lösemittelfreies Öl für Dielenboden

JanaE

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Hallo zusammen,

ich bräuchte als absoluter Neuling Expertenrat und Erfahrung.

Nach 20 Jahren habe ich mich entschlossen mal unter den schon ewige Zeiten liegenden geklebten Teppich im Flur zu schauen.
Siehe da, es kamen wunderschöne 5 m lange Pitch Pine Dielen zum Vorschein.
Ein Freund hat alles abgeschliffen (zuletzt Korn 120). Das Holz hatte nicht geschüsselt, war aber massiv trocken.
In bestem Wissen und Gewissen hat er dann eine komplette 0,75 l Dose Osmo Hartwachsöl High Solid auf den 7 qm verarbeitet.
Die Oberfläche war schon nach wenigen Stunden mit Socken klebefrei begehbar.

Jetzt leider die Problemchen...
Das Holz wirkt immer noch sehr durstig und hat unschöne weisse Schlieren gebildet.
Kann das das Wachs sein, das übersteht?
Zusammen mit den teils sehr tiefen Spuren eines Exzenterschleifers vom Vorgänger (gegen die Maserung) sieht das sehr bescheiden aus.
Zum zweiten reagieren meine Tochter und ich leider sehr stark auf das Hartwachsöl.
Die erste Woche konnten wir vor lauter Atemwegsbeschwerden und Kopfweh überhaupt nicht in die Wohnung. Seit drei Tagen sind wir wieder drin, aber es wird nicht besser.
Dazu ist zu sagen, dass meine Tochter Allergikerin ist, ich in diese Richtung aber noch nie Probleme hatte.
Es riecht auch immer noch massiv, ich würde sogar sagen leicht ranzig. Ich würde eine Reaktion auf das Wachs vermuten.
Da das Holz durch das Ölen wieder etwas rauh geworden ist, habe ich in einer Ecke ein wenig fein nachgeschliffen.
Dabei muss ich die Wachsschicht runtergeschliffen haben, an dieser Stelle riecht das Holz ätherisch und schön nach Wald. Beim Riechtest hatten wir keine Probleme. Bei den Wachsstellen fangen die Augen an zu tränen und der Hals geht zu.

Ich wollte jetzt nochmals schleifen und hätte folgende Fragen:
- Wie tief muss geschliffen werden? Reicht es die Wachsschicht zu entfernen oder muss auch etwas Holzoberfläche runter?
- Welches (lösemittelfrei oder lösemittelarme) Holzöl eignet sich für die zweite Ölung? Das Holz sieht wie oben erwähnt immer noch sehr stumpf und trocken aus.
- da lösemittelfrei Öle etwas dickflüssiger sind - mit was und in welchem Verhältnis kann ich verdünnen?
- Reicht im sehr beanspruchten Flur reines Hartöl oder sollte noch eine Wachsschicht als Abschluss drauf? Wie ist es in beiden Fällen mit der Pflege?

Entschuldigt bitte die vielen Fragen, aber ich möchte es richtig machen und sowohl meiner Tochter wie dem schönen Dielenboden gerecht werden.

Herzlichen Dank für eure Mühe :emoji_slight_smile:.
 

Friederich

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Dabei muss ich die Wachsschicht runtergeschliffen haben, an dieser Stelle riecht das Holz ätherisch und schön nach Wald. Beim Riechtest hatten wir keine Probleme. .
Hallo Jana,
PitchPine ist m.W. besonders harzhaltig. Was es so wertvoll und dauerhaft macht. Was da riecht dürften also Bestandteile des Harzes sein. Insbesondere Terpentinöl. Das ist ein gängiges Lösungs- und Verdünnungsmittel für Öle und Wachse.
Es ist bekannt, dass Terpentinöl in seltenen Fällen durchaus allergische Reaktionen auslösen kann. Aber deine Tochter hat ja nicht negativ darauf reagiert? Interessant. Würde bedeuten, dass Du Wachse und Öle mit genau und ausschließlich diesem Lösungsmittel (ECHTES Terpentinöl) duchaus verwenden kannst.
Was für potentiell allergieauslösende Bestandteile das verwendete OSMO Hartwachs enthält, kann ich leider nicht sagen.


- Welches (lösemittelfrei oder lösemittelarme) Holzöl eignet sich für die zweite Ölung?
Grundsätzlich kann man durchaus auch reines Öl ühne jedes Lösungsmittel verwenden. Leinölfirnis z.B.. Man muss dann aber ganz besonders darauf achten, dass nach ca 15 min. jeder Überstand ganz pedantisch trockengerieben wird. Sonst kann eine dauerhaft klebrige Schicht auf dem Holz verbleiben.

Wenn deine Tochter aber tatsächlich keine Probleme mit Terpentinöl bekommt (?), kannst du die Leinölfirnis 1:1 mit diesem zu "Halböl" verdünnen. Dann gibts weniger Probleme mit klebrigem Überstand.
Falls es Wachs sein soll und du findest nichts Passendes, kannst du es notfalls auch selber ansetzen.
Bienenwachs plus Carnaubawachsanteil (ca. 20% schätze ich..?) für bessere Härte, zuerst erwärmen und dann Terpentinöl unterrühren.
Mit so etwas hat man früher das Parkett gepflegt; danach mit dem Bohner-Block auf Glanz gebohnert.
Natürlich auch wieder unter der Prämisse, dass Terpentin für deine Tochter nicht allergieauslösend ist.
Ich denke, dass der Hausarzt das eindeutig überprüfen kann. Pricktest nennt sich das wohl.

Die alte Wachsschicht zu entfernen wird wohl recht mühselig. Da verschmiert bestimmt das Papier in kurzer Zeit..
Ziehklinge wäre da das adäquae Werkzeug. Aber du hast ja bestimmt auch keine Lust stundenlang auf dem Boden rumzurutschen. Und das Schärfen der Ziehklinge ist auch eine Kunst.
Da muss wohl ein Profi mit der passenden Maschine dran.
Wie tief man abscheifen musst, kann ich leider nicht einschätzen.
Nach dem Schleifen ein paar Tage ablüften lassen, und dann die Tochter mal testen lassen...
 
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WinfriedM

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Auf Osmo Hartwachsöl würde ich kein anderes Öl auftragen, das verträgt sich von der Idee her nicht, weil Osmo eher so ein Zwischending zwischen Lack und Öl ist.

Ich kann dich aber beruhigen: Was du riechst, ist natürlichen Ursprungs. Das sind aushärtende natürliche Öle, die immer riechen. Die kritischen Bestandteile sind Lösemittel und Hautverhinderer (Butanonoxim). Das Lösemittel (Wundbenzin) gilt auch eher als unproblematisch, lediglich das Butanonoxim kann bei empfindlichen Menschen Reaktionen auslösen. Das verfliegt aber innerhalb von wenigen Stunden fast vollständig.

Ich glaube mittlerweile - auch wenn man es nicht gerne hören mag - dass gerade bei Ölen viele rein vom "Kopf her" reagieren. Der berüchtigte Nocebo-Effekt: Man riecht ganz klar was und hat die Befürchtungs-Überzeugung, dass dieser Geruch schädlich sein muss. Und schon fangen die Symptome an. Wir sind leider sehr empfänglich für solche Täuschungen.
 

uli2003

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Man riecht ganz klar was und hat die Befürchtungs-Überzeugung, dass dieser Geruch schädlich sein muss.
Das ist eine ganz gewöhnliche Schutzreaktion, und keine Täuschung. Das hängt sicher auch damit zusammen, dass ganz natürliche Stoffe auch giftig oder allergieauslösend sein können, nicht nur die bösen synthetischen Produkte. Das sollte sich der Kopf mal merken :emoji_slight_smile:
Nicht auszuschließen, dass die allergischen Reaktionen ausschließlich von der Kiefer stammen.
 

JanaE

ww-pappel
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Vielen, vielen Dank für eure Einschätzung.

Die psychische Komponente - naja ausschließen mag ich es nicht. Dass 3 Liter Nitroverdünnung vor dem abschleifen in den Boden gekippt wurden weil der Kleber sich so schwer lösen ließ hat mein Vertrauen natürlich nicht bestärkt.
Aber auch objektiv gesehen (zumindest auch von Außenstehenden bestätigt) ist der Geruch auch heute an Tag 12 beißend und irgendwie muffig/abgestanden -auf jeden Fall alles andere als natürlich.
Als ich am Tag nach dem ölen zum ersten Mal die Wohnung betreten habe waren alle Türen/Fenster zu. Vielleicht kam es durch zu wenig Sauerstoff zu einer Trockenverzögerung/Aldehydbildung o.ä. oder die 0,75 Liter auf 7 qm auf einmal waren zuviel.
Bitte verzeiht meine Laienüberlegungen :emoji_slight_smile:.
Es ist eben auch so, dass meine Tochter und ich beim schnuppern an der kleinen neu abgeschliffenen Stelle keine Probleme haben, sobald die Nase hochgeht und wir die komplette Raumluft inhalieren geht es wieder los. Desto schlimmer je näher wir dem gewachsölten Boden mit der Nase kommen.

Unabhängig vor unseren Reaktionen sieht der Boden allerdings auch sehr unschön aus. Stumpf, durstig, fleckig und mit weißen Schlieren versehen - dazu noch die tiefen Schleifspuren des Vorgängers. Mit nochmaligen ölen mit dem Osmo wird es minimal glatter und dunkler, ändert das Erscheinungsbild aber nicht wirklich.
Deshalb wollte ich das Wachs runternehmen (die Frage ist wie tief muss es sein?) um beim nochmaligen ölen überhaupt tiefer in das Holz zu kommen und eine Sättigung hinzubekommen.
Wie und mit welchem Öl stelle ich das am geschicktesten an oder hat das Hartwachsöl schon dermaßen gesperrt, dass das gar nicht mehr geht?

Wenn deine Tochter aber tatsächlich keine Probleme mit Terpentinöl bekommt (?), kannst du die Leinölfirnis 1:1 mit diesem zu "Halböl" verdünnen. Dann gibts weniger Probleme mit klebrigem Überstand.
An Leinölfirnis hatte ich auch schon gedacht, das dauert aber viel zu lange beim trocknen - wir wohnen ja die ganze Zeit drin. Also etwas mit Trockenstoffen und vorsichtig begehbar nach 12-16 Stunden wäre schon schön.


Die alte Wachsschicht zu entfernen wird wohl recht mühselig. Da verschmiert bestimmt das Papier in kurzer Zeit..
Ziehklinge wäre da das adäquae Werkzeug. Aber du hast ja bestimmt auch keine Lust stundenlang auf dem Boden rumzurutschen. Und das Schärfen der Ziehklinge ist auch eine Kunst.
Danke, das mit der Ziehklinge macht natürlich Sinn. Das mit den Profis ist allerdings so eine Sache - ich habe den Auftrag zum Teppich entfernen und Dielen aufbereiten 5 Firmen angeboten, alle haben abgelehnt weil zu klein und wenig lohnend.

Wenn ich es selbst nochmal machen würde, hätte ich wahrscheinlich nach dem schleifen Auro Nr. 126 als Grundierung nass in nass eingearbeitet und als Abschluss entweder das Hartöl Nr. 123 oder das 2in1 Öl Wachs Nr. 129 draufgesetzt. Leider habe ich mich erst im nachhinein damit beschäftigt und den Freund einfach machen lassen, der aber ja auch nur das Beste wollte. Mit Orangenöl haben wir zu Hause übrigens schon viel gearbeitet und keinerlei Probleme.

Aber was mach ich jetzt wo das Osmo Hartwachsöl schon drauf schlummert und der Boden immer noch so dermaßen trocken aussieht? Von den Begleiterscheinungen mal ganz abgesehen...Bekomme ich da überhaupt noch eine tiefere Sättigung rein und ein optisch gleichmäßig schönes Ergebnis?

Für ein paar Erfahrungswerte und unterstützende Ratschläge wäre ich sehr dankbar.
 
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WinfriedM

ww-robinie
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Was Geruch angeht, ist Osmo schon ganz gut im Rennen. Bei Auro gibts Öle, z.B. das Auro 123, was doch recht intensiv auch noch Wochen danach riecht, weil da recht viel Tungöl drin ist. Technisch gut, aber vom Geruch her haut es viele aus den Schuhen. Osmo hingegen geht einen anderen Weg und verzichtet auf die intensiv riechenden Öle (Leinöl/Tungöl) und zieht auch weniger tief ins Holz ein. Das sorgt dafür, dass relativ schnell der Geruch weg ist. Schneller als bei vielen anderen Ölen.

Ich würde, wo es geht, bei einem Produkt bleiben und jetzt nicht mit einem anderen nachbessern. Denn da weißt du ja auch nicht, welche Reaktionen beide Produkte aufeinander haben. Oft geht es gut, aber manchmal gehts nach hinten los und du hast noch intensivere Gerüche.

Stell doch mal Fotos ein, dann kann man besser sagen, was man tun kann. Schleiffehler im Nachhinein zu korrigieren, ist kaum möglich. Da müsstest du alles nochmal komplett schleifen. Da würde ich besser mit einem Kompromiss leben, falls es nicht zu schlimm aussieht.

Eine 0,75l Dose auf 7qm inkl. diversen Verlusten, die in der Rolle oder Pinsel bleiben, ist nicht zu viel. Trotzdem sollte man grundsätzlich ganz dünn arbeiten, zumal der Überstand bei diesem Öl ja nicht abgenommen wird.

Nitroverdünnung ist von der Luftbelastung ziemlicher Murks, da werden alle möglichen Abfallprodukte der Petrochemie gemischt, wo man auch weiß, dass die den Organismus belasten. Verfliegt aber auch relativ schnell, nach 2 Tagen dürften 99% davon weg sein.

Wenn ihr chemikaliensensibel seid, würde ich für zukünftige Projekte die Livos Neutral-Serie empfehlen. Livos treibt es schon sehr weit, um hier verträgliche Produkte anzubieten.

https://www.livos.de/media/downloads/de/flyer/neutral_2017-02_deutsch.pdf
 

Friederich

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An Leinölfirnis hatte ich auch schon gedacht, das dauert aber viel zu lange beim trocknen - wir wohnen ja die ganze Zeit drin. Also etwas mit Trockenstoffen und vorsichtig begehbar nach 12-16 Stunden wäre schon schön.
Leinölfirnis enthält ja Trockenstoffe. Nach 12 Stunden bestimmt vorsichtig begehbar. Auf Socken sowieso. Allerdings sollte man reine Leinölfirnis wirklich mehrmals auftragen.
Für Fußöden ist Leinöl allerdings nicht das Mittel der Wahl. Hatte es nur als Option erwähnt, falls tatsächlich alles andere allergische Probleme verursachen sollte.

...ist der Geruch auch heute an Tag 12 beißend und irgendwie muffig/abgestanden -auf jeden Fall alles andere als natürlich.
Ja, das klingt wirklich nicht nach Holzinhaltsstoffen. Das natürliche Terpentinöl im Kiefernharz riecht eher angenehm und etwas zitrusartig.
 

Friederich

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Dass 3 Liter Nitroverdünnung vor dem abschleifen in den Boden gekippt wurden weil der Kleber sich so schwer lösen ließ....
Möglicherweise ist das die Hauptursache für deine Probleme?
Wenn zu schnell das Wachsöl aufbebracht wurde, bevor der Verdünner vollständig ausgetrocknet war, dürfte das schon dazu führen, dass das Wachsöl nur langsam trocknet und schlierig, stumpf und fleckig bleibt. Und dass es recht lange riecht.
Der Verdünner wäre dann ja im Holz eingesperrt.
 

JanaE

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An den Verdünner hatte ich auch schon gedacht Friederich bzw. daran mag ich gar nicht denken :emoji_frowning2:. Dienstags wurde der Kleber mit dem Nitro entfernt, mittwochs geschliffen und sofort darauf geölt.
Nach altem Holz oder Terpentinen riecht es nicht bzw. so riecht es an der Stelle wo die Wachsschicht entfernt ist. Der Rest ist immer noch wirklich chemisch, schneidend und trotzdem irgendwie muffig.

Bliebe also doch nur nochmal schleifen und atmen lassen bei zwei Tagen im Hotel?
Wäre es sinnvoll vorher die Wachsschicht mit Orangenöl zu lösen/entfernen?

Bilder stelle ich natürlich gerne ein, auch wenn sie den stumpfen weissen Schleier und die tiefen Dellen der alten Schleifmaschine nicht so richtig zeigen:







Das letzte Bild zeigt die kleine Stelle nach dem zweiten ölen, im vorletzten Bild der kleine Fleck links hinten neben der Schale ...
 
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WinfriedM

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Sehe ich auch so, sehr unzureichend geschliffener Boden, der dann auch sehr ungleichmäßig Öl aufnimmt. Deshalb kanns dann an manch einer Stelle schon eine glänzende Schicht vom Öl sein, an anderen Stellen ist das Öl weggezogen und da wirkt die Oberfläche dann eher matt oder unbehandelt.

Kommt jetzt sehr auf deine Ansprüche an und wie viel Zeit/Kosten/Energie du noch in den Boden investieren willst.
 

JanaE

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Ja, da sind wir schon zu dritt, die das so sehen. Da muss ich den Freund versuchen zu überreden nochmal mit der großen Maschine vorbeizukommen. Mal sehen ob das klappt...

Kommt jetzt sehr auf deine Ansprüche an und wie viel Zeit/Kosten/Energie du noch in den Boden investieren willst.
Was angefangen ist, muss zu Ende geführt werden. So habe ich es bisher im Leben gehalten und bin damit gut gefahren.

Hier also mein Plan - sinnvollere Vorgehensweise oder Verbesserungsvorschläge gerne gesehen:
  1. Wachsschicht entfernen mit Woca Intensivreiniger oder besser etwas Stärkeres wie Auro Verdünnung 191?
  2. sauber schleifen mit Korn 40/80/120 - im Bereich der Bilder 1-3 vielleicht mit 24 anfangen?
  3. ölen mit Auro PureSolid Hartöl Nr. 123 + Finish mit Auro Hartwachs 171 (würdet ihr im Flurbereich wachsen?) ODER gleich das Auro 2in1 ÖL-Wachs Nr. 128 nehmen (geht das ohne vorherige Grundierung?)
  4. zufrieden zurücklehnen und meinen schönen Dielenboden genießen.
Beim Öl bin ich sehr offen auch für prinzipielle Meinungen ob es ein Hartöl, Hartwachsöl, oder Pure Solid sein soll.
Ein lösemittelfreies und kobaltfreies Hartwachsöl zum streichen - nicht spachteln - habe ich nicht gefunden - bin mir zu unsicher ob ich einen gleichmäßigen Auftrag mit dem Spachtel hinbekomme. Oder könnte man das Leinos LF 291 auch mit dem Auro Verdünner streichfähig bekommen?
Bin auch dankbar für konkrete Vorschläge zu bestimmtem Ölen und die Erfahrung mit Ihnen.
 
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welaloba

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Hallo,
die dunkleren Stellen sehen mir so aus, als sei da noch Teppichkleber drauf. Aber ohne angefasst, müsste man grundsätzlich eher sagen "Keine Ahnung"
Wenn ich das zu tun hätte, würde ich auf weitere Lösemittel vor dem Schleifen sicher erst mal verzichten und gleich sauber schleifen, auch wenn das etwas mehr Schleifmittel kostet. Beginnen würde ich mit Korn 60, wenn das nicht reicht, kann man immer noch mal auf göber ausweichen. Dann bis Korn 150 in den üblichen Abstufungen. Ich habe mit Osmo High solid gute Erfahrungen gemacht heute gerollt, morgen früh leichter Zwischenschliff und 2. Schicht gut verteilt. Wie Winfried schon sagte, das Material ist eine Vorstufe von Lack, so erscheint es mir auch.
Gruß Werner
 

Friederich

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Da muss ich den Freund versuchen zu überreden nochmal mit der großen Maschine vorbeizukommen.
Mit einem richtigen Parkettschleifer? Das wäe das Vernünftigste. Kann man bestimmt auch ausleihen, in manchen Städten.
Für die Ecken bräuchte man dann vielleicht noch einen kleinen Bandschleifer, Exzenter..., notfalls ganz von Hand mit Schleifklotz.
Wenn noch eine dicke Wachschicht drauf ist, wird das Papier schnell verkleben. Mit der Ziehklinge vorher grob drübergehen wär sicher nicht verkehrt.
 

WinfriedM

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Würde auch nur schleifen ohne vorher mit Lösemitteln rumzuhantieren. Auro 123 ist ein gutes Öl, riecht aber recht intensiv, was du ja eigentlich nicht wolltest. Zusätzlich Wachs braucht es bei dem Öl nicht, ist Geschmackssache.

Bei alten Böden, die noch dazu nicht ganz optimal geschliffen sind bzw. wo man den Lack nicht ganz aus dem Holz rausbekommen hat, sind sehr anfällig bei tief einziehenden Ölen: Dann wird es ganz schnell fleckig, weil Bereiche, wo noch Lack im Holz ist, kein Öl aufnehmen und dann nicht so angefeuert werden. Deshalb würde ich alte Böden, die vorher lackiert waren, eher mit einem Öl behandeln, was nicht so tief einzieht. Und da bietet sich das Osmo HWÖ wieder sehr gut an. Alternativ evtl. noch Livos Kunos Objektöl.
 

JanaE

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Danke für eure Ratschläge.

Dann also schleifen ohne vorherigen Verdünner.

Auro 123 ist ein gutes Öl, riecht aber recht intensiv, was du ja eigentlich nicht wolltest.
Da haben wir vielleicht aneinander vorbeigeredet. Es ging mir nicht darum, dass es nicht riechen darf - wobei den Duft von ranzigem Schweinefett brauche ich zur Plätzchenzeit nicht in der Bude.... Ich hatte nur die scharf riechenden Lösungsmittel vom Osmo im Verdacht bei uns die Nebenwirkungen auszulösen. Deshalb wollte ich auf etwas natürliches umsteigen.
Nach dem erneuten Schleifen lohnt es sich jetzt ja auch.

Bei alten Böden, die noch dazu nicht ganz optimal geschliffen sind bzw. wo man den Lack nicht ganz aus dem Holz rausbekommen hat, sind sehr anfällig bei tief einziehenden Ölen: Dann wird es ganz schnell fleckig, weil Bereiche, wo noch Lack im Holz ist, kein Öl aufnehmen und dann nicht so angefeuert werden. Deshalb würde ich alte Böden, die vorher lackiert waren, eher mit einem Öl behandeln, was nicht so tief einzieht.
Das müsste mit dem Auro 123 als PureSolid doch ganz gut funktionieren oder? Habe gelesen, dass die Pure Solids nicht so tief einziehen und recht schnell sperren - sorry Halbwissen :emoji_wink:

Ich werde versuchen an Proben von Auro 123, Leinos Hartöl LF und Kunos Naturöl-Siegel zu kommen und dann an meiner Probestelle hinter dem Vorhang mal mein Glück herausfordern :emoji_slight_smile:
Mit dem Wachs schau ich dann mal, wenn alle Öle eurer Meinung nach ganz gut versiegeln braucht es das wahrscheinlich nicht.
Oder es kommt einfach eine Emulsion als Opferschicht drauf.
 
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WinfriedM

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Mit Geruch ist das immer so eine Sache, aber die im Osmo verwendeten Lösemittel riechen kaum und nach einem Tag dürfte davon eh alles weg sein. Was du riechst, sind vermutlich die trocknenden Öle und da ist Auro 123 wesentlich penetranter und das langanhaltend. Mich stört das nicht, ich kenne aber zahlreiche Leute, die konnten das nicht ertragen und hatten dann auch Sorge, das wäre was Gefährliches. Obwohl Auro 123 recht dickflüssig ist, zieht es doch recht gut ins Holz ein.

Ich werde versuchen an Proben von Auro 123, Leinos Hartöl LF und Kunos Naturöl-Siegel

Nimm besser, wie geschrieben, das Kunos Objektöl 242, das ist von Ökotest gut getestet und zieht auch nicht so tief ein, wie das Kunos Naturölsiegel.

Von Osmo gibts übrigens auch eine lösemittelfreie Variante, wie die sich verarbeiten lässt, weiß ich aber nicht. Hier zum Beispiel:
https://www.ebay.de/itm/Osmo-Hartwa.../372280811211?_trksid=p2349526.m4383.l4275.c2
 

seschmi

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Nur um es nochmal ganz deutlich zu sagen (war ja oben schon gesagt worden, aber ich bin nicht sicher, dass es ankam): Das, was da „ranzig“ riecht, ist das Öl selbst. Wenn Du naturbelassenes Leinöl aus dem Bioladen auf den Boden streichst, wird das auch riechen, sogar noch viel stärker und länger. In der Tat wird Öl oder Fett ranzig, weil es oxidiert, und genau das passiert hier.

Je mehr Sikkative im Öl sind, desto schneller ist das vorbei - aber die „guten“ Sikkative werden eben auch nicht unkritisch gesehen, deshalb geht die Tendenz zu weniger wirksamen, was dann zur langsameren Trocknung führt, und der Geruch hält länger an.

Natur riecht eben manchmal etwas streng... Geruchlich bist Du mit Lack übrigens besser dran, die meisten modernen Lacke riechen kaum noch, weil das wenige Lösungsmittel sehr schnell verdunstet.

Ich wollte das nur gesagt haben, damit Du nicht enttäuscht bist, wenn‘s nachher wieder nach Öl riecht. Wie Winfried geschrieben hat, gibt es da durchaus Unterschiede zwischen den Ölen, aber etwas riechen die alle, wenigstens ein paar Tage oder Wochen.

Lösungsmittel sind hier nicht das Thema, die verfliegen recht schnell.
 

Standöl

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Nur um es nochmal ganz deutlich zu sagen (war ja oben schon gesagt worden, aber ich bin nicht sicher, dass es ankam): Das, was da „ranzig“ riecht, ist das Öl selbst. Wenn Du naturbelassenes Leinöl aus dem Bioladen auf den Boden streichst, wird das auch riechen, sogar noch viel stärker und länger. In der Tat wird Öl oder Fett ranzig, weil es oxidiert, und genau das passiert hier.

Je mehr Sikkative im Öl sind, desto schneller ist das vorbei - aber die „guten“ Sikkative werden eben auch nicht unkritisch gesehen, deshalb geht die Tendenz zu weniger wirksamen, was dann zur langsameren Trocknung führt, und der Geruch hält länger an.

Natur riecht eben manchmal etwas streng... Geruchlich bist Du mit Lack übrigens besser dran, die meisten modernen Lacke riechen kaum noch, weil das wenige Lösungsmittel sehr schnell verdunstet.

Ich wollte das nur gesagt haben, damit Du nicht enttäuscht bist, wenn‘s nachher wieder nach Öl riecht. Wie Winfried geschrieben hat, gibt es da durchaus Unterschiede zwischen den Ölen, aber etwas riechen die alle, wenigstens ein paar Tage oder Wochen.

Lösungsmittel sind hier nicht das Thema, die verfliegen recht schnell.
 

Standöl

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Oxidativ trocknendes Öl wird nicht ranzig, wenn der Oberfläche ausreichend Sauerstoff zur Verfügung gestellt wird. Das passiert nur bei nicht sikkativierten Ölen wie sie zum Beispiel in der Küche verwendet werden und wenn sie dort lange rumstehen. Anbruchgebinde von sikkativierten Ölen, welche immer wieder in Gebrauch sind also immer wieder neuer Sauerstoff hinzukommt, werden auch in der Dose ranzig und sind für hochwertige Oberflächen nicht mehr zugebrauchen. Und bei den Sikativen gilt nicht: viel hilft viel also viel führt zu einer schnelleren Trocknung. Im Gegenteil die Qualtität der Oberfläche wird bei Überdossierung von Sikkativen schlechter.

Gruß
Wolfgang

P.S.
Das Zitat oben ist mir "durchgerutscht."
 
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