Neuer Esstisch aus Massivholz, Fragen zur Umsetzung

Friederich

ww-robinie
Registriert
14. Dezember 2014
Beiträge
8.018
.. da hat jmd zwischen Tischplatte und Untergestell ein Stück Fleece oder so etwas gelegt. Ich vermute wg dem von dir beschriebenen minimalen Abstand.
Betraf eigentlich nur deine Befestigung an der Gratleiste. Wenn die schwindet, dann klemmt der Holznagel, wenn der Fuß oben an der Platte anstößt. Ist aber eher "akademisch". Also nicht wichtig.
 

Friederich

ww-robinie
Registriert
14. Dezember 2014
Beiträge
8.018
Und sparsam mit Leim umgehen und/oder unter die Gradleiste Klebeband anbringen. Das muss ja rutschen können.
Hallo Rainer,
meintest du Leim an der Gratleiste? Da darf überhaupt keiner dran.
Klebeband unter die Gratleiste versteh ich nicht? Meintest du in den Nutgrund? Macht keinen Sinn, da hier sowieso Luft bleibt.
 

IngoS

ww-robinie
Registriert
5. Februar 2017
Beiträge
10.682
Ort
Ebstorf
Hallo Rainer,
meintest du Leim an der Gratleiste? Da darf überhaupt keiner dran.
Klebeband unter die Gratleiste versteh ich nicht? Meintest du in den Nutgrund? Macht keinen Sinn, da hier sowieso Luft bleibt.

Hallo Friedrich,

Der Leim wird bei der dreigeteilten Gratleiste für den Mittelteil verwendet, der ja mit den beiden Seitenteilen verleimt werden muss.
Damit beim Zusammenbau kein Leim zwischen Gratleiste und Tischplatte gerät, und diese womöglich verleimt, das Klebeband.
Ich denke aber, dass man dieses Problem verhindern kann, wenn man nur an das Mittelteil Leim angibt.
Insgesamt eine elegante, aber doch sehr aufwendige Methode.
Da würde ich doch lieber ein kleines Stückchen Waldkante zurechtformen und die Nut damit verschließen.
Wenn man die einzelnen Plattenteile mit eingelegter Gratleiste fügen will, darf diese und die Nut natürlich nicht konisch sein und die Nuten müssen im trocken zusammengefügten Zustand der Platte in eins gefräst werden.

Gruß

Ingo
 

Free

ww-robinie
Registriert
29. Januar 2009
Beiträge
1.269
Ort
Sinzig
Hallo zusammen,

habe heute mal versucht die ersten Ratschläge umzusetzen.

Habe die Bohlen aufgetrennt und versucht einen Kompromiss zwischen einen schönen Maserungsbild und den Verleimregeln zu erreichen.

Schaut mal drauf und sagt mir, was ihr davon haltet. Perfekt ist es nicht, aber ich denke weit besser als vorher.

Was meint ihr?

Gruß,

Flo
 

Anhänge

  • 20171113_104126.jpg
    20171113_104126.jpg
    491,9 KB · Aufrufe: 134
  • 20171113_104132.jpg
    20171113_104132.jpg
    568,6 KB · Aufrufe: 108
  • 20171113_104136.jpg
    20171113_104136.jpg
    493,7 KB · Aufrufe: 102
  • 20171113_104142.jpg
    20171113_104142.jpg
    581,4 KB · Aufrufe: 112

Besserwisser

ww-robinie
Registriert
16. August 2010
Beiträge
3.045
Ort
NRW
Was ist schon perfekt im wahren Leben? Nicht mal die Theorie ...
haste prima gemacht, kannste so verleimen. Die Platte wird stehen und da brauchst du auch keinen weiteren konstruktiven Mittel einsetzen.
 

Free

ww-robinie
Registriert
29. Januar 2009
Beiträge
1.269
Ort
Sinzig
Hallo,

das höre ich gern. Ist mir etwas schwer gefallen die schönen Bohlen zu zerschneiden, aber bin mit dem Ergebnis jetzt doch ganz zufrieden.

Meinste ich soll noch nicht mal Gratleisten verwenden? Hab mich schon drauf gefreut die mal zu testen. Denke ich mache das trotzdem.

Meint ihr für die 'Dübelleisten' kann ich das gleiche Material verwenden oder nehm ich da lieber was anderes?

Gruß,

Flo
 

Friederich

ww-robinie
Registriert
14. Dezember 2014
Beiträge
8.018
Meinste ich soll noch nicht mal Gratleisten verwenden? Hab mich schon drauf gefreut die mal zu testen. Denke ich mache das trotzdem.
Ich würd sie ganz bleiben lassen. Gratleisten sind voll frustrierend.
Man braucht wirklich viel Erfahrung, damit sie stramm sitzen. Und das auch noch dauerhaft.
Machs doch lieber einfach und klassisch mit eingestemmten Zargen und Nutklötzen zum Befestigen der Platte. Da kann man auch noch genug verkehrt machen.
 

Friederich

ww-robinie
Registriert
14. Dezember 2014
Beiträge
8.018
Als Untergestell würde ich gern eine solche Variante hier verwenden:
https://www.stellemafurniture.com/moebler?lightbox=dataItem-irp6a2al1
Falls es doch unbedingt so ein "Sägebocktisch" (Nennt man, glaub ich, so?) sein soll, dann für die Füße besser einen höheren aber dünneren Querschnitt verwenden; und das X etwas zusammengedrückt; braucht nicht bis zur Tischkante reichen. Dann ist an der Überkreuzung mehr Platz für einen möglichst hohen Steg. Das gibt dann bessere Winkelfestigleit gegen das Zusammenklappen in Längsrichtung.
 

kgb007

ww-robinie
Registriert
23. April 2014
Beiträge
757
Alter
66
Ort
Potsdam
Gradleisten geben mehr gefühlte Sicherheit. Muss jeder selbst entscheiden. Im Schreinerhandwerk haben die sich nicht entwickelt, weil es Nonsens ist. Das ist anerkannter Stand der Technik. Frustierend ist ein Ergebnis der Arbeit, das einen nicht befriedigt besonders dann, wenn man es hätte besser machen können. Hab ich schon so oft gehabt!


Gesendet von iPad mit Tapatalk
 

Mitglied 30872

Gäste
GraTleisten! Genau, gefülte Sicherheit, mehr nicht. Wo soll die Platte sich denn noch werfen?

Ja, das wird schon so sein. Aber Möbel werden ja auch noch relativ oft gezinkt, zumindest bei den Hobbytischlernen, obwohl es auch oft andere und einfachere Möglichkeiten gibt.
Vielleicht hat man auch einfach Spaß daran, Gratleisten zu nutzen.
Beim Hobby muss man kein Geld verdienen.
 

Besserwisser

ww-robinie
Registriert
16. August 2010
Beiträge
3.045
Ort
NRW
Vielleicht hat man auch einfach Spaß daran, Gratleisten zu nutzen.

Wer Spass daran hat, soll das machen. Aber dann muss man das weder diskutieren geschweige denn anraten.
Mal ganz davon ab, dass eine effektive Gratleiste sehr aufwändig herzustellen ist (keilförmig, nachschlagen und so). Mit dem dreiteiligen Ding bekommt man das eher nicht hin, so charmant die auch wirken mag.
Aber das hatten wir schon.
 

kgb007

ww-robinie
Registriert
23. April 2014
Beiträge
757
Alter
66
Ort
Potsdam
Ich rate an, was ich für richtig halte. Mehr nicht.
Mein erster Rat lautet immer: baut Tische mit Zarge. Aber frei „hängende“ Leimholzplatten neigen zum Verwerfen. Selbst wenn die Lamellen nur 30mm breit sind.


Gesendet von iPhone mit Tapatalk
 

pixelflicker

ww-robinie
Registriert
8. August 2017
Beiträge
1.854
Ort
Mitten in Bayern
Meinen Schreibtisch habe ich aus 4,5cm Eiche gemacht. Über 2m lang. Den hab ich zusammen mit einem Kumpel gebaut, der Schreinermeister ist. Nur zwei Teile verleimt, die also beide deutlich über 40cm breit sind. Keine Zarge und auch sonst nichts gemacht. Ich bin gespannt ob sich da noch was verzieht. Eigentlich ist es ja vollkommen falsch was wir da gemacht haben (hat er auch gesagt). Aber bis jetzt hat sich nichts verzogen. Der Tisch ist jetzt ein gutes dreiviertel Jahr alt.
 

Free

ww-robinie
Registriert
29. Januar 2009
Beiträge
1.269
Ort
Sinzig
Moin,

ich überlege noch wie ichs mache.

Was ist eine "eingestemmte Zarge"? Bedeutet dies ich fräse die Auflageflächen des Untergestells auf der Unterseite der Tischplatte ein Stück aus? Da würde man dann aber Luft drumherum lassen, oder? Wir tief würde man die Fräsungen machen?

Gruß,

Flo
 

welaloba

ww-robinie
Registriert
26. August 2008
Beiträge
3.567
Ort
Hofheim / Taunus
Moin,Was ist eine "eingestemmte Zarge"? Gruß, Flo

Antwort: Die Zarge erhält an beiden Enden einen Zapfen und wird in entsprechenden ausgestemmten Zapfenlöchern ins Tischbein verleimt. So bekommt jedes Bein zwei Zapfenlöcher. Entsprechende Anleitungen sind vielfältig im Netz zu finden.
Gruß Werner
PS: Siehe Text im Anhang
 

Anhänge

  • zapfentext.jpg
    zapfentext.jpg
    74,4 KB · Aufrufe: 63

Friederich

ww-robinie
Registriert
14. Dezember 2014
Beiträge
8.018
Was ist eine "eingestemmte Zarge"?
Hallo,
Zapfen an der Zarge und eingestemmtes Zapfenloch am Bein.
Läst sich gut mit Säge und Stemmeisen machen.
Mit Standbohrmaschine oder Fräser wird ein genau senkrechtes Loch aber einfacher.
Falls vorhanden kann man Zapfen auf Tischkreissäge schneiden. Zarge dazu senkrecht stellen und an Längsanschlag vorbeiführen. Sägeblatt zwischen Anschlag und werkstück.
Zapfenstärke 1/3. Wenn genau passender Bohrer nicht vorhanden, dann lieber dicker als dünner.
Nutzapfen ist auf der Zeichnung oben zu erkennen. Diesen nicht verleimen. Am Nutgrund des Nutzapfens einen knappen Millimeter Luft lassen.
Holznagel/Dübel zur Verstärkung. Nicht unbedingt nötig, aber auch kein großer Aufwand.
Zapfen darf nach oben und unten recht stramm sitzen, zu den Seiten hin weniger stramm, da es entlang der Faser leichter aufreißen kann.
Sauber gefertigt mit trockenem! Holz würde das sogar ohne Leim halten.

Wird der Zapfen zu stark, dann nicht schleifen sondern mit breitem Stemmeisen "schneidend"nacharbeiten.
Wird er zu schwach, dann Furnier aufleimen.

Unten den Zapfen ca 5mm absetzen; dann wird die Kante des Zapfenloches verdeckt.
 

Anhänge

  • Tischzarge2.jpg
    Tischzarge2.jpg
    69,6 KB · Aufrufe: 71

Free

ww-robinie
Registriert
29. Januar 2009
Beiträge
1.269
Ort
Sinzig
Hallo,

das liest sich gut. Danke für die vielen Erklärungen.

Super Video Ingo, toll erklärt.

Da ich auch über eine Langlochvorrichtung verfüge reizt mich die Idee. Muss mal schauen und mit meiner Frau beratschlagen.

Komme wieder auf euch zu, wenn ich weiter bin :emoji_slight_smile:

Gruß,

Flo
 

Free

ww-robinie
Registriert
29. Januar 2009
Beiträge
1.269
Ort
Sinzig
Nabend zusammen,

wie angekündigt folgen weitere Fragen :emoji_slight_smile: Würde mich freuen, wenn ihr euren Senf dazu gebt.

Ich habe die Platte jetzt fertig verleimt, ausgiebig geschliffen und bearbeitet. Laut Wasserwaage ist die Platte tatsächlich bis auf 0,5mm gerade. Ich bin damit top zufrieden und habe jetzt keine weiteren Maßnahmen ergriffen um ein Verwerfen zu verhindern.

Habe die Platte heute geölt. Habe nach Beratung durch den Hersteller folgendes Öl verwendet:
Parkettöl - Fußbodenöl (Kaltöl) — Natural Naturfarben

Habe zuvor eine Hobelbank aufgearbeitet und ebenfalls mit dem Öl behandelt. Habe das Öl nach Anleitung dick aufgetragen, nach 30 Minuten nochmal, weitere 30 Minuten später ein drittes Mal und dann nach 30 Minuten das überschüssige Öl abgewischt.

Habe dann 3 Tage später Werkzeuge geschärft. Dabei ist mir ein wenig Wasser mit Schleifresten auf die Hobelbank getropft. Der Tropfen hat dann ca. 30 Minuten auf der Tischplatte verbracht, bevor ich es bemerkt und abgewischt habe. Ich war recht erstaunt, dass an der Stelle eine deutliche Verfärbung im Holz zurück geblieben ist. Habe eigentlich gedacht, dass dürfe nicht passieren.

Heute habe ich die Tischplatte extra dick eingeölt und etwas länger gewartet, die Prozedur 3x wiederholt. Bin aber etwas unsicher, ob das reicht. Wäre sehr schade wenn bei der ersten Nutzung sofort bleibende Flecken bleiben.

Auf der Dose steht, dass die behandelte Fläche in der ersten Zeit nicht nass abgewischt werden soll.

Was meint ihr? Oder sollte ich morgen nochmals ölen? Beim letzten Durchgang hat das Holz aber bereits nicht mehr viel aufgenommen.

Gruß,

Flo
 

Free

ww-robinie
Registriert
29. Januar 2009
Beiträge
1.269
Ort
Sinzig
Moin,

hab zwar auf meine letzte Frage keine Antwort bekommen, versuche es jetzt aber mit ner anderen Frage noch mal :emoji_slight_smile:

Habe die Zarge jetzt nach Ingos Vorbild so gut wie fertig. Jetzt kommen die Nutklötzchen. Hier tut sich aber die Frage auf, wie diese genau funktionieren. Sollten die relativ lose in der Nut sitzen, oder sollen sie die Tischplatte mit etwas Zug an die Zarge ziehen? Die Nuten sind je 7 cm breit, die Klötze sollen 5cm breit werden, also jeweils 1 cm Spiel rechts und links. Weiß aber we gesagt nicht, wie spack die Klötze die Platte fixieren sollen.

Wäre schön wenn mir da jemand was zu sagen kann. Bei Bedarf kann ich auch Fotos einstellen.

LG,

Flo
 

kgb007

ww-robinie
Registriert
23. April 2014
Beiträge
757
Alter
66
Ort
Potsdam
Die Klötze werden so geschnitten, dass sie die Platte fest ziehen, also noch ein klein wenig spalt bleibt zwischen Tischplatte und Klötzchen. Das kann man später mal nachziehen, wenn nötig. Und drauf achten, dass der Faserverlauf in die Nuten geht. (Vielleicht hat das schon jemand geschrieben - dann sorry)


Gesendet von iPhone mit Tapatalk
 

Free

ww-robinie
Registriert
29. Januar 2009
Beiträge
1.269
Ort
Sinzig
Hallo und Danke für die Info.

Hab gedacht wenn ich die Platte auf diese Art festziehe beeinträchtigt dies die gewollte Funktion. Aber dann ists gut. Werde es so machen.

Gruß,

Flo
 
Oben Unten