Oberschrank fürs Bad

Batucada

ww-robinie
Registriert
11. Juni 2019
Beiträge
1.743
Alter
77
Ort
Auf'm Land und nicht in der Stadt
So wollte ich mein Berufsleben doch über das Rentenalter hinaus fortsetzen. Ich hatte es vor 10 Jahren im "Home Office" auch gemacht, hatte gut funktioniert, es kam aber alles ganz anders. Diesen Teil meines Lebens hatte ich dann "entrümpelt", um den Zugang zum Holz freizumachen. Es hat schon lange gedauert, bis der Maschinenpark in meiner Werkstatt so geworden ist, damit das Ergebnis von Arbeit und Materialeinsatz nicht nur mich, sondern auch andere überzeugen kann. Wenn ich zurück blicke, dann habe ich sicher allen Grund, zufrieden zu sein.

Ich wollte schon länger wieder mal was machen. Die Idee, welches Objekt es sein sollte, hatte ich mir schon länger vorgenommen, aber immer wieder aufgeschoben. Die Situation in unserem kleinen Bad ist nämlich schon an sich eine kleine Herausforderung. Eine Menge der verschiedensten Artikel, die auf der großen Ablage regelmäßig einstauben und so wieder und wieder die Hausfrau auf den Plan rufen. Mit einen simplen Spiegelschrank wäre das Problem aber nur teilweise zu lösen. Da muss also etwas installiert werden, was auch zu 100 Prozent den Zuspruch meiner Frau finden wird.

Eine 1,8o m lange und 20 cm tiefe Ablage hatte ich in meine Überlegungen einzubeziehen. Mehrere Entwürfe habe ich angefertigt. Bei Version 4 war ich schon felsenfest davon überzeugt, dass mir der große Wurf gelungen sei und auch der runde Spiegel war schnell beschafft. Beim Versionswechsel von 6 auf 7, fiel der runde Spiegel der Löschtaste zum Opfer. Der Spiegel steht nun sicher verpackt in der Werkstatt und wartet, sehr wahrscheinlich bis zum Sankt-Nimmerleinstag, auf seine Verwendung.

Mittlerweile bin ich bei Version 9 angelangt und die soll's wohl auch werden. Ja, das scheint unumstößlich zu sein, ich hab' nämlich schon mal mit den Türen angefangen. Nach der Animation durch @teluke : Überfälzte Türen, aus Kirschbaum, mit Rahmen und Füllung. Zu der Art der Bänder ist aber noch keine Entscheidung gefallen. Die Anwendung von Bändern mit Kröpfung D7,5 würde mir sehr gefallen. Es ginge zwar entschieden leichter mit Einbohrbändern. Aber der "Nimbus", der für mich von den gekröpften Bändern ausgeht, reizt mich so sehr, diese Technik zu erlernen. Sei's drum, das Projekt ist eingeleitet, ich hab' schon mal angefangen und die Türen stehen augenblicklich in der Verleimung. Und damit wird's Zeit für die Bilder.

DSC_6403.jpg DSC_6404.jpg
Das Auftrennen der Bohlen ist nahezu ein Kinderspiel, wenn das Wuchten derselben nicht wäre, denn die haben bei 5,2 cm Dicke und entsprechender Länge für einen alten Herrn doch ein stattliches Gewicht. Unterstützung finde ich durch 2 fahrbare Tische, die ich zudem noch in der Höhe an die BS anpassen kann. Das grobe Aufteilen der Bohlen mache ich freihändig, das gelingt mir mittlerweile mit einem äußerst geraden Schnitt. Band 30x0,7 mm, Bandspannung ca. 110 N/mm² (15955 Psi). Hier habe ich ein Stück von 2,20 m Länge liegen.

DSC_6401.jpg DSC_6405.jpg
Hier kommt nun auch der neue Parallelanschlag zum Einsatz. Überhaupt hat sich in meiner Werkstatt an den Maschinen so einiges getan, wie zuletzt in einer Mail an einen Freund beschrieben. Wäre vielleicht mal ein paar Nachträge wert, vielleicht. Je nachdem für welchen Einsatz gedacht, schaffe ich es aus einer Bohlendicke von 5,2 cm 2 oder 3 Leisten zu schneiden. Dazu geht noch im Arbeitsablauf der Verbund mit meiner Hobelmaschine, die ich im Betrieb nicht umrüsten muss, die Arbeit sehr flüssig von der Hand:
  • auf der BS die Kanteln aus der Bohle schneiden,
  • damit auf die Abrichte,
  • sofort danach durch die Dickte,
  • und zurück auf die BS zum Schneiden der Leisten.
Die Absaugung läuft in dieser Zeit komplett durch, die Schieber schalte ich an den Maschinen per Knopfdruck um, das ist der Komfort, den ich nie wieder missen möchte.

DSC_6406.jpg
Am Ende einer solchen Session wurden die Leisten nochmals durch die Dickte geschoben und in einer jeweiligen letzten Einstellung auf das endgültige Maß gebracht. Solche Abläufe machen einfach nur gute Laune. Aus diesen Leisten sind die Rahmenteile für die Türen des Oberschranks entstanden. Die anderen Leisten sind vorgesehen, um den) späteren Frontrahmen herzustellen.

DSC_6412.jpg
Brettchen für die Füllungen. Die Herstellung bis zu diesen Zustand habe ich nicht mit Fotos dokumentiert. Die Brettchen richte ich mir auf dem Frästisch mit einem Scheibenfräser her, was auch zügig ablaufen kann. Ob die Verbindung mit Lamelos von großem Nutzen ist, vermag ich nicht zu beurteilen, für die Verleimung mittels der Verleimzwingen bringt es keinen Vorteil. Ob ich später auf diese Praktik verzichten kann?

DSC_6413.jpg DSC_6414.jpg
Die Verleimzwingen hatte ich bereits mehrmals im Einsatz. Die zusätzlichen Zwingen sind nur meiner Angst geschuldet. Ich glaube, es geht auch ohne, aber ich hab's noch nicht probiert. Es hat sicher aber auch keine Nachteile.

Klein Konterprofil A4sm.jpg
Der Konterprofilfräser wird von Sistemi Klein hergestellt. Das kleine Faltblättchen, das zusammen mit dem Fräser ausgeliefert wird, ist ein Druckwerk mit viel zu kleiner Schrift und für die Augen von alten Männern nicht geeignet. Zudem noch in Italienisch und ergänzendem Englisch verfasst. Ich hab' mir eine Übersetzung angefertigt, Verwechselungen im Text ausgebessert, die Grafiken mit Sicht auf den tatsächlichen Einbau im Frästisch gespiegelt sowie eigene Ergänzungen hinzugefügt. Die Betriebsanleitung ist mittlerweile dauerhaft in Folie eingeschweißt, so dass sie den Bedingungen einer Werkstatt etwas länger standhält.

DSC_6424.jpg DSC_6425.jpg
Rahmenhölzer und Füllungen, nur lose zusammengesteckt, klar, das musste sein. Ich hab' zum ersten Mal mit einem Konterprofilfräser gearbeitet und wollte doch mal sehen, wie das wirkt. Das Ergebnis hat mich enorm beeindruckt. Doch, es sind aber auch Fragen vorhanden, die ich mir in den nächsten Tagen durch Versuche beantworten möchte. Zum Beispiel zur Reihenfolge der Fräsvorgänge, ob beim Querriegel das eigentliche Konterprofil gefräst werden soll, bevor das Grundprofil hergestellt werden sollte. Ich denke, das könnte Einfluss auf die Qualität der vorgetäuschten Gehrung haben.

DSC_6427.jpg
Die Füllungen wurden vor dem Einbau und der Verleimung der Rahmenhölzer gewachst.

DSC_6430.jpg
Die erste Verleimung der Rahmenhölzer. So nimmt das Projekt schon mal langsam an Fahrt auf. Da ich kein Freund von gelochten Arbeitplatten bin, stelle ich mir meine "Montagefläche" immer wieder auf den Zweck zugeschnitten her. In diesem Falle sind's zwei Kanthölzer, die ursprünglich als Verpackungsmaterial verwendet wurden. Sauber abgerichtet und gehobelt bilden sie eine imaginäre Montagefläche, die auch das Anschrauben von Hilfsklötzchen nicht übel nimmt. Da ich 4 solcher Türen verleimen muss, lohnt sich auch der Aufwand, eine Verleimschablone herzustellen, die jetzt leider im Foto von der Türe verdeckt wird. So wird das Verleimen zu einer lockeren Veranstaltung und nicht zu einem stressigem Erlebnis.

Edit: Korrektur eines Rechenfehlers
 
Zuletzt bearbeitet:

schrauber-at-work

ww-robinie
Registriert
24. April 2016
Beiträge
6.794
Alter
44
Ort
Neuenburg am Rhein
Guten Morgen,

dank Dir für den Bericht, hatte Freude dabei Ihn zu lesen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, bin auf das Endergebnis gespannt.

Schöne Ostern
Gruß
Stephan
 

Holzrad09

ww-robinie
Registriert
3. Februar 2015
Beiträge
10.536
Ort
vom Lande
Moin Moin
Es schaut bisher alles sehr gelungen aus, Complimento ! :emoji_slight_smile:
Die Füllungen hast Du auch mit solch einem Spielzeugfräser abgeplattet, damit kommt man doch gar nicht so tief ins Material ? Vielleicht täuscht es aber auch etwas auf dem Bild.
Frohe Ostern, Dir und Deinen Angehörigen !
LG
 

Batucada

ww-robinie
Registriert
11. Juni 2019
Beiträge
1.743
Alter
77
Ort
Auf'm Land und nicht in der Stadt
tsss...:emoji_rage:

Moin Holzrad,
freut mich, wenn es Dir gefällt.
DSC_6426.jpg
Das ist zwar nicht der Abplattfräser, der Konterprofilfräser hat auch wie der Abplattfräser einen soliden Schaft von 12 mm.
Der Abplattfräser (C970.502.11) stammt von CMT (hier). Der hat kein Anlauflager, deshalb kann die gesamte Breite der nicht angeschrägten Schneidkanten benutzen.

LG und frohe Ostern, auch für Deine Lieben
Batucada
 

Batucada

ww-robinie
Registriert
11. Juni 2019
Beiträge
1.743
Alter
77
Ort
Auf'm Land und nicht in der Stadt
@Holzrad09
schon gut, das hab' ich auch nicht negativ empfunden. Klar, dass die Profis mit den ausgewachsenen Tischfräsen einer Oberfräse haushoch überlegen sind. Aber da die Türen eh schon schmal sind, hätte eine breitere Abplattung vielleicht eine schlechtere optische Wirkung erzeugt.

LG
 

Macchia

ww-robinie
Registriert
2. Mai 2014
Beiträge
8.398
Ort
Süd
das freut mich, dass nach den vielen selbstgebauten Werkzeugmaschinen
nun auch richtig gute Möbel (fronten) entstehen.

Da schließt sich doch der Kreis der ganzen Aufwendungen auf perfekte Weise.

Klasse Arbeit, klasse Werkstatteinrichtungen!
auch die vielen Sachen die ich noch gar nicht kenne wie die Schutzhaube an der TKS
(hier würden mich sehr deine Betrachtungen der Luftströmungen interessieren) oder
der abklappbare Schleifbock, die Verleimpressen und und...

Dein Frästisch war mit Spindelneigung konzipiert wenn ich mich richtig erinnere?

:emoji_thumbsup:
 

Batucada

ww-robinie
Registriert
11. Juni 2019
Beiträge
1.743
Alter
77
Ort
Auf'm Land und nicht in der Stadt
das freut mich, dass nach den vielen selbstgebauten Werkzeugmaschinen
nun auch richtig gute Möbel (fronten) entstehen.
Hallo Martin,
ich hab' ja lange etwas Abstinenz vom Forum geübt, ich wollte erst wieder auf den Plan treten, wenn endlich mal vorzeigbare Möbel entstehen.

Klasse Arbeit, klasse Werkstatteinrichtungen!
auch die vielen Sachen die ich noch gar nicht kenne wie die Schutzhaube an der TKS
(hier würden mich sehr deine Betrachtungen der Luftströmungen interessieren) oder
der abklappbare Schleifbock, die Verleimpressen und und...

Dein Frästisch war mit Spindelneigung konzipiert wenn ich mich richtig erinnere?

:emoji_thumbsup:
Da ich ja mittlerweile seit 2,5 Jahren als Opa unterwegs bin (leider ein bisschen spät) haben sich in den letzten Jahren schon so einige Gelegenheiten ergeben. Bei einem Objekt unterlasse ich lieber die (komplette) Veröffentlichung, bevor ich mich auf einen Rechtsstreit einlasse.
DSC_4710s.jpg
Bei dem Kinderstuhl aus gleichem Hause hätte ich dagegen keine Bedenken, da sind wesentliche Verbesserungen vorhanden. Ich hab' aber auch schon Kleiderschränke fürs Kinderzimmer gebaut, mal sehen, ob ich da mal einen Beitrag daraus mache.

Bei den Maschinen gibt's sicher eine Menge zu erzählen, die hab' ich schließlich auch weiter entwickelt. Da gab's eine Menge Trial&Error. Deswegen hatte ich schon die Aufwertung meiner Bandsäge in der Mache, ich wollte aber zurerst ein Möbelprojekt starten, bevor ich mit diesen Maschinensachen herumbrösele.

LG und frohe Ostern
Batucada
 

Batucada

ww-robinie
Registriert
11. Juni 2019
Beiträge
1.743
Alter
77
Ort
Auf'm Land und nicht in der Stadt
Wie breit hast Du die Rahmenhölzer gewählt, 45mm ? 50 mm ?
Ich find das so schon ganz passabel. :emoji_wink:
LG
55 mm, mir gefällt es auch ganz gut, zumal durch das gefräste Profil die tatsächliche Rahmenbreite optisch noch verkürzt wird. Ich denke, im Schreinerhandwerk gibt es sicher Regeln, nach welchen Gesichtspunkten die Rahmenbreiten bestimmt werden. Eine Ableitung aus dem Goldenen Schnitt vielleicht?
LG
 

Batucada

ww-robinie
Registriert
11. Juni 2019
Beiträge
1.743
Alter
77
Ort
Auf'm Land und nicht in der Stadt
In den letzten Tage gab's eine Menge zu tun, auch in der Werkstatt. Aber leider lag die Priorität auf einem anderen Gebiet, weshalb der Projektfortschritt in der Werkstatt etwas ins Hintertreffen geraten ist. Einen kleinen Fortschritt konnte ich dennoch erzielen.

DSC_6433.jpg
Zumindest habe ich die Türen verleimen und weitgehend fertig stellen können. Es fehlen noch die Fälzungen. Erst dann kann ich ohnehin die Möbelbänder mit Kröpfung D7,5 anbringen. Das dauert aber noch, da ich a) die Bänder noch bestellen muss und b) ich mir noch Gedanken für die Herstellung eines Grundhobel mache.

Eine Seitenwand (Rahmen mit Füllung) gibt es auch schon, es ist nur eine Seitenwand sichtbar. Die andere Seitenwand wie auch die Zwischenwände sind zur zeit in der Mache und werden auch als Rahmen mit Füllung erstellt, nur etwas schmuckloser.

Batucada
 

Batucada

ww-robinie
Registriert
11. Juni 2019
Beiträge
1.743
Alter
77
Ort
Auf'm Land und nicht in der Stadt
So langsam wird's auch mit den Rück-, Seiten- bzw. Zwischenwänden. Aus Plattenware wäre das alles schon längst vergessen. Ich wollte es aber auch nicht anders.

DSC_6440.jpg
So kam es dann heute zur ersten Passprobe. Nur zusammen gesteckt, nicht verleimt. Alle Wandelemente bestehen aus Rahmen und Füllungen. Die Füllungen sind etwas "gefinkelt", also keine klassischen Füllung so wie ich sie bisher kennengelernt habe, aber davon später mehr. Ein wenig schleifen und verputzen ist auch noch zu bewältigen. Das schmale Element in der Bildmitte, davon gibt es 4 Stück, als seitlicher Abschluss von 2 Oberschränken zwischen denen ein Spiegel montiert wird, nur die Innenflächen sind sichtbar. Das größere Teil ist die Rückwand für einen etwas tieferen Oberschrank, ganz rechts im Bild die zu diesem Schrankteil passende rechte Seitenwand. Das Verleimen der einfacheren Rahmen ist mittlerweile eine für mich gängige Übung, doch bei der großen Rückwand werde ich mir zur Sicherheit eine Montagefläche herrichten, damit nichts schief geht, im wahrsten Sinne des Wortes.

DSC_6437.jpg DSC_6441.jpg
Zum Fräsen der Konterprofile habe ich mir eine kleine Vorrichtung angefertigt. Das vermeidet den Krampf in den Händen. Mit der Vorrichtung geht das ganz locker, die stirnseitigen Konterprofile bekommen dabei die Präzision, die freihändig so nicht zu erreichen ist. Nebenbei gibt es so auch schon mal einen Eindruck von den "gefinkelten" Füllungen, sie wurden nicht mittels eines Abplattfräsers hergestellt.

DSC_6435.jpg
Ich habe ein wenig Material sparen wollen, statt einer Füllung aus massivem Holz basiert diese auf einer Mischung aus Leisten mit Sperrholz. Das Sperrholz wurde an den Rändern in der Dicke der Leisten gefälzt, so dass in der Fläche die Stabilität gegeben ist. Die sichtbare Seite wurde mit einem Dickschichtfurnier belegt, die andere Seite bekommt ohnehin später niemand mehr zu sehen. Die Methode ist zwar etwas aufwändiger, aber Zeit hab' ich eh genug.

Batucada
 

Batucada

ww-robinie
Registriert
11. Juni 2019
Beiträge
1.743
Alter
77
Ort
Auf'm Land und nicht in der Stadt
DSC_6443.jpg
Rahmenhölzer, die darauf warten verarbeitet zu werden. Die mit Nut sind solche, die bei den Rück- und Zwischenwänden eine Verwendung finden. Die ohne Nut werden als Stollen für die Frontrahmengestaltung eingesetzt. Die kommen aber im wahrsten Sinne des Worte zuletzt dran.

DSC_6445.jpg
Nach der gestrigen Passprobe war ich vorgewarnt und habe die Verleimung der Rückwand vorbereitet. Dazu habe ich mir eine imaginäre Montagefläche ausschließlich für diesen Zweck geschaffen. Imaginär deswegen, weil ich lediglich 4 Eckpunkte einer Fläche benötigt habe, um den Rahmen plan fixieren zu können. Die imaginäre Fläche wird dabei durch 2 Kanthölzer gebildet, die auf dem Arbeitstisch befestigt worden sind, natürlich sauber plan ausgerichtet, sodass der Rahmen absolut verwindungsfrei verleimt werden konnte. Die Kanthölzer hatte ich zu diesem Zweck schon zu einem früheren Zeitpunkt sauber abgerichtet und gehobelt.

DSC_6446.jpg
Zu den Vorbereitungen zählt auch das Anbringen von Anschlagklötzchen auf der "imaginären" Montagefläche. Zunächst habe ich die 4 äußeren Rahmenhölzer auf der "imaginären" Montagefläche ausgerichtet und nach und nach mit Zwingen fixiert. Das linke und das obere Rahmenholz bilden zum Start der Verleimung einen rechten Winkel, der mit Anschlagklötzchen fixiert worden ist. Das rechte und das untere Rahmenholz wird dazu gesteckt und mit Keilen verpresst. Zum Abschluss dieser Installation habe ich diese diagonal vermessen, um der rechten Winkel sicher zu sein.

Das Verleimen verlief dann auch wirklich geruhsam und stressfrei. Zuvor hatte ich mir noch 4 kleine gleichlange Leisten angefertigt, um die Mittelstrebe während des Ablaufes exakt zu fixieren, die Leisten sind nur lose aufgelegt.

DSC_6447.jpg
Der letzte Mohi... nein, es ist die letzte Rückwand, die zwecks der Furnierverklebung in den Zwingen steht. Der überschüssige Leim ist kein Problem, solange der Leim nicht komplett aushärtet, die später sichtbaren Ränder wurden zuvor abgeklebt, sodass keine Leimrückstände zu befürchten sind. Nach eine Presszeit von gut 3 Stunden habe ich die Zwingen abgenommen und den Leimüberschuss zunächst grob und den Rest danach zusammen mit den Klebebändern entfernt.

Batucada
 

Batucada

ww-robinie
Registriert
11. Juni 2019
Beiträge
1.743
Alter
77
Ort
Auf'm Land und nicht in der Stadt
DSC_6451.jpg
Das werden die Rückwände für die flacheren einzeln Schränke links und rechts des Spiegels. Meine "Montagefläche" hatte ich bereits schon vorgestellt. Dieses Mal werden zwei Rückwände gleichzeitig verleimt - das war gestern.

DSC_6452.jpg DSC_6453.jpg
Und so sieht das Ergebnis von gestern aus. Ein Ergebnis, von dem ich total begeistert bin. Eine Nahaufnahme der Leimfuge, ich sag's mal etwas überheblich: so stelle ich mir eine Bilderbuch-Leimfuge vor. Präzision zahlt sich also doch aus. Aber nicht nur die sichtbare Vorderseite, sondern auch die Rückseite (6453) muss sich nicht verstecken.

DSC_6454.jpg
Meine Lösung zur Fixierung der Füllungen. Mit jeweils einem Drahtstift in dem oberen sowie dem unterem Riegel werden die Füllungen "im Rahmen" gehalten. Die Methode hab' ich mir ausgedacht, nachdem ich mit partiellen Leimstellen keine so guten Erfahrungen gemacht habe. In aktuellen Falle bot sich diese Lösung angeboten, weil die Drahtstifte später nicht mehr sichtbar sein werden.

DSC_6455.jpg
Und weiter geht's mit den Zwischenwänden nach der inzwischen wohl geübten Methode. Die Breite der Zwischenwände ist nicht so groß wie bei den Rückwänden, sodass ich bei den schmalen Zwischenwänden gleich 2 von 4 Stück auf einen Schlag montiert und verleimt habe.

DSC_6457.jpg
Der Vorrat an Hölzern wird immer kleiner, jetzt sind es nur noch die beiden restlichen Zwischenwände, die ich noch montieren muss. Die Hölzer des rechten Stapels werden später als Stollen montiert, davon also später mehr.

DSC_6458.jpg
Die Anzahl der Bauelemente wächst schnell. Es fehlen noch zwei Zwischenwände, die bald folgen werden. Im nächsten Schritt kommen noch die Rahmen für die Böden und die Dächer dazu, dann kann's an den abschließenden Zusammenbau gehen

BADM 02-01-01 Oberschrank - Übersicht.jpg
Großartige Pläne hab' ich nicht erstellt. Zum Schluss lief alles in einem einzigen Plan zusammen. Der hat zwar verschiedene Layer, hier ausgeblendet der Türen-Layer und der Spiegel-Layer. Als Spiegel stelle ich mir einen nahezu quadratischen Spiegel mit geschliffenen Facetten vor, den ich mir für diesen Zweck anfertigen lasse. Alles andere habe ich nach dem vorliegenden Plan gefertigt. Alle wichtigen Details sind in dem Plan erfasst, zumindest bis jetzt. Hab' ich was vergessen? Ja, ich weiß nämlich immer noch nicht, in welchen Höhen ich die Möbelbänder anbringen soll. Vorgesehen habe ich Bänder mit Kröpfung D7,5 mm. Kann mir jemand einen Vorschlag machen?

Batucada
 

Batucada

ww-robinie
Registriert
11. Juni 2019
Beiträge
1.743
Alter
77
Ort
Auf'm Land und nicht in der Stadt
Ja, das mit den Bändern ist mein Problem. Privat hab' ich jetzt einen Tipp bekommen. Bisher hatte ich geglaubt, dass es für die Posionierung der Bänder eine Regel geben könnte. Ich möchte mich mit den Bändern in der nächsten Woche beschäftigen.

Ich hoffe, dass ich das Folgende fachlich richtig ausdrücke, um der Tischlersprache gerecht zu werden. Für die Seiten- und Zwischenwände habe ich an deren vorderen Kanten solche Stollen vorgesehen, die mittels Lamellos montiert und verleimt werden sollen. Das ist eine Technik, die habe ich absolut im Griff, auch wenn es zwischenzeitlich eine wesentlich modernere Verbindungstechnik gibt. Außerdem muss ich meine Lamello-Vorratspackung endlich mal aufbrauchen, aber das werde ich wohl nie schaffen :emoji_relaxed:

An den Stollen sollen die Möbelbänder (Kröpfung D 7,5 mm Lappenhöhe 50 mm) eingelassen werden, was das Arbeiten mit Stechbeiteln erforderlich macht. Das ist jedoch nicht das eigentliche Problem. Ich möchte diese Einlassarbeiten an den Stollen ausführen, bevor ich diese mit den Seiten- und Zwischenwänden verbinde, weil ich mir vorstelle, dass so die Stollen bequemer handhaben kann. Daher hatte ich in meinem letzten Beitrag schon mal die Frage gestellt, ob es für die Positionierung eine Regel geben würde, denn die wird jetzt akut. Bei einer Türhöhe von 84 cm habe ich mir so vorgestellt, die Bänder um etwa 8 bis 9 cm einzuziehen. Gibt es dazu andere Meinungen?

Batucada
 

Batucada

ww-robinie
Registriert
11. Juni 2019
Beiträge
1.743
Alter
77
Ort
Auf'm Land und nicht in der Stadt
DSC_6462.jpg
Alle senkrecht stehende Schrankteile sind jetzt zusammengesetzt, verleimt und geschliffen. Im nächsten Schritt werden sie auf gleiche Höhe getrimmt. Bei der Gelegenheit konnte ich doch endlich einmal die andere Eigenschaft des Werkstatthelfers testen, die Tischfläche leicht schräg bis senkrecht stellen und schon können die Bauteile platzsparend und komfortabel gelagert werden. So kann ich von Säge zur Fräse ziehen, ohne die Teile einzeln in die Hand nehmen zu müssen.

DSC_6459.jpg
Frei nach Paul Sellers: »Not so poor man’s router« Mein Grundhobel für einfache Leute. Und er funktioniert. Das Hobeleisen ist aus einem 10er Inbusschlüssel für 1,60 € entstanden, den gab's bei uns um die Ecke in einem Outletmarkt. Die vorbereitenden Arbeiten zum Herrichten des Inbusschlüssel, bis der den letzten Schliff erhält, sind natürlich mit etwas Aufwand verbunden. Aber es ist machbar. Die Form, die der Inbusschlüssel erhalten soll, sollte man sich besser bei Paul Sellers anschauen. Jedenfalls sollte die Formgebung bis in alle Details komplett vor der thermischen Behandlung durchgeführt werden.

DSC_6460.jpg
Die thermische Behandlung sollte selbstverständlich ebenfalls sehr sorgfältig ausgeführt werden. Zum Härten habe ich ganz normales Speiseöl verwendet, das sollte schon bereit stehen, 80...100 ml reichen vollkommen aus, als Gefäß habe ich ein leeres Marmeladenglas verwendet. Es reicht aus, den kurzen Schenkel des Inbusschlüssels zu erwärmen, den ganzen Schlüssel zu erwärmen ist in jedem Fall übertrieben und außerdem kontraproduktiv. Die erwärmte Stelle sollte mindestens etwas mehr als dunkelrot aufleuchten, das ist schon ausreichend. Ich habe die Erwärmung mittels eines Propan-Gasbrenners betrieben, zusätzlicher Sauerstoffbedarf wie im Autogenbereich üblich ist nicht notwendig.

DSC_6461.jpg
Wenn das Ding dann endlich glüht, wird es zügig aber nicht hastig in das Öl eingetaucht. Kein Angst, wenn man nichts verschüttet, dann brennt auch nichts. Nach 2 bis 3 Minuten kann man das Eisen aus dem Glas heraus nehmen und dann sollte es vom Öl befreit werden. Denn jetzt kommt der 2. Teil der thermischen Behandlung. Dazu wird in der heimischen Küche der Backofen auf 200 °C vorgewärmt. Bei dieser Hitze soll das Eisen 2 Stunden »gebacken« werden, fachlich spricht man vom Anlassen. Dieser Vorgang ist wichtig, ich erspar' mir aber das Erklären, wer will, kann das bei Wikipedia nachlesen.

DSC_6466.jpg
Eigentlich müsste ich jetzt den letzten Schliff ausführen. Dazu hätte ich aber die entsprechenden Utensilien benötigt, die liegen noch irgendwo am Lager, weil ich sie nicht bestellt habe. Deswegen hatte ich das Eisen vor der thermischen Behandlung so fein geschliffen, wie es nur irgendwie möglich war. Zur Feier des Tages habe ich dann einen Versuch gestartet. Das seitliche Vorstechen hatte ich ganz gut hinbekommen, dass Endergebnis sieht aber leider nicht so schön aus, zumindest aber die Tiefe ist einheitlich exakt 1 mm.

Nun hat der Grundhobel nach Paul Sellers seine Mucken. Das wurde ich aber erst beim Übungsstück gewahr. Es ist aber auch so, dass ich zum ersten Mal mit einem Grundhobel gearbeitet habe. Ich habe daher meine Ausführung mit den Bildern von Paul Sellers verglichen und keinen typischen Unterschied festgestellt. Schaue ich mir dagegen das Teil bei Veritas an, so wird mir klar, dass es noch etwas zu verbessern gilt. Bei Paul Sellers und so auch bei mir liegt die Schnittkante in Schnittrichtung vor der vorderen Grundlinie des Hobelblocks. Hakt irgendetwas beim Schneiden und man drückt den Hobelblock nicht mit geeigneter Kraft nach unten, dann stellt sich der Block auf und hebt ab, dabei dringt die Schneide des Eisens ggf. etwas tiefer ins Werkstück ein. Bei Veritas ist das anders, die Geometrie dieses Hobels verhindert diesen unerwünschten Effekt. Ich werde daher morgen einen neuen Block mit einer veränderten Geometrie herstellen.

Ja, und wofür das alles? Bei dem Oberschrank sind die Türen überfälzt und die Möbelbänder mit Kröpfung D7,5 müsen eingelassen werden. Für das Einlassen der Bänder will ich den Grundhobel verwenden.

Batucada
 

Batucada

ww-robinie
Registriert
11. Juni 2019
Beiträge
1.743
Alter
77
Ort
Auf'm Land und nicht in der Stadt
DSC_6467.jpg
Das ist die vorletzte Verleimungsrunde, in der alle Bodenrahmen hergestellt werden. Die Rahmen sind alle etwas größer (1..2 mm) als das Nennmaß, damit sie zum Schluss gemeinsam mit den Deckenrahmen auf exakte Maß getrimmt werden können.

DSC_6468.jpg
Das ist jetzt meine Version des Poor-mans-router nach Peter Sellers. Die Lösung kostet also schon etwas mehr, 1,72 € pro Sterngriff, gestern waren es nur der Inbusschlüssel und ein Schraube. Aber noch ist alles im Rahmen der Vergabe nach Peter Sellers. Ob der Sterngriff optimal ist? Von den Sterngriffen liegen bei mir immer welche in der Kramkiste. Ich hab' den Grundhobel zusammen mit den Griffen ausprobiert und bin zufrieden mit der Handhabung des Grundhobels mittels der Sterngriffe.

DSC_6470.jpg
Gestern hatte ich den Grund für die Veränderung des Bauprinzips angesprochen. Das Ziel war, die Schnittkante hinter die Vorderkante des Klotzes zu bringen. Gleichzeitig habe ich so die Grundfläche des Grundhobels verändert, er ist etwas breiter geworden. Die wesentlich Änderung betrifft die Vergrößerung des Tiefe des Hobel. Für die Klemmschraube habe zudem noch eine Gewindemuffe von Scheulenburg spendiert, die hatte ich mal im 200er Pack erstanden und nach der Verwendung noch ein paar überbehalten.

DSC_6469.jpg
Ohne Worte - das Bild spricht für sich.

DSC_6471.jpg
Ein Erstlingswerk. Ich hatte gestern zwar auch schon eine Arbeitsprobe erstellt, dabei aber festgestellt, dass Verbesserungsbedarf beim Grundhobel bestand. Da heute der Paketdienst sehr früh die Möbelbänder zugestellt hatte, war ich natürlich sehr gespannt, wie sich das Einlassen des Möbelbandes in der Praxis anfühlt.

DSC_6472.jpg
Ich bin begeistert. Ich hatte mir diese Übung wesentlich schwieriger vorgestellt. Lediglich beim Anreißen der Schnittlinien muss ich mir noch eine perfekte Methode einfallen lassen, ich hab' da schon eine Idee...

Batucada
 

schrauber-at-work

ww-robinie
Registriert
24. April 2016
Beiträge
6.794
Alter
44
Ort
Neuenburg am Rhein
Hallo Hubert,
gefällt mir hier zuzusehen. Deine Maschinen waren auch immer spannend, jetzt kommen Handwerkzeuge hinzu und es entstehen schöne Massivholz Möbel :emoji_thumbsup:

Gruß Stephan
 

Batucada

ww-robinie
Registriert
11. Juni 2019
Beiträge
1.743
Alter
77
Ort
Auf'm Land und nicht in der Stadt
... jetzt kommen Handwerkzeuge hinzu und es entstehen schöne Massivholz Möbel

Hallo Stephan,

Es ergab sich die einfach Notwendigkeit dazu. Ich hatte mir in den Kopf gesetzt, den Oberschrank fürs Band mit überfälzten Türen auszustatten. Es kam zu diesem Aspekt, weil mir die Bauweise von @teluke gefallen hat. Damit war ich schon in einer bestimmten Richtung unterwegs. Ich wollte keine Einbohrbänder verwenden. Es blieben nur die Möbelbänder mit Kröpfung D, wie oben gezeigt. Es sollte vielleicht solche Bänder geben, die man einfräsen könnte, nur ich hab' sie bis jetzt nicht gefunden. Aus dieser Sicht hatte ich mich mit dem Gedanken angefreundet, die Bänder manuell ohne Maschinenunterstützung einzulassen, das passende Werkzeug dazu ist nun mal ein Grundhobel. Auf YT gibt's massenhaft Anschauungsmaterial für den Selbstbau, von ganz billig bis ganz edel, solche sogar, die den käuflichen Edel-Produkten in nichts nachstehen.

Meine aktuelle Anforderung ist, 8 Möbelbänder einzulasssen, d.h. der Grundhobel kommt somit 16 mal zum Einsatz. Von den Edel-Produkten steht derzeit keines zum Kauf bereit, bei einem Händler heißt es: "Auf dem Seeweg zu uns"... Das trifft auch für die einzel erhältlichen Eisen von Veritas zu, 1/2" ist zu breit, wohingegen die anderen mir zu schmal sind. Mir war von Peter Sellers der Begriff "poor-mans-router" haften geblieben, nachdem ich auf YT gesehen habe, wie man mit einfachen Mitteln die thermischen Prozeduren durchführen kann, war der Entschluss gefasst, zumindest einen Versuch nach den Vorgaben von Peter Sellers zu wagen. Der erste Versuch hat mit 1,5 € sicher kein Loch ins Budget geschlagen und das Ergebnis war für mich überzeugend, weil ich so zum ersten Mal einen Grundhobel bei der Arbeit erfühlen konnte. Mit den Überlegungen, die ich aus dieser ersten und einzigen Erfahrung ableiten konnte, habe ich mich heute noch einmal ans Werk gemacht. Ich hab' eine knappe Stunde benötigt, um den Grundhobel herzurichten und ganze 10 Minuten, um das Probemuster einzulassen.

Das einzige was mich bei meinen Bildern stört, dass ich mit einer ollen Werkbank daherkomme, vielleicht eine schöne Hobelbank? Auf der anderen Seite verzeiht mir meine Werkbank jeden Angriff auf die Tischfläche, die kann ich austauschen, wenn's an der Zeit ist. Eine Hobelbank muss pfleglich behandelt werden.

Batucada
 

schrauber-at-work

ww-robinie
Registriert
24. April 2016
Beiträge
6.794
Alter
44
Ort
Neuenburg am Rhein
Moin,

Das einzige was mich bei meinen Bildern stört, dass ich mit einer ollen Werkbank daherkomme, vielleicht eine schöne Hobelbank? Auf der anderen Seite verzeiht mir meine Werkbank jeden Angriff auf die Tischfläche, die kann ich austauschen, wenn's an der Zeit ist. Eine Hobelbank muss pfleglich behandelt werden.
Form follows function :emoji_wink:
Wer weiß, vielleicht wird eine Hobelbank (oder was ähnliches) ja das nächste Projekt.

Habe einen Ulmia Grundhobel mit verschiedenen Eisen (Ist mir vor Jahren in einem Konvolut zugelaufen). Habe Ihn bisher nie eingesetzt. Muss glaub auch mal Möbelbänder einlassen.

Weiterhin gutes gelingen.

Gruß Stephan
 

Batucada

ww-robinie
Registriert
11. Juni 2019
Beiträge
1.743
Alter
77
Ort
Auf'm Land und nicht in der Stadt
Wer weiß, vielleicht wird eine Hobelbank (oder was ähnliches) ja das nächste Projekt.
Och, eigentlich bin ich schon lange im Rückstand. Mit der Hobelbank muss ich wohl noch etwas warten, denn unsere Küche wartet auch schon seit geraumer Zeit auf eine Veränderung - da würde was den Hausfrieden mit meiner besseren Hälfte anbelangt, die Sachlage sich wahrscheinlich doch zum Negativen hin verändern. Aber träumen kann man schon mal...

LG
Batucada
 

Batucada

ww-robinie
Registriert
11. Juni 2019
Beiträge
1.743
Alter
77
Ort
Auf'm Land und nicht in der Stadt
DSC_6473.jpg
Hier befinden sich die Rahmen für die Deckenabschlüsse in der Mache. Das war dann auch die vorläufig letzte Verleimaktion, die ich auf der behelfsmäßigen Montagefläche durchgeführt habe.

DSC_6474.jpg
Das sind die schon geschliffenen Bodenrahmen aus der Aktion vom Vortag. Die Außenmaße werden später gemeinsam mit den Deckenabschlüssen getrimmt, um die Maßgleichheit zu erhalten.

DSC_6479.jpg
Weiter geht's mit den 32er-Lochreihen auf meiner Monsterfräse. Das ist eine Lochreihe von vielen, die noch folgen sollen.

DSC_6476.jpg
In grauen Urzeiten meiner Freizeitgestaltung hatte ich schon mal ein Flacheisen (1 Meter) mit einer 32er Lochreihe hergestellt. Ursprünglich war das als Bohrschablone gedacht. Glücklicherweise habe ich die Bohrschablone nicht oft angewendet, so dass die Bohrungen nicht ausgefranst sind, was man selbst in Stahl auf Dauer nicht vermeiden kann. Im aktuellen Fall wollte ich das Flacheisen aber nicht mehr als Bohrschablone verwenden. Für das Flacheisen habe ich mit zwei kleinen Alu-Reststücken einen einstellbaren Anschlagreiter gebaut. Das Flacheisen habe ich auf dem Frästisch befestigt und dient somit als Anlagekante für die Werkstücke.

Gebohrt wird mit einem Fräsbohrer, der von unten in das Werkstück eintaucht. Der Abstand des Fräsbohrers zur Anlagekante ist mittels eines Servoantriebes einstellbar. Das Eintauchen des Fräsbohrers erfolgt über den Fräslift, der über einen Servoantrieb bewegt wird. Es gibt noch einen zweiten Lift, mit dem die höchste Position des Fräsbohrers festgelegt werden kann.

Da die Werkstücke im Laufe der Bearbeitung wegen ihrer Größe die Steuerstelle überdecken können, habe ich diese an einem bequem erreichbaren Ort platziert (rechts oben im Bild), denn das Eintauchen des Bohrfräsers wird von hier aus gesteuert.

DSC_6478.jpg
Die erste Lochreihe.

Batucada
 

Danci

ww-birke
Registriert
18. März 2019
Beiträge
65
Ort
Poing
Das hast du wirklich gut gemacht. Sieht schön aus. Gefällt mir.
gruss daniel
 

Batucada

ww-robinie
Registriert
11. Juni 2019
Beiträge
1.743
Alter
77
Ort
Auf'm Land und nicht in der Stadt
DSC_6481.jpg
Ratz-Fatz-fertig. 12 Lochreihen á 20 Bohrungen, in Reih' und Glied. Keine halbe Stunde hat's gedauert. Völlig mühelos.

DSC_6482.jpg
Nur den Fräsbohrer, den muss ich wohl bedauern. Ob der nur so aussieht? Ich hab' den leisen Verdacht. Denn die Bohrlöcher sind alle akkurat, alle in Ø 5 mm, nix ausgefranst. Ich glaube, die hohe Vorschubgeschwindigkeit hat dazu geführt, dass das Holz "ausgedampft" ist, denn die Spannhülse der Fräse hat sich ein wenig merkwürdig angefühlt. Ich hab' sie jetzt in Verdünnung ausgewaschen und jetzt fühlt sie sich wieder "normal" an.

DSC_6484.jpg
Verdammte Axt. Beim gestrigen Verleimen hab' ich den Querriegel zu weit nach innen geschoben. Und heute beim Trimmen fiel es dann auf, dass die Schrankdecke an einer Seite einen Luftspalt von 3 mm haben würde. Es half nichts, außer einen Streifen einzuleimen. Das wird verputzt, neu getrimmt und dann vergessen. Bisher hab' ich mit den unvermeidlichen Fehlern viel Glück gehabt. Es gibt noch eine Stelle, für die ich mich schäme, aber die wird später nicht gleich ins Auge fallen, das macht mich wieder froh. Nur darf mir auf den letzten Meter nicht mehr viel passieren.

DSC_6488.jpg
Das musste heute auch noch sein. Ich wollt's wissen. Das ist ein fast fertiger Korpus von einem der beiden Schränke, die sich links und rechts vom Spiegel befinden werden. Nur lose zusammen gesteckt. Ich hatte schon die Überlegung angestellt, evtl. mir eine Flachdübelfräse zu kaufen. Doch mit dem Fortschritt von heute habe ich den Gedanken sofort wieder verworfen. Eine Flachdübelfräse wird sicher eine nutzvolle Maschine sein, wenn sie ständig verwendet werden würde. Das ist bei mir sicher nicht der Fall. So hab' ich die Schlitze mit einem Scheibenfräser auf dem Frästisch gemacht. Hat gut funktioniert.

Batucada
 
Oben Unten