Meisterausbildung?

Frage an alle Meister: Wirst du als Meister bezahlt ?

  • Ja, ich bin Meister und werde als Meister bezahlt

    Stimmen: 180 46,4%
  • Nein, ich bin Meister und bekomme kein Meistergehalt.

    Stimmen: 208 53,6%

  • Umfrageteilnehmer
    388

behbe

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Meister als Meister bezahlt

Hallo zusammen,
meiner Meinung nach ist der Meister eine vernünftige Einrichtung um zu verhindern das hinz und kunz Betriebe eröffnen können um diese nach kurzer Zeit wieder zu schließen.
Wenn man die richtige Schule besucht ist die Ausbildung hervoragend.
Klar wenn ich bei der HWK einen Vorbereitungskurs besuche ist die Qualität der Ausbildung sehr schlecht. Solch einen Meister würd ich auch nicht einstellen.

Gruß Berni
 

thomas81

ww-pappel
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Servus zusammen.
Sind echt ein paar hämmer dabei hier!
Ich bin selber seit Mitte 2007 Schreinermeister und habe den Entschluß, den Meister zu machen bisher zu keiner Zeit bereut. Wenn ich schon höre dass es nur eine Geld Sache ist und alles so teuer ist stellt es mir den Kragen. Wozu gibt es denn BAfög? Es ist ja bestimmt auch nicht so dass die Entscheidung von heute auf morgen fällt oder? Also sollte man halt doch ein bißchen sparen im vorraus.
Die Schulgebühren auf meiner Schule waren pro Halbjahr bei knapp unter 600 Euronen, was man aber immer separat bei BAfög beantragen musste, falls es jemand gebraucht hat. Ebenso gab es einen Pauschalbetrag fürs Meisterstück. Dann noch nebenbei oder in den Ferien für den Freibetrag ( ca. 350 Euro) arbeiten dann reicht das Geld dicke.
So und jetzt noch was zum eigentlichen Thema:
Ich hatte absolut keinen Bock mit 25 Jahren auf der Stelle zu treten und nur weil ich den Meister nicht habe an gewisse Jobs nicht ranzukommen. Außerdem war ich echt nochmal heiß drauf dazuzulernen. Also der Entschluß ,und von dort an ging es nur noch vorwärts.
Heute habe ich einen Meisterjob mit ordentlichen Meistergehalt so ca. 20 km von meiner Heimat entfernt und bin absolut glücklich. War natürlich auch sehr viel Glück dabei, aber ohne den notwendigen Biss hät es nicht geklappt.
Jeder hat seine Zukunft selber im Griff!!!!

Zur Meisterschule:
Schade dass die Prüfung bei uns ,der HWK Ulm, echt noch sehr altbacken ist und wenig auf neue Technologien für die Zukunft offen ist. So sind die Lehrer leider sehr damit beschäfäftigt den Prüfungsstoff durchzuziehen und uns bestens auf die Prüfung vorzubereiten als dass mann auch auf neue Dinge eingehen kann. Meiner Meinung nach gehört die Prüfung mal ordentlich aufgeforstet!!!!!

Gruß und gutes neues aus dem Allgäu
Thomas
 

Black Ash

ww-fichte
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N'abend alle zusammen.

Spiele auch mit dem Gedanken meinen Meister zu machen. Aber einige Faktoren zwingen mich leider in die Knie :emoji_frowning2:
Wie Dani bin auch ich eine Frau und allein die Ausbildung zu ergattern hat mich knapp ein Jahr und 160 Bewerbungen gekostet...
Teilweise mit absagen wie: Wir nehmen keine Frauen, wir haben nicht die sanitären Anlagen Blaa Blaa.
Im Moment kämpfe ich um einen Arbeitsplatz als gelernte Gesellin, aber wie gesagt, Ich=Frau.
Es ist sehr schwierig eine geeignete Stelle zu finden oder überhaupt eine Stelle, selbst wenn sie nicht geeignet ist :s
Da kommt die Frage ins Spiel: Lohnt es sich meinen Meister zu machen, wenn ich selbst als Gesellin kaum die Chance auf Einstellung habe ?!?!
Ganz nüchtern betrachtet... Nein. Der Meisterbrief ist nicht mehr das, was er mal war.
Ich sage nur: Profitgier gewisser Institutionen auf kosten der Lehrwilligen...

Lg BA
 

joh.t.

ww-robinie
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bei den Zwergen
hallo,

ich würde anders herum fragen? Du bist Schreinerin !! Welche Möglichkeiten hast du zur beruflichen Weiterentwicklung?

Wie und was möchtest du in 5, 10, 20 Jahren machen. In der Praxis bleiben oder ins Büro an den Rechner ?
Hast du Abitur? Dann könntest du ein Studium hinterherschieben.
Hast du keines. Willst du ein Fachabi draufsetzen um zu studieren.

Bist du an deinen Standort gebunden oder wäre es eine Möglichkeit zb nach Rosenheim zu gehen um dort zu studieren oder eine Holztechniker zu machen.

Besuch mal die HolzHandwerk in Nürnberg, dort sind viele Meisterschulen die informieren...

Ich würde nicht in die Verallgemeinerung gehen , sondern dich persönlich fragen wie du dich später siehst. und dann konsequent dorthin gehen.

Es gibt diesen Schreinerinnentag mit Netzwerk.
Da war hier ein Bericht drüber letztes Jahr.

Man kann als Frau auch auf Wanderschaft gehen. Das ist dann wirklich ausbrechen und sich von Ort zu Ort fortbilden.

Wenn weitere Fragen sind gerne per pn.

Das Handwerk ist was Innovationen an geht; Bild der Frau etc. manchmal etwas rückständig. Aber das sollte einen nicht davon abhalten seinen Weg zu gehen.

Johannes
 

chrisvanhuis

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hallo Leute, ich mache zur Zeit selber meinen Meisterbrief in Bayreuth (bin 22 Jahre alt).

Wie schätzt Ihr die Chancen ein nach erfolgreichem Abschluss der Meisterprüfung eine Anstellung als !GESELLE! zu bekommen ?

Mir geht es in den nächsten 2-3 Jahren hauptsächlich darum, mein Fachwissen in einen Betrieb einzubringen, neue Fertigungsabläufe kennen zu lernen und vorallem meine Handwerkliches Können, Geschick und Verständnis weiter zu schulen! - Verdienst steht bei mir eigentlich an 2. Stelle.

Da ich nun fast mit der Prüfung fertig bin, muss ich aber leider sagen, dass trotz der hohen Kosten für Unterrichtszeit und Meisterstück, Prüfungsgebühren und Lehrmaterial ich von einem kompletten Jahre Shule in Vollzeit mehr erwartet hätte. Mir kamen die Aufgaben, UNterrichtsgebiete teilweise eher ein bischen praxisfern vor, ich hätte mir gewünscht mehr über klassische Tischlerarbeiten zu lernen als beispielsweise einen kurs für "Fachkraft für festgelegte Tätigkeiten (Elektro) von 80 Stunden zu besuchen, und im gleichen Atemzug Treppenbau in 20 Stunden abhandeln zu müssen.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen bei der Ausbildung gemacht ?
Dennoch möchte ich das Jahr nicht missen, da ich doch viel Fachwissen unterbreitet bekommen habe, und der Meisterbrief meines erachtens eine Auszeichnung für Qualität, Durchsetzungsvermögen, Dauerhaftigkeit und Tradition im Handwerk ist auf den man stolz sein kann!

viele grüße :emoji_slight_smile:
 

Design

ww-pappel
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Meisterprüfung

Servus

Ich denke mir dass die Meisterprüfung überbewertet wird, der Titel sagt ja nicht unbedingt etwas über das Fachliche Können aus.
Bei mir im Ort gibt es davon zwei, die die Prüfung haben und trotzdem nicht wissen was sie tun!

Ich glaube auch, dass es derzeit wenige Betriebe gibt die einen auch entsprechend Bezahlen.
Also kurzum, die Prüfung kostet ja nicht einmal so wenig, ich weiß, Weiterbildung kostet nun einmal etwas, aber was nutzt es einem wenn dann alles für die „Katz“ ist.

Mir hat meine Firma angeboten, dass sie die Kosten zum Großteil übernehmen, wenn ich mich auf 3 Jahre Vertraglich an sie binde, finde ich z.B. Eine tolle Lösung.

Auf jeden Fall ist eines sicher, wenn die Firma gut ist und sauber arbeitet, dann bist du im Geschäft, mit oder ohne Meisterprüfung. Die Selektion betreibt letztendlich der Kunde.

In Österreich musst du dir sowieso überlegen ob du einen eigenen Betrieb gründen willst, die Auflagen und Anforderungen sind da meines Wissens in Deutschland um einiges einfacher.

Außerdem gibt es doch schon Möglichkeiten den Meister auf legale Weise zu umgehen!

Alles in allem ein wenig Kritisch, aber Meinungen sind ja bekanntlich Frei 

Lg aus Österreich
 

koala

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Im "hohen Norden"
Hallo an alle!
Ich kanns nur aus meiner Sicht (Bin Elektromeister) so erzählen:
Mir wurde auch in der Firma versprochen, ja wenn du Meister wirst, dann bla bla bla. Und was war? Nix. Außer Spesen nix gewesen. In meiner neuen Firma hat mir der Meisterbrief allerdings erst die Tür geöffnet, da war ich froh. Ist leider wohl heutzutage so, daß mehr auf Papiere geachtet wird, als auf alles andere. Kannst du viel vorweisen (in Form von vielen Papieren) ist das gut.
Gruß Manfred
 

Schwen

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Ingelfingen
Altgessellenregelung

Hallo bin ganz eurer Meinung mit dem Thema Meister!
Habe daher vor die Altgesellenregelung in anspruch zu nehmen!
Hat da jemand Erfahrung!??
Was muß man beachten!
Mein damit den Antrag zur HWK!!
Bin Schreinergeselle und erziehle alle Kriterien um den Antrag zu stellen bräucht aber da noch ein weng Hilfe bzw. mein Meister was da alles umfassend drinstehen muß!?
Wäre super von euch wenn ihr mir weiterhelfen könnt da mir für die Meisterprüfung einfach das Geld fehlt und ich meiner Meinung danach auch nicht mehr kann!
Vielen Dank schonmal
Gruß Sven
 

miwalter

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Wenn es um das Thema Selbständigkeit im Handwerk geht, bin ich für die meisten Berufe gegen den Meister- oder gar Gesellenzwang.

Viele Länder machen uns vor, dass zu einer guten Qualität und besten wirtschaftlichen Erfolgen der Meistertitel offensichtlich nicht nötig ist. Genausowenig wie eine Ausbildung. Sorry, wenn ich damit manchen auf die Füße trete - aber in Eigenregie lassen sich sehr viele Fähigkeiten erwerben, die wir auch wirtschaftlich nutzen können.

Die Selbständigkeit ist eine Charakterfrage. Wenn wir genug Biss und den Willen haben uns ständig und immer um den Betrieb und seine vielen Bereiche zu kümmern, können wir erfolgreich sein. Das notwendige Handwerkszeug lässt sich beinahe immer durch Weiterbildungen (Bücher, Kurse) und schlicht Praxis erwerben.

Ich bin seit 15 Jahren selbständiger - war nie Angestellter. Meinen Hauptberuf übe ich seitdem konstant aus - habe aber auch schon andere Selbständigkeiten nebenberuflich gestartet. Was immer wieder ein unnötige Kosten- und Verwaltungsposten war, ist die IHK oder HWK (und die BG, wenn wir gerade mal dabei sind). Es ist unglaublich wie viele Steine in den Weg gelegt werden - da braucht e smehr als nur Biss, da braucht es auch eine gesunde Portion Zynismus und Fatalismus, um sich das überhaupt noch geben zu wollen.

Jemand, der an Starkstrom herumfummelt, sollte im Eigeninteresse eine passende Ausbildung haben (oder das Problem hat sich schnell erledigt). Auch jemand, der tagtäglich mit potentiell schwer gefährlichen Maschinen arbeitet, sollte sich gut überlegen, welche Vorbildung er/sie mitbringen sollte. Aber - eine HWK-geführte Ausbildung oder gar einen Meister braucht es dafür nicht. Denn der Markt regelt sehr praxisnah den Erfolg derjenigen, die die notwendige Qualifikation und das notwendigen Angebot auf dem Markt anbieten.

Das teilweise arrogante Gehabe mancher Meisterbetriebe geht mir als Kunde schon seit Jahren auf den Senkel. Da werden Mitbewerber aus Polen (selbstredend keine Meister) schlechtgeredet, nur um seine eigene angeblich so tolle Qualifikation hervorzuheben. Der Aufkleber "Meister für Deutschland" auf den chronisch die linke Spur blockierenden Kleinlastern führt bei mir zu Aggressionen - und das nicht nur bei mir.

Wenn ich als Kunde die Wahl habe, wähle ich einen Betrieb, von dem ich weiß, dass er es drauf hat - dabei interessiert es mich nicht die Bohne, ob der Inhaber mal vor 20 Jahren einen Meister gemacht hat und seitdem nichts mehr getan hat...

Zufällig kann es natürlich vorkommen, dass ein Meister auch wirklich meisterlich arbeitet :emoji_wink:

Das "Pfründe"-sichern der Handwerkskammern, Innungen und diversen anderen Organisationen finde ich mittelalterlich und überholt. Manche nennen das "Tradition" - ich nenne es "Selbständigkeitsverhindernd".

Im Grunde müsste die EU das kassieren als wettbewerbsverzerrend oder -verhindernd. Aber die Lobby ist stark.
 

gbr68

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Hallo miteinander,
bin auch seit kurzem stolzer Besitzer des Meisterbriefes, hat mich viel Zeit, Geld, Nerven und Geduld gekostet. Meine ablehnende Meinung zum deutschen Meisterzwang hat sich in dieser Zeit, naturgemäß auch ein wenig relativiert, wobei ich`s immer noch kritisch sehe und auch hoffe, dass die EU da mal den Wettbewerbsblick draufhalten sollte. Die Entscheidung für den Gang durch die Institutionen war dann letztlich auch der Einsicht geschuldet, dass meine Frau wiedermal recht hatte damit, nun meinen bisherigen Betrieb auf „legale Beine“ zu stellen und nicht weiter am unteren Rand des Kuchens die Krümel aufzusammeln, die uns die Handwerks(verhinderungs)ordnung mit der Klassifizierung „B-Handwerk“ übrig lässt. Darauf zu warten, dass sich daran etwas ändert hatte ich mit 40Lenzen keine Zeit mehr und in meinem, ohnehin bewegten Leben stand sowieso mal wieder `ne Veränderung an.
Die Zeit in der Meisterschule (HWK-Berlin Tageskurs) möchte ich im Nachhinein nicht missen (na OK: Teil III war auch interessant und notwendig aber nervig und Teil VI überflüssig). Der intensive Austausch mit den Kollegen, die Auffrischung und das etwas mehr in die Tiefe gehende Tischler-Allgemeinwissen, die Arbeit an Projekten zu der man sonst wohl kaum die Zeit gefunden hätte und nicht zu letzt auch die Möglichkeiten einer (fast) perfekten Werkstatt nutzen zu können. Aber vor allem die neuen Kontakte haben Horizonte eröffnet, da heißt`s jetzt dranbleiben.

Jetzt heißt`s aber erstmal, mit meinem Betrieb, den ich nun auch ganz offiziell „Tischlerei“ nennen darf, mir ein angemessenes Stückchen vom Kuchen zu sichern (muss nicht gleich die ganze Bäckerei sein). Das habe ich verdient und bin`s auch meiner Liebsten schuldig!

Als Fazit möchte ich sagen, der Meisterbrief ist schon `ne lohnende Sache, für den der ihn macht und hat, aber der Zwang ihn haben zu müssen um einen Betrieb zu gründe und führen gehört in den Mülleimer der Geschichte.

So, das war`s meinerseits zu diesem Thema,

jetzt endlich wieder in die Werkstatt, die Säge wartet schon und die Bretter fangen an zu knarzen

:emoji_grin:

Gruß aus`m Osten,
Gunther
 

Fass

ww-kastanie
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Meisterprüfung 1996 HwK Dortmund
Die meisten von uns arbeiten als geselle,ein kleiner Teil hat den Betrieb vom Vater übernommen.
Meiterausbildung ist halt wie eine erweiterte Lehre. Ein paar Grundbegriffe für teuer Geld.
Dozenten bis auf einige wenige schlecht.
Lernen geht nur auf die harte Tour wenn du mit wenig finanzellen Mitteln im Rücken eine Selbstständigkeit willst.
Und alles unter 50.000 € vorhandenes Kapital ist zuwenig.
Zum Thema Geld und Bank und Sparkassen:1.:
Der Bänker ist nicht besser als der Schrä...... .
Wenn die Sonne Scheint gibt es Regenschirme,wenn es anfängt zu REGNEN holen Sie die wieder ab.
Rumgelogen wird bei den Gehältern sowieso,wenn du als Bauleiter fungierst hast du es eh mit Kaufleuten zu tun und für die bist du als handwerker sowieso blöd.
Für Dani:
Viel Glück,Mit Blickrichtung auf das Gesetz,die kann man auch Umgehen.
 

joinerofpeace

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Passau
hallo zusammen
kann mir jemand sagen wieviel zeit ich minimal für den meiserbrief aufwenden müsste und was dabei an kosten entstehen (ohne meiserstück und lohnausfall)
alles so knapp und kurz gehalten wies nur geht
und wo gibt es entsprechende schulen (bevorzugt in bayern)
vollzeit oder teilzeit ?
danke
 

Bankknecht

ww-kastanie
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Also diese Informationen solltest du dir selbst besorgen können wenn du ernsthaft Meister werden willst. Saudummer Spruch, ist aber wahr...
 

Alonzo

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@bong: warst du in Bad Wildungen in der Meisterschule? dort hab ich denselben Spruch auch immer gehört, "....Reichtum nicht mehr abzuwenden."
Da ich mich von Null auf mit erspartem und Meisterbafög sowie Existenzgründerzuschuss selbstständig gemacht habe fällt bei mir der Meisterlohn derzeit absolut flach.
Aber meine Freundin studiert Medizin und so hoffe ich dass eines Tages der Reichtum wirklich nicht mehr abzuwenden ist :emoji_wink:!
 

Bankknecht

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im Holzlager
Wenn ich als Kunde die Wahl habe, wähle ich einen Betrieb, von dem ich weiß, dass er es drauf hat - dabei interessiert es mich nicht die Bohne, ob der Inhaber mal vor 20 Jahren einen Meister gemacht hat..

Und woher weiss der Kunde vorher das der Betrieb irgendwas drauf hat? Kann er nicht wissen.. da geht es um Vertrauen und den Eindruck den man erweckt beim Erstkontakt. Der "Meisterbrief" ist für viele Nichtwissende immer noch ein Anhaltspunkt für Können und Qualität, auch wenn es in der Realität oft auch anders aussieht

Ich kann der beste Tischler der Welt sein, und trotzdem will u.U. keiner meinen Krempel kaufen.
 

lignatus

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Meisterbrief

Hallo zusammen,

bin gerade auf der Suche nach "Dauerholz-Beiträgen" bei Woodworker eingestiegen und möchte mich als selbständiger Betriebsinhaber auch zum Thema Meisterbrief äußern:

Wie bereits umfangreich im Forum beschrieben, ist der Meisterbrief nichts weiter als ein erweiterter Gesellenbrief. Allein aus der Gefährdung der Mitarbeiter heraus ist der Brief aber das Mindeste, was man als Qualifikation zur Führung eines Betriebes haben sollte.
Betriebsführung und Unternehmerisches Denken ist aber nicht jedem in die Wiege gelegt und muss oft mühsam durch Versuch und Irrtum erfahren werden. Hier hilft auch der Betriebswirt des Handwerks und/oder der Holztechniker. Auch wenns erst als teuer erscheint. Es lohnt sich. Noch besser: Studium an der FH!

Den Unterhalt für meine Ausbildung musste ich finanzieren und habe über 20 Jahre jeden Monat 100 Mark abstottern müssen.

Heute, nach mehr als 25 Jahren Selbständigkeit, sehe ich die Kommunikation mit einem Mentor, der mit Rat und Tat hilfreich zur Seite steht, als besonders wichtig an. Hätte ich gern gehabt...
Heute tauschen wir uns (der Betriebsinhaber und der angestellte Tischlermeister) bundesweit in ERFA-Gruppen der CP-Partner mit Kollegen aus. Das hilt enorm bei der Entscheidungsfindung in Problemsituationen. Man merkt: Auch die Anderen kochen alle mit Wasser! Aber sie sind oft besser vernetzt.

Fazit: Nicht jeder, der den Meisterbrief in der Tasche hat, ist auch in der Lage, meisterliche Arbeiten zu verrichten.
 

malta5000

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Hallo Dani

was willst du denn verkaufen ? eigentlich gibts fast immer einen weg in deutschland ohne meistertitel auch als tischler tätig zu sein- war ich auch, bis ich dann doch mal die meisterprüfung absolviert habe (in aachen u vorbereitungskurs in simmerath- grausig, grausig kann ich nur sagen, aber vielleicht hat sichs etwas gebessert ???)

und ich kenne einige frauen, die als tischlermeisterinnen tätig sind und sind ganz bestimmt nicht schlechter als männer- gibt ja auch genügend frauen als kundinnen..

ich hatte noch nie einen kredit für die firma-immer mal was besseres gekauft wenn ich was gespart hatte. dauert länger so, aber man lebt angenehmer u ist nicht unter druck, jeden auftrag annehmen zu müssen.

ansonsten wäre es mal ein sinnvolles projekt, einen guten plan für die tischler- u meisterausbildung zu erstellen- es gibtja hier sicher genügend leute, die ihre erfahrungen gemacht haben und nach einigen jahren wissen, was man benötigt..
viel glück weiterhin
andreas
 

Annimi

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FRÄNKISCHE FACHWERKREGION
- wissen wo's hingeht -

In der Diskussion um den Großen Befähigungsnachweis in Deutschland fehlt meiner Ansicht nach die Frage nach der Produktionsfreiheit und den Lebensmotiven des Einzelnen. Das ein Meisterbrief den Marktzugang beschränken soll, ergibt sich schon aus den inhaltlichen Forderungen der Verbände und der Diskussion der EU- Marktregulierung.
Letzthin ist die inhaltliche Forderung nach einem Meisterbrief ein Marktlenkungsmittel unter den Forderungen der Kreditwirtschaft- denn in erster Linie dient er die.....

.... des Menschen nur noch die Freiheit des Verbrauchers sein kann- nach dem billigsten Produkt zu suchen.
Was er auch unzweifelhaft vorfinden wird.
-sehr gekürzt-

What it's worth....
Stil hat man oder hat man nicht.
Es ist Gott sei Dank noch immer eine Kunst das Schöne zu erkennen, zu schaffen und Werte zu erhalten und auszubauen.

Wer seine natürlichen Gaben (Talent) und auch die materiellen Werte (Holz) nicht zu einer wertvollen schönen Gesamtheit vereint und wirklich vollendete Kunst und Wertvolles erschafft, hat in zweierlei Hinsicht Ressourcen verschwendet ebenso Zeit.

Wie wertvoll die Alno Einbauküche von 1980 mit Eckkanteneinleimer und Massivholzfronten ist erkenn ich schon auf einen Blick wenn ich das mit dem Messemodell von der Imm 2011 vergleiche! Die Beschläge kann ich im Nu ersetzen, die Fronten selbst in einer Woche aufarbeiten und was kostet mich der Spaß? Dafür bekomm ich noch nicht mal mehr die billigste Prospekt-Neu-Kauf-Küche!

:emoji_grin: aber den wahren Wert erkennt halt keiner der Verwaltungsangestellten und Grinsebackenverkäufer. Die lassen sich halt eine sa.teure 17mm Spanplatten-Küche andrehen um sich zu wundern wieso nach 5 Jahren die Fronten aufquellen :emoji_slight_smile:)))

- wissen wo's hingeht - Handwerk hat goldenen Boden, ganz sicher!
 

Friesenbengel

ww-esche
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leicht abeichend

Heute, nach mehr als 25 Jahren Selbständigkeit, sehe ich die Kommunikation mit einem Mentor, der mit Rat und Tat hilfreich zur Seite steht, als besonders wichtig an. Hätte ich gern gehabt...

Ich bin zwar Azubi.... Aber wenn sich dieser Teil der Aussage auch auf die allgemeine T.Ausbildung bezieht, dann spreche ich Dir hiermit mein Kompliment aus. Endlich mal einer der es begriffen hat.
Gerade jetzt wo alles nur noch unter Termindruck und unter dem Motto "Tempo, Tempo, Zeit ist Geld und Geld haben wir nicht".

Warum ich mich hier erdreiste zu schreiben ist, weil ich es mir Wünschen würde, da gerade in großen Betrieben- wie in dem in dem ich lerne- oftmals der Sinn der Ausbildung mit dem des Packesels und der "Halteschlampe" vertauscht wird.:emoji_frowning2:

Wenn die zukünftigen und jetzigen Meister verstehen, was Ausbildung heißt, dann hat Handwerk Zukunft und die Sprüche wie " Früher waren die Lehrlinge besser" erübrigen sich. Boa.... Mir schwillt gerade wieder der Kamm.

Zurück zum eigentlichen Thema. Musste mal gesagt werden
 

Klappstuhl

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Hamburg
:emoji_slight_smile:

Hallo

Was würdest du dir denn konkret als Lehrling Wünschen b.z.w Konkrete Verbesserungsvorschläge... Und wie umsetzen
 

fahrradspeiche

ww-nussbaum
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OH
Eine Verbesserung wäre es schon mal, wenn die Ausbildung sich am Ausbildungsrahmenplan orientieren würde. Die Zeit und das Geld dazu sind meiner Meinung nach in den meisten Betrieben allerdings nicht vorhanden.

Ich schätze im nachhinein, dass meine Ausbildung mit einem Jahr BGJ in der Berufsschule angefangen hat. Die ganzen Handverbindungen hätte mir im Betrieb aus Zeitgründen keiner beibringen können.
Was meiner Meinung auch teilweise in der Ausbildung nicht klappt, ist das Übertragen von Verantwortung auf den Lehrling. Teilweise werden bis zur Gesellenprüfung fast ausschließlich Hilfstätigkeiten abverlangt. Der Schritt zum Arbeiten als Geselle wird soi unnötig erschwert und viele Fehler somit erst dann gemacht, wenn es richtig teuer wird.
naja, dass wollte ich mal so loswerden, obwohl´s mit dem threattitel nix zu tun hat.

Gruß,
Speiche
 

Annimi

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theoretisch das Eine, logisch das Andere

Hallo nochmal,

zum Thema kurz eine Anekdote aus der realen Praxis:

Für ein Projekt habe ich ein Möbel entworfen, dessen Beschläge ich mit dem Hersteller wegen abgewandelter Nutzung abgeklären mußte. Ich bekam vom Techniker die Freigabe. Der Geselle in der Schreinerei hatte mich auf ein/zwei Sachen aufmerksam gemacht, die wir korrigieren mussten.
Hier war es nicht der Meister, nein! Mit dem Gesellen habe ich das Möbel besprochen, auch das zweite Möbel, beim Dritten wirds genauso laufen!
Zwar stand der Meister daneben, konnte aber konstruktiv nichts dazu beitragen.

Wer meint mit Masse Geld verdienen zu wollen hat den Sinn des Handwerks nicht verstanden.
Gruß Annimi
 

Bankknecht

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im Holzlager
Als frischgebackener "Meister" kann ich nun sagen: Es ist halt ein Titel den man haben will/muss oder eben nicht.

Ich habe in einem Jahr Vollzeit unheimlich viel Krempel in grauer Theorie gelernt wovon ca. 70% völlig irrelevant ist ..

Ein guter Handwerker/Geschäftsmann/Betriebsinhaber/Chef/Ausbilder/Planer usw. wird man durch Erfahrung und persönliche Eignung, da hilft einem die Meisterschule nicht weiter..

Aber das wusste ich schon vorher. Ich wollte den Titel und bin zufrieden. Was ich für meinen Berufsalltag können muss lernt man nicht auf der Schulbank.
 

kabellos56

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Leute schaut euch um , überall werden Betriebe zugemacht , weil der Nachfolger fehlt. Manch einer sucht Händringend einen Jungen Kerl, dem er seinen Betrieb mit samt Stammkundschaft übergeben kann. Auch hier ist die Innung behilflich.
Annimi hat natürlich recht, ein Altgeselle ist fast jedem Meister, der gerade von der Schule kommt um längen voraus, gerade was die Details angeht.
KHB :emoji_grin:
 
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