Meisterausbildung?

Frage an alle Meister: Wirst du als Meister bezahlt ?

  • Ja, ich bin Meister und werde als Meister bezahlt

    Stimmen: 180 46,4%
  • Nein, ich bin Meister und bekomme kein Meistergehalt.

    Stimmen: 208 53,6%

  • Umfrageteilnehmer
    388

J-SCH

ww-birke
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Wenden Südsauerland
Der 100. Beitrag

ist, nach dem ich (fast) alle gelesen habe der Beste.:emoji_slight_smile:
Eine Reform der Handwerksordnung ist dringend erforderlich.
Damit einhergehend auch eine grundlegende Reform der HWK`s!! in ihrer jetzigen Form als Zwangsinstitution.
Freundliche Grüße
 

Stempsy

ww-kastanie
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Hallo!!!

Habe mir jetzt zwar nicht alle Seiten der letzten beiden Jahre durchgelesen,muss aber feststellen,dass es im Schreinerhandwerk nicht viel anders-oder gar gleich ist-wie im Elektrohandwerk!

Wenn man sich die Situation anschaut,dass es ohnehin immer weniger junge Elektriker gibt,dann macht mich das nachdenklich!
Ich habe 1998 meine Gesellenprüfung gemacht und von meiner damaligen Abschlussklasse arbeiten von ehemals ca.25 Leuten vielleicht noch eine Hand voll davon in ihrem "Lehrberuf"!
Beim letzten Lehrling von uns waren es noch weniger in der Abschlussklasse!
Nächste Problematik seh ich ebenso in der Selbstständigkeit!
Die einzig halbwegs vernünftige Motivation die Meisterschule zu besuchen!
Alleine die "Grundausstattung" an Werkzeug,Maschinen,Messgeräten ist ja bei "uns" ebenso wie im Schreinerhandwerk nicht unerheblich-anders wie z.B. bei Friseur oder Fliesenleger!
Was bringt es mich weiter,wenn ich eh "nur"(was nicht abwertend sein soll),dann den Gesellenlohn bekomme?!
Und in kleinen bis mittelständischen Unternehmen ist das hald nunmal "nur" der Chef-reicht ja i.d.R. auch oftmals aus(je nach Größe des Betriebs)!
Auch hier hat sich geändert,dass man jetzt bereits DIREKT nach der Ausbildung die Meisterschule besuchen "kann"!Ich weiß nicht genau ob man einen bestimmten Notendurchschnitt von der Berufsschule bzw. Abschlussprüfung nachweisen muss-aber egal!
Der "frischausgelernte" geht dann zur Meisterschule,besucht diese,besteht die Prüfung und hat eine "höherwertigere fachliche Qualifikation" als ein Geselle der seit beispielsweise 25 Jahren "praktisch arbeitet"???...
Zeichnet das einen "Meister" aus?...Naja...ich weiß nicht....
In der Baubranche "SOLL" es zwar aufwärts gehen,aber ich hab davon noch nicht viel mitbekommen-zumindest trifft es sicherlich NICHT auf den privaten Wohnungsbau zu!
Wenn dann noch die teilweise grauenhafte Zahlungsmoral mancher Leute hinzukommt,kann das einem Betrieb schneller das Genick brechen als man denkt!

Aber ich denke,dass ich da nix neues erzähle!

mfg
stefan
 

cedar

ww-kastanie
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Hallo,

ich verstehe den Unmut vieler über die derzeitige Meisterausbildung in Deutschland. Aber nur meckern bringt in meinen Augen auch nichts. Da die Meisterschulen untereinander auch im Wettbewerb stehen und die Kandidaten nicht gerade mehr werden, sollten wir lieber diesen Wettbewerb fördern. Empehlt die guten Schulen weiter und deckt die schlechten auf. Ich denke viele Schulen sind sich über ihre schlechte Ausbildug nicht einmal bewusst. Spätestens wenn die Bewerber ausbleiben werden sich einige Schulen gedanken machen (müssen).


Ein Blick über den Tellerrand hinaus zeigt doch, das die Qualität der Ausbildung hier immer noch relativ hoch ist. In vielen Ländern (USA, Canada usw.) ist es schier unmöglich qualifizierte Mitarbeiter zu finden. Die wären froh ein solches System wie hier in Deutschland zu besitzen.
VG
cedar
 

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warum habe ich mir das angetan?

hallo leute!
habe mir die beiträge der letzten jahre mal flüchtig durchgesehen,gottseidank hab ichs nicht früher entdeckt.ich bin zwar kein "holzwurm"(verzeihung!) sondern karosseriebaumeister aber ich glaube der arsch in den ich mir meinen brief stecken kann ist der gleiche...kurzfassung(ich hoffe einer liest sie):
der dozent konnte schlechter schweißen als jene die zu seinem größten mißfallen direkt aus der berufsschule zur meisterschule gewechselt sind,dafür war er in bwl der größte.und das merkte man auch am unterricht...
wir wurden nach neuer handwerksordnung geprüft,überfordert war damit der prüfungsausschuß:23 prüflinge-18 davon durften nochmal antreten...und natürlich nochmal um die 4 mille bezahlen.
als dankeschön für alles hat man uns fotografiert und mit bild in unserer karosseriebau-fachzeitung verrissen.superstart ins berufsleben und hoch motivierend!!
ich könnte stundenlang so weitermachen,z.b. das die hwk münster maßgeblich bei meiner hausdurchsuchung wegen angeblicher schwarzarbeit durch den zoll beteiligt war,wohlwissend das ich mitten in der prüfungsvorbereitung(bei der hwk münster!) steckte und nicht arbeitslos war.
für mich im speziellen fall und bestimmt auch für viele meiner mitstreiter war die prüfung ne art reifeprüfung,ich konnte vor allem mir selber zeigen was ich unter druck zu leisten imstande bin.beruflich hats mich aber nicht weiter gebracht,vom finanziellen ganz zu schweigen.
m.f.g.
michbeck
 

MaHo

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Hi,
mal ne Frage zu den Umfragewerten
"1. Bin Meister und werde als Meister bezahlt" >>wie viele davon führen allein ein Betrieb ohne irgendein kaufmännischen Chef ?

"2. Bin Meister,werde aber nicht als solche bezahlt"
wie splittet sich da der Personenkreis,die meisterliche(Führungsaufgaben) Verantwortung tragen ? wie viele arbeiten davon überhaupt in der Tischlerbranche noch?


hatte 1997-98 meisterlehrgang(Teilzeit ) in Handwerkerschaft Kreis Pinneberg gemacht,(Schulungsgebäude Elmshorn)
organisatorisch waren da leider wenig extras drinne
vor zwei Jahren traf ich ein Dozenten bei Timber Cropp.
angeblich laufen da seit 2002 keine Kurse mehr.

Andere Länder müssen ihre Personalprobleme selber lösen:rolleyes: .
ob wir selber(BRD) die Kurve kratzen,macht mich nach euren düsteren Aussagen und meinem Umfeld nicht optimistischer.
bin mal gespannt ,ob der Generationenwechsel ausgefüllt werden kann:emoji_frowning2:

Gruß Marc
 

predatorklein

ww-robinie
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Moin

Halte die momentane Meisterausbildung auch für überholt.
Und so denken einige,sonst würden sich die Schulen nicht so drum bemühen,Lehrgangsteilnehmer zu bekommen:emoji_wink:

Allerdings ist statistisch bewiesen,daß eben wesentlich weniger Betriebe mit Meisterausbildung Pleite gehen als Betriebe ohne Meister.

Die handwerklichen Fähigkeiten spielen doch auch keine große Rolle beim Meister,viel wichtiger ist es imo Informationen zu bekommen wie heute auf moderne Art ein Betrieb geführt wird.
Und da happert es gewaltig !!

Wenn man sich mal die Betriebe in seiner Umgebung anschaut stellt man fest,daß die Qualität der ausgeführten Arbeiten meist auf einem ähnlichen Niveau liegt.
Der Betrieb der schlechte Qualität liefert verschwindet bald von alleine.

Gut läuft es aber nur in einem Betrieb,in dem der Meister in all den nichttechnischen Bereichen seines Gewerks fit ist.

Das Handwerkliche kann ein guter Geselle erledigen,die Planung eines Auftrags,dessen Durchführung,die Kundengewinnung,das optimal organisierte Büro und der Einsatz von guter Werbung sind die Punkte in denen ein moderner Meister glänzt.

Es geht hier nicht mehr drum so viel zu produzieren wie möglich ist,es geht drum,das " Drumherum " optimal zu organisieren,damit erstens rentable Aufträge reinkommen und zweitens diese dann mit dem geringsten Aufwand durchgeführt werden können.

Und da wird in der Schule fast nichts vermittelt was einem hilft.

Statt irgendwelche Reisen nach Italien zu organisieren um sich vor Ort altertümliche Säulen in Natura anzuschauen sollte man lieber mal in einem gut organisierten Betrieb eine Woche ins Büro schauen:emoji_grin:

Kollege von mir hat gerade seinen Meister im Gas/Wasser Handwerk gemacht.
Danach selbstständig gemacht und darauf gewartet,daß sein Telefon klingelt :emoji_frowning2:
Was nicht oft der Fall war.

Wir haben ihm geraten,mal eine Flyeraktion zu machen mit 20000 Flugblättern,Aufwand ist recht gering,ebenso wie die Kosten.
Statistisch gesehen bekommt man 1 % Anfragen,bedeutet 200 Stück.
Und daraus werden statistisch gesehen 20 Aufträge.
Und die hat er jetzt,und hat Arbeit für 8 Wochen.
Und schon 3 Folgeaufträge von Bekannten seiner Auftragsgeber.
Zudem baut man sich so einen Kundenstamm auf.

Darauf mußten wir ihn bringen,schon recht traurig für jemanden der seinen Meister gemacht hat.
Wobei eben gerade da im Meisterkurs kaum Infos gegeben werden.
Und da happert es meiner Meinung nach gewaltig,für den Erfolg als Selbstständiger ist heute die Organisation eines Betriebes und sei er noch so klein imo wichtiger als das handwerkliche Können.

Dabei helfen einem auch Betriebsberater,und die Namer der guten Firmen auf dem Gebiet werden auch von Handwerker zu Handwerker weitergegeben.

Ein mir bekannter Flieseneger hat mit 3 Männern gearbeitet,Vater,Sohn und angestellter Geselle.
Dauernd hat es irgendwo " gebrannt ".

Nach der Betriebsberatung hat der Vater nur noch halbtags mitgearbeitet,ansonsten alles organisatorische für seinen beiden Männer gemanagt.
Und er sagt selbst,daß nach 6 Monaten sein Betrieb besser läuft als vorher :emoji_slight_smile:

Diese Dinge sind es die imo bei der Meisterprüfung fehlen,und das obwohl sie heute mindestens so wichtig sind wie die Qualität der ausgeführten Arbeiten.

Und da wird viel zu wenig auf der Schule beigebracht.

Gruß
 

Andimeister

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Arnsberg
Hallo zusammen,

mal ne andere Frage zur Meisterschule.
Ich mache derzeit den Fachkaufmann (Teil III) auf Wochenendlehrgang.
Ich werde dieses Jahr 22 und muss noch meine Zivi/BW Dienst machen.
Wir wurde angeboten, den Teil I und Teil II auf Wochenendlehrgang ein Jahr zu machen und das neben der Zivizeit laufen zulassen.......

Was meint Ihr???? Irgendwie kann ich mich nicht entscheiden.

Ist das mit 22 nicht zu früh den Teil I und II zumachen ?????

Gruß

Andi
 

carsten

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Hallo

hatte selbst einige Kameraden in der Meisterschule die sogar noch jünger waren. Lehre im Jahr davor beendet. Geschafft haben sie die Prüfungen. Gerade im Hinblick auf das Lernen ist das sicher von Vorteil gewesen. Ein Großteil war für die ne Wdh. Die älteren mussten zum Teil erst mal wieder das Lernen lernen.
Bei einigen Themen hilft sicher ein wenig die Berufs- und evtl auch Lebenserfahrung aber da selbst an reinen Meisterschulen das ganze leider nur auf ne Prüfungsvorvereitung hinausläuft und man wenig fürs wirkliche Berufsleben in Meisterfunktion lernt würde ich aus heutiger Sicht sagen. Die Prüfung machen wenn man Zeit für hat, Berufserfahrung kann man auch mit dem Titel sammeln. Man muss ja nicht gleich wenn man den Titel hat auch als Meister arbeiten. Lernen tut man eh zu allen Berufszeiten egal ob als Lehrling, Geselle oder Meister.
 

TischlerLoos

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Ich war gestern auf der Ausstellung in Arnsberg.... und ich hoffe das Die Stücke die Dort präsentiert wurden (bis auf 3 Ausnahmen) von jungen Meistern gebaut wurden.... Denn die Qualität war unter aller ... Und das meine ich völlig ernst..

Sammel lieber Erfahrung oder... Du hast die Gesellenprüfung mit komplett 1 bestanden und Du hast nix zu tun... Dann wird die qualität nicht leiden

MFG PL
 

role

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Tag.

1. Die Grat zwischen gutem Gesellenstück und schlechten Meisterstück ist sehr schmal. Ich habe Gesellenstücke gesehen die eigentlich in keiner Hinsicht den Kriterien der Prüfungskomission entsprochen haben können: Ansichtsfläche zu groß, Materialauswahl extrem überzogen und niemals in 80 (120) Stunden zu fertigen, vorallem nicht von einem angehenden Gesellen.
Auf der anderen Seite waren Möbel bei den Meisterstücken dabei, die jeder Lehrling Ende 2.Lehrjahr sauberer verarbeitet hätte, schon, um sich nicht schämen zu müßen.

2. Ich bin zu dem Schluß gekommen, dass die Meisterschule und die Meisterprüfung nicht leichter wird nur weil jemand mehr Berufserfahrung hat, im Gegenteil.
Jemand wo schon zu lange im Berufsleben gesteckt hat, tut sich schwer wieder hinzusitzen und zu lernen oder sich den Ansichten und Meinungen der Lehrer bzw. Handwerkskammern zu fügen. Dinge anders zu planen, zeichnen, beurteilen obwohl es in der Realität Jahre lang funktioniert hat.
Gleich nach der Lehre ist man noch im Trott und tut sich einiges leichter. Die schrägen Blicke der Mitschüler mit Berufserfahrung kann man gut ertragen denn auch die werden noch einiges lernen müßen.
 

maxage

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Hallo zusammen,

vorab muss ich sagen ich komme aus Österreich und hierzulande sieht das irgendwie ganz anders aus! (aus meiner Sicht)

Ich Habe eine 2 jährige Meisterschule besucht (kostenlos).

Praxisorientierter Unterricht in jedem Fach!
Egal ob Kalkulation, Treppenbau, Brandschutz, Bautischlerarbeiten (Normenwesen), Unfallverhütung, Evaluierung,...

Zwecks Anstellung als Meister:

Von meiner Abschlussklasse sind alle (24) als Meister angestellt und ich glaub 90% hatten schon vor der Prüfung eine Anstellung.

Durch die Ausbildung in der 2 jährigen Meisterschule, die sehr hohe Standards hat, sind die Absolventen bei uns gesuchte Fachkräfte!

mfg und servus aus Österreich :emoji_slight_smile:
 

maxage

ww-pappel
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Österreich
Meister in Österreich

Hallo zusammen,

vorab muss ich sagen ich komme aus Österreich und hierzulande sieht das irgendwie ganz anders aus! (aus meiner Sicht)

Ich Habe eine 2 jährige Meisterschule besucht (kostenlos).

Praxisorientierter Unterricht in jedem Fach!
Egal ob Kalkulation, Treppenbau, Brandschutz, Bautischlerarbeiten (Normenwesen), Unfallverhütung, Evaluierung,...

Zwecks Anstellung als Meister:

Von meiner Abschlussklasse sind alle (24) als Meister angestellt und ich glaub 90% hatten schon vor der Prüfung eine Anstellung.

Durch die Ausbildung in der 2 jährigen Meisterschule, die sehr hohe Standards hat, sind die Absolventen bei uns gesuchte Fachkräfte!

mfg und servus aus Österreich :emoji_slight_smile:
 

smeagol

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Hallo,

ich habe leider schon genug Meister kennengelernt, die das "Prädikat Meister" nicht verdient haben. Weder was das Handwerkliche angeht, noch sowas wie Führungsqualität oder AV. Nicht das ich jetzt alle verdächtige! Es gibt auch wirklich gute Meister. Das liegt aber wohl kaum an dem erworbenen Titel, sondern an dem Mensch und Handwerker. So überflüssig ich den Meistertitel, in seiner jetzigen Art und Weise, finde, so gerne hätte ich diesen aber auch.
Ich bin als Montagebauer selbsständig, was möglicherweise vielen hier nicht gefällt (Wobei es hier auch sicher genug gibt, die auch ohne Meistertitel selbständig sind), aber es war für mich einfach der richtige Weg. Klar hab ich Defizite, was die Bürokratie in meinem Betrieb angeht, aber man lernt und es funktioniert, oder nicht. Und zum Glück gibt es ja noch die Steuerberater. :emoji_slight_smile:
Es ist auch nicht so schön, wenn man zu einigen Kunden sagen muß "Das darf ich nicht machen." und auch noch so ehrlich ist. Eigentlich ganz schön doof. Da bekomme ich fast schon etwas Angst (nachdem ich alle Beiträge zu diesem schon etwas älterem Thema gelesen habe), wenn ich dann hier oder bei BUH lese, wie es manchen Nichtmeistern ergangen ist.
Hausdurchsuchung!?! Toll, wollte ich immer schon mal haben. Ich bin aber doch auch etwas motiviert, weil ich bisher nicht auf den Gedanken gekommen bin, noch daruf gestossen wurde, die Prüfung vielleicht ohne die Schule zu machen. Ich werde mich jedenfalls erkundigen, was ich für Kurse und Wissen benötige und hoffen, daß mir die HWK keine Steine in den Weg legt.
Noch zur Umfrage:
Ich bin kein Meister. Und ich werde nichtmal wie ein Geselle bezahlt. :emoji_slight_smile:

Grüße

smeagol
 

holzkoch

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jülich
hallo kollegen,
ich habe vor einigen wochen ernsthaft überlegt den meistertitel den ich vor 7 jahren in abendschule erarbeitet habe hochoffiziel an die handwerkskammer zurückzugeben.
quasi als symbolischer akt der befreiung von der kammer.
habe mich dann doch aus div. gründen dagegen entschieden .
meiner meinung nach ist es zeit sich von dem bewertungsmaßstab des titels zu trennen, dies würde jedoch bedeuten das beurteilungen von menschen mit individualmaß vorgenommen werden müsste, und bewerten können heisst, besser sein als der zu bewertende.
da liegt der hund begraben. es gibt zu wenig alrounder.

oder wie wäre es mit dem beamtensystem, titel nach jahren.

gesellenbrief nach 5, meister nach 15 und obermeister nach 50 jahren

gruß tom
 

vormi

ww-ulme
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Plettenberg
Hallo

Ich denke der Meisterbrief ist zu einem Stück Papier geworden, dass über das Handwerkliche Können eines Handwerkers nur noch wenig aussagt. Ich halte aber diese Ausbildung trotz dem für sinnvoll, da man schon einiges über die Führung eines Betriebes lernt. Es mag vielleicht ein bisschen wenig sein aber die Grundlagen sind da und am Ende liegt es an einem selbst was man daraus macht.

Das tatsächliche handwerkliche können ist heute gar nicht mehr so entscheidet (schade eigentlich). Viel wichtiger ist es geworden sich mit den entsprechenden Verordnungen, Normen und Gesetzten auszukennen, seinen Betrieb ordentlich zu vermarkten und eben das entsprechende Fachliche know how zu besitzen. Auf diese Punkte müsste meiner Meinung nach bei der Meisterausbildung viel mehr Wert gelegt werden, ebenso wie auf moderne Produktionsabläufe und die entsprechenden Maschinen und Betriebsmittel sowie die Führung von Mitarbeitern. Ich glaube die Kollegen aus Österreich sind auf dem richtigen Weg, es hört sich für mich jedenfalls so an.

Im Endeffekt entscheidet nicht der Brief darüber ob nun jemand ein guter oder schlechter Handwerker ist, oder ob jemand in der Lage ist einen Betrieb zu führen oder nicht. Es liegt an einem selber was man aus dem Wissen und den Fähigkeiten die man sowohl bei der Ausbildung zum Gesellen als auch zum Meister erworben hat macht. Das Wichtigste ist aber so finde ich die Bereitschaft neues anzunehmen und sich nicht davor zu verschließen. Denn nur weil man den Meisterbrief hat kann und weiß man noch lange nicht alles. Und ich distanziere mich von denen die das Behaupten.

Ach ja: Selbst das "Beamtensystem" geht nicht nach Jahren sondern nach Eignung und Befähigung. Auch ein Beamter muss etwas tun um in seinem Amt aufzusteigen das geht nicht von alleine. Klingt komisch ist aber so.

Übrigens finde ich es eine Unverschämtheit die Qualität von Meister- oder Gesellenstücken einfach mal so als "unter Aller Sau " zu bezeichnen ohne irgendwelche Hintergründe zu kennen unter welchen Bedingungen die Stücke entstanden sind. Von außen betrachtet sieht das alles immer einfach aus, und man kann leicht sagen "das hätte ich aber" und "wie kann man nur". Ich finde das zeugt nicht gerade von Charakter. Das Bewerten der Stücke sollten dann doch lieber Leute übernehmen die in der Lage sind einen Tadel zu begründen und diesen auch ordentlich auszudrücken. Ich glaube Jedes Stück kann wohl eine Geschichte erzählen und mich würde die deines Stückes brennend interessieren. Aber wahrscheinlich ist die gar nicht so spannend wahrscheinlich Note 1 In der Hälfte der zeit.

Gruß Vormi
 

TischlerLoos

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Übrigens finde ich es eine Unverschämtheit die Qualität von Meister- oder Gesellenstücken einfach mal so als "unter Aller Sau " zu bezeichnen ohne irgendwelche Hintergründe zu kennen unter welchen Bedingungen die Stücke entstanden sind. Von außen betrachtet sieht das alles immer einfach aus, und man kann leicht sagen "das hätte ich aber" und "wie kann man nur". Ich finde das zeugt nicht gerade von Charakter. Das Bewerten der Stücke sollten dann doch lieber Leute übernehmen die in der Lage sind einen Tadel zu begründen und diesen auch ordentlich auszudrücken. Ich glaube Jedes Stück kann wohl eine Geschichte erzählen und mich würde die deines Stückes brennend interessieren. Aber wahrscheinlich ist die gar nicht so spannend wahrscheinlich Note 1 In der Hälfte der zeit.

Gruß Vormi

Hallo Vormi,

ich denke ich gebe Dir Recht in dem Punkt das Die Aussage sehr hart ist.

Aber weiter oben schreibst Du das das Handwerkliche Können nicht mehr gefordert ist.

Wenn ich dahin komme um mir die Stücke anzusehen.... und das nur weil ein ehemaliger Mitarbeiter sein Stück auch ausstellte, dann erwarte ich Meisterhafte Stücke... und nicht solche Kisten.

Die Anrichte vom Mitarbeiter war ein kleines schmuckes Teilchen... Alles dran und Gut

und viele andere Schränke da waren von der IDEE SUPER!! Aber die AUSFÜHRUNG?!

Ein paar Beispiele??? Geschichte Hin oder Her..

Schlecht lackierte Oberflächen!

Bruchstellen

Schlecht oder gar nicht funktionierende Türelemente ( schließer)

Fehlerhafte Endabschaltungen von beweglichen Teilen (oder gar keine???)

Zinken schlechter als meine auf dem Grundlehrgang ( und das will was heißen!!! )

Nicht fertig geworden.. (ok wohl krankheitsbedingt, ich hätte dann aber besser nicht ausgestellt)

Hier Wachs da schminke.....



HALLO AUFWACHEN!!! MEISTERSTÜCKE nicht GESELLEN!!!!!



Da kommen Besucher hin... fremde die sehen so was sogar



"OH Selbstgemacht??" "Bleibt das SO?"

Man wundert sich über Auftragsmangel und Reklamationen... bei solchem nachwuchs echt kein wunder....



PS Ich habe nicht mal nen Meister.... Aber ich denke manchem jungen Meister bin ich ebenbürtig....



das musste gesagt werden...



Patrick Loos
 

vormi

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Hallo

Das Handwerkliche können ist sehr wohl gefordert, denn Qualität hat sich schon immer durchgesetzt und das wird auch in hundert Jahren noch so sein. Ich habe auch nichts davon geschrieben, dass das handwerkliche Können nicht mehr gefordert ist sondern das dieses nicht mehr so entscheidet ist um einen Betrieb zu führen. Es nützt einem nämlich wenig wenn man mit verbundenen Augen eine perfekte Zinkung hin bekommt wenn man diese nicht verkaufen kann. Oder was nützt das perfekt gebaute Sprossenfenster wenn man es falsch einsetzt.

Das Meisterstück an sich macht nur weniger als 1/4 des des gesamten Titels aus. Für mich ist es einfach unverständlich das jemand die Leistungen eines Meisterschülers einfach mal so als unter aller Sau bezeichnet. Und das gesamte Können einfach an dem Stück fest macht. Ich finde so was einfach Respekt los. Wenn jemand ein schlechtes Stück baut dann bekommt er auch eine schlechte Note dafür und ich finde das reicht aus. Vielleicht haben ja die Leute deren Stücke du hier beschrieben hast die anderen Teile mit 1 bestanden, schon mal dran gedacht?

Wie dem auch sei ob ein Handwerker nun gut oder schlecht ist bestimmt weder der Titel den er trägt noch das Alter.

Also nichts für ungut
Gruß Vormi
 

TischlerLoos

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möchte einfach mal anmerken was im Normalfall das aushängeschild des meisters ist??? Was bringt ada mit 1 wenn man seinem Mitarbeiter öder Azubi nix zeigen kann ?? Abschließend möchte ich anmerken das die Beurteilung von qualität wohl auch von jemandem wie mir getroffen werden kann und diese war nunmal nicht da und das ist Mein Problem damit so genug muß feiern Gruß an schlaubi patrick loos
 

raftinthomas

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natürlich kann man als fachmann die qualität von möbeln beurteilen, dabei ist es erst einmal egal, ob meister oder geselle. ich kenne sogar einen autodidakten (=ungelernter), der vielen meistern etwas vormachen kann und ebenso qualität von prüfungsstücken beurteilen kann. insofern braucht es da keinerlei qulifikation zu, sondern schlicht fachwissen.( nebenbei: das spreche ich dem patrick mehr als zu).
die den meisterstücke, die ich in den letzten jahren gesehen habe, waren oft in nahezu verherendem zustand. mehrfach war ich der meinung, mit einem solchen stücke dürfe man die prüfung keinesfalls bestehen.
erst bei den letzten stücken war eines dabei, bei dem er grundsatz "keine fixe verbindung von lang- und querholz" in eklatanter weise in der grundkonstruktion des stückes verletzt wurde. und mit solch grundsätzlichen fehlkonstruktionen darf man imho die prüfung nicht bestehen können. das ist simples wissen für die gesellenprüfung. kommentar des prüflings war übrigens " ja, schicher schwindet das, aber am prüfungstag ist das noch bündig".
 

vormi

ww-ulme
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Hallo

Ich wollte auch niemanden auf den Schlips treten, und schon gar nicht wollte ich das Urteilsvermögen oder das Qualitätsbewusstsein von Patrick kritisieren. Im Gegenteil das spreche ich ihm wohl auch voll und ganz zu, schließlich führt er selbst einen Betrieb und weiß worauf es ankommt. Ich halte lediglich die Aussage die Stücke wären unter aller Sau für nicht angebracht. Ich habe die Stücke selber gesehen und es ist richtig das einige nicht 100 prozentig waren, aber dafür wurden auch eine ganze menge vieren vergeben. Eine Leistung unter aller Sau ist für mich aber weit aus schlechter als ausreichend und ich traue dem Prüfungsausschuss schon zu die Stücke gerecht zu bewerten. Aber vielleicht lieg ich da ja auch falsch. Und dass das handwerkliche Können nicht von einem Titel abhängig ist hab ich ja nun mehrfach betont.

Was nützt es eine 1 im Meisterstück zu haben wenn ich meinem „öden Azubi“ mein Wissen nicht vermitteln kann ? Ich denke es bringt genau so wenig wie umgekehrt.

Gruß Andreas
 

Hell.M.

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Lohn

Hallo,
das hört sich immer gut an wenn man sagt; Ich arbeite als Meister und werde auch als Meister bezahlt.
Die Realität ist, das Meistergehalt ist ein Hungergehalt!!:mad:
Ich werte zwar Offiziell auch als Meister bezahlt, aber mein Chef bezahlt meine Leistungen, und Die Übertreffen bei weitem den Tariflohn!:emoji_wink:

Gruß Michael
 

Bankknecht

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im Holzlager
Ich (Junggeselle) bin zu dem Schluss gekommen das sich die reine Meisterausbildung nicht lohnen wird für mich. Kostet 'nen Haufen Geld, und einen wirklichen Nutzen (ausser der "persönlichen Weiterentwicklung") sehe ich darin nicht.

Meisterstellen sind rar, ausserdem ist es ein undankbarer Job zwischen den Stühlen: Viel um die Ohren und Druck aus der "Führungsebene" (Je nach Firmengröße) den man nach unten weitegeben muss. Ausserdem wird man nicht unbedingt besser bezahlt als ein guter Altgeselle.
Es lohnt sich also nur wenn man unbedingt "Meister" sein will und/oder Ambitionen hat sich selbständig zu machen (habe ich nicht!).

Korrigiert mich wenn ich falsch liege, aber das ist es was ich so gehört habe bis jetzt.

Andererseits will ich auch nicht für immer als Geselle Arbeiten. Klar, noch macht es mir Spass und es gibt viel zu lernen, aber im Endeffekt ist es eine Sackgasse. Nur mit dem Gesellenbrief kommt man im Handwerk nicht wirklich weiter, egal wie gut man ist..
 
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