Passt auf eure Öllappen auf!

Mazze

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Da ich aber eh Handschuhe zum ölen anhabe und die Osmo-Dosen große Öffnungen haben funktioniert das sehr gut.
Danach kommen die Lappen ins Marmeladenglas und später dann vors Kellerfenster aufs steinerne Sims.

ich ziehe zum Ölen Einweghandschuhe an. Am Ende ziehe ich den Handschuh aus, lasse dabei aber den oder die nassen Lappen in der Hand - stülpe den Handschuh also auf links über die Lappen. Dasselbe nochmal mit der anderen Hand, zuknoten, wegwerfen.

Falls ich mal ohne Handschuhe öle, nehm ich halt nen Frühstücksbeutel.
 

Eilon

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Meint ihr man kann solch ein "Glutnest" auch für anschauungszwecke schnell und zuverlässig provozieren? Eine Sicherheitsbelehrung für Schüler*innen wirkt immer trist und langweilig und würde langfristig besser wirken, wenn man solch ein "Experiment" machen würde.
Sind besondere Öle/Stoffe anfälliger als andere?
 

brubu

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ich ziehe zum Ölen Einweghandschuhe an. Am Ende ziehe ich den Handschuh aus, lasse dabei aber den oder die nassen Lappen in der Hand - stülpe den Handschuh also auf links über die Lappen. Dasselbe nochmal mit der anderen Hand, zuknoten, wegwerfen.

Falls ich mal ohne Handschuhe öle, nehm ich halt nen Frühstücksbeutel.
Und wenn der Handschuh nicht dicht ist oder woanders, z.B. beim Transport in die Müllverbrennung, verletzt wird ist das Brandproblem ausgelagert?
Gruss brubu
 

uli2003

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brubu

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Ob der Handschuh dicht ist, merkt man beim Zuknoten.
Und der wird dann in einem sicheren Behälter transportiert? In Müllfahrzeugen werden Säcke beim Pressen aufgerissen, so auch deine Handschuhe.
Daher gibt es immer wieder Brände in solchen Fahrzeugen oder in Müllbunkern. Wenn man Pech hat brennt die eigene Mülltonne an der Hausmauer oder beim Holzhaus ein bisschen mehr.
Gruss brubu
 

Mazze

ww-ulme
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Klar, ich fahre den behandschuhten Lappen dann im Tresor zur Sondermülldeponie.

Meines Wissens kann nichts passieren, wenn keine Luft dran kommt. Selbst wenn da ein Mini-Loch drin wäre, hielte ich das für reichlich ungefährlich - im Gegensatz zum zusammengeknüllten Lappen, den man auf der Werkbank liegen läßt, der reichlich Sauerstoff bekommt.

Ich bin mit sachlicher Argumentation gerne und leicht überzeugbar, die sehe ich bei einem Lappen in einer recht gut verschlossenen Tüte nicht. Dass die Tüte oder der Handschuh im Müllauto theoretisch möglicherweise aufreissen kann, halte ich im Rahmen von Wahrscheinlichkeitsrechnung tatsächlich für nicht gänzlich ausgeschlossen.
 

reo

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Puh, 50% Lösemittel aus Erdöl. Verdient so ein Produkt noch den Namen Holzöl?

Ist die Nutzung mit einem VOC von 49,6% überhaupt zulässig nach ChemVOCFarbV?
(Wenn ich mich nicht irre seit 2010 max. 300g / Liter bei gebrauchsfertiger Mischung für Beschichtungen von Hölzern in und an Bauten)

Also in der EU sind seit 2010 700g/l erlaubt. Das Öl hat max 400g/l.

Naja jeder muss selbst wissen was im wichtig ist. Mir ist wichitg, das dass Produkt gut ist, und eine Belastbare Oberfläche ergibt. Und das ist bei reinen Leinöl halt nicht der fall.
 

tiepel

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Also im Bezug aufs Video wird wohl gemunkelt, dass es gestellt ist... sollte also evtl. nicht als wissenschaftliches Experiment gesehen werden...
Hi,
da braucht man ganz spezielle Apps, die nicht jeder zur Verfügung hat.
Diese Apps können spezielle Details im Video sichtbar machen, indem die Wiedergabegeschwindigkeit deutlich reduziert wird und trotzdem die Schärfe verbessert....
Und da sieht man deutlich, dass mehrere Minuten ein Gasbrenner eingesetzt wurde.
Ich weiß das von einem Freund :emoji_slight_smile:
Gruß Reimund
 

uli2003

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Also in der EU sind seit 2010 700g/l erlaubt. Das Öl hat max 400g/l.
Dis Frage ist, in welche Klasse man sich einzuordnen hat. Bei Ölen ist das schon schwierig, der Leichtigkeit halber nimmt man natürlich die Klasse mit dem höchsten Grenzwert. Die 400g/l sind, wenn man mal nachrechnet, auch grenzwertig und schöngerechnet.

Naja jeder muss selbst wissen was im wichtig ist. Mir ist wichitg, das dass Produkt gut ist, und eine Belastbare Oberfläche ergibt.
Was wichtig ist, ist das eine. Was richtig ist, das andere. Als Handwerker ist es mir auch wichtig, dass der Kunde zufrieden ist und ich später keinen Mangel angezeigt bekomme. Aber dann Werbung zu betreiben mit:

'Im Hinblick auf zukünftige Generationen und einer intakten Umwelt, müssen wir mit der Erde partnerschaftlich und rücksichtsvoll zusammenarbeiten. Complex Hartöl soll ein Beitrag dazu sein'

Sorry, der Spruch passt nicht, wenn die Hälfte des Produktes aus Erdöl besteht. Das finde ich falsch, auch wenn es viele Hersteller so machen.
 

reo

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Dis Frage ist, in welche Klasse man sich einzuordnen hat. Bei Ölen ist das schon schwierig, der Leichtigkeit halber nimmt man natürlich die Klasse mit dem höchsten Grenzwert. Die 400g/l sind, wenn man mal nachrechnet, auch grenzwertig und schöngerechnet.


Was wichtig ist, ist das eine. Was richtig ist, das andere. Als Handwerker ist es mir auch wichtig, dass der Kunde zufrieden ist und ich später keinen Mangel angezeigt bekomme. Aber dann Werbung zu betreiben mit:

'Im Hinblick auf zukünftige Generationen und einer intakten Umwelt, müssen wir mit der Erde partnerschaftlich und rücksichtsvoll zusammenarbeiten. Complex Hartöl soll ein Beitrag dazu sein'

Sorry, der Spruch passt nicht, wenn die Hälfte des Produktes aus Erdöl besteht. Das finde ich falsch, auch wenn es viele Hersteller so machen.

Klar wäre es immer besser wenn nur natürliche Stoffe zum einsatz kommen. Doch schlussentlich muss halt auch das Endergebniss passen. Und da hab ich bis jetzt noch kein besseres Öl verwendet.
Was verwenden die anderen Herstellen als Lösemittel? Bei einem hab ich kurz nachgeschaut da steht was von entaromatisiertes Testbenzin. Scheint also auch Erdölbasiert zu sein.
 

uli2003

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Was verwenden die anderen Herstellen als Lösemittel?
Ich schrieb ja schon, machen viele andere auch so. Nur rückt das Ölen damit weit weg von seiner ursprünglichen Idee der Natürlichkeit und biologischen Unbedenklichkeit. Leider - denn mittlerweile stehen Lacke in einigen Fällen deutlich besser da.
 
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Klar wäre es immer besser wenn nur natürliche Stoffe zum einsatz kommen. Doch schlussentlich muss halt auch das Endergebniss passen. Und da hab ich bis jetzt noch kein besseres Öl verwendet.
..

mich würde mal interessieren was du bisher als Vergleich getestet hast?

Deine Erfahrung klingt als ob man es mal testen könnte, "Natur" Öle wie Kreidezeit sind bei mir ganz weit unten auf der Liste, hast du es z.B. mal mit Rubio verglichen?
 

Marsu65

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Meint ihr man kann solch ein "Glutnest" auch für anschauungszwecke schnell und zuverlässig provozieren? Eine Sicherheitsbelehrung für Schüler*innen wirkt immer trist und langweilig und würde langfristig besser wirken, wenn man solch ein "Experiment" machen würde.
Sind besondere Öle/Stoffe anfälliger als andere?
Mit den von mir bisher verwendeten Ikea, Clou- und Osmoölen habe ich das öfter mal kontrolliert provoziert.
Konnte bisher aber kein Grillfeuer mit zusammengeknüllten Baumwolllappen (alten T-Shirts und Bettlaken) entzünden.
Daher würde mich auch interessieren, welche Öle sich besonders dafür "eignen".

Gruß Marsu
 

brubu

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Mit den von mir bisher verwendeten Ikea, Clou- und Osmoölen habe ich das öfter mal kontrolliert provoziert.
Konnte bisher aber kein Grillfeuer mit zusammengeknüllten Baumwolllappen (alten T-Shirts und Bettlaken) entzünden.
Daher würde mich auch interessieren, welche Öle sich besonders dafür "eignen".

Gruß Marsu
Da schnell viel Wärme erzeugt werden muss könnten es Öle sein die schnell oxydieren, also schnell trocknen.
Nur so meine Vermutung.
Gruss brubu
 

Kerstenk

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welche Öle sich besonders dafür "eignen".
Leinöl reagiert chemisch so das es sich entzünden kann. Ich arbeite nun seit 30 Jahren mit Leinöl und hatte nie Probleme mit Lappen die ölgetränkt waren, allerdings habe ich mir angewöhnt diese immer auszubreiten, so das sich keine Hitze stauen kann. Eine andere Methode ist in eine Blechdose luftdicht zu verpacken.
 

uli2003

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Für gewöhnlich trocknen Öle sehr langsam. Ist mir auch nicht bekannt, dass mit Farbe getränkte Lappen (Leinölfarben) mal Feuer gefangen haben.
Ich denke das geschieht erst durch den Einsatz von Sikkativen um die Oxydation zu beschleunigen, so wie es in modernen Produkten gehandhabt wird.
 

Lico

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Eine große Rolle bei dem Beispiel oben, dürfte die Verwendung von Frottee gespielt haben, was die Oberfläche gegenüber gewöhnlich verwendeten Trikot-Stoffen und dergl. enorm vergrößert. Dadurch wird die Oxidation beschleunigt und es entsteht mehr Hitze.
Ich benutze Lappen nur, um den Überschuss abzunehmen, nie für den Auftrag. Dafür nehme ich einen Pinsel. Die Menge an Öl, die sich nach dem Abnehmen im Lappen befindet, ist dann vergleichsweise bescheiden. Entsprechend wenig kann da auch oxidieren.

Lico
 

Kerstenk

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Für gewöhnlich trocknen Öle sehr langsam. Ist mir auch nicht bekannt, dass mit Farbe getränkte Lappen (Leinölfarben) mal Feuer gefangen haben.
Ich denke das geschieht erst durch den Einsatz von Sikkativen um die Oxydation zu beschleunigen, so wie es in modernen Produkten gehandhabt wird.
ich hatte mal einen Lieferanten der für Webstühle ein Zubehör gemacht hat, dafür hat er Baumwollfäden verarbeitet die im Anschluss mit einer Mischung aus Terpentinöl und Leinöl getränkt wurden. Das hat er gemacht und einen ca 30cm hohen Haufen am Tisch liegen. Er ist dann mal eben einkaufen gefahren und wie er wieder kam, war die Feuerwehr da. Die wollten gerade die Scheibe einschlagen und den Raum mit Wasser fluten. Sie sind dann mit Atemschutz rein und haben den Tisch rausgetragen.

Üblicherweise wurde die einfach auf eine Leine gehängt, da ist in seinem langen Berufsleben nie was passiert, nur eben der Haufen wurde zum Problem. Also Lappen ausbreiten/aufhängen und es passiert nichts, weil der Kühleffekt zu groß ist.
 

uli2003

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Halböle sind kritisch, weil der Flammpunkt der Terpentinöls (welches sich übrigens nicht von selbst entzünden kann) so niedrig liegt. Reines Leinöl ohne Sikkative ist nur recht schwer entflammbar.
 

joh.t.

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Vor der Werkstatt steht ein alter Wäscheständer und da werden Öllappen aufgehängt. Automatisch.

Lappen nur m abwischen, Auftrag mit Rolle.
 

weissbuche

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Zitat: Mit Leinöl getränkte Lappen, Pinsel usw. können sich selbst entzünden. Auch mit ungesättigten Ölen verunreinigt und nicht ausreichend ausgewaschen Textilien können sich im Wäschetrockner oder bei der anschließenden Aufbewahrung selbst entzünden. Die Selbstentzündung erfolgt dabei wahrscheinlich durch Autoxidation von Doppelbindungen der a- Linolensäure bei zugleich großer Oberfläche und somit hoher Verfügbarkeit von Luftsauerstoff. Staut sich bei der Oxidation des Leinöl entstehende Wärme, können sich bei entsprechenden Temperatiren auch Trägerstoffe selbst entzünden. Besonders hoch ist die Gefahr bei der Verwendung sogenannter Halböle, die je zur Hälfte aus Leinöl und Terpentinöl bestehen. Ursache ist der niedrige Flammpunkt von Terpentinöl, der unter 50 Grad C liegt, während der Flammpunkt von reinem Leinöl bei ca. 350 Grad C liegt. Zitat Ende.
 

reo

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Ich hatte schon mit diversen Ölen verschiedener Hersteller zu tun. Bin aber halt beim Complex geblieben. Da für mich das beste. Zumindest bis jetzt. Ausserdem eben nicht selbstenzündlich.
Das Rubio habe ich noch nicht verarbeitet. Habe mir aber kurz die Technischen Details durchgelesen. Und muss sagen wird mich so nicht überzeugen. Die Trockenzeit ist um eineiges länger. Gerade die Abstabelbarkeit ist ein wichtiger Faktor. Kann das zeug ja nicht Tage herumliegen lassen. Und ausserdem ist es auch selbstenzündlich.
 

Lorenzo

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Das Risiko durch ölige Lappen ist ja aber durchaus kontrollierbar. So wie das Risiko an den Maschinen auch. Ich find das schon interessant dass es Öle gibt die nicht selbsentzündlich sind, aber nur aus diesen auszuwählen ist für mich persönlich nicht notwendig. Achtsam sein und dann funktioniert das schon. Gut immer wieder mal dran erinnert zu werden, und auf Frottee werd ich auch nicht umsteigen, gibt aber von Oma genug alte verwaschene Baumwollsachen.
 
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