Meinungsaustausch zu Dachsanierung

fahe

ww-robinie
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Vom Dämmwert gesehen auf jeden Fall aber ohne Unterdach ist es sehr praktisch von unten die Dachziegel beurteilen zu können.
...Dachziegel aufnehmen, zweite wasserführende Schicht einbauen, Ziegeldach wieder drauf habe ich jetzt mal als gesetzt angenommen. Das ist ja auch finanziell kein Fiasko.
 

Biker1002

ww-birnbaum
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Woher kommt die Aussage? Hast du das selbst getestet bei dir oder ist das eher eine pauschale Aussage?
Die 55 Grad habe ich bei mir empirisch ermittelt. Das ist die untere Vorlauftemperatur mit der ich bei mir die Bude unter "normalen" Bedingungen ausreichend warm bekommen. Wenn ich drunter gehe wird die Bude bei Minusgraden nicht mehr warm .
 

fahe

ww-robinie
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Macht der sinnvolle Vorgaben, dann sinkt die Sanierungsrate im Bestand von 0,8 auf 0,2 % noch weiter ab :emoji_worried:
Sorry, wenn ich etwas offtopic werde, ich hoffe, der @Biker1002 verzeiht es mir.

Meiner Überzeugung nach läuft das schon seit x Jahren falsch in diesem Land. Die Daumenschrauben beim Neubau wurden gerade in energetischer Hinsicht immer weiter angezogen. Sarkastisch ausgedrückt warte ich schon lange darauf, dass Wohnbauten quasi Überschusshäuser werden müssen, die Energie produzieren.

Die Masse der Menschen lebt aber wohl in Bestandsgebäuden. Da wieder dürfte es einen sehr hohen Anteil von energetisch so lala geben.

Dort energetisch in der Masse auch nur ein bisschen besser zu werden, ohne auch nur ansatzweise des KfW-Erwartungsniveaus KfWxy oder KfWJanzdolle zu erfüllen dürfte gesamtgesellschaftlich ja einen deutlich besseren Effekt haben.

Passiert aber nicht. Neubauanforderungen immer weiter zu treiben, scheint einfach irgendwie geiler zu sein. :emoji_wink: Halt anderem auch mit den Folgen bei der Baupreisentwicklung, die wir heute bestaunen können. Und damit überhaupt noch gebaut wird, folgte der Fördermitteldschungel jahrelang dieser Entwicklung.

Wie geschrieben: Ich denke, 80 Prozent der Bestandsbauten auf ein Niveau der frühen 2000er zu bringen wäre sicher sinnvoller. Anreize oder gar Pflichten sind aus - in vier-Jahres-Scheiben gedacht, politisch ja durchaus nachvollziehbaren Gründen - eher rar. Und da, wo es Anreize in dem Bereich der alten Bestandsbauten gibt, ist der Förderdschungel genauso komplex gewachsen wie sich die Bürokratie insgesamt entwicklt hat. Zugangsvoraussetzungen dito.

Meine Meinung: So wird das nix.

Macht der sinnvolle Vorgaben, dann sinkt die Sanierungsrate im Bestand von 0,8 auf 0,2 % noch weiter ab :emoji_worried:
Imho eher: Sinnvolle Vorgaben definieren, meinetwegen auch in Stufen. Das Ziel staatlicher Förderung deutlich neu justieren. Zugangsbedingungen zur Förderung deutlich vereinfachen. Den Dschungel lichten und eine Konzentration auf wenige narrenfest und deppensicher verständliche Programme. Also so, dass selbst ein Teil von Oma Müller, Meier, Schulze sich da rantrauen - und es bezahlen - könnte. Und ja, das ginge bis hin zu Kreditvergabe und Kreditsicherungsmöglichkeiten... Wie bewerten heute Banken bei Umbau/Sanierung die Wertsteigerung?
 

TobiBS

ww-robinie
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Das 55°C Vorlauftemperatur genügen heißt für sich genommen nicht, dass die Isolierung gut ist, sondern das die Heizkörperdimensionierung relativ zum Wärmeverlust ausreichen groß ist, das haben viele Betriebe in der Vergangenheit auch mal großzügig ausgelegt, weil Brennstoff war billig und wer will schon Kundschaft die sich beschwert es sei zu kalt.

Ist schlicht abhängig von der Dimensionierung der Heizkörper.

Danke, schrieb ich ja bereits in #50
 

TobiBS

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Dort energetisch in der Masse auch nur ein bisschen besser zu werden, ohne auch nur ansatzweise des KfW-Erwartungsniveaus KfWxy oder KfWJanzdolle zu erfüllen dürfte gesamtgesellschaftlich ja einen deutlich besseren Effekt



Wie geschrieben: Ich denke, 80 Prozent der Bestandsbauten auf ein Niveau der frühen 2000er zu bringen wäre sicher sinnvoller. Anreize oder gar Pflichten sind aus - in vier-Jahres-Scheiben gedacht, politisch ja durchaus nachvollziehbaren Gründen - eher rar. Und da, wo es Anreize in dem Bereich der alten Bestandsbauten gibt, ist der Förderdschungel genauso komplex gewachsen wie sich die Bürokratie insgesamt entwicklt hat. Zugangsvoraussetzungen dito.

Meine Meinung: So wird das nix.
100% Zustimmung, während man im selbstbewohnten Einfamilienhaus wenigstens noch alle Folgen selber abschätzen und dann auch tragen muss, ist es in einer WEG und bei vermieteten Objekten noch tragischer.

Wie bewerten heute Banken bei Umbau/Sanierung die Wertsteigerung?
Meine Erfahrung bislang: Wenn man von den wenigen Anbietern ausgeht, die grüne Kredite fürs Portfolio der Anleger anbieten und dabei im 0,x Bereich die Zinsen reduzieren, sehen Banken bei Bestandsimmobilien mit Finanzierungsbedarf zur Sanierung eher das Risiko und bewerten dieses entsprechend.
 

stefan.

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Die 55 Grad habe ich bei mir empirisch ermittelt. Das ist die untere Vorlauftemperatur mit der ich bei mir die Bude unter "normalen" Bedingungen ausreichend warm bekommen. Wenn ich drunter gehe wird die Bude bei Minusgraden nicht mehr warm .
Das ist ja schonmal gut, wenn du den Wert selbst ermittelt hast. Wird dann interessant, wie es sich verändert, wenn du noch Dammmaßnahmen durchführst.

Wird bei <55°C das ganze Haus nicht warm oder nur einzelne Räume? Falls letzteres, lohnt es sich vermutlich diesen einen Heizkörper zu tauschen, um mit dem Vorlauf im gesamten Haus weiter runterzukommen.
 

teluke

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Eine niedrige Vorlauftemperatur hat doch mit einem geringen Energieverbrauch erstmal sehr wenig bis nichts zu tun.
Ein höherer Verlust entsteht dann nur wenn der Erzeuger in einem, ansonst ungenutzem, Raum (Heizraum) steht.

Viel wichtiger ist es den zu beheizenden Raum in entsprechende Heizzonen aufzuteilen welche dann bedarfsgerecht beheizt werden können.
Dabei helfen Raumthermostate sehr gut.
 

stefan.

ww-kirsche
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Eine niedrige Vorlauftemperatur hat doch mit einem geringen Energieverbrauch erstmal sehr wenig bis nichts zu tun.
Bei Wärmepumpen schon. Umso kleiner der Temperaturhub, umso effizienter arbeitet die WP. Und Wärmepumpe ist ja das mittelfristige Ziel vom Threadersteller.
 
Zuletzt bearbeitet:

brubu

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55° Vorlauftemperatur ist auch für einen Altbau sehr hoch, aus meiner Sicht stimmt etwas nicht oder die Heizkörper sind deutlich zu klein.
 

TobiBS

ww-robinie
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Eine niedrige Vorlauftemperatur hat doch mit einem geringen Energieverbrauch erstmal sehr wenig bis nichts zu tun.
Ein höherer Verlust entsteht dann nur wenn der Erzeuger in einem, ansonst ungenutzem, Raum (Heizraum) steht.

Viel wichtiger ist es den zu beheizenden Raum in entsprechende Heizzonen aufzuteilen welche dann bedarfsgerecht beheizt werden können.
Dabei helfen Raumthermostate sehr gut.
Falls du dich auf mich beziehst (sieht man ohne Zitat nicht): Worauf ich hinauswollte ist, dass man für einen Raum basierend auf gewünschter Innentemperatur und vorherrschender Außentemperatur mit gegebener Isolierung einen Heizbedarf hat. Und der Heizkörper kann nun auf einer bestimmten Vorlauftemperatur eine bestimmte Wärmemenge in den Raum bringen. Je höher die Vorlauftemperatur, desto höher die Wärmemenge (Zusammenhang aber nichtlinear). Um eine niedrigere Vorlauftemperatur zu erreichen kann man also:
1. Die gewünschte Innentemperatur senken
2. Die Isolierung verbessern
3. Den Heizkörper größer dimensionieren
4. Das Haus in eine andere Klimazone stellen
 

Wetterberg

ww-pappel
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Vielleicht von meiner Seite ein paar Hinweise, da wir gerade unser Dach sanieren lassen.
Wir haben uns bei der Dachsanierung für eine, aber keine förderfähige Lösung entschieden, da Mehrkosten und Förderung in keinem Verhältnis mehr gestanden hätten. So lassen sich die Kosten im Rahmen halten und der energetische Effekt sollte dennoch spürbar sein.
 

Ikeabana

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Meine Meinung: So wird das nix.
Bei steigenden Strompreisen und deutlich sinkenden Preisen für Solartechnik macht die Installation dieser Technik auch ohne Förderung zunehmend interessant. Das wird die Politik genauso sehen. Die Einspeisevergütung tendiert so langsam gegen Null. Bei Wärmepumpen ist ein ähnlicher Trend zu erkennen. Da wird es nicht mehr lange Geld vom Staat geben. Bei der baulichen Sanierung und Dämmung sieht das anders aus. Das wird nach meiner Einschätzung eher teurer werden.
 

fahe

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Bei der baulichen Sanierung und Dämmung
...genau um die ging's mir ja. Oder hab' ich was von PV geschrieben? :emoji_grin:

Und ja... solange die versprochene Intelligenz des Netzes ein politischer Versprecher bleibt, wie manche andere Umfeldbedinungen (die hier zu nennen schon zu politisch wäre :emoji_grin:) ist es nur gut, wenn der Anreiz zur Einspeisung weiter sinkt und der PV-erzeugte Strom möglichst vor Ort genutzt wird. In manchen Verteilnetzen droht ja offenbar schon die Masse der energetisch eigentlich unbedeutenden Mini-Balkonkraftwerke zum Problem zu werden.
 

tomkaes

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Bin ja auch ein Einbläser aber ob ich das empfehlen würde? Vom Dämmwert gesehen auf jeden Fall aber ohne Unterdach ist es sehr praktisch von unten die Dachziegel beurteilen zu können. Falls man dazu immer wieder den Dachraum begehen muss ist lose Dämmung nicht der Hit, auch wenn sie oben durch Benetzung verkrustet ist.
Machts du ganz einfach: am Hochpunkt der Dachfläche Laufgang über der Deckenbalkenlage aufständern;
dann kannst du den Dachraum sauber begehen und kontrollieren. :emoji_wink:
 

tomkaes

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...Dachziegel aufnehmen, zweite wasserführende Schicht einbauen, Ziegeldach wieder drauf habe ich jetzt mal als gesetzt angenommen. Das ist ja auch finanziell kein Fiasko.
Und wenn er dann noch an Traufe und First Lüfterziegel o.ä. eindeckt, hat sich das zum Teil mit dem Hitzestau im ungedämmten Speicher. :emoji_wink:
 

teluke

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Für viel Geld werden z.B.
Energiebedarfsberechnungen für Holzhäuser gemacht.
Jeder Praktiker weiß dass die alle viel zu hoch sind.

Aber immerhin werden in diesen aufwändigen Energiebedarfsberechnungen keine Heizlasten ausgewiesen.
Die zu ermitteln überlässt man dann dem Heizungsbauer.
Da fragt man sich schon was der Quatsch soll, reine Geldverschwendung.

Jeder Praktiker ist in der Lage, mit ausreichender Genauigkeit, die Heizlast einzuschätzen.

Aber selbst das ist immer noch ein wenig Kaffeesatzleserei.
Der eine (z.B. ich) schläft selbst im tiefsten Winter mit offenem Fenster und der andere muss da 20°C haben.
 

tomkaes

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Sorry, wenn ich etwas offtopic werde, ich hoffe, der @Biker1002 verzeiht es mir.
...
Meine Meinung: So wird das nix. :emoji_thumbsup:
Eigentum verpflichtet? :emoji_thinking:

Auto:
- alle 2 Jahre Tüv sonst Nummernschild weg: :emoji_thumbsup:
- Inspektionsanzeige leuchtet 1x im Jahr: Werkstatt: :emoji_thumbsup:

Haus:
Leitungen Keller Dämmen: warum, Schorni hat den Aufkleber wie jedes Jahr verteilt :emoji_thumbsup:
Spitzbodendecke dämmen: warum, Schorni passt nicht durch die Speicherluke :emoji_thumbsup:

"Energetisch" sanieren:
warum:
die Miete der Mieter kommt punktlich am 1., Heizung blechen die selbst, sollen alle froh sein, das sie (m)ein Dach über dem Kopf haben :emoji_thumbsup:
 
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