Rückwände für meine Projekte

heissim

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Hallo zusammen,

habe lange überlegt und vermutlich ist es das beste eine furnierte Sperrholz- oder MDF Platte zu verwenden. Ich würde es in einen Falz legen und verschrauben. Habt ihr Adressen wo ihr man das in guter Qualität beziehen kann? Im Idealfall online, da ich nur begrenzt mobil bin. Da ich hier auf Dritte angewiesen bin suche ich noch den Plan B.

Vielleicht noch kurz einige Anmerkungen:
Beim Schrank:
Ich habe bei Rahmen mit Füllung das Gefühl das sieht irgendwie komisch aus. Man sieht dort wo der Rahmen ist deutlich den Absatz, der Rahmen steht einige cm rein, wodurch es auch sichtbar ist. Ja es ist eine Rückwand, aber eine die von vorne sichtbar ist. Die Rahmenfüllung muss ich eh aus Leimholz herstellen wenn ich keine furnierte Sperrholz-Platte bekomme.

Gefalzte aufrecht stehende Brettchen in einer Nut:
Meine Befürchtung ist, dass durch das Quellen und Schwinden dann mal mehr mal weniger Spalte sichtbar sind und das sind sie dann auch auf der Sichtseite.

Meine Idee für die Lowboards (und bitte kritisieren, ich bin in der Findungsphase):
3 Leimholzbretter Ähnlich wie in Post #16 aber anstatt aufrechten Lamellen die Lamellen "liegend" machen. Davon dann 3 Stück entsprechend der Sektionen des Lowboards und den "Shiplap" dann genau auf Höhe der Nussbaumbretter. Das Ganze dann in einer Nut. Also so (das ist die Draufsicht mit fehlendem Deckel von hinten.

Kann man das so machen und worauf muss ich achten. Saisonal quillt und schwindet das ja in der Höhe ein wenig. Wieviel Spiel sollte ich in der Nut geben? Wie tief sollte die Nut sein? Wieviel Spielraum für den Teil der ausserhalb der Nut läuft?

Lowboards (3).png

Lowboards (4).png

Ist ein solches Vorgehen allenfalls auch für den Schrank ratsam? Aktuell habe ich hier mal 15mm Stärke, aber vermutlich geht auch deutlich weniger? Wieviel sollte es mindestens sein?

Lg und danke Euch allen.
 
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ChrisOL

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Eine Quelle ist der Tischler um die Ecke. Einfach mal fragen. Online ist mir da noch nichts unter gekommen, ich habe aber nie wirklich danach gesucht.

Kleinere Platten kann man aber auch selber Furnieren. Ich nutze alte Spanplatte und viele Zwingen. Furnier kannst du problemlos online kaufen

bsp
D9D2E735-8EB2-4DA3-B76A-9C6450BDC974.jpeg

Eine Leimholzplatte als Rückwand ist schwierig, da musst du Platz zum quellen und schwinden einplanen. Was spricht gegen die einzelnen Bretter mit einer Falz?
 
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IngoS

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Ich habe bei Rahmen mit Füllung das Gefühl das sieht irgendwie komisch aus.

Hallo,

das sieht nur für die komisch aus, die als Rückwände nur bedruckte Hartfaserplatte kennen. Fachfrau oder Fachmann erkennt bei Rahmen mit Füllung die hochwertige Massivholzverarbeitung.

Beim Rahmen 16 bis 20mm Dicke, Bei den Füllungen so 8 bis 16mm Dicke.

Gruß

Ingo
 

heissim

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Also, ihr habt mich überzeugt. Ich werde mich an Rahmen mit Füllung versuchen. Bei Ingo´s Küchenbuffet wird ja eine geschwungene Abplattung gemacht. Kann ich das auch statt abzuplatten falzen? Ziel ist, dass Zwischen Rahmen und Füllung nahezu kein Spalt sichtbar ist und auch kein Profil (ich persönlich mag das bei einem Möbel wo keinerlei Profile vorhanden sind nicht so sehr). Auch fände ich eine "Stufe" zwischen Rahmenrand und Füllung nicht so ansprechend. Allerdings fürchte ich, dass ich dem Holz dann die Möglichkeit zum Arbeiten verbaue, richtig?

Ich habe so etwas bei einem von Heiko's Kursen gesehen, das kommt dem was ich schön finde sehr nahe. Hier.
Sehe ich das richtig, dass das Abplatten einerseits die Funktion hat, die Füllung auf Nutbreite herunter zu bringen und andererseits das Arbeiten zu ermöglichen.

Welche Dimensionen wären hier ratsam? Wir würdet ihr das beim Schrank lösen?
 

IngoS

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Hallo,

es gibt ja zwei Möglichkeiten, wenn man die Abplattung nicht sehen möchte.
Erstens kann man die abgeplattete Seite nach hinten legen, dann ist die Füllung auf der Sichtseite glatt. Habe ich auch verschiedentlich gemacht.
Zweitens kann man die Füllung genau so dick machen, wie die Nut des Rahmens. Dann braucht die Füllung keine Abplattung und sie ist auf beiden Seiten glatt.
Deine Idee, die Füllung zu fälzen und dann praktisch formschlüssig einzulassen geht schief, weil die Füllung dann nicht arbeiten kann.

Gruß Ingo
 

teluke

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Ich mache, wenn ich keine Abplattung haben möchte, standardmäßig die Nuten mit 10mm und die Füllungen glatt mit 9,9mm.
Beim Schleifen der Füllungen dann mit dem Schleifgerät kurz über die Kanten rutschen.
Dann gehen sie leichter in die Nut.
Und wichtig!
Wenn die Füllungen nach dem Einbau sichtbar sind müssen sie vor dem Einbau geölt werden.
 

heissim

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Hallo,
...
Deine Idee, die Füllung zu fälzen und dann praktisch formschlüssig einzulassen geht schief, weil die Füllung dann nicht arbeiten kann.

Gruß Ingo

Danke dir Ingo. Übrigens finde ich deine Videos klasse. Es ist so angenehm deine Videos zu schauen verglichen mit diesen Dauerwerbesendungen und Like Bettlern. Ganz toll.

Ich hatte befürchtet dass mein Vorhaben so nicht funktioniert. Was ich noch gefunden habe ist sowas hier. Das kommt meiner Falzidee etwas näher. Ist ja an sich auch nur eine Abplattung.

Ich suche gerade nach geeigneten Fräsern. Die eine Option wäre ein Konterprofilfräser wie dieser hier Profilfraeser. Allerdings scheinen mir 6.35mm ziemlich dünn als Füllung? Bisher konnte ich keinen Konterprofilfräser finden, der 10mm erlaubt. Habt ihr Empfehlungen?

Die andere Option wäre ein Nutfräser, da könnte ich die Nut auf 10mm einstellen. Für die Füllung dann ein Abplattfräser dazu wie der hier (der zweite in der Liste).
 

IngoS

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Hallo,

der Konterprofilfräser ist ja für das Fügen der Rahmen vorgesehen. Dann hat der Rahmen ein Profil, so wie hier.

IMG_20220704_162231.jpg

Das willst du doch nicht, wenn ich dich richtig verstehe. Du willst doch nur eine möglichst kleine Abplattung an der Füllung.
Da wird der Rahmen ja aus rechteckigen Latten hergestellt, die innen für die Füllung mit Nuten versehen werden. Das geht ja mit einem Nutfraser. Die Eckerbindungen des Rahmens dübeln.
Dann ist nur die Füllung abgeplattet, im einfachsten Fall mit einem Hohlkehlfräser.
Beispiel hier bei meinem Barschrank, Rückwand und Tür von innen. Das entspricht doch deinem Beispielbild.

IMG_20220624_172903.jpg

Gruß Ingo
 

heissim

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Danke dir Ingo.
Dann besorge ich mir nun den Nutfräser und teste das mit dem Hohlkehlfräser mal. Mittwoch gehe ich Holz kaufen :emoji_slight_smile:

So sieht es nun aus.
Lowboards (5).png
 

heissim

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So ihr Lieben,
Da nun das meiste hinsichtlich Konstruktion intensiv beleuchtet wurde nun ein paar Fragen zum Holz. Ich habe gestern 1.6 qm3 Eiche geholt in den Stärken 54mm und 32mm. Länge ist jeweils 3.1m bis 3.4m. Sie sind kammergetrocknet und je nachdem wo man das Gerät (an einer nicht perfekt planen ungehobelten Stelle ansetzt) sind es zwischen 10 und 14% Restfeuchte. Für den Tisch werde ich auftrennen und nach Regeln verleimen. Macht es Sinn das Holz erstmal im Wohnzimmer, wo der Tisch dann hin soll, vor der Verarbeitung etwas zu akklimatisieren? Oder soll ich die Bohlen erstmal der Länge auftrennen (nicht in der Stärke, sondern der Breite), die Kanten weg schneiden und dann ins Wohnzimmer packen?
Der Raum hat meist so eine Temperatur um 21 Grad, im Sommer natürlich wärmer (auch mal so 25 Grad) bei ungefähr 55-60% Luftfeuchte.

LG Simon
 

Gelöscht stwe

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Sicher, dass dein Gerät stimmt? Bei kammergetrocknetem Holz würde ich eine Holzfeuchte von 8-10% erwarten, keinesfalls drüber. Oder haben die Bohlen dann nach dem Trocknen nochmal draußen gelagert?

Falls die 14% stimmen würde ich auf alle Fälle nochmal nachtrocknen. Bei 21° und 55% Luftfeuchte stellt sich eine Holzausgleichsfrüchte von knapp 10% ein. Muss nicht im Wohnzimmer selbst sein, ein Zimmer mit ähnlichen Bedingungen sollte es aber schon sein.
 

IngoS

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Hallo,

Arbeitsschritte sind, erst die Bohlen auf die gewünschten Rohlängen schneiden, dann die Stücke besäumen und anschließend auf Rohbreiten sägen.
So kannst du dann die Teile zum Nachtrocknen ins Haus holen.

Hier kannst du dir ansehen, wie ich das mache.

Gruß Ingo
 
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heissim

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Vielen Dank euch beiden, was würde ich nur ohne Euch alle machen :emoji_slight_smile:

Sicher, dass dein Gerät stimmt? Bei kammergetrocknetem Holz würde ich eine Holzfeuchte von 8-10% erwarten, keinesfalls drüber. Oder haben die Bohlen dann nach dem Trocknen nochmal draußen gelagert?

Falls die 14% stimmen würde ich auf alle Fälle nochmal nachtrocknen. Bei 21° und 55% Luftfeuchte stellt sich eine Holzausgleichsfrüchte von knapp 10% ein. Muss nicht im Wohnzimmer selbst sein, ein Zimmer mit ähnlichen Bedingungen sollte es aber schon sein.

Die Bretter sind nach dem Trocknen in einer riesigen Lagerhalle (überdacht aber an den Enden offen) auf grossen Kragarmregalen gelagert.
Was denkst du, wie lange es dauert, bis die Bretter auf eine annehmbare Feuchte zur Verarbeitung getrocknet sind. Das Wohnzimmer oder der Essplatz bei der Küche sind denke ich gut geeignet. Kannst kaum erwarten, ick freu mir ja so.

Hallo,

Arbeitsschritte sind, erst die Bohlen auf die gewünschten Rohlängen schneiden, dann die Stücke besäumen und anschließend auf Rohbreiten sägen.
So kannst du dann die Teile zum Nachtrocknen ins Haus holen.

Gruß Ingo

Dann mache ich das doch mal so.
 

heissim

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Guten Abend zusammen
unverhofft kam gestern schon das Holz geliefert. Habe dann mal in der Werkstatt Temperatur und Luftfeuchte gemessen und war sehr überrascht dass die Luftfeuchte dort 20% unter der im Haus also so um die 40 liegt. Temperatur war heute so 26 Grad.
Lohnt es dann überhaupt das Holz im Wohnzimmer zu trocknen?

Ich habe dann mal das erste Brett besäumt und in der Mitte aufgetennt. Da war schon echt ordentlich Spannung drauf. Ich habe nur eine Makita SP6000 ohne Spaltkeil. Da sie aber eh nur ca 50mm tief kommt mit FS (ich habe in 3 Schritten gesägt, nicht die ganze Tiefe aufs Mal) kam die Spannung erst wirklich zum Vorschein als ich den Fuchsschwanz für den Rest genommen habe. Aus der Bohle wurden zwei ca. 27-30cm breite Bretter.

Da ich noch verdammt viele solcher Schnitte vor mir habe überlege ich mir eine andere Tauchsäge zu kaufen. Lohnt die Festool TS75? Ist schon echt teuer aber sie hat nen Spaltkeil und ich spare mir den Schritt mit dem Fuchsschwanz. Leider hat Festool an der Säge ewig nix mehr gemacht und die technischen Neuerungen bei der 55er oder bald bei der 60er sind schon echt nett. Fühlt sich einfach an als würde man ein iPhone 6 kaufen wenn schon das iPhone 15 draußen ist.
Macht ihr die Schnitte auch Schrittweise (also die Leute ohhne Formatkreissäge)?

LG Simon
 

tomkaes

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SP 6000 ohne Führungsschine 56 mm. Reicht also. Aber bitte ein richtiges Sägeblatt montieren.
https://www.makita.de/product/b-31918.html
Zum groben Aufteilen reicht ein Schlagschnurstrich und sägen nach Riss
oder eine auf der Bohle festgespannte Richtlatte aus.
 
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heissim

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Habe die Säge nie ohne FS genutzt, aber ich probiere es mal aus und besorge das richtige Blatt. Habe nur das Standardblatt.
 

heissim

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Also ich habe mir nun die M-Force Blätter geholt. Ich kann nicht glauben dass ich ein 48Z Blatt für sowas genommen habe :emoji_grin:.
Auch wenn der Tipp ohne FS zu arbeiten sicher OK ist, fühle ich mich nach eingehenden Studium von Youtube gar nicht gut freihand und ohne Spaltkeil aufzutrennen. Die Eiche hat ordentlich Spannung. Der Fuchsschwanz hat sich stark verklemmt und mit Keil ging es dann ganz gut aber halt nochmal zusätzliche Arbeit notwendig. Ich habe bedenken dass es mir die Sage aus der Hand haut.

Könnt ihr noch was zur Lagerung sagen? Feuchte und Temperatur in der Werkstatt sind im Sommer etwas wärmer und trockener als im Haus. Feuchte schwankt zwischen 40 und 50%.

jetzt steht eh erstmal von Covid erholen an, so ein Mist.

LG Simon
 

tomkaes

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... fühle ich mich nach eingehenden Studium von Youtube gar nicht gut.
Geht mir genauso, wenn man den Typen stundenlang zusieht, wie sie mit Führungsschiene und 48Z Blatt eine rohe Bohle und die Säge vergewaltigen, ohne nach ansetzen des Schnitts mal einen Hartholzkeil in die Schnittfuge zu setzen. :emoji_cry:
 
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