OT und fast ein Frust Faden… welche Bratpfanne?

ChrisOL

ww-robinie
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Das Eisen trainiert auch die Arme. Falls da die Burschen deine Töchtern zu nah kommen schwingst du die Pfanne.
 

inselino

ww-robinie
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Kontakt mit Lebensmitteln ist ja nicht gleichbedeutend wie der Verzehr des Materials....
Ist der Verzehr jetzt unbedenklich, und nur das 'verbrennen' bedenklich?
Ich hatte vor einem Jahr in einem Vortrag verstanden dass sich das Zeugs nicht abbaut. Daher auch Ewigkeitschemikalien. Und je mehr wir davon in Umlauf bringen desto mehr reichert sich das in der Umwelt an und mögliche Exposition steigt. Es gibt einfach Bedenken was das in der Zukunft macht.

Vielleicht nochmal eine Dinge asu chemische Sicht um das zu verstehen
PFAS = PolyFluorAlkylSubstanzen ist ein Oberbegriff für ein paar hunderte bis tausende Stoffe bei denen laienhaft gesagt in Alkylverbindungen (quasi Kohlenwasserstoffe) ganz oder teilweise Wasserstoffe durch Fluor ersetzt werden.
Die Bindung zwischen Kohlenstoff und Fluor (C-F) ist eine enorm starke Bindung (im Vergleich z.B. mit C-C oder C-H). Gleichzeitig hat Fluor noch an dere Eigenschaften (z.B. die höchste Elektronegativität) was in Summe dafür sorgt, dass diese Stoffe bestimmte Eigenschaften erhalten (hohe Temperaturbeständigkeit, super geringe Reibung etc.)

Allerdings kommen mit diesem speziellen chemischen Aufbau auch mit Nachteile.
Zum einen ist diese Bindung so stark, dass sie nur extrem schwer kaputt zu bekommen ist und die Dinge dadurch ewig in der Umwelt bleiben.
Zum anderen wenn sie mal kaputt gehen, ist die Bindungskraft vom Flour so stark, dass sich kein Molekül dagegen wehren kann und das Fluor da einfach dran bindet und was kaputt macht.
So kommt es dazu, dass du PTFE (PolyTetraFluorEthylen ein Polyethylen bei dem 4 (von 4) Wasserstoffen durch Fluor ersetzt wurden) problemlos essen kannst, denn es wird einfach wieder ausgeschieden (es reagiert ja mit nichts, da C-F so stark zusammenhalten).
Wenn du es dann aber mal außereinanderbekommst, weil es sehr heiß wird, dann kann sehr viel entstehen da das Fluor einfach unkontrolliert irgendwo dranbindet. Und genau das ist auch das Problem bei der Anreicherung. Wenn das Zeug ewig lang existiert und sich z.B. auch im Körper anreichert und dann doch mal irgendwo ein Molekül kaputt geht, dann hat man direkt dieses aggresive Fluoratom was an das nächst beste Molekül anbindet z.B. deine DNA und dadurch Fehlstellen verursacht und eine veränderte DNA in einer Zelle ist immer die Ursache von Krebs.
Das passiert z.B. durch UV Strahlung stets und ständig und der Körper hat Sicherheitsmechanismen dagegen aber die helfen eben nicht immer.

Auch ein Problem ist, dass durch den speziellen chemischen Aufbau PTFE sich in fast nichts löst, was aber für den Auftrag in Pfannen etc. wichtig ist. Da in der chemie gilt "gleiches löst sich in gleichem" sind also auch die Lösungsmittel die funktionieren häufig flourierte Verbindungen. Dies sind allerdings deutlich kleinere Moleküle die in der Umwelt eher Schaden anrichten als die langen PTFE Ketten.

Noch ein paar lose Gedanken zum Schluss.
Wir können ruhig weiter alle von Teflon reden, an sich ist das aber "nur" der Handelsname unter dem der Konzern DuPont sein PTFE verkauft. Ggf. ist in euren Pfannen also gar kein Telfon :emoji_slight_smile:

Insgesamt gibt es nur sehr sehr wenige Anwendungen, wo sich PTFE nicht ersetzen lässt bzw. wo die Nachteile bei einer Vermeidung signifikant hoch wären. Das bezieht sich vorallem auf Hochtemperatur (150°C+) und Reibung in einem (yoghurt darfst mich gerne jederzeit korrigieren)
Meistens scheitert der Ersatz aber nicht an der technologischen Frage sondern ander Betriebswirtschaftlichen. PEEK für Hochtemperaturanwendungen ist ein gutes Stück teurer, UltraHeighWeight PE (UHWPE) schafft gute Reibwerte braucht ggf. andere Bearbeitungsverfahren, etablierte Prozesse müssen umgestellt werden, Rezepte neu entwickelt werden etc. Und viele Unternehmen sind einfach faul und ängstlich. Bei mir in der Medizinbranche gilt halt "das haben wir schon immer so gemacht, das funktioniert da ändern wir nichts". All diese Prozesse kosten zwar Geld sind aber technisch nicht so schwierig.

Und man muss sich auch klar machen, es gibt riesige Anwendungsgebiete wo wir PTFE o.ä. einsetzen obwohl es nicht super notwendig ist. Warum muss das in Lebensmittelverpackungen drin sein? Da sind weder kritische Reibungs- noch Temperaturwerte zu erwarten (da geht es um Barriereeigenschaften die man aber auch anders hinbekommt). Oder in Ski-Wachs. Muss man wirklich noch 1% schneller die Piste runterkommen?
ich benutze übrigens trotztdem ne beschichtete Pfanne. Bin aber ebenso wie yoghurt auch Befürworter der aktuellen Vorhaben zur massiven Einschränkung von PFAS Verwendung.
 

Küstenharry

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Respekt, bei der Pfanne braucht man schon einen ordentlichen Brenner darunter, oder einen Grill.
Den Fehler habe ich mit dem kleinen Gaskochfeld zusätzlich aber auch gemacht.
Hätte lieber einen einzelnen wokbrenner nehmen sollen.
 
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