Meisterausbildung?

Frage an alle Meister: Wirst du als Meister bezahlt ?

  • Ja, ich bin Meister und werde als Meister bezahlt

    Stimmen: 189 47,3%
  • Nein, ich bin Meister und bekomme kein Meistergehalt.

    Stimmen: 211 52,8%

  • Umfrageteilnehmer
    400

Der alte Wagner

ww-ahorn
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A12 wäre schon ungewöhnlich und nur mit besonderer Aufgabenübertragung, z.B. im lehrenden Bereich, plausibel. Nimmt man die Meistereingruppierung im Angestelltenbereich als Orientierung her, so findet man bspw. im TV-L die meisten Meister in EG 9a. Wenn es ein sehr großer Zuständigkeitsbereich mit mehreren Gesellen und Lehrlingen im Team ist, dann auch schon mal 9b. Es gibt aber auch Meister- und Technikerstellen, die erst mal mit EG 7 - eher eine Art "Altgesellengruppe" bzw. das "Eingangsamt" (Begriff aus dem Beamtenbereich) für staatl. gepr. Techniker - ausgeschrieben sind, wenn der Mitarbeiter zunächst keine großartige Verantwortung und keine ihm unterstellten Kollegen haben wird.
 

weissbuche

ww-robinie
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In Niedersachsen als Lehrer für Fachpraxis fängt man mit A9 an, bis A11 ist möglich, je nach Verfügbarkeit von Stellen an der Schule. A10 ist aber üblich.
 

weissbuche

ww-robinie
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Die Verwendung beamteter Tischlermeister ist wohl grundsätzlich nicht die Regel. Es wurde nur in einem Beitrag die Besoldung nach A12 erwähnt, darauf bezog sich mein Beitrag.
 

Treppenbauer303

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Völlig in Ordnung, aber man darf natürlich nicht übersehen, dass die Verwendung als Lehrer nicht unbedingt der Regelfall bei Handwerksmeistern ist.
Natürlich hast Du recht, meinte das ganze auch nur als Grundansatz der Wertbedeutung. Es gibt immer Unterschiede. Metzger/ Bäcker so glaube ich machen die Meisterausbildung in wenigen Monaten oder mit Zeiten am WE. Bautechniker mit Meister müssen bis zu 4 Semester / 2 Jahre in die Schule. Bauingenieure gehen viele Semester zur Uni und müssen ein hohes Pensum leisten, das sind Tatsachen.
Kann aus eigener Erfahrung sagen, dass ich als CAD Zeichner mit Allplan (nicht gerade billig) Angebote zum Zeichnen bekommen habe, weit unter 20€ und das mit Software. Grenzt schon an Frechheiten. Nennt man unter Fachkreisen auch Pläne "schruppen". Im Klartext> der Markt regelt das. Darum auch meine Anmerkung was alles nach oben so geht. Oft mit Vitamin B und die richtigen Leute kennen!

Schönes

WE
 

fahe

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Zum Meisterabschluss kann ich nichts sagen... Aber: Aus einer der obersten Bundesbehörden dieses Landes kenne ich es anhand konkreter Fälle ja auch so, dass die "Durchlässigkeit" bspw. zwischen gehobenen und höheren Dienst völlig bescheiden ist und damit Aufstiegsmöglichkeiten nahezu unmöglich sind, weil die sich sehr strikt und fast ausschliesslich an formellen Abschlüssen orientieren.

Aus den Erzählungen kenne ich einen einzigen Fall, in dem ein Mitarbeiter dort mit FH-Diplom den Sprung geschafft hat. War wohl ein ziemlicher Krampf. Und das in einer sehr technisch ausgerichteten Behörde, in der es für die fachlichen Anforderungen wahrscheinlich mehr gute Experten mit Fachhochschulabschluss gibt als vergleichbare Uni-Absolventen und vergleichbare.

Allerdings stammt das Beamtenrecht in seinen Grundzügen ja eh noch aus einer anderen Zeit. Niemand will was daran ändern und die Folgen darf man an allen möglichen Ecken bestaunen.

Der beste Softwareentwickler, den ich mal freiberuflich in meiner Truppe hatte, war ein regelrechter Crack. Richtig gut, aber mit 'nem normalen Ausbildungsabschluss als Fachinformatiker/Anwendungsentwicklung. Der würde im öffentlichen Dienst allein deswegen unterste Kaste sein. Kann er freilich drüber lachen, der verdient längst deutlich mehr. Aber dann sieht die öffentliche IT-Landschaft eben auch so aus, wie sie aussieht. :emoji_wink:
 

joh.t.

ww-robinie
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bei den Zwergen
Man wird im öffentlichen Dienst nicht danach bezahlt was man tut, sondern nach der Ausbildung.
Ich war Werklehrer auf einer Gesamtschule und wurde ziemlich unterirdisch bezahlt mit der gleichen Arbeit wie S2 die sich teilweise nen schlanken Schuh gemacht haben.Sport /Sw...
 

Treppenbauer303

ww-fichte
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Solche unterirdische Lehrer habe ich in der Meisterschule kennengelernt, die in der Handwerkerklasse erklärt haben, Handwerkerrechnungen von Haus aus zu kürzen........ Münchner Großstadt Damen. Prost:emoji_alien: . Ansonsten Danke für meine Vorredner, Zustimmung 100%
 

Franz-Josef_B.

ww-birnbaum
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Man wird im öffentlichen Dienst nicht danach bezahlt was man tut, sondern nach der Ausbildung.
Da gibt es quasi zwei Universen. Nach den Tarifverträgen zählt allein die Aufgabenübertragung ("überwiegend wahrzunehmende Tätigkeiten"), welche mittels eines vorgegebenen Bewertungsprozesses zu einer Stellenwertigkeit und damit Eingruppierung führt. Bis zu gewissen Grenzen ist es da völlig egal, was für einen Bildungsabschluss man überhaupt hat. Ein Geselle als Dozent ist dann genauso denkbar wie Dipl.-Ing. als Pförtner, jeweils dann mit aufgabenbezogener Eingruppierung.

Mir sind, um im Meisterbereich zu bleiben, schon beide Extreme begegnet: Ein gelernter Maurer, der als junger Mann irgendwie in den Forschungsbereich einer Uni hineingerutscht ist und dort letztlich 40 Jahre lang, bis zur Rente, tätig war. Etwa 20 Jahre nach seiner Einstellung hat man ihn zum Meister seines Arbeitsbereichs ernannt - wohlgemerkt war er Maurergeselle, nicht -meister. Dennoch erhielt er (noch in BAT-Zeiten) Vergütungsgruppe Vb mit Meister- und Bewährungszulagen, das käme heute im TV-L auf 9a mit Tendenz in Richtung 9b raus. Dann kannte ich einen "echten" Meister, der unbedingt in den öD wollte und auch eingestellt wurde, jedoch in einer Werkstatt, die bereits von einem dienstälteren Meister geleitet wurde. Der Neue wurde daher nur nach BAT VIb (heute EG 6) eingestellt und später, im TV-L, mit Ach und Krach nach EG 7 hochgehievt.

Die andere Seite der Medaille sind behördeninterne Automatismen, die es eigentlich gar nicht geben dürfte, nach denen aber z.B. ein vormaliger B.Eng. sofort und ohne (echte) neue Aufgabenübertragung direkt von EG 10 nach EG 13 katapultiert wird, sobald das M.Eng.- oder M.Sc.-Zeugnis vorliegt. So etwas kann nach Kenntniserlangung durch die Rechnungshöfe zu wahnsinnigem Ärger führen, weil es sich dabei um rechts- und tarifwidrige Eingruppierungen handelt.
 

Treppenbauer303

ww-fichte
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Ja Ja das Vitamin B ist oft entscheidend, hatte selber so Erfahrungen in dem Bereich, manche dürfen mehr. Hatte einen "möchte gerne Vorgesetzten" der jahrelang eine Alkofahne trotz Odol Mundw. hatte und das erst Konsequenten spürte als er prall erschienen ist.
Darum muss ich über die Wehrplicht aktuell so lachen, es ist halt Langweilig für die Häuptlinge wenn immer zu wenige Indianer vorhanden sind die man etwas drillen kann, um sein Ego zu polieren.

Schönen Sonntag
 
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