Meisterausbildung?

Frage an alle Meister: Wirst du als Meister bezahlt ?

  • Ja, ich bin Meister und werde als Meister bezahlt

    Stimmen: 180 46,4%
  • Nein, ich bin Meister und bekomme kein Meistergehalt.

    Stimmen: 208 53,6%

  • Umfrageteilnehmer
    388

magmog

ww-robinie
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am hessischen Main, 63500
guude,

zitat:
welche eintrittskarte brauche ich denn um
-ein restaurant zu eröffnen
-ein hotel zu führen

einige gwerbeämter verlangen inzwischen von neugründern einen befähigungsnachweis oder die teilnahme an vorbereitenden kursen, da sie sich nicht mehr mit ansehen wollen, wie sich leute mit elan und engagement in ihr einenes verderben stürzen.



ich halte (bin selbstständiger tischlermeister) den meisterzwang in einer freien marktwirtschaft auch für überholt.

bei chirurgen, gasmontoeren, metzgern, über kopfverglasern, treppenbauern, betonbauern, bremsenschraubern, brückenbauern etc. ist es mir aber doch recht, wenn ich von einer nachweislich fundierten fach- und sachkunde ausgehen kann.

gut holz, justus.
 

Hacki

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Guten Tag!
Ich liege in den letzten Zügen der Meisterschule, alles fertig außer dem Meisterstück.
Ich würde es wieder machen, weil es für mich eine Bereicherung meines fachlichen und sozialen Wissens ist.
Ich habe den Vorteil direkt in meinem Betrieb als Meister bezahlt zu werden.
soweit das Positive.
Das Negative:
- Völlig Praxisferne, extra zu bezahlende und sich im Späteren als unnötig erweisende Kurse in CAD und CNC.
- Bewertung der Prüfungen nach Sympathie (Zitate: 1.: Der hat mich geärgert, da hab`ich ihm eine Note schlechter gegeben. 2.:Meine Damen, je tiefer der Ausschnitt, umso höher die Punkte.)
- Inkompetenter Dozent, hat bei seinen eigenen Matheaufgaben 60% Treffer.
- Irgendwelche Zusatzgebühren, flattern halt einfach so ins Haus (6€ Kopiergeld bei einem Kurs für 2000€!), über 400 € Prüfungsgebühr.
- Konfusion und Chaos bei Termin- und Raumplanung.( Wir stehen vor der Klasse und der Dozent mäht daheim den Rasen!)

Jeder entscheide selbst ob oder ob nicht. Wenn es ohne Schulden machen geht, wenn Aussicht auf Anstellung besteht, wenn die Beziehung es aushält,dann los
Und wenn Ihr nicht in Saarbrücken wohnt.
 

florian

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Hallo Hacki
Dürfte ich denn wissen in Welcher firma du arbeitest und welche Ausbilder du hattest? Bin Lehrling im 3. Lehrjahr, hab schon seit beginn meiner Ausbildung Herr Hewener, der jetzt in Von der Heydt die Meisterschule macht, und hab auch dort schon manchmal reingeschaut, wenn ich auf Lehrgang war.

Zu den CAD/CNC Kursen: Grundkenntnisse in CAD /CNC sind heute nie verkehrt, wenn einer in der Firma auch noch eine CNC maschienen hat um so besser. Klar ein Kurs speziel für die Maschiene muss dann nochmal gemacht werden, aber da sollte mann doch schon eine Absolute von einer relatien bemasung unterscheiden können

Zur Bewertung: Solche Sprüche gibt es überall. Wirklich anwendung finden diese allerdings nicht, können sich die Prüfer nicht erlauben. Genau wie mein SK Lehrer sagt Die Klassenarbeitr kostet 10cent Kopiergeld as Normalversiion, die Premiumversion fertig ausgefüllt kostet 10€. Wenn der das wirklich so machen würde wäre er sein beruf ganz schnell los.

Zum Dozent: Wer war das? kenne ich den vllt?

Zusatzkosten: Ok das den so toll

Termine: Auch ned der Hit soll aber schonmal vorkommen

Florian
 

raftinthomas

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hey florian,

in der berufsschule nimmt ja manches hin.
wenn du aber da sitzt, und weisst, dass dich jede stunde 6 euro kostet, hat man eine andere erwartungshaltung.
du fährst ja auch nicht zum kunden, quatschst mit dem ne stunde, ziehst drei schrauben nach und stellst dann 1,25 stunden + anfahrt in rechnung.
dass prüfer nach symapthie benoten ist normal und dies wird dir jeder (ehrliche) lehrer/prüfer bestätigen. die frage ist nur, inwieweit sich ein prüfer da verleiten lässt.
die prüfer im meisterprüfungsausschuss sind sehr schwer angreifbar (zb im vergleich zu lehrern).
 

holzdeko

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Dann will ich mal meinen Senf auch dazu geben, was die Dreistigkeit der HWK anbelangt.

Eines vorweg, ich bin weder Tischer noch habe ich einen Meister. Ich arbeite hauptberuflich als Fräser sowohl konventionell als auch CNC in Luxemburg. Fakt ist, ein Meisterbrief ist lediglich die Lizenz, diesen Titel zu führen macht aber keinen Meister. Anders als in Deutschland gilt in Luxemburg vorwiegend erst mal, was einer kann und nicht was auf irgendeinaml Fetzen Papier für tausende Euros steht. Ich hab nie Fräser gelernt sondern Kfz-Mechaniker aber nach der Ausbildung, die geprägt von Werkstatt putzen, Reifen montieren und Ölwechsel war, hab ich nicht viel mitgenommen und war direkt danach arbeitslos. Der erste Betrieb danach hat mir eine Chance gegeben, das Fräsen von der Pike auf via Learning by doing zu erlernen und so ist es dabei geblieben. Heute verdiene ich in Lux mehr als einfacher Fräser als ein Meister in diesem Fach hier in Deutschland aber das Aufgrund von Qualifikation und nicht weil ich einen Schein hab. Das mal zum einen.

Zum anderen bin ich irgendwann mal zum Holz gekommen. Als Hobby sozusagen. Ja ich weiß, unter all den Meistern sind die Hobbywerker oft verpönt, weil die ja nix können, haben ja schließlich keine Ausbildung als Tischler blablabla.....
Naja wie es so ist, man hat irgendwann mal Lust, das ein oder andere Stück zu verkaufen, nein keine Möbel oder so, sondern Deko und Spielzeug. Dann erkundigt man sich und erfährt, Du brauchst nichts zu können, nix zu wissen, Du steckst lediglich der Handwerkskammer 125 Euros in den sesselfurzenden dicken A... gehst dann noch zum Gewerbeamt, zahlst dort nochmal 10 Euro und schon darfst Du Dich Drechsler und Holzspielzeugmacher schimpfen und fertigen und verkaufen, fertigen und verkaufen. Dann besitzt die HWK noch die Frechheit, einem einen Fragebogen zuzusenden wo man beurteilen soll, wie denn die Qualität der Beratung gewesen sei, für den Schritt in die Selbstständigkeit. Welche Selbstständigkeit und welche Beratung frage ich mich da. Wollte doch nur mal ab und zu ein Stück verkaufen und dafür hab ich mir dann eben die notwendige Lizenz erkauft. Allerdings rege ich mich heut nicht mehr allzusher über die paar Euros auf, die hab ich ja dank Vorsteuer die ich vom netten Fiskus nun zurückbekomme wieder drin für meine Maschinen und auch die anderen Preise die man bekommt von den Großhändlern sind ganz nett gegenüber Endverbraucherpreisen.

Aber ich weiche zu weit vom Thema ab. Ich halte das ganze Gedöns um den Meister für völlig veraltet. Es würde völlig reichen, wenn jemand nach 10 Jahren Berufserfahrung diesen Titel automatisch bekäme und für den Rest wie Buchführungskenntnisse, Betriebswirtschaft allgemein usw. in Eigenregie zu sorgen hat, bzw. dies auch nicht unter Zwang denn wer es nicht tut merkt es früher oder später von allein, daß Defizite da sind.

Ich könnte jetzt in Luxemburg mit meinen mittlerweile 10 Jahren Berufserfahrung als Fräser auch den Meistertitel machen, auch ohne daß ich dies mal gelernt habe. Aber für was denn. Menschenführung/Personalvernatwortung habe ich praktischerweise gelernt als ich in einem früheren Betrieb eine Abteilung mit Personal geführt habe, weil kein anderer da war in dieser Abteilung außer schlecht deutsch sprechenden russichen Kollegen und Zeitarbeitern ohne jegliche Motivation und den ganzen BWL Kram mit Kalkulation und allem was dazugehört hab ich mir irgendwann mal rein interessehalber autodidaktisch angeeignet. Fachlich denke ich mal stecke ich jeden Meister der nach der Ausbildung und der dazugehörigen Wartezeit von normalerweis 3 Jahren gerade mit der Meisterschule fertig ist locker in die Tasche und wenn ich mich mal auf eine andere Stelle bewerben sollte, was niemals mehr hier in Deutschland sein wird, bekomme ich auch einen Job, aber nicht weil ich einen Fetzen Papier hab, der mich Meister schimpft, sondern weil ich ein Arbeitszeugnis hab, dadrin steht, daß ich wirklich was kann und glücklicherweise ist Luxemburg ein Land, wo die meisten Betriebe nur danach schauen und nicht nach einem Titel, deshalb für mich Meister = never
Ist für mich und in meinen Augen so wichtig diesen Titel zu haben wie wenn in China ein Sack Reis umfällt. Zum Glück besteht die Welt nicht nur asu Deutschland und andere Länder haben lange erkannt, das Arbeit sich lohnen muß, nur Deutschland mit seiner massenhaften Abwanderung der guten Fachkräfte ins Ausland produziert nur heiße Luft und dumme Sprüche aber tut nix.

In diesem Sinn

Euer Alex

...der kein Tischler ist aber ein von vielen "echten" Handwerkern so verhasstes "handwerksähnliches" Handwerk betreibt :emoji_slight_smile:
 

Meister_Golle

ww-birke
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Will mal auch meinen Senf dazu geben.

Habe selber vor 7 Jahren meinen Meister gemacht. Die Ausbildung an Sich ist für die Tonne da sie an der Realität vorbei geht. Was will ich z. B. mit Stilkunde wenn ich nicht Restaurator werden will? Der Lehrplan sollte auf die heutige Zeit zugeschnitten sein und das bedeutet nun mal Betriebswirtschaftliche Kenntnisse die einem in der Meisterschule nicht wirklich bei gebracht werden.
Die meisten Handwerker gehen krachen, nicht weil sie schlecht arbeiten sondern weil sie mangelnde Kenntnisse in der Betriebswirtschaft haben.
Zur Kammer sage ich mal nichts. Würden eh nur Verwünschungen drin stehen.

Meistertitel --> ist eigentlich nur fürs eigene Ego den Kunden interessiert es nicht die Bohne ob ich Meister bin oder nicht sondern ob ich was kann oder nicht.

Gruß Thomas
 

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Meisterprüfung

Hallo Leute,

einige Ansichten sind mir zu eindimensional und kurzsichtig. Den Meister macht man für sich ganz alleine, so sehe ich das.
Man will wissen, ob man es schafft und wie nahe man an die 100 Punkte kommt. Man sieht auch im Kurs gut, wes Geistes Kind die sind, die man später als Wettbewerber haben wird, und kann schon hier checken mit welchen Methoden man die Jungs hinter sich lassen wird. Auch wird man schon rasch feststellen, dass der Lehrkörper u.U. ein Leerkörper ist.
Es ist mit dem Meister ein wenig wie mit dem Führerschein - die Tatsache, dass ihn einer hat, sagt nicht wie gut man fährt.
Alle meine Mitarbeiter, von denen viele bei mir "den Meister gemacht haben" und dann blieben oder gingen, waren nach Antritt der Meisterschule ganz andere Mitarbeiter, weil sie auch mal einen Blick von aussen auf sich selbst richteten, und vieles, was sie vorher nicht verstanden, wurde selbstverständlich.
Ich würde die Meisterprüfung erschweren, entschlacken und modernisieren, aber den Meisterzwang für die Betriebsgründung abschaffen. Die Ausbildungsfrage sollte weiterhin an den Meister geknüpft bleiben.
Ein guter Meister wird darauf bedacht sein, sein Wissen zu teilen und mitzuteilen, wer alle Entscheidungen von der "Kohle" abhängig macht, wird irgendwann feststellen, dass Kohle einsam macht.
Ein Leben und Arbeitsleben als selbständiger Meister im Handwerk ist ein richtiges Leben, mit allem drum und dran, und wenn es einem nicht gefällt, dann ist man nicht dafür geeignet, aus welchem Grund auch immer.
Letztlich entscheidet dein Kunde diese Frage, und den kannst Du Dir aussuchen - jedenfalls als Meister.

Aus dem Mittelalter:

Lehrling ist ein jeder Mann
Geselle erst, wer etwas kann.

Meister nur, wer was ersann.

Wer keine Ideen hat und nur Wünsche, sollte die FInger davon lassen. Den anderen stehen alle Türen offen.

Ein Schreinermeister
 

Unregistriert

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Meisterschulqualität

Weiter vorne im Thema schreibst Du : "wer jemals den Unterschied zwischen einer Meisterschule und einer Hochschule erlebt hat...., daher nehme ich an dass Du in den Genuss dieser Erfahrung gekommen bist.
Als ehemaliger oder noch aktiver Hochschüler wirst Du ja wohl den Text verstehen, den ein Meisterschüler verfasst hat, oder ?
Es war nämlich genau Dein Artikel, der mich motivierte, meinen zu verfassen.
Du scherst alle Schulen über einen Kamm- hast Du die alle ausprobiert? Du wirst doch nicht zu denen gehören, die solange bezahlen, bis sie den Schein endlich kriegen?
Wir werden in der ganzen Welt um unser berufliches Bildungssystem beneidet - und etliche andere Länder kommen her und erkundigen sich danach, weil sie es nachahmen wollen.
Wir sollten aufhören, uns immer selber schlecht zu reden.
 

raftinthomas

ww-robinie
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hallo mr namenlos,

du weisst ja: wer aufhört, sich weiter zu verbessern, verschlechtert sich.

meine meinung basiert auf erfahrungen von fortbildungen an 3 verschiedenen kammern/schulen in 2 bundesländern sowie diverser aussagen persönlicher freunde und kollegen. da kenne ich nur einen, der recht zufrieden zurückschaut, und das war auf eine 2-jährige schule in baden-würtemberg (ich hab das schon mal erwähnt). es gibt sicher noch ausreisser nach oben, aber ich pauschalisiere meine aussage für alle "normalschulen". eine handvoll ausreisser gibts immer, sowohl nach oben als auch nach unten.


+++Den Meister macht man für sich ganz alleine, so sehe ich das.+++
dann braucht man ihn doch gar nicht "machen", oder ? ich hab den meister gemacht,
- weil ich anders keinen betrieb legal eröffnen darf (durfte).
- weil ich schlicht umfassenders fachwissen haben wollte.
-weil ich meine berufliche perspektive verbessern wollte.
wenn das alles "nur für mich" gewesen wäre, hätte ich nur die schule besucht und keine prüfung machen brauchen. das ich den stoff vor der prüfung drauf hatte, wusste ich.

+++Man will wissen, ob man es schafft und wie nahe man an die 100 Punkte kommt+++
ich nicht. ein wenig sportlichen ehrgeiz hab ich sicher gehabt, aber nur in grenzen. ich wollte mich beruflich fortbilden und eine menge dazu lernen. das angebot dazu war äusserst bescheiden.

+++Auch wird man schon rasch feststellen, dass der Lehrkörper u.U. ein Leerkörper ist.+++
und dafür willst du geld bezahlen ?

+++Alle meine Mitarbeiter, von denen viele bei mir "den Meister gemacht haben" und dann blieben oder gingen, waren nach Antritt der Meisterschule ganz andere Mitarbeiter, weil sie auch mal einen Blick von aussen auf sich selbst richteten+++
kann ich so nicht bestätigen, weder für mich, noch für andere. analyse und selbstreflektion kann man auch anders lernen.


+++Ein Leben ... als selbständiger Meister im Handwerk ist ein richtiges Leben, ..., und wenn es einem nicht gefällt, dann ist man nicht dafür geeignet, ....+++
hä ??? wenn man kein rot mag, dann eben nicht. oder wie ?

+++Ich würde die Meisterprüfung erschweren, entschlacken und modernisieren, aber den Meisterzwang für die Betriebsgründung abschaffen. Die Ausbildungsfrage sollte weiterhin an den Meister geknüpft bleiben+++
da stimme ich 100% mit dir überein.
 

holzdeko

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Hallo zusammen,

bei dem Spruch : +++Ein Leben ... als selbständiger Meister im Handwerk ist ein richtiges Leben, ..., und wenn es einem nicht gefällt, dann ist man nicht dafür geeignet, ....+++

da fällt mir echt das Frühstück von vor 2 Tagen aus dem Gesicht. Glaubt dieser unregistrierte Handwerksmeister allenernstes, Menschen ohne Meister führen kein lebenswertes richtiges Leben, seiner Meinung nach also ein Mensch 2. Klasse. Hab selten sowas kleinkariertes borniertes gelesen. Soviel Arroganz sollte gewaltig weh tun.

Unregistrierter Schreinermeister, ich will Dir mal auf die Sprünge helfen. Der Meisterbrief macht keinen zum Meister sondern ist lediglich die Lizenz, einen Betrieb zu eröffnen. Wer vorher ein geistig Unterbemittelter war, wird in Punkto Menschenführung auch nach dem Kurs keine Leuchte sein, nur durch den Erwerb des Scheins. Rein fachlich ist der danach auch noch lange kein Meister. Nein, er wird nach Erwerb lediglich und völlig legal auf die Menschheit mit seinem Betrieb losgelassen, egal wie. Das zu dem Thema.

Dann solche Sprüche wie, die Ausbildung sollte weiterhin em Meister überlassen bleiben. Hmm, ich frage mich wer besser ausbildet. Eine grüner Junge der nach der Ausbildung und 3 Gesellenjahren die Meisterschule macht und danach, Lehrlinge ausbilden darf oder ein wirklich erfahrener Mann, der 10, 15 oder mehr Jahre reine Berufserfahrung hat aber ohne Schein. Ich denke, das Ergebnis ist klar und es ist bestimmt nicht der grüne Junge.

Für mich macht jemanden auch die charakterliche Eignung zum Meister, aber wer so borniert und vor Arrognaz stortzend schreibt, mit Ansichten, die hinterwäldlerischer nicht sein könnten, bei dem muß ich die charakterliche Eignung echt anzweifeln. Fakt ist, ein Schein, macht niemand zum Meister, schon gar nicht zu einem besseren Menschen.

Nach ein Hinweis am Rande an den unregistrierten Schreinermeister, mit Deiner Arrognaz und Deinem Auftreten, hättest Du in anderen Ländern wie Luxemburg etc. allenfalls eine Chance, eine Stelle als Hilfsarbeiter zu bekommen, denn da wird nach Leistung, Können aufgrund von erfahrung und Charakter beurteilt und vor allem eingestellt und nicht nach großspurigen Sprüchen und irgendwelchen Scheinen. Und wenn man dort gut ist, verdient man mehr, als man als Meister in Deutschland jemals verdienen wird, zumindest als angestellter Meister.

Es ist schön für DICH, daß Du den Meister hast, werd glücklich damit, aber die anderen sind genau so gute Menschen und nicht 2. Klasse.

In diesem Sinn

Alex
 

dipsy

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1. Eines vorweg, ich bin weder Tischer noch habe ich einen Meister.

2. Ich halte das ganze Gedöns um den Meister für völlig veraltet.

3. Es würde völlig reichen, wenn jemand nach 10 Jahren Berufserfahrung diesen Titel automatisch bekäme und für den Rest wie Buchführungskenntnisse, Betriebswirtschaft allgemein usw. in Eigenregie zu sorgen hat, bzw. dies auch nicht unter Zwang denn

4.wer es nicht tut merkt es früher oder später von allein, daß Defizite da sind.

5. Fachlich denke ich mal stecke ich jeden Meister der nach der Ausbildung und der dazugehörigen Wartezeit von normalerweis 3 Jahren gerade mit der Meisterschule fertig ist locker in die Tasche
6. Ist für mich und in meinen Augen so wichtig diesen Titel zu haben wie wenn in China ein Sack Reis umfällt.


7. Der Meisterbrief macht keinen zum Meister sondern ist lediglich die Lizenz, einen Betrieb zu eröffnen.

8. Wer vorher ein geistig Unterbemittelter war, wird in Punkto Menschenführung auch nach dem Kurs keine Leuchte sein, nur durch den Erwerb des Scheins.
9. Rein fachlich ist der danach auch noch lange kein Meister.
10. Nein, er wird nach Erwerb lediglich und völlig legal auf die Menschheit mit seinem Betrieb losgelassen, egal wie.

11. Und wenn man dort gut ist, verdient man mehr, als man als Meister in Deutschland jemals verdienen wird, zumindest als angestellter Meister.

Hallo Alex,

1. Wenn Du so gut bist, warum verdienst Du Dein Geld nicht in Deutschland? Hier müsste doch nach der Fachkräfteabwanderung jeder Ungelernte einen überbezahlten Job bekommen...

2. Das veraltete Gedöns hat auch niemand angehimmelt, die Strukturen des deutschen Handwerks sind veraltet und das hat bislang fast jeder hier angeprangert.

3. tolle Idee, dann bräuchtest Du dafür keine Prüfung ablegen und ich werde dann Herzspezialist...

4. oder seine Kunden, oder Mitarbeiter die dann wieder auf der Straße sitzen und ihrem Geld hinterherlaufen.

5. ziemlich arrogant finde ich. Ich beispielsweise habe nach 2 JAhren Tischlerausbildung mit 1,0 abgeschlossen, als Jahrgangsbester natürlich...bin dann mit Begabtenförderung nach 1 Jahr Berufserfahrung in die Meisterausbildung gegangen (Abendschule) und habe diese mit 93% und Meisterstück mit "Auszeichnung bei der Guten Form" bestanden. Jetzt führe ich einen Betrieb mit 7 Angestellten und einem Azubi (Zwischenprüfungsergebnis 1,6) und Du steckst mich in die Tasche???

6. Ich glaube fast, dass Du ganz gern einer wärst!

7. Doch, genau das macht er!!! Ein Handwerker, der die Meisterprüfung erfolgreich abgeschlossen hat ist ein MEISTER !!!

8. Das stimmt!

9. Doch ist er, vielleich auch kein guter. Der Meister ist nämlich eine Qualifikation!

10. Immernoch besser als mit der Vorbereitung aus Punkt 3

11. Du scheinst ja unglaublich viel zu verdienen...


lg dipsy
 

Nikwalla

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Hallo Dipsy,
gute Antwort, gute Argumente, da kann ich nichts hinzufügen, 100Punkte Note 1. Der Stab wurde gebrochen.
Mit freundlichen Grüßen
Nikwalla
 

holzdeko

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Hallo,

dann will ich mal ein paar Dinge von Dir kommentieren Dipsy.

1. Wenn Du so gut bist, warum verdienst Du Dein Geld nicht in Deutschland? Hier müsste doch nach der Fachkräfteabwanderung jeder Ungelernte einen überbezahlten Job bekommen...
##########

Da ist erst mal die steuerliche Situation in Deutschland. Wieso soll ich hier viel Steuern bezahlen, wenn ich in Luxemburg sehr wenig bezahle. Wieso soll ich in Deutscland für wenig arbeiten, wenn ich in Luxemburg weit mehr als das Doppelte verdiene, das jetzt bezogen auf die Industrie, nicht das Handwerk. Dann habe ich lediglich angemerkt, daß ich kein gelernter Fräser bin allerdings hab ich eine Ausbildung als KFZ-Mechaniker abgeschlossen und bin Geselle, habe aber nie in dem Beruf gearbeitet.

2. Das veraltete Gedöns hat auch niemand angehimmelt, die Strukturen des deutschen Handwerks sind veraltet und das hat bislang fast jeder hier angeprangert.
####

Das kommentier ich nicht weiter.

3. tolle Idee, dann bräuchtest Du dafür keine Prüfung ablegen und ich werde dann Herzspezialist...
######

Ist meine persönliche Meinung, denn 10 Jahre Berufserfahrung sind allemal mehr wert als ein Jungspunt der nach kurzer Phase im Berufsleben und kurzem Intermezzo auf der Meisterschule den Schein bekommt. Du musst sehen, ich beziehe das auf die Industrie, das ist mein Metier und nicht das Handwerk.

4. oder seine Kunden, oder Mitarbeiter die dann wieder auf der Straße sitzen und ihrem Geld hinterherlaufen.
####

Lasse ich unkommentiert

5. ziemlich arrogant finde ich. Ich beispielsweise habe nach 2 JAhren Tischlerausbildung mit 1,0 abgeschlossen, als Jahrgangsbester natürlich...bin dann mit Begabtenförderung nach 1 Jahr Berufserfahrung in die Meisterausbildung gegangen (Abendschule) und habe diese mit 93% und Meisterstück mit "Auszeichnung bei der Guten Form" bestanden. Jetzt führe ich einen Betrieb mit 7 Angestellten und einem Azubi (Zwischenprüfungsergebnis 1,6) und Du steckst mich in die Tasche???
#####

Sorry aber der Schein macht für mich keinen zum Meister, egal ob Jahrgangsbester oder wie auch immer. Erfahrung macht einen zum Meister aber nicht die Erfahrung von einer Hand voll Jahren. Wenn ich von in die Tasche stecken rede, dann beziehe ich das auf die Meister in der Industrie, also die Frischlinge direkt von der Meisterschule, nur falls Dir das entgangen ist. Hat nichts mit Arroganz zu tun sondern ist das, was ich jeden Tag feststelle, wenn ich manche Pfeifen bei uns im Betrieb sehe, die außer Ihren Meistertitel sonst an Wissen nix vorzuweisen haben.

6. Ich glaube fast, dass Du ganz gern einer wärst!
####

Nunja, Luxemburg bietet mir die Möglichkeit, nach 10 Jahren im Beruf, darüber bin ich schon raus, direkt zur Meisterprüfung zu gehen. Mein Betrieb würde es sogar bezahlen, die Schmücken sich gerne mit Meistern. Nur sage ich mir, wofür denn. Ich führe meine Schicht, ohne Meistertitel, ich mache Arbeitsvorbereitung, ohne Meistertitel, ich habe Selbststudium gemacht in Betriebsführung, Buchführung, Pädagogik und das ganze andere Gedöns, was normalerweise in der Meisterschule gemacht wird, hatte die Unterlagen von einem Jungmeister, einfach weil es mich persönlich interessiert hat, ich bilde Azubis aus, ohne Meistertitel, weil es keiner bei uns machen will, aber zu guter letzt, ich brauche keinen Meistertitel, nur um mein Ego zu beruhigen. Finanziell würde es mir auch nix bringen, da meine Leistung bereits entsprechend honoriert wird.

7. Doch, genau das macht er!!! Ein Handwerker, der die Meisterprüfung erfolgreich abgeschlossen hat ist ein MEISTER !!!
####

Ja, dann ist er es grad mal auf dem Papier und nicht mehr. Der wahre Meister wird der nach ettlichen Jahren Berufserfahrung.

8. Das stimmt!

9. Doch ist er, vielleich auch kein guter. Der Meister ist nämlich eine Qualifikation!
####
Naja, manche haben eine komische Definition des Wortes Meister. Ich habe meine Meinung und Du Deine.

10. Immernoch besser als mit der Vorbereitung aus Punkt 3
####

Lasse ich unkommentiert

11. Du scheinst ja unglaublich viel zu verdienen...
####

Lasse ich abschließend relativ unkommentiert, da Du luxemburger Verhältnisse und Dimensionen nicht kennst aber mal als Anhalt, bereits eine Putzfrau verdient dort in den meisten Betrieben nicht unter 1800 netto und das wird dort als unqualifizierte Arbeit angesehen. Ein frischgebackener Geselle, der anfängt, hat normalerweise so um die 2400 Euro netto und so schraubt sich das ganze immer weiter nach oben. Man muß die Verhältnisse sehen, kann man mit Deutschland nicht vergleichen und darum arbeite ich nicht in Deutschland.

In diesem Sinn

Alex
 

Kalter1

ww-pappel
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Hi Leute,
ich denke der Meisterbrief ist ein wichtiger Bestandteil auf dem Weg zur Selbständigkeit.
Die Betriebswirtschaftlichen Kenntnisse sind ein wichtiger Bestandteil der Meisterprüfung. Banken erkennen die fachliche Eignung einen Betrieb zu leiten an und gewähren früher einen Kredit in die Selbständigkeit. Für einen, der seinen eigenen Betrieb gründen möchte und bei dem der Meistertitel ein unüberwindliches Problem darstellt, sollte sich ernsthaft Fragen ob er die Probleme, die eine Selbständigkeit mit sich bringen lösen kann. Auch eine Weiterbildung die nicht gleich 1 zu 1 umgesetzt wird ist nicht vergebens.
Nicht zu letzt sehen wir in einer langen Tradition und sollten nicht bei den ersten Anzeichen der Veränderung auf eine über hundert von Jahren begründetes System vernichten.
Kalter1
 

raftinthomas

ww-robinie
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tschuldigung,

aber argumentativ geht dein beitrag gegen null.
- blos weils schon lange gemacht wird, ist etwas von alleine nicht gut
- wenn ich bessere bankkonditionen haben will, kann ich das sicher auch anders erreichen, btw: teil III hat bei uns auch jeder depp bestanden
- ausserdem gehts darum, ob die hürde überhaupt gerechtfertigt ist, und nicht ob sie kleiner ist als die selbstständigkeit
dabei merke ich noch mal an, dass in den meisten bereichen der diesnstleistung oder des handels keine solche quali von nöten ist.
 

holzdeko

ww-kastanie
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Hi Leute,
ich denke der Meisterbrief ist ein wichtiger Bestandteil auf dem Weg zur Selbständigkeit.
Die Betriebswirtschaftlichen Kenntnisse sind ein wichtiger Bestandteil der Meisterprüfung. Banken erkennen die fachliche Eignung einen Betrieb zu leiten an und gewähren früher einen Kredit in die Selbständigkeit. Für einen, der seinen eigenen Betrieb gründen möchte und bei dem der Meistertitel ein unüberwindliches Problem darstellt, sollte sich ernsthaft Fragen ob er die Probleme, die eine Selbständigkeit mit sich bringen lösen kann. Auch eine Weiterbildung die nicht gleich 1 zu 1 umgesetzt wird ist nicht vergebens.
Nicht zu letzt sehen wir in einer langen Tradition und sollten nicht bei den ersten Anzeichen der Veränderung auf eine über hundert von Jahren begründetes System vernichten.
Kalter1

Wo lebst Du denn ? Hast Du schon mal was vom Scoring der Banken gehört ? Wenn das Scoring nicht passt bei einem, dann kann der eine gute Meisterprüfung haben wie er will und er bekommt tortzdem kein Geld von der Bank um einen Betrieb zu eröffnen. Basel II hat das Ganze noch weit mehr verschärft als es vorher war, den Meistertitel kannst Du Dir also scoringtechnisch egal wohin stecken. Hab echt selten so gelacht. Da Du offensichtlich so ein Verfechter des Meisters bist, solltest Du solche Dinge also schon wissen, wenn nicht, wird es Zeit daß Du Dich mal informierst, wie das heute läuft, denn dann kommt nicht so ein Blödsinn von wegen früher ein Kredit...

Alex
 

spueli

ww-fichte
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Hallo Leute,
grundsätzlich ist der Meistertitel irgendwo nötig und auch wichtig, um im Schreinerhandwerk einen gewissen Status zu halten. Wenn Ihr darauf keine Lust habt könnt Ihr Fliesenleger werden. Da habt Ihr das Problem nicht.
Es muss auch jeder selber wissen ob er diesen Titel haben will, oder nicht. Denn die Ausbildung ist zwar sehr teuer aber dabei kein Nachweis für erhöhte Qualität. Auch wenn der Kundschaft was anderes erzählt wird.
Die Meisterschule ist darauf ausgelegt, einen Betrieb führen zu können und nicht um ein besser Arbeiter zu werden.
Unter Betriebsführung versteht man dabei, sich Wissen über anfallende Arbeiten im Büro anzueignen. Als einfacher Arbeiter braucht man diese natürlich nicht.
Es ist auch zu erwähnen, damit man sich in der Ausbildung lediglich Wissen aneignen kann. Man wird sicherlich nicht zum Profi ausgebildet. Dazu sind die Fächer einfach zu zahlreich.
Grüße Frank
 

raftinthomas

ww-robinie
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zitat"Die Meisterschule ist darauf ausgelegt, einen Betrieb führen zu können"

einen scheissdreck ist sie darauf ausgelegt.
ich möchte mich für meine wortwahl, insbesondere unter dem aspekt des "moderator-seins" entschuldigen. aber mir fallen keine passenderen worte ein.

übrigens habe ich keinerlei ambitionen im fliesenlegerhandwerk, der job an sich ist schon ok als tischler. der verweis ist unsachliche demagogie und die hab ich einfach mal fortgeführt.
 

Unregistriert

Gäste
Meisterschule CAD

klingt bisschen so, als wenn du erwartet hättest, CAD würde mit dem "Nürnberger Trichter" in die Lehrgangsteilnehmer infiltriert. CAD 2D ist nun mal der Einstieg in dieses Thema. Richtig 3D zu modellieren und korrekte Werkzeichnungen abzuleiten setzt fundierte 2D Kenntnisse voraus. Außerdem gilt auch hier das Sprichwort: "Übung......" Das die Prüfung blos 2D- Zeichnen umfasste ist der völlig veralteten Prüfungsverordnung zu danken. Da der Bundesverband Holz- Kunststoff sich nicht zu modernen, zeitgemäßen Meisterprüfungsthemen und Formen bekennt. Offenbar haben wir es mit frühmittelalterlichem Zunftdenken zu tun!

Gruß aus Sachsen
 

wanderer

ww-fichte
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rheinland
hi

Ich bin nur euin geselle und nicht gerade ein guter moebel schreiner. Mir lieg die montage und bau mehr.
Aber das mit dem Meister habe ich gleich am anfang begraben.
Das war in meinem 2 Gesellen jahr als jemand bei mir anrief um mich fuer die meisterschule zu begeistern.
Da gaebe es ja das Meister bafoeg und was weis ich nicht alles das mir helfen wuerde.
Aber das war mehr eine verkaufs versuch um mich hinter die schulbank zu bekommen. Da war das thema gegessen.
Jetzt lerne ich im altag was ich brauche und was ich fuer wichtig halte. Vor allen gehe ich auch raus und da ist es einfacher neues aufzunehmen. Es Ist erstaunlich wieviel man ineinem monat lernen kann wenn man in ein anderes land geht um zu arbeiten.

Meisterbrief ist eine moeglichkeit festgelegtes wissen in einer festgelegten zeit zu lehrnen und bei fragen schnell antworten zu bekommen. Dafuer zahlt man dann halt auch gutes geld.
 

71mattes

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St.Tönis
Hallo zusammen!

Ich bin 36 Jahre alt, selbstständiger Tischlermeister und habe meine Prüfung 2000
vor der HWK Düsseldorf abgelegt.

Betrachte ich heute die Kosten und den Nutzen der Meisterausbildung, müßte ich mich eigentlich erschießen. Das Geld wird im Büro verdient, und genau da haperts.
Wir haben nicht gelernt, die wichtigen Zahlen der Firmenauswertung zu lesen.
Auf Gespräche mit der Bank, Verhandlungen mit Lieferanten, Auswahl eines guten Steuerberaters, Mitarbeiterführung, Bedeutung von Weiterbildung der Mitarbeiter, Büroorganisation, Aufsetzen einer Rechnung oder Angebots, Mahnwesen, MARKETING, Bedeutung von Skonto, Kundengespräche und noch die ein oder andere Nebensächlichkeit wurden wir nicht vorbereitet.

Diese Dinge sind einfach zu wichtig, als das man sie nachher lernen sollte.

Der Meister sollte der große Befähigungsnachweis sein, IST ER ABER NICHT.
Sollange sich daran nichts ändert, brauchen wir diese Art der Weiterbildung nicht.
Meine umfangreichen aber mittlerweile verblasten Kenntnisse der Stilkunde hat mir bis heute keinen Kunden beschert.
Zur fachlichen Qualifikation. Auf Grund meines Meistertitels darf ich Treppen planen, bauen und montieren. Ich habe in 13 Jahren vier Treppen mit eingebaut,
aber noch nie eine selber gebaut. Ein Geselle, der 10 oder 15 Jahre in einem Treppenbaubetrieb tätig war, dort nachweislich Treppen gebaut und montiert hat, darf es nicht selbstständig machen.

Versteht mich bitte nicht falsch, ich möchte den Meistertitel nicht abschaffen. Nur denke ich, dass eine Anpassung der Meisterprüfung an das wirkliche Leben und eine Abschaffung des Meisterzwangs dringen notwendig ist. Erst dann hätte man die Möglichkeit den Meister als ein Gütesiegel, ein Zeichen für eine besondere und gute Ausbildung zu etablieren. Der Kunde könnte dann immer noch entscheiden ob er lieber den selbstständigen Facharbeiter oder den etwas teuereren Meister
(Kosten für Meisterschule) mit seiner dann besonderen Qualifikation haben möchte.

Im gleichen Zuge sollte man dann natürlich den Handwerkskammerzwang und die Zwangsmitgliedschaft in der Rentenversicherung abschaffen.

Ich bin zwar ein Träumer, aber nicht doof. Das oben beschriebene wird nicht eintreffen, zumindest nicht zu meinen Lebzeiten. Es hängen einfach zu viele Chefsessel dran. Also träum ich weiter von einem dicken Lottogewinn und kämpfe bis dahin jeden Tag aufs neue in der vordersten Reihe der Arbeitsfront.



Mattes


Gott schütze das ehrbare Handwerk
 

sam_der_schrein

ww-fichte
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12. September 2005
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17
Ort
Urbach/rems
na hör Mal Mattes...:emoji_wink:
-Du kannst jetzt (nach der Meisterschule) doch bestimmt ganz prima zinken,
-Du kannst Wechsel ausstellen (nicht so wie es üblich ist, aber immerhin)
-Du kannst mit Schelllack umgehen
-Du kennst 200 Hölzer (zwar nicht die Aktuellen, aber immerhin...)
-Du weisst eindeutig, dass 50,- Euro Stundensatz zu wenig ist
-Du wurdest wahrscheinlich in DOS-Programmierung zum Schwitzen gebracht
-Du hast sicher auch im amerikanischen Journal gebucht... monatelang
-Du weisst dass es gotische und romanische Kirchen gibt (man vergisst zwar schnell ob Spitzbögen nun romanisch oder gotisch sind... aber immerhin...
-Du hast die Holz-BG kennen- und lieben gelernt, kannst mit der Schlitspindel
fräsen und MAK´s berechnen
-Deine schwer erlernet Fähigkeit Handzeichnungen zu machen übertrumpft
jedes 3D-Programm
...
Also... beklag Dich nicht sondern füll weiter feste Ausschreibungen aus und
tröste Dich dann damit, dass die Billigheimer lt deinem BWL-Lehrer eigentlich
längst pleite sein müssten.
Manchmal macht es mich depressiv, dass sich kaum was geändert hat...
beim lesen hier fühle ich mich sehr in die Zeit meiner Meisterschule (1977)
versetzt....
Dafür Dank an die Berufsbildverfasser.
 
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