Projekt Treppengeländer ist gestartet

Altersrentner

ww-esche
Registriert
10. Februar 2021
Beiträge
544
Alter
74
Ort
Greifswald
Hallo,
Schade, das es keine weiteren Meinungen hinsichtlich meiner Frage gegeben hat,
na ja wahr dann eben nicht so interessant.
Nun schnell noch ein paar Sachen, die sich in dieser Woche ereignet haben.
Mit einigen schmalen Leisten habe ich versucht den Verlauf des Handlaufes festzulegen.
Ich habe 900 mm Oberkante gewählt. Das erscheint mit bald etwas zu niedrig.
GIBT es dazu Vorschläge? Die Oberkante der obere schmalen Leiste soll OK Handlauf sein.
k-Pf8.jpg k-PF9.jpg

In der Position der unteren Leiste werde ich noch einen Riegel einfügen.
Dafür habe ich mir eine Schablone aus Pappe gefertigt. Diese ist, wie zu sehen
im zukünftigen Winkel fixiert, damit ich den Innenradius des Geländers anzeichnen kann.
k-La1.jpg k-La3.jpg

Aus alten Bohlen soll die Schablone für den Radius entstehen.
Nachdem Schrauben und Nägel entfernt waren habe ich die Bohlen
auf einer alten Hobelmaschine grob geglättet. Das deshalb um meine Neue
zu schonen.

k-La4.jpg k-La5.jpg

Nachdem die Hölzer von den stärksten Verunreinigungen befreit waren,
wurden sie mit der neuen Maschine abgerichtet. Das Ergebnis war recht ansehnlich.
Danach begann eine neue Herausforderung. Die Lamellen mussten geschnitten werden.
Mit kurzen Reststücken war das kein Problem, aber mit eine langen schweren Bohle schon.
Es stellte sich heraus, das es nicht so einfach war das Werkstück am Anschlag zu führen.
Dann kam mir die Idee ein Fatherboard als Führung zu benutzen. Damit ging es dann ganz gut.


k-La6.jpg k-La7.jpg

Mit dem Ergebnis war ich dann zufrieden.

k-La8.jpg
Nun ging es an die Herstellung der Schablone.
Dazu habe ich mir mit Backpapier eine Kopie der Pappvorlage gemacht
und den Radius 25 mm nach innen verschoben. Der Riegel soll mittig im
Pfosten laufen. Danach wurde die Kontur mit einem Stichel auf das Schablonenholz übertragen.



k-La9.jpg k-La10.jpg

Und anschließend auf der Bandsäge ausgeschnitten. Langsam wird es eng in meiner Hütte.
Geglättet wurde der Bogen mit einem Lidl Bandschleifer. War damals billig und hat schon sehr gute Dienste geleistet.

k-La11.jpg k-La13.jpg

Zur Kontrolle angehalten und der Radius passt.
Zu guter Letzt noch eine Probebiegung und dann ist Wochenende.
k-La12.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:

schrauber-at-work

ww-robinie
Registriert
24. April 2016
Beiträge
6.789
Alter
44
Ort
Neuenburg am Rhein
Moin Michael,

Gefällt mir, werde Dein Projekt weiter beobachten. Mit solchen Herausforderungen habe ich mich bisher nicht auseinander gesetzt.
Formverleimung find ich spannend.
Schönen Sonntag.

Gruß SAW
 

Altersrentner

ww-esche
Registriert
10. Februar 2021
Beiträge
544
Alter
74
Ort
Greifswald
Moin moin,
Bitte dringend um Hilfe!!!!!
Habe gestern 17:00 den ersten Block mit PU-Leim verklebt.
Ergebnis eine mittlere Katastrophe.
Der Leim wurde mit einem Spachtel aufgetragen. War wohl etwas zu viel.
Wie lange muss der PU_L aushärten?
Wie bekomme ich den außen anhaftenden Leim entfernt?
Kann ich das mit der Abrichte bewerkstelligen?
Mit freundlichen Grüßen
Michael
 

Mitglied 24010 keks

Gäste
Guten Morgen Michael,
Keine Panik. Das sieht vermutlich schlimmer aus als es ist. PU ist ein sauzeug, da hat man schnell Mal was zuviel.
Kratz das vorher grob mit dem Stecheisen oder Keimschaber ab und dann kannst das hobeln. Schau nur, dass du die ganz dicken Knubbel weghast sonst hast keine saubere Auflage beim hobeln.

Gruß Daniel

PS: wenn du gestern verleimt hast, sollte der heute ausgehärtet sein. Grobe Temp. Vorgaben natürlich berücksichtigt. Das merkst aber beim abkratzen... Wenn da noch was schmierig ist, ist er noch nicht durch.
 

Altersrentner

ww-esche
Registriert
10. Februar 2021
Beiträge
544
Alter
74
Ort
Greifswald
Hallo Daniel.
Danke für Deine schnelle Antwort.
Wie lange muss der Leim aushärten bevor ich die
Zwingen entfernen kann?
Raumtemperatur etwa 10°.
Mit freundlichen Grüßen
Michael
 

Mitglied 24010 keks

Gäste
Das kommt auf den PU-Leim an... Die Angaben auf der Verpackung sind meist für 20°C. Bei der doppelten Zeit bist du i.d.R. dann auf der sicheren Seite. Kratz mal ein wenig Überstand ab - an den dicksten Stellen, wenn da nichts weiches mehr kommt sollte der eigentlich fertig sein.

Ich würde aber gerne ein Foto von der sauerei sehen... :emoji_grin:

Gruß Daniel

Edit: Wenn der Überstand mit dem Stecheisen nicht abgeht - weil viel zu dick und hart - würde ich mit dem E-Handhobel zuerst drangehen, so dass du nachher wenigstens eine Seite hast die einigermaßen sauber ist um dann auf Abrichte bzw. durch den Dickenhobel zu fahren. Den Messern im Hobel sollte der Leim nicht allzuviel ausmachen.
 

Mitglied 24010 keks

Gäste
Das würde ich nicht als sauerei werten. Eher als absolut normal bei PU.
Schaut doch jetzt ganz gut aus. Ab durch den Hobel damit und gut ist...

Viel Erfolg!

Gruß Daniel
 

Mitglied 24010 keks

Gäste
Wenn du noch was verleimen musst, solltest du nicht wesentlich weniger Leim nehmen.

Gruß Daniel
 

PrimaNoctis

ww-robinie
Registriert
31. März 2018
Beiträge
4.065
Ort
Heidelberg
Hallo Michael,

du hast zwar Bilder hochgeladen, aber die Sauerei fehlt noch. Ich sehe nämlich keine. Bist du im Bilderordner verrutscht? :emoji_stuck_out_tongue_winking_eye:

Da habe ich jetzt eher eine so in "Popcorn" gehüllte Formverleimung erwartet, aber das hier passt doch vollkommen. Das Zeug dehnt sich eben aus und dauer drückt es heraus.
Meine Erfahrung: Wenn PU sich schneiden lässt (scharfes Eisen), dann ist er trocken. Braucht länger als Weißleim, aber über nacht passt das sicher.

Freue mich auf den Rest. Finde das ein durchaus ambitioniertes Projekt und motivierend, dass du das jetzt durchziehst.
 

Altersrentner

ww-esche
Registriert
10. Februar 2021
Beiträge
544
Alter
74
Ort
Greifswald
Meine Erfahrung: Wenn PU sich schneiden lässt (scharfes Eisen), dann ist er trocken.
Hallo Stefan,
Der Leim ist noch recht flexibel. Sollte er knochenhart werden?
Die Raum Temp wurde auf 15° erhöht
Habe jetzt Ober und Unterseite vom L befreit.
Durch die vorhandenen Zwingen ging es etwas beschwerlich aber er ist runter.
MfG Michael
 

Mitglied 24010 keks

Gäste
Sollte er knochenhart werden?
Dein Leim wird nicht knochenhart. Das ist einfach "Schaum". Letztendlich wie wenn man ein Fenster oder Tür einschäumt. Es gibt noch anderen PU der wirklich knallehart wird - der schäumt aber auch nicht so stark.
Ich denke du kannst beruhigt auspannen. Wenn der noch nicht ausgehärtet wäre, hättest du Schmier am Stecheisen.
 

Altersrentner

ww-esche
Registriert
10. Februar 2021
Beiträge
544
Alter
74
Ort
Greifswald
Hallo,
Nachdem die erste Verleimung für mich nicht so vielversprechend verlaufen ist,
ich meine anschließende Arbeiten hinsichtlich entfernen des Leimes habe ich mich
gestern entschlossen die Folienabdeckung auf der Arbeitsplatte mit Paketband zu befestigen.
Auch die Außenseite der ersten und letzten Lage wurde zum Schutz abgeklebt.
k-L6.jpg

k-L7.jpg
Auch die Dosierung des PU-L ist mir besser gelungen. Der aufgeschäumte Leim wurde noch im
zähflüssigen Zustand entfernt. Somit sieht das Ergebnis bedeutend besser aus.

k-L8.jpg k-L9.jpg

Eine neue Herausforderung war heute eine Seite abzurichten. Ich habe lange überlegt und verschiedene
Möglichkeiten durchgespielt. Als Basis sollte die Fläche des Innenradius dienen. Heißt die Abgerichtete
Fläche muss 90° dazu hergestellt werden. Über den Anschlag war das nicht zu realisieren.
Aus diesem Grund wurde ein stabiler Winkel mit Zwingen an dem Anschlag befestigt und daran
das Werkstück geführt. Die Spanabnahme habe ich auf den minimalsten Wert eingestellt.
Hier das Ergebnis:
k-L10.jpg k-L11.jpg

k-L12.jpg

Gruß Michael
 

Altersrentner

ww-esche
Registriert
10. Februar 2021
Beiträge
544
Alter
74
Ort
Greifswald
Guten Morgen,
Und weiter geht es mit meinem Projekt.
Die Teile wurde in der Dickte auf Dicke gehobelt, so dass sie plan
übereinander liegen. Das ist ja für die spätere Verleimung wichtig.
k-R1.jpg k-R2.jpg

Soweit sieht die Sache ganz gut aus. Knackpunkt ist nur, dass sie keine Torsion in sich haben.
k-R3.jpg
Aber wie das bewerkstelligen? Nach langer Überlegung habe ich mich entschlossen,
auf der Treppe eine Schablone zu erstellen und mittels dieser dann die Torsion zu realisieren.
Fachleute werden jetzt bei den folgenden Bildern bestimmt lächeln, aber mir ist keine bessere Lösung eingefallen.
Zur Fixierung der Pfosten habe ich oben eine schmale Latte mit dem Pressluftnagler angenagelt.
Somit stehen sie fix und die Schablone kann gebaut werden. Als Muster habe ich mir dem längsten
Stück begonnen.
k-R4.jpg k-R5.jpg
Somit habe ich alle notwendigen Winkel für das zukünftige Teil realisiert. Nun noch ein Test,
Wie es mit der Verschiebung nach oben aussieht? Prima, Es hat super funktioniert.
k-R7.jpg
Nun musste das unterste Teil von den drei übereinander liegenden so abgerichtet werden,
dass schlussendlich eine Torsion entsteht. Hier kommt jetzt eben gebaute Schablone zum Einsatz.
Die Klötze links und rechts sind 90° horizontal zum Pfosten ausgerichtet. Nach Auflage der
geleimten Teile ist zu sehen, dass wenn das unterste Teil rechts vollflächig aufliegt, an der linken Auflage
links ein Spalt von 7 mm entsteht. Das bedeutet, rechts muss 7 mm abgenommen werden und das plan
über die gesamte Länge.
Wieder eine neue Herausforderung,
Die Abrichte wurde auf die minimalste Spanabnahme gestellt und auf dem Tisch eine Unterlegscheibe mit
Permanentmagneten befestigt. Diese U-Scheibe diente als Auflage für die Realisierung.
k-R8.jpg

k-R9.jpg

k-R10.jpg
Somit habe ich nach mehreren Durgängen den gewünschte Winkel bewerkstelligt.
Anschließend wurde der Bloch durch die Dickte geschoben. Und fertig.

k-R11.jpg

k-R12.jpg
Im nächsten Schritt ging es darum den Außenradius aller drei Blöcke zu bearbeiten.
Dafür fertigte ich mir wieder eine Schablone Als Material diente die Verpackung der
Hobelmaschine.:emoji_slight_smile:
k-R14.jpg

k-R15.jpg
k-R16.jpg
Geschafft
 

Altersrentner

ww-esche
Registriert
10. Februar 2021
Beiträge
544
Alter
74
Ort
Greifswald
k-R17.jpg k-R18.jpg

k-R19.jpg
Als nächstes wurde die Befestigung eines weiteren Pfostens realisiert.
Entschieden habe ich mich für die Variante mit einem M20 Gewindestab aus Edelstahl und zwei Muttern.
Die Bohrung ist 100 mm tief. Auf dem Grund wird eine Mutter eingeklebt. Die Zweite befindet sich
wie zu sehen UK Pfosten. Das ist absolut stabil.

k-R21.jpg

Mit freundlichen Grüßen
Michael
 

Lorenzo

ww-robinie
Registriert
30. September 2018
Beiträge
6.599
Ort
Ortenberg
Super echt! Sehr inspirierend mal vom geradlinigen weg einfach zu probieren. Danke dir fürs zeigen, und ich freu mich auf den Rest! :emoji_thumbsup:
 

Altersrentner

ww-esche
Registriert
10. Februar 2021
Beiträge
544
Alter
74
Ort
Greifswald
Hallo,
Im Vorherein habe ich oft schlaflose Nächte, man grübelt
wie bestimmte Situationen zu lösen sind. Am nächsten Tag sieht die Problematik
oft ganz anders aus, dann ist das Bild in Front und die Lösung ergibt sich
oder ist schon klar.:emoji_slight_smile::emoji_slight_smile::emoji_slight_smile: Wichtig ist aber immer, das die Sicherheit gegeben ist und
bei komplizierten / kritischen Schritten konzentriert gearbeitet wird.
Zumindest ist es bei mir so.:emoji_ok_hand:
Mit freundlichen Grüßen
Michael
 
Oben Unten