Eichentisch - einige Fragen zur Holzauswahl, Gratleisten, etc.

heissim

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Guten Morgen liebes Forum
mit der neuen Werkstatt im Eigenheim geht es nun endlich wieder los (Drehstrom liegt jetzt). Ich möchte gerne einen Esstisch aus Eiche bauen in den Dimensionen 2400mm - 2600mm x 1000m und ca. 35mm dick.
Der Tisch soll eine längs mittig geteilte Platte (gefällt uns) und ein massives Stahlgestell haben.
Idealerweise möchte ich jede Hälfte der Platte aus einem Klotzbrett am Stück bauen (also ohne auftrennen und Verleimen).
Abrichten werde ich mit einem Planfräser in einer Linearführung und dann entweder mit dem. Bandschleifer oder Handhobeln eine schöne Oberfläche erzeugen. Das Stahlgestell mit den Langlöchern soll mit Schrauben in Rampamuffen befestigt werden. Soviel zum Projekt nun zu den Fragen:
Die Kernbohle ist ja die breiteste und hat rechts und links vom Kern stehende Jahr ringe, aber eben auch den Kern der reisst. Ist es moglich/ratsam je 2 Kernbohlen für die Tisch Hälften zu verwenden, wenn ja was muss ich beachten?
Oder macht es allenfalls Sinn jeweil die Bohle über bzw unter dem Kern zu verwenden.
Als dritte Option wenn das nicht sinnvoll ist würde ich den Kern aus den Kernbohlen entfernen und Verleimen.

Die nächste Frage ist das Thema Gratleisten. Zu diesem Design möchte ich keine dicken Holzgratleisten verwenden sondern solche aus Metall die mit einer Schraube gespreizt werden. Wieviele solcher Leisten braucht es auf der Länge und wo sollte man sie platzieren?
Da das Stahlgestell (2 Stahlwangen) eine Stärke von ca. 10mm haben wird und die Auflageplatte vorr. 150mmx350mm haben soll Frage ich mich ob das festgeschraubt die Gratleisten obsolet macht.

ich werde euch noch eine Zeichnung im CAD Tool nachreichen für mehr Details.

Habt ihr sonst noch Tipps worauf ich beim Holzkaufen achten sollte? Ich werde in der Nähe von Luzern bei Iten Holz kaufen.

LG, sorry für den vielen Text und danke für eure Hilfe.
Simon
 

Gelöscht stwe

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Ist es moglich/ratsam je 2 Kernbohlen für die Tisch Hälften zu verwenden, wenn ja was muss ich beachten?
Oder macht es allenfalls Sinn jeweil die Bohle über bzw unter dem Kern zu verwenden.
Als dritte Option wenn das nicht sinnvoll ist würde ich den Kern aus den Kernbohlen entfernen und Verleimen.
Ich würde niemals den Kern mitverarbeiten. Also entweder die Seitenbretter verwenden oder den Kern raustrennen. Um das Schüsseln zu verringern/vermeiden wäre ein Mittelbrett natürlich zu bevorzugen. Aber welcher Holzhändler verkauft dir schon genau die zwei Mittelbretter aus zwei Stämmen? Praktikabler wäre es, einfach das Holz zu nutzen, dass du bekommst.

Da das Stahlgestell (2 Stahlwangen) eine Stärke von ca. 10mm haben wird und die Auflageplatte vorr. 150mmx350mm haben soll Frage ich mich ob das festgeschraubt die Gratleisten obsolet macht.
Meiner Meinung nach reicht das aus. Rampamuffen würde ich nicht verwenden, es sei denn du hast vor den Tisch drei mal im Jahr auf- und ab zu bauen. Ich würde eine 5x40 oder 6x40 mm Holzschraube nehmen und gut ist.
 

IngoS

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Hallo,

Gratleisten sehe ich auch nicht als notwendig an.
Entscheidend für das Gelingen des Projekts ist gut kammergetrocknete Ware mit echten 8% Feuchtigkeit auch im Kern der Bohlen.
Ansonsten gibt es hier etliche Kufentisch Fäden, die immer wieder genau diese Fragestellungen behandeln.

Gruß

Ingo
 

jochen-steini

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Ich habe vor kurzem einen Tisch mit Herzbretter gesehen (Mittelbretter). Besteht aus 3 Bretter. Keine Schweizer Kante, Rinde entfernt und so belassen. Sieht schon gut aus. War mit 3 Gratleisten aus Stahl versehen. Länge ca. 220. Die Risse schwarz gefüllt.

Ich würde zusätzlich 2 Gratleisten einsetzen. Allerdings wie Ingo schrieb sollten die Bretter wirklich trocken (kammergetrocknet) sein. Da du ein Stahlgestell hast an dem du die Bretter befestigst brauchts du dort keine Gratleiste. Wichtig sind hier halt Langlöcher so dass das Holz arbeiten kann.
 

heissim

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Hallo zusammen,
Danke für eure Hilfe und Meinungen. Ich möchte die Diskussion der Verwendung von Herzbrettern noch etwas vertiefen.
Rechts und links vom Kern sollte ich recht wenig Beschwerden haben (vorausgesetzt das Holz ist schonend getrocknet). Was kann mir nun beim Kern passieren? Er reißt oder ist ggf. schon gerissen vermute ich. Bestehende Risse würde ich mit schwarzen Epoxy schließen, das gibt auch etwas Charakter. Nun wird er ja aber weiter saisonal arbeiten, können dann auch die gefüllten Risse wieder aufplatzen?
Welche anderen Probleme kann mir der Tisch mit Kern bescheren auch während des Baus? Auch wurde ich gefragt ob astigere Qualität möglich oder gewünscht ist. Dadurch wird es unruhiger und vermutlich auch etwas anfälliger gegen Verzug aber hat etwas natürliches mit Charakter.
Was meint ihr dazu. Wenn machbar würde ich gerne aus 2 Bohlen bauen ohne Verleimen. Wenn das nun aber absolut nicht ratsam ist, dann gehe ich auch beim Händler anders an die Sache ran. Ausgesuchte Bohlen haben halt einen Aufpreis und den bin ich nur bereit zu zahlen wenn das dann auch (gut und sinnvoll) umsetzbar ist.
Leider fiel es mir schwer die von Ingo genannten Kufentisch Diskussionen zu finden da ich nicht wusste mit welchem Schlagworten ich fündig werden konnte.
LG Simon
 

Gelöscht stwe

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Bestehende Risse würde ich mit schwarzen Epoxy schließen, das gibt auch etwas Charakter. Nun wird er ja aber weiter saisonal arbeiten, können dann auch die gefüllten Risse wieder aufplatzen?
Ja das ist das Risiko, das der Kern weiterarbeitet. Darüber hinaus hast du beim Kern oft den größten Verzug. Wenn du den Kern drinlassen willst, musst du wahnsinnig viel weghobeln. Kern in einer Tischplatte ist handwerklich einfach nicht sauber.

Leider fiel es mir schwer die von Ingo genannten Kufentisch Diskussionen zu finden da ich nicht wusste mit welchem Schlagworten ich fündig werden konnte.
Such einfach nach "Kufen".
 

heissim

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Handwerklich nicht sauber ist für mich schon ein sehr starkes Argument, auch als Laie und Hobby ist habe ich einen Anspruch die Sachen so gut wie möglich zu mache.
So gesehen fahre ich dann mit 2 ordentlich breiten Seitenbrettern (wenn es eine Bohle pro Tischseite sein soll) deutlich besser.
Sollte ich auftrennen und Verleimen nehme ich dann die kernbefreiten Herzbohlen.
Durch das kräftige Gestell (was für mich übrigens nicht mehr in die Kategorie "Kufe" gehört - das stößt hier leider doch immer wieder auf Ablehnung) kann ich auf Gratleisten verzichten.
Bleibt noch ein letztes Thema: Stahl + Eiche (Gerbsäure) = unhübsch. Auch wenn es nur unter dem Tisch ist, wie hoch ist das Risiko dass das schwarze Flecken gibt? Ich denke da an umgekippte Gläser. Oder reicht schon Luftfeichte im Sommer aus?

Edit: ich möchte ja je Seite jeweils die äußere Seite als Waldkante lassen. Wie lässt sich so etwas gut Verleimen? Habe ja dann keine parallele Fläche.
 
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carsten

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Hallo

die Luftfeuchte im Sommer reicht nicht aus. Auch umgekippte Gläser sind nicht wirklich eine Gefahr für eine Reaktion von der Gerbsäure der Eiche mit dem Stahlgestell. Zum einen würde ich die Tischplatte auch auf der Unterseite mit einer Oberflächen"beschichtung" versehen, die einen direkten Kontakt von Holz zum Stahl vermindert. Dito vermute ich, bekommt auch der Stahl irgend eine Art schützende Schicht.
Und dann wäre da noch die Schwerkraft. Auch Flüssigkeiten werden den Weg Richtung Boden nehmen also nicht die Fläche zwischen Tisch und Gestell dauerhafter feucht halten. In der Regel fällt einem ja auch auf wenn da ein Glas umkippt und man wird reagieren. Sollte doch mal ein wenig Flüssigkeit zu einer Reaktion führen beschränkt sich das auf die Unterseite des Tisches. Deutlich gefährdeter ist die Oberseite, wenn da Ketchup, Obstsäfte oder Rotwein einwirken können.
 

heissim

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Guten Morgen zusammen,

hier noch das versprochene Modell. Das Gestell habe ich sogar mit 1.5cm dicken Stahl geplant. Ist vllt. etwas zu viel des Guten. Die Langlöcher muss ich mir noch überlegen von der Anordnung her.
Geplant ist eine Oberflächenbehandlung mit einem Möbel Hartöl mit Weisspigmenten, bspw. von Natural Farben.

Esstisch (1).png

Esstisch.png
 
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Dietrich

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heissim

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Hi Dietrich,

das ist ein Esstisch, keine Hobelbank oder Biertisch auf dem 12 betrunkene Männer tanzen (hoffe ich) :emoji_wink: der soll ja noch irgendwie gut aussehen und das Monster das du verlinkt hast...naja nicht mein Geschmack.
Ich würde 1.5cm dicken Stahl auch nicht wirklich als "Blech" bezeichnen. Dass es ein wenig zittert wenn man mal dran stösst ist in Ordnung und allenfalls kann ich noch eine Längstrebe hinzufügen. Ich zeichne mal was. Aber eben, es soll ein "schlankes" Design sein und wenn das so stabil ist, ist es ok. Ich habe einige solcher Tische gesehen und fand die nun nicht total instabil.
 

fragnix

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Blech ist eine Herstellungsart (Walzen), keine Dickenangabe. Die 1,5 cm hier wurden ziemlich sicher gewalzt, und sind damit Blech. Mein Cousin verarbeitet in der Firma 5 cm Bleche - dick, nicht breit :emoji_wink:

Bei dem Tischdesign verstehe ich die Lücke als Designaspekt. Nur erschliesst sich mir daraus nicht, warum die beiden Hälften unbedingt ungeschnitten sein müssen. Ist das eventuell ein "Will ich aber so" Ding, das wenig mit fachgerechter Herstellung zu tun hat? Wäre ja OK, nur dann halt nicht unglücklich sein, wenn es nachher nicht so bliebt, wie es angedacht war.
Einteilige Oberflächen kannst du sonst auch mit Furnier herstellen, schöne Oberflächen mit sorgsamer Zusammenstellung der Holzstücke, z.B, gespiegelt.
Letztlich musst Du Dich nach dem zur Verfügung stehenden Material richten. Wenn Du "normal" einkaufen willst, keine Premium Stücke zu Premium Preisen, dann werden die üblichen Herstellungsweisen von Tischplatten eher zum Projekt passen.
 

magmog

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heissim

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Bei dem Tischdesign verstehe ich die Lücke als Designaspekt. Nur erschliesst sich mir daraus nicht, warum die beiden Hälften unbedingt ungeschnitten sein müssen. Ist das eventuell ein "Will ich aber so" Ding, das wenig mit fachgerechter Herstellung zu tun hat? Wäre ja OK, nur dann halt nicht unglücklich sein, wenn es nachher nicht so bliebt, wie es angedacht war.
Einteilige Oberflächen kannst du sonst auch mit Furnier herstellen, schöne Oberflächen mit sorgsamer Zusammenstellung der Holzstücke, z.B, gespiegelt.
Letztlich musst Du Dich nach dem zur Verfügung stehenden Material richten. Wenn Du "normal" einkaufen willst, keine Premium Stücke zu Premium Preisen, dann werden die üblichen Herstellungsweisen von Tischplatten eher zum Projekt passen.

Mit ungeschnitten meinst du vermutlich aufgetrennt und nach Regeln verleimt. Und ja das ist ein Designaspekt und gefällt uns so, das ist ja die Hauptsache. Es ist wohl eher ein "Wäre schön wenn möglich", weil optisch wird aufgetrennt meist nicht so schön ist wie am Stück. Auftrennen und verleimen wird ja schließlich nur gemacht um genau dem Verwerfen entgegen zu wirken.
Ich habe kein Problem damit das aufzutrennen und zu machen, mir ist auch bewusst, dass es "fachgerechter" ist. Die Frage ist hier, ob "nicht fachgerecht" bei der richtigen Holzwahl und einem sauberen Vorgehen zum Problem wird oder nicht.
Im Umkehrschluss würde das ja heissen, dass jeder Tisch, der aus einer ganzen Bohle mit Gratleisten am Werfen gehindert wird "nicht fachgerecht" gefertigt ist? Kann man das so sagen?
Damit ich nicht unglücklich bin suche ich ja hier euren Rat, will aber gerne die Hintergründe besser verstehen. Denn wenn der Tisch nachher nicht reisst, nicht wirft und mir obendrein noch gefällt, warum genau ist das dann nicht "fachgerecht" gearbeitet? Weil man es halt immer so (ge)macht (hat)?
Versteht mich nicht falsch, ich schätze Euren fachmännischen Rat, will ihn aber auch verstehen. So habe ich beispielsweise das nicht aufgetrennte Herzbrett verworfen, da mir schlüssig erklärt wurde warum ich das besser lasse.

Der Preis steht für mich so doof es klingt hier im Hintergrund, ich verbinde hier Hobby was mir Freude macht, mit etwas das mir viele Jahre Freude bringt. Wenn ich dafür etwas mehr bezahlen muss ist das ok. Auch ein Holzhändler muss seine Familie ernähren. Einen solchen Tisch habe ich im Laden für über 4'000 CHF stehen sehen.

Furnier kommt für mich nicht in Frage. Da kommt bei mir immer der Gedanke "Mogelpackung" auf.

Guuden,

Das Ergebnis der Suchanfrage: Kufentisch | woodworker

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bekanntlich sieht man bei Eiche sehr stark die Spiegel, desto mehrMittlebohle
um so mehr. Vielen gefällt das gar nicht.
Dass das Vorhaben, so wie angedacht,
handwerklich Pfusch ist, bleibt dem Erbauer natürlich freigestellt.
Danke für die Links, wobei das Problem ja meistens bei den Kufen liegt.

Erklärst du mir was du mit "die Spiegel" meinst? Das verstehe ich nicht.
Was ich auch gerne wissen möchte ist, was du konkret hier als Pfusch betrachtest? A) Eine Herzbohle inkl. Kern zu nehmen, :emoji_sunglasses: das Gestell generell oder C) das Klotzbrett generell nicht aufzutrennen zu wollen?
Ist dieses Vorhaben wirklich so instabil? Ich habe einen 160x85x2.5cm Tisch aus Nussbaum mit aussen stehenden Kufen gebaut. Die Kufen hatten nur 80 oder 100mm Auflage (gegen das Verwerfen wurden Verleimregeln angewandt, es hat leicht verzogen aber hatte auch 20cm Lamellen und war so ok). Na klar hat der etwas gewackelt oder vibriert, aber mein Eindruck war nicht "total instabil". Hilft eine solche Strebe?
Esstisch (3).png


Und ja, was Metall angeht bin ich noch viel schlimmerer Laie als bei Holz. Dann habe ich eben ein Blechgestell :emoji_slight_smile:

Angehängt noch die Idee wie die Langlöcher aussehen könnten. Idealerweise werde ich die Füss mittig platzieren nicht wie hier leicht versetzt.
Esstisch (2).png
 

magmog

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Guuden,

wenn Material, welches mit Sicherheit nicht mehr als 8%
Feuchte enthält, beschafft werden kann, kann man das Experiment wagen.

Allerdings sehe ich das Beschaffen als Prob.
Selbst für einen Premiumkunde dürfte es größte Probs geben,
zwei 52-er Kernbohlen in der benötigten Quali und Maßen einzeln
zu bekommen.
 

heissim

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@Hemmi danke dir <3 war mir nicht bewusst.
Nun also beschaffen werde ich hier. Ich habe hier schon Holz gekauft, aber ohne Restfeuchte zu messen. Dieses Mal nehme ich das Gerät mit.
Iten Holz
 

magmog

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Guuden,

sieht nach einem toller Händler aus!
Frag mal an ob er Dir zwei Kernbohlen einzeln verkauft.
So wie die wirklich trockenen beschrieben werden:
" eine Holzfeuchte von 7 % +/- 2 % Holzfeuchte getrocknet und in eine dampfdichte Folie verpackt."
gehe ich von der Abgabe nur stammweise aus.

Solltest Du eine Bohle in doppelter Tischlänge bekommen,
würde das auch reichen.
Schnittholzlängen von 5-6 mtr sind hier nicht unüblich.
 

Mitglied 59145

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Für so ein Konstrukt würde ich niemals 2 Kernbohlen nehmen. Seidenware und gut ist. Das Material ist viel zu schade für sowas.

Das ist nicht mal böse gemeint, ich fand es schade.
Falls du es schaffst sowas zu besorgen wüsste ich gerne wie der Preisunterschied pro Kubikmeter im Verhältnis zum ganzen Stamm ist.
 

IngoS

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Mit ungeschnitten meinst du vermutlich aufgetrennt und nach Regeln verleimt. Und ja das ist ein Designaspekt und gefällt uns so, das ist ja die Hauptsache. Es ist wohl eher ein "Wäre schön wenn möglich", weil optisch wird aufgetrennt meist nicht so schön ist wie am Stück. Auftrennen und verleimen wird ja schließlich nur gemacht um genau dem Verwerfen entgegen zu wirken.
Ich habe kein Problem damit das aufzutrennen und zu machen, mir ist auch bewusst, dass es "fachgerechter" ist. Die Frage ist hier, ob "nicht fachgerecht" bei der richtigen Holzwahl und einem sauberen Vorgehen zum Problem wird oder nicht.
Im Umkehrschluss würde das ja heissen, dass jeder Tisch, der aus einer ganzen Bohle mit Gratleisten am Werfen gehindert wird "nicht fachgerecht" gefertigt ist? Kann man das so sagen?
Damit ich nicht unglücklich bin suche ich ja hier euren Rat, will aber gerne die Hintergründe besser verstehen. Denn wenn der Tisch nachher nicht reisst, nicht wirft und mir obendrein noch gefällt, warum genau ist das dann nicht "fachgerecht" gearbeitet? Weil man es halt immer so (ge)macht (hat)?
Versteht mich nicht falsch, ich schätze Euren fachmännischen Rat, will ihn aber auch verstehen. So habe ich beispielsweise das nicht aufgetrennte Herzbrett verworfen, da mir schlüssig erklärt wurde warum ich das besser lasse.

Der Preis steht für mich so doof es klingt hier im Hintergrund, ich verbinde hier Hobby was mir Freude macht, mit etwas das mir viele Jahre Freude bringt. Wenn ich dafür etwas mehr bezahlen muss ist das ok. Auch ein Holzhändler muss seine Familie ernähren. Einen solchen Tisch habe ich im Laden für über 4'000 CHF stehen sehen.

Furnier kommt für mich nicht in Frage. Da kommt bei mir immer der Gedanke "Mogelpackung" auf.


Danke für die Links, wobei das Problem ja meistens bei den Kufen liegt.

Erklärst du mir was du mit "die Spiegel" meinst? Das verstehe ich nicht.
Was ich auch gerne wissen möchte ist, was du konkret hier als Pfusch betrachtest? A) Eine Herzbohle inkl. Kern zu nehmen, :emoji_sunglasses: das Gestell generell oder C) das Klotzbrett generell nicht aufzutrennen zu wollen?
Ist dieses Vorhaben wirklich so instabil? Ich habe einen 160x85x2.5cm Tisch aus Nussbaum mit aussen stehenden Kufen gebaut. Die Kufen hatten nur 80 oder 100mm Auflage (gegen das Verwerfen wurden Verleimregeln angewandt, es hat leicht verzogen aber hatte auch 20cm Lamellen und war so ok). Na klar hat der etwas gewackelt oder vibriert, aber mein Eindruck war nicht "total instabil". Hilft eine solche Strebe?
Anhang anzeigen 121840


Und ja, was Metall angeht bin ich noch viel schlimmerer Laie als bei Holz. Dann habe ich eben ein Blechgestell :emoji_slight_smile:

Angehängt noch die Idee wie die Langlöcher aussehen könnten. Idealerweise werde ich die Füss mittig platzieren nicht wie hier leicht versetzt.
Anhang anzeigen 121839

Hallo,

Die Fußbleche in V Form anzuordnen ist für die Standsicherheit positiv. Aber warum willst du die Anschraubplatten unbedingt rechtwinklig zur Tischkante anschweisen? Die sollten doch geschickter Weise parallel zum Fuß angeschweißt werden.
Langlöcher brauchst du nicht. 10mm Bohrungen und 6mm Schrauben mit Scheiben unter dem Kopf.
Und noch mal, keine Gratleisten. Die schwächen dir nur eklatant die Beigefestigkeit der Platte, zumal, wenn sie aus Unwissenheit auch noch in Tischmitte angeordnet werden. Bei einer Gratnut von 12 mm Tiefe reduziert sich die Biegefestigkeit deiner 35mm Platte um über 55%.

Gruß Ingo
 

Kingstyler

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@stwe

Gibt es nicht auch den Ansatz, dass man ja ein gewisses optisches Bild erzeugen will und deshalb je nach Design auch mal gerne schräge oder liegende Jahresringe verarbeitet? Schüsseln und Verzug kann man ja durch Konstruktion gut abfangen.
 

fragnix

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Mit ungeschnitten meinst du vermutlich aufgetrennt und nach Regeln verleimt.

Eigentlich meine ich das Gegenteil: nicht aufgetrennt. Eventuell wolltest Du das schreiben, und das "nicht" ist verschwunden. Also: Ich glaube, Du möchtest je Seite ein Stück Holz haben, dass genau so im Baum steckte, und das nicht geschnitten und geleimt wurde. Du findest das optisch besser. Da spricht nichts gegen.

Auftrennen und verleimen wird ja schließlich nur gemacht um genau dem Verwerfen entgegen zu wirken.

Ich würde in dem Satz das "nur" weglassen, denn Verwerfen nach einem halben Jahr ist ärgerlich. Ich denke aber, dass Dir inzwischen alles klar ist.

Im Umkehrschluss würde das ja heissen, dass jeder Tisch, der aus einer ganzen Bohle mit Gratleisten am Werfen gehindert wird "nicht fachgerecht" gefertigt ist? Kann man das so sagen?

Nein, bei passendem Holz geht Dein Ansatz schon in Ordnung. Der Hinweis auf Seltenheit und Preis kam ja schon. Eventuell ist Dir noch nicht ganz bewusst, dass Du nicht mit +25% Kosten davon kommen würdest. Je nach Holz und Händler kann das auch gerne mal +1000% sein. Musst halt mit Deinem Händler reden.
Es besteht die Gefahr, dass er Dich nicht ernst nimmt, weil Du einige Erfahrungen und Gepflogenheit nicht ernst nehmen willst. Das ist aber nur meine Vermutung; Du kannst das mit dem Händler klären.

Weil man es halt immer so (ge)macht (hat)?
Das lese ich häufiger: Das macht man nur aus Gewohnheit, und eigentlich gibt es keinen guten Grund dafür. ((Die Tischler wollen einfach nur nicht neu denken))
Tatsächlich sind die meisten Tischler tendenziell eher sparsam bis geizig, und versuchen, mit minimalem Einsatz das bestmögliche Ergebnis zu erhalten, und nachher keine Reklamationen. Holz kann eine Diva sein, das mit den Reklamationen ist nicht nur Theorie.
Die etablierten Verfahren macht weniger Probleme, wenn man nicht perfektes Holz auftrennt und verleimt. Deswegen machen die Tischler das. Und im Laufe der Zeit haben sich unter dieser pragmatischen Massgabe dann viele ansehliche Konstruktionen entwickelt. Ich mag z.B. gespiegelte Oberflächen. Tischlern kann eine Kunstform sein, das wird gerne mal übersehen.

Einen solchen Tisch habe ich im Laden für über 4'000 CHF stehen sehen.
Gerne wird vermutet, dass der Preis reiner Luxus ist, und 90% davon Gewinn. Tipp: siehe all die Kommentare zu Verfügbarkeit und Preis von Holz, mit dem das möglich ist.
 

heissim

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Hallo,

Die Fußbleche in V Form anzuordnen ist für die Standsicherheit positiv. Aber warum willst du die Anschraubplatten unbedingt rechtwinklig zur Tischkante anschweisen? Die sollten doch geschickter Weise parallel zum Fuß angeschweißt werden.
Langlöcher brauchst du nicht. 10mm Bohrungen und 6mm Schrauben mit Scheiben unter dem Kopf.
Und noch mal, keine Gratleisten. Die schwächen dir nur eklatant die Beigefestigkeit der Platte, zumal, wenn sie aus Unwissenheit auch noch in Tischmitte angeordnet werden. Bei einer Gratnut von 12 mm Tiefe reduziert sich die Biegefestigkeit deiner 35mm Platte um über 55%.

Gruß Ingo

Der ursprüngliche Gedanke war, dass das schräge Anschweissen am ehesten der Gratleiste nahe käme die man sich so ggf. sparen kann. Du rätst ja eh von Gratleisten ab. Der Tipp das nicht in der Mitte zu machen macht total Sinn, wieder was gelernt, danke dir.

Hallo,

nein, 2 Streben über kreuz oder ein hohes Stahlprofil was mit beiden ...."Beinkonstrukten" fest verschweißt wird, bspw. 100x50 mm gerne mehr.


Gruß Dietrich

Holla die Waldfee. Da hab ich ja dann bald 1t Stahl im Wohnzimmer wenn ich da 100x50mm Stahl nehme. So hier gut?

Esstisch (4).png

Eventuell wolltest Du das schreiben, und das "nicht" ist verschwunden. Also: Ich glaube, Du möchtest je Seite ein Stück Holz haben, dass genau so im Baum steckte, und das nicht geschnitten und geleimt wurde. Du findest das optisch besser. Da spricht nichts gegen.
Richtig. Wir haben uns verstanden :emoji_wink:

Nein, bei passendem Holz geht Dein Ansatz schon in Ordnung. Der Hinweis auf Seltenheit und Preis kam ja schon. Eventuell ist Dir noch nicht ganz bewusst, dass Du nicht mit +25% Kosten davon kommen würdest. Je nach Holz und Händler kann das auch gerne mal +1000% sein. Musst halt mit Deinem Händler reden.
Es besteht die Gefahr, dass er Dich nicht ernst nimmt, weil Du einige Erfahrungen und Gepflogenheit nicht ernst nehmen willst. Das ist aber nur meine Vermutung; Du kannst das mit dem Händler klären.

Dass das seinen Aufpreis hat ist mir durchaus bewusst und werde das mit dem Händler besprechen. Mir ist auch klar, dass man ungern das Filet weg gibt, da es den Stamm als Ganzen im Wert mindert und schwieriger verkauft wird. Ich werde aber vorr. eh mehrere Stämme kaufen, da ich zum einen 2 solche Tische bauen muss (Mama will auch einen) und noch n Haufen Projekte habe. Einen Kunden nicht ernst zu nehmen kann einen Kunden auch zum Nicht-Kunden machen :emoji_wink:. Da mache ich mir keine Sorge, denn ich stelle mich nicht fordernd hin sondern suche mit ihm eine Lösung die für alle gut passt.

Das lese ich häufiger: Das macht man nur aus Gewohnheit, und eigentlich gibt es keinen guten Grund dafür. ((Die Tischler wollen einfach nur nicht neu denken))
Tatsächlich sind die meisten Tischler tendenziell eher sparsam bis geizig, und versuchen, mit minimalem Einsatz das bestmögliche Ergebnis zu erhalten, und nachher keine Reklamationen. Holz kann eine Diva sein, das mit den Reklamationen ist nicht nur Theorie.
Die etablierten Verfahren macht weniger Probleme, wenn man nicht perfektes Holz auftrennt und verleimt. Deswegen machen die Tischler das. Und im Laufe der Zeit haben sich unter dieser pragmatischen Massgabe dann viele ansehliche Konstruktionen entwickelt. Ich mag z.B. gespiegelte Oberflächen. Tischlern kann eine Kunstform sein, das wird gerne mal übersehen.
Bis zu einem gewissen Punkt ist das bestimmt auch so, nicht jeder kann oder möchte mit der Zeit gehen und das ist ok. Geht jedem früher oder später mal so. Meistens hat es aber doch seine Gründe aber nicht immer versteht sie der Laie.
Rein wirtschaftlich ist minimaler Einsatz bei bestmöglichem Ergebnis nur nachvollziehbar. Holz ist komplex, wunderschön und kaum jemand kennt sich wirklich damit aus (von den Kunden). Man liest es hier ja oft wie enttäuscht Leute über ihr Möbel sind und nicht selten ist es Unwissenheit aber man schimpft auf den Tischler der "unfähig" war. Ich möchte nicht mit den Tischlern tauschen. Meine Kunden lieben mich :emoji_slight_smile: Frau und Familie.

Gerne wird vermutet, dass der Preis reiner Luxus ist, und 90% davon Gewinn. Tipp: siehe all die Kommentare zu Verfügbarkeit und Preis von Holz, mit dem das möglich ist.

Nein, so bin ich nicht. You get what you pay for. Holz ist ein wertvoller, toller Rohstoff und gehört mit Respekt be- und gehandelt. Ich finde diesen Preis nicht ungerechtfertigt, ich habe den Tisch gesehen. Viel schlimmer finde ich, für was für Schleuderpreise man teilweise Holzplatten bekommt (Qualität und Machart seien mal dahingestellt).
All das sind Gründe warum ich hier meistens mein Projekt mit Euch diskutiere, denn vieles weiss ich nicht und möchte es so gut ich kann machen. Da hilft euer Rat immer sehr, vielen Dank.
 
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