das er ausreichen stabil ist und sich nicht nach innen/außen wölbt

Bei Span bist du mit 8 mm gut bedient bei Sperrholz reichen auch schon 4 mm es soll ja nicht zu schwer werden.

Ergänzend ist alles was Chrisol, Sonicbiker und Hondo geschrieben haben auch völlig korrekt :emoji_thumbsup:
 
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heissim

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Danke euch für die vielen Tipps und Anreize. Ich liest mal die verschiedenen Optionen:

1. Nut und Federbretter (vermutlich gegen Verzug?), ggf. in einen Falz eingelassen und verschraubt.
2. Furniertes Plattenmaterial (Span oder Sperrholz)
3. Rahmen mit Füllung
4. Dünne gefalzte Brettchen genagelt

Aktuell tendiere ich tatsächlich zu furniertem Plattenmaterial. Der Schrank wird keine Türen haben und gefühlt sie ein Rahmen mit Füllung seltsam aus. Für die Lowboards ggf. Nut- und Federbrettchen. Damit das Ganze farblich usw. passt würde ich mal versuchen selber zu furnieren. Mein Ansatz wäre viel folgt:

Leimholz herstellen (vllt. so 20cm breit) und mit der Bandsäge dann möglichst dünn versuchen zu sägen (3-4mm scheint realistisch). Dann das Ding einmal durch den Dickenhobel damit wieder ne schöne Fläche da ist und von vorne. Dann die "Furniere" etwas schleifen und aufleimen. Stelle ich mir das zu simpel vor? Dicke würde ich total so auf 5mm Träger + 3mm Furnier anstreben. Das dann in den Falz.
 

Johannes

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Hallo,
je nachdem wie es hinter dem Lowboard aussieht, würde es auch reichen, wenn nur der Bereich der Türen bekommt, eine Rückwand bekommt.
Zur Aussteifung reicht das.

Es grüßt Johannes
 

teluke

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Ich mache Rückwände praktisch immer als Rahmen/Füllung und nute diese ein.
 

Hansi3

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Hallo
meiner Meinung nach ist es am sinnvollsten eine furnierte Rückwand zu nehmen.
Die frage ist, ob es sich auszahlt, dass man das furnier selbst herstellt, oder ob es nicht klüger wäre es von einer Tischlerei in deiner Nähe zu holen. Eiche hat zurzeit sowieso fast jeder noch liegen, da es so gefragt ist.
Aber egal woher du dein furnier beziehst, du musst die Platte auf jeden fall beidseitig furnieren, da sie sich sonst verzieht.
Lg Hansi
 

heiko-rech

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Hallo,
Leimholz herstellen (vllt. so 20cm breit) und mit der Bandsäge dann möglichst dünn versuchen zu sägen (3-4mm scheint realistisch). Dann das Ding einmal durch den Dickenhobel damit wieder ne schöne Fläche da ist und von vorne. Dann die "Furniere" etwas schleifen und aufleimen. Stelle ich mir das zu simpel vor?
Ja, das tust du. Hast du eine Bandsäge, mit entsprechender Leistung, die auch richtig gut eingestellt ist? Kann dein Dickenhobel so dünnes Material richtig sauber hobeln? Kannst du so große Flächen pressen? Wie sillst du die Fugen dicht bekommen?
Furnierte Sperrhölzer kann man fertig in unterschiedlichen Dicken kaufen. Die sind qualitativ sehr gut, vorausgesetzt man kauft sie nicht als Schälfurnier-Platten.
Alternativ kann man auch mit herkömmlichen Furnieren selbst seine Rückwände machen. Furnier bekommt man auch in kleinen Mengen zu kaufen. Das Fügen und verkleben ist keine Hexerei. Pressen kann man dann mit Vakuum, großen Pressplatten, Zulagen und Zwingen, oder mittels Bügelmethode. Letztere wird bei großen Flächen immer schwieriger.
Gruß
Heiko
 

heissim

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Hallo Heiko,
Eine Bandsäge habe ich eine Hammer N4400. Meine Abrichte ist eine HC260 von EB und für das Pressen eine Plano Verleimpresse. Allerdings habe ich auch das Gefühl, dass das sehr aufwendig ist. Hast du eine gute Adresse wo man solche Sperrhölzer furniert beziehen kann?

Hallo Little John,
die Lowboards sollen durchgehend eine Rückwand haben. Ist "Vorgabe" der Regierung.

Ich bin noch immer etwas ratlos wie ich vorgehen soll. Beim Schrank (der keine Türen haben wird), sieht glaube ich Rahmen mit Füllung recht seltsam aus und ist zudem recht aufwendig.
 

heissim

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Das gefällt mir, sehr sogar. Ich kann mit Massivholz arbeiten, es scheint nicht wahnsinnig kompliziert zu sein und sieht optisch auch ganz gut aus. Für die Lowboards definitiv ne Option. Meine Frage dazu wäre, ob etwas dagegen spricht das Ganze bspw. aus nur 3 Elementen zu machen. Mit etwas "Luft" dazuwischen damit es arbeiten kann. Die Nut verhindert ein Schüsseln und das Holz kann arbeiten.

Lowboards (2).png
 

teluke

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Du kannst das machen wie Du das möchtest.

An Rahmen/Füllung ist aber nichts kompliziert.
Da solltest Du auch nichts mit verschnörkelten Profilen sehen.
Alles einfach, glatt, quasi im Shaker-Stil.
So mache ich (und nicht nur ich) Rahmen/Füllungen.
Das geht schnell und ist einfach und sehr stabil.
 

Wrchto

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Wenn Du es noch „cleaner“ willst, kannst Du auch über überschobene Füllungen nachdenken. Wobei….für eine Rückwand wäre das aus meiner Sicht dann schon ein bisserl zu übertrieben.
 

Hondo6566

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Was hältst du von gefalzten Brettern als Rückwand. Ähnlich wie hier zu sehen.
Die Methode erwähnte ich ja bereits, und Ich finde das immer noch eine sehr gute Möglichkeit wie man im Beispiel sieht für eine massive Rückwand die auch im Sichtbereich sein kann. Hat man schon vor über hundert Jahren bei Stollenmöbel so gemacht.

Meine Meinung ist, wenn man die Rückwand braucht um ein Korpus steif zu bekommen hat man entweder konstruktiv was falsch gemacht oder man hat den Rotstift angesetzt um die Kosten zu drücken. Hand- und Maschinenarbeit in D ist schon recht hochpreisig, da sollte man m.M.n. nicht an den Materialien sparen.
 

Gelöscht stwe

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Meine Meinung ist, wenn man die Rückwand braucht um ein Korpus steif zu bekommen hat man entweder konstruktiv was falsch gemacht oder man hat den Rotstift angesetzt um die Kosten zu drücken.
Weil's mich interessiert: wie würdest du dann einen Schrankkorpus stabilisieren? Der besteht im einfachsten Fall aus vier Teilen, die sich dann parallelogrammartig verschieben. Wie würdest du den weiter stabilisieren?
 

Hondo6566

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Wenn der Korpus in Brettbauweise gefertigt ist geht das schlecht, ansonsten verwendet man Zargen, Streifleisten, Kippleisten bei Schubladen, etc. Steife Ecken würde man z.B. auch mit einer Verzinkung sichtbar/halb sichtbar hinbekommen.
 

McIlroy

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Meine Meinung ist, wenn man die Rückwand braucht um ein Korpus steif zu bekommen hat man entweder konstruktiv was falsch gemacht oder man hat den Rotstift angesetzt um die Kosten zu drücken.
Eine aussteifende Rückwand ist in dem Fall einfach ein konstruktives Element wie jedes andere, aber deswegen nicht gleich falsch oder an der falschen Stelle gespart.
Im Gegenteil, lieber ne 3mm Rückwand als ohne Not "riesige" Wandstärken oder sonstige Elemente, die vielleicht garnicht zum Gesamtkonzept passen. Und klar gehört auch der Blick auf die Kosten dazu.

Nach diesem Maßstab wären sonst 90% der Korpusse aller Großserienmöbel Fehlkonstruktionen.
 
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