Messer der Abrichte einstellen. Verständnis Fragen.

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dsdommi

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Hallo.
Ich habe mal eine Frage zum Einstellen der Hobelmesser bei einer Abrichte.
Wenn man den Zugabetisch auf max Höhe, also 0 stellt, dann ist dieser doch bündig mit dem Abgabetisch oder?
Wenn dem so ist, warum stellt man dann die Messer nicht so ein, dass sie Plan mit den Tischen sind? Also zb bei der Schleppmethode stehen sie ja minimal drüber. Damit hobeln sie doch auch schon bei Stellung 0 schon was ab oder?
 

Holz-Christian

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Servus, durch den Messerschlag entstehen ja lauter kleine Hügel deren Gipfel auf dem Abnahmetisch aufliegen.
Das kompensiert man indem die Messer entsprechend über den Abnahmetisch überstehen.
 

dsdommi

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Moin.
Danke für eure Antworten. Es tut mir leid. Aber so ganz verstehe ich das immer noch nicht.
@Wikipediot
Warum sollte das Werkstück klemmen? Oder meinst du dann beim Dickenhobeln?
@Holz-Christian
Was liegt auf dem Abnahmetisch? Das habe ich überhaupt nicht verstanden
Sorry.
Für genauere Ausführungen wäre ich dankbar
Gruß dsdommi
 

Wikipediot

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Warum sollte das Werkstück klemmen? Oder meinst du dann beim Dickenhobeln?

Naja du schiebst ja vom Aufnahmetisch über den Messerflugkreis auf den Abnahmetisch. Der Aufnahmetisch ist dabei tiefer gelegt. Das macht deine Spanabnahme aus.
Wenn jetzt der Messerflugkreis "tiefer" liegt als der Abnahmetisch, wird zwar etwas abgenommen (die Differenz Messerflugkreishöhe - Aufnahmetischhöhe), aber das Holz ist mit der Unterseite zu tief um oben auf dem Abnahmetisch zu landen.
Du kommst also gegen die Tischlippen des Abnahmetisches und bleibst beim Hobeln stehen.
Beim Dickenhobeln kann dir sowas nicht passieren. Aus Sicherheits- und Hobelbildgründen solltest du schon einen passenden Messerüberstand haben, aber da sind gewisse Unterschiede egal. Nur parallel zum Dickentisch sollte das sein.

1665424039342.png

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Abrichthobelmaschine#/media/Datei:Abrichte-Funktion.svg
 

Holz-Christian

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@Holz-Christian
Was liegt auf dem Abnahmetisch? Das habe ich überhaupt nicht verstanden
Sorry.
Für genauere Ausführungen wäre ich dankbar
Gruß dsdommi
Servus, hier eine schnelle Skizze wo die Thematik übertrieben dargestellt ist:
44506472lj.jpeg

Wäre der Abnahmetisch genau auf Messerflugkreis würde das Werkstück immer weiter angehoben bis die Messerwelle nichts mehr abnimmt.
 

Hondo6566

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Wäre der Abnahmetisch genau auf Messerflugkreis würde das Werkstück immer weiter angehoben bis die Messerwelle nichts mehr abnimmt.
Hä?
Messer werden eigentlich so eingestellt, dass Abnahmetisch eben zum Messerflugkreis steht bzw. nur ganz minimal darüber. Spanabnahme ist dann Höhendifferenz zwischen Aufgabetisch und Abnahmetisch. Oder seht ihr das anderst?
 

Mitglied 59145

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Eben, der Scneidenflugkreis minimal höher als der Abnahmetisch.liegt dann an den Spitzen der Wellenlinie auf, der oberste Punk macht die Täler in der Fläche.
 

teluke

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In der Zeichnung ist der Überstand, und der Grund warum der nötig ist, nicht gezeigt.
Es ist daher nur ein Bildchen.
Sie hilft dem der den Fehler sucht nicht weiter.

Technisch richtig ist die Skizze von @Holz-Christian.
Damit kann jeder leicht nachvollziehen warum der Überstand richtig ist.

Zu Wikipedia noch.
Ich habe da, vor ein paar Jahren, einen Artikel mit krassen Fehlern redigiert.
Hat nichts geholfen.
Nach ein paar Tagen waren die Fehler wieder drin.
Derjenige der sie wieder reingeschrieben hat diente damit seinen Interessen.

Daher sind Infos daraus immer mit Vorsicht zu genießen.
 

dsdommi

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Moin.
Muss das Thema hier nochmal aufnehmen.
Von Dictum gibt es ein Video zum Einstellen des Shinko Hobel. Dort werden die Messer so eingestellt dass sich die Wasserwaage nicht bewegt wenn die Messer dran Schaben.
Sonst hört und liest man dass ein aufliegendes Holz sich 2 bis 3mm nach vorne bzw hinten bewegt wenn die Messer es berühren. Liegt das an den anderen Messern?
Ab 3.20 min
https://youtu.be/AvZfXohGxXk
bzw hier ab 13.20 min
https://youtu.be/4UUAHA9Ra_s
Danke
 

Mitglied 30872

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Das mit den 2-3 mm ist doch nur der Hinweis darauf, dass die Messer tatsächlich greifen. Ideal wäre, wenn die Messer das Holz nur berühren, aber nicht verschieben. Dann kannst Du aber nicht sicher sein, dass sie tatsächlich ins Holz gehen.
 

Mitglied 30872

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...wieviel hängt vor allem vom Ø der Welle ab.
Warum sollte das so sein? Das Maß der Bewegung des Holzes hängt doch ausschließlich davon ab, wie hoch das Messer im OT über dem Abnahmetisch steht. Und das ist doch unabhängig vom Wellendurchmesser. Was habe ich übersehen?
 

fragnix

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Du irrst :emoji_wink:
Das Maß der Bewegung des Holzes hängt ausschließlich davon ab, wann das Messer das Holz greift, und wann es den Kontakt wieder verliert. Wie hoch es dabei angehoben wird, ist irrelevant.

Die Weiternahme des Test-Holzes hängt vom Durchmesser ab, weil der transportierende Aussenkreis-Abschnitt mit grösserem Durchmesser flacher wird.
Willst Du 0,1 mm überstehen, sind da bei einer grossen Welle mehr Mitnahme-Millimeter als bei einer kleinen Welle.
 
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Mitglied 30872

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Du irrst :emoji_wink:
Das Maß der Bewegung des Holzes hängt ausschließlich davon ab, wann das Messer das Holz greift, und wann es den Kontakt wieder verliert. Wie hoch es dabei angehoben wird, ist irrelevant.

Die Weiternahme des Test-Holzes hängt vom Durchmesser ab, weil der Aussenkreis-Abschnitt mit grösserem Durchmesser flacher wird.
Willst Du 0,1 mm überstehen, sind da bei einer grossen Welle mehr Mitnahme-Millimeter als bei einer kleinen Welle.
Ja, jetzt, danke. Grade stelle ich mir den Kreisbogen vor, der im Brett entsteht, wenn es ohne Vorschub auf die sich drehende Welle gedrückt würde, und da wird mir der Zusammenhang klar. Das bedeutet auch, daß sich Maschinen mit dicker Welle mit dieser Methode feinfühliger einstellen lassen.
 

raziausdud

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Hallo zusammen.

Ich lese hier bislang mit. Dadurch ist meine bisherige Vorstellung korrigiert worden. Ich dachte bisher, der Hobelschlag (die Wellen) entsteht dadurch, dass das Werkstück immer schon ein Stück weiter ist, wenn das nächste Messer kommt. Dazu müsste aber der Vorschub in etwa der Drehgeschwindigkeit entsprechen. Gerade begreife ich, dass kann ja nicht sein, die Drehzahl ist ja im Verhältnis sehr hoch.

Nach den Ausführungen hier verstehe ich es jetzt so: der Hobelschlag entsteht durch (rhythmisches?) leichtes Anheben des Materials.

Aber vielleicht können wir in dem Zusammenhang auch diese meine Frage klären (wenn es stört oder gewünscht ist, darf es gern zu einem eigenen Thema (Andruckhilfen bei Hobelmaschinen ?) verschoben werden.

Warum gibt es an Hobelmaschinen keine Niederhalter, Andruckfedern, Federkämme wie man es bei Tischfräsen und Tischkreissägen sieht?

Das müsste doch den Hobelschlag reduzieren. Und wäre doch auch ein Sicherheitsgewinn. Ich hab das schon bei Thema (sinngemäß) „Hobelmaschine - Vorschub bei trockenen Händen“ gedacht. Dann entfiele doch die Frage, „wann welche Hand wo drückt“. Man müsste das Werkstück ja nur noch schieben.

Daran anschließend eine andere wäre: warum sieht man Dickenhobeln immer mit maschinellem Vortrieb, Fügen und Abrichten idR mit manuellem Führen?

p.s.: liegt eine Antwort oder ein Teil davon eventuell darin, dass der Profi so arbeitet: Abrichten und Fügen zuerst, dann IMMER Dickenhobeln - auch für die schlagfreie Oberfläche (?).

Ich glaube, wir Amateure wollen oft/gern schon bei einem Arbeitsgang (zB mit der Hand- oder Tischkreissäge) das perfekte Ergebnis - auch weil häufig die entsprechenden Maschinen fehlen.

Rainer
 
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Lorenzo

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Hey Rainer.
Hobelschlag ist nochmal was anderes, und tritt bei falschen Maschineneinstellungen zu nam Absatz am Anfang oder Ende des Werkstückes bei dem tiefer gehobelt wird als im Rest der Fläche. Klammern wir Mal aus jetzt, da gibt's aber auch Erklärungen hier in Forum
Das worums hier jetzt ging ist der Messerschritt.
Den hast du automatisch und kommst auch nicht dran vorbei, wenn das schneidende Werkzeug rotiert. Ohne Messerschritt hobelt man nur von Hand, bzw. mit einer Finiermaschine. Hier hast du einen kontinuierlichen Span der abgehoben wird.

Wenn die Messer der Hobelmaschine scharf sind, dann hebts dir auch das Werkstück nicht wirklich an. Es braucht auch gar nicht sonderlich viel Druck. Anpressvorrichtungen für die Abrichte haben sich wohl deshalb nicht etabliert weil die Bedingungen zu schnell wechseln. Mal mehr oder weniger Bogen im Werkstück, unterschiedliche Dicken etc. Du willst ja im Normalfall das Werkstück nicht verformen durch den Anpressdruck, sonst wird's ja direkt ohne Druck wieder krumm. (Bei dünnen Teilen, z.B. Verschlungen die hinterher verschraubt werden kann man das machen um Material zu sparen..)

Ansonsten hast du in gewisser Weise schon Recht, gleichmäsiger Drück und Vorschub sorgen für ein saubereres Hobelbild. Dafür hat man den Dickenhobel.
Je mehr Messer, größerer Wellendurchmesser, langsameres Vorschub umso besser das Hobelbild

Die Zeichnung von Christian zeigt den Messerschritt gut, wieso er automatisch zustande kommt, und auch wieso die Leistenschleppmethode ihre Richtigkeit hat
 

DZaech

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Ideal wäre, wenn die Messer das Holz nur berühren, aber nicht verschieben.

Nein so funktioniert das leider nicht. Wenn die Messer auf ganz genau 0 stehen, sind sie noch zu tief. @Lorenzo hat die Erklärung dafür schon erwähnt. Die höheren Stellen der Messerschritte streifen dann auf dem Tisch. Das Messer muss etwas über 0 stehen, damit die Spitze zwischen den Messerschritten das Teil eben nicht nach und nach vom Tisch abhebt…

(Übertrieben) Dargestellt auf dieser Skizze. Messer absolut auf 0 würde nur funktionieren wenn es keinen Messerschritt gibt.

BFC3982F-CD11-421C-9F47-AEFA960BA959.jpeg

Der notwendige Messerübstand reduziert sich durch diese Faktoren, es sind dieselben, welche auch den sichtbaren Messerschritt reduzieren:

- mehr Messer
- grosser Wellendurchmesser
- hohe Drehzahl
- langsamer Vorschub

Da zumindest die ersten drei bei Hobbymaschinen eher nicht gegeben sind, ist der notwendige Messerübstand auch mehr als im Vergleich z.B. bei einer grossen Abrichte mit 125er 4-Messerwelle und 5500 UPM.

Grüsse David
 
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