Kleine Bohrmaschine oder kleinen Akkuschrauber?

michaelhild

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Nicht nur Akku oder Kabel, auch das Griffdesign ist völlig anders. Der Quadrive ist ja ein T-Akkuschrauber, Griff unter der Motorachse. Die Quadrill hat ja C-Form, also Griff auf Höhe der Motorachse.
Das macht einen deutlichen Handlingunterschied. Gerade beim Bohren.

Thema Drehmoment.
Was verschraubst Du denn am meisten, bzw. warum meinst Du eine Drehmomentvorwahl haben zu müssen? Ich nutze sie zu 95% nicht. Gerade Holz ist ein sehr inhomogener Werkstoff, da bringt einem ein fix eingestelltes Drehmoment nicht automatisch immer gleich eingedrehte Schrauben. Diese Vorwahl ist eher für den Metallbereich.
Ich verschraube auf Sicht und Gefühl. Ist die Schraube bündig ist es gut und ich kann aufhören. :emoji_slight_smile:
Im Holzbereich, Zimmerei mal außen vor, ist ein zu tief eindrehen bzw. überrutschen des Gewindes (doll drehen) eher ein Problem, als ein Abreißen von Schrauben.
Das maximale Drehmoment kannst Du ja auch durch den gewählten Gang beeinflussen. Dazu kommt, das die Quadrill keine Konstantelektronik besitzt, das ist zwar je nach dem ein Nachteil, aber durch das einbrechen der Drehzahl merkt man, wenn sich die Maschine anstrengen muss. Dadurch auch eine Art "Drehmomentindikator"
Für immer gleich eingedrehte Schrauben, gibt es ja noch den Tiefenanschlag und der funktioniert bei Holz genauer, als jede Drehmomentvorwahl.
 

matchesder

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Auf den Tiefenanschlag wollte ich jetzt auch verweisen.

Seit ich die Quadrill habe liegt mein kleiner 11 V Akkuschrauber fast ungenutzt herum.
Auch die große Bohrmaschine nutze ich nicht mehr.
Außerdem: 7,5 m Leitung, da kannst Du ohne Umstecken einmal durch die Garage (naja, außer Du hast so eine riesige^^)
 

Tischkreissäge

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Thema Drehmoment.
Was verschraubst Du denn am meisten, bzw. warum meinst Du eine Drehmomentvorwahl haben zu müssen? Ich nutze sie zu 95% nicht. Gerade Holz ist ein sehr inhomogener Werkstoff, da bringt einem ein fix eingestelltes Drehmoment nicht automatisch immer gleich eingedrehte Schrauben.

Ich kaufe mir bei Holzschrauben seit einiger Zeit nur noch Torx-Schrauben.
Bevor bei PZ-Schrauben ein hohes Drehmoment die Schraube abdreht, rutscht meines Erachtens der Bit aus dem Kreuzschlitz. Bei Torx rutscht der Bit nicht raus.
Bei den dünnen Torx-Holzschrauben (... 3,5 mm ...) habe ich daher das Problem des Abreißens gesehen.

Bei meinem Metabo Akkuschrauber passiert es mir besonders bei den kleinen Holzschrauben oft, dass ich diese zu weit reindrehe. Deshalb habe ich bei den kleinen Holzschrauben oft mit der Drehmomenteinstellung gearbeitet. Die perfekte Lösung ist das aber auch nicht. Genau wie Du schreibst, werden die Schrauben damit nicht automatisch alle gleich reingedreht.
Bei allen anderen Holzschrauben schraube ich ganz ohne Drehmomenteinstellung, d. h. Einstellung Bohren.

Einen Tiefenanschlag hat mein Akkuschrauber nicht.

Da Du schreibst, dass Du Deinen Bohrschrauber zu 95% ohne Drehmomentbegrenzung nutzt, gehe ich davon aus, dass mein Problem eher theoretisch ist und ich mit der Quadrill ohne Drehmomentbegrenzung zurecht kommen werde.

Es wird wohl die Quadrill werden (Unterschiede zur Quadrive sind bekannt - T-/C-Griff usw.).

Gruß

Wilfried
 

matchesder

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Abgerissen habe ich bisher nur Edelstahlschrauben.
Und zwar dann, wenn die noch ganz leicht über standen und ich den letzten mu noch nachdrehen wollte.
Ansonsten verdrehtsich der Torx auch gerne etwas, gerade die kleinen T10 oder so.

Es lässt sich ja zur Not gerade in kleinen Gängen sehr sehr fein dosieren.
Ansosnten eben per Hand oder mit Tiefenenschlag.
Da schießt die Quadrill bei 4000 1/min die 3,5er Schrauben geradezu ins Holz.
 

WinfriedM

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Persönlich würde ich mir zwar nichts ohne Drehmomenteinstellung kaufen, aber wenn die Quadrill das nicht hat und einige hier damit wunderbar zurecht kommen, kannst du dir auch gleich wieder die Kress 500/600 kaufen. Das war ja das Argument, warum man die eher nicht nehmen sollte. Das wird mindestens 200 Euro billiger.

Übrigens: Das muss man auch mal sehen: Da sucht man verzweifelt nach einem Netzschrauber, weil man sich defekte Akkus nach 8-10 Jahren ersparen will und zahlt dann so viel, dass man sich für die nächsten 50 Jahre hätte Akkus nachkaufen können. Sinnvoll ist das dann wiederum nicht.
 

blueball

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Übrigens: Das muss man auch mal sehen: Da sucht man verzweifelt nach einem Netzschrauber, weil man sich defekte Akkus nach 8-10 Jahren ersparen will und zahlt dann so viel, dass man sich für die nächsten 50 Jahre hätte Akkus nachkaufen können. Sinnvoll ist das dann wiederum nicht.

Aber man vermeidet unnötigen Akkumulatorenmüll und das ist gut :emoji_wink:
 

michaelhild

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Da Du schreibst, dass Du Deinen Bohrschrauber zu 95% ohne Drehmomentbegrenzung nutzt, gehe ich davon aus, dass mein Problem eher theoretisch ist und ich mit der Quadrill ohne Drehmomentbegrenzung zurecht kommen werde.

Theoretisch will ich jetzt nicht sagen. Ich denke es ist vorallem Gewöhnungssache.
Ich komme recht gut ohne die Begrenzung aus, aber es erfordert schon etwas Umsicht.
Die Begrenzung nehme ich meistens dann, wenn ich die Schraube nicht sehe, beispielsweise bei Pocket Holes.

kannst du dir auch gleich wieder die Kress 500/600 kaufen. Das war ja das Argument, warum man die eher nicht nehmen sollte. Das wird mindestens 200 Euro billiger.

Der Kress fehlt aber immer noch ne Schnellbremse. Ich weiß jetzt nicht, wieviel Massenträgheit in der kleinen Kress stecken, aber mir persönlich wäre ne Schnellbremse wichtiger als die Drehmomentbegrenzung.
Aber das ist meine Meinung. Ob einem die Bremse 200€ wert ist, muss jeder für sich selbst entscheiden.
Schlecht ist die Kress mit Sicherheit nicht.
 

HeikoB

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Moin Winfried,
hast du schon mal mit der genannten Kress oder einer vergleichbaren Maschine geschraubt? Für große Schrauben ist das ja ok aber kleine Schrauben sind dann doch ein Problem. Ich hab auch noch ne Metabo USE8 die hat zum Tiefenstopp auch noch zusätzlich nen Drehmomentkupplung, für kleine Schrauben aber auch nicht geeignet da man doch recht stark andrücken muss damit die Klauenkupplung greift.
Mit dem Quadrill hab ich sogar schon kleine Schrauben an Deckenlampen (vielleicht M2 oder M3) festgezogen.

Gruß Heiko
 

Tischkreissäge

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Persönlich würde ich mir zwar nichts ohne Drehmomenteinstellung kaufen, aber wenn die Quadrill das nicht hat und einige hier damit wunderbar zurecht kommen, kannst du dir auch gleich wieder die Kress 500/600 kaufen. Das war ja das Argument, warum man die eher nicht nehmen sollte. Das wird mindestens 200 Euro billiger.

Vor der Eröffnung des Themas dachte ich, dass die Kress 600 ein super Bohrschrauber mit Kabel und zudem recht günstig ist und habe sie mir fast gekauft, aber glücklicherweise doch noch das Thema eröffnet.
Drehmomentvorwahl hat auch dieser kabelgebundene Bohrschrauber nicht, aber auch keine Drehzahlvorwahl: 0-3.200 U/min allein über den "Gasgriff" Einschalter.
Eurohals für den Bohrständer hat sie auch nicht.
Wenn ich die günstigsten Preise über die Internetvergleichsseiten vergleiche, ist sie nicht mindestens 200 EUR, sondern ca. 170 EUR günstiger als die Festool Quadrill.
Kress gibt für die 600 kein Drehmoment an - habe ich zumindest auf der Homepage nicht gefunden.
Für die 500 gibt Kress ein Drehmoment von 5 Nm an. Kann man nicht wirklich mit dem der Quadrill vergleichen.

Was mich bei der Entscheidung des ursprünglichen Themas "Kleine Bohrmaschine oder kleinen Akkuschrauber?" aus der Bahn geworfen hat, war die Überlegung, mit dem Kauf der Quadrill meine selten genutzte alte Metabo Sb E 700/2 S- R+L zu ersetzen.

Übrigens: Das muss man auch mal sehen: Da sucht man verzweifelt nach einem Netzschrauber, weil man sich defekte Akkus nach 8-10 Jahren ersparen will und zahlt dann so viel, dass man sich für die nächsten 50 Jahre hätte Akkus nachkaufen können. Sinnvoll ist das dann wiederum nicht.

Den Akkuschrauber Metabo BS 14.4 Li habe ich im Set mit 2 1,5 Ah Akkus Mitte 2012 gekauft.
Nach 2 ... 2 1/2 Jahren haben die Akkus deutlich an Kapazität verloren.
Kleine Holzschrauben kann man damit noch reinschreiben.
Bei 5 x 100 ist nach wenigen Schrauben der Akku leer.

Zuvor habe ich einen anderen Metabo Akkuschrauber 15 Jahr lang genutzt und mit den beiden im Set enthaltenen 4,5 Ah (oder so) zig Tausende Gipskartonschrauben und Spax verarbeitet. Irgendwann ging der erste Akku und dann der zweite Akku gar nicht mehr.
Original Akkus waren nicht mehr erhältlich und so habe ich einen Akku von einem Fremdhersteller gekauft.
Mitte 2012 gab der Akkuschrauber keinen Mucks mehr von sich.
Der Metabo Akkuschrauber hat viele Jahre zuverlässig seinen Dienst getan.

Bei meinen Akkuschraubern habe ich die Akkus offensichtlich nur schlecht/falsch behandelt:
Immer den Akku in dem Akkuschrauber gelassen, bis der sich gar nicht mehr drehte,
Immer den 1. Akku im Schrauber gelassen, auch über mehrere kalte Wintermonate.
Immer den 2. Akku nach der Aufladung und aus Bequemlichkeitsgründen im Ladegerät gelassen.
Die richtige Behandlung der Akkus ist offensichtlich - wie alles - eine Wissenschaft für sich.
Bei mir waren die Akkus nicht erst nach 8-10 Jahren defekt, sondern deutlich früher - aus welchen Gründen auch immer!
Wenn ich diese Akkupflege(wissenschaft) mit dem Kabelhandicap abwäge, sehe ich das Kabel nicht mehr so nachteilig wie ursprünglich.

Ich habe meine Zweifel, dass ein Akkuschrauber mit Akkuersatz über die Jahre günstiger ist als eine kabelgebundene Maschine.

.....
Mit dem Quadrill hab ich sogar schon kleine Schrauben an Deckenlampen (vielleicht M2 oder M3) festgezogen.
...
Wieder eine Erfahrung, die für mich für die Entscheidung Quadrill spricht.

Gruß

Wilfried
 

WinfriedM

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Was macht denn die Quadrill besser oder woran liegt das? Ich hab so ein Teil noch nicht in der Hand gehabt.
 

michaelhild

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Sie ist halt extremst universell. Schafft dickste Schrauben/Löcher, kann aber trotzdem bis 4000 UpM drehen. Klein und leicht (für die 700 bürstenlose Watts), 7,5m Kabel, liegt wirklich erstklassig in der Hand und hat einen sehr guten Rundlauf, trotz Wechselfutter, was die Maschine nochmals universeller macht. Es gibt ja einige Aufsätze dazu.


Für die 500 gibt Kress ein Drehmoment von 5 Nm an. Kann man nicht wirklich mit dem der Quadrill vergleichen.

Nicht wirklich, zum einen hat die Festool deutlich mehr Leistung und vorallem ein 4-Gang Getriebe. Im 4. Gang hat die auch nicht mehr so das Drehmoment, wie auch. Wenn müsste man das Drehmoment in diesem Gang mit der Kress vergleichen.
 

matchesder

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Gegen einen (typischen) Akkuschrauber würde mir neben den Akkus auch noch die, in meinen Augen, zum Bohren ungünstige Konstruktion sprechen.

Die meisten sind eben in T-Form und da drücke ich immer schief oder muss irgendwie gegenhalten. Oder eben mit der zweiten Hand hinten auf das Motorgehäuse drücken.

Gerade bei kleinen, handlichen Bohrmaschinen kann man einfach so auf Achse des Bohrers drücken.

Drehzahlvorwahl hat die Quadrill in der gleichen Weise, wie ein Akkuschrauber über das Getriebe. Dabei reichen mir zumindest 4 Gänge aus.
Durch den Schnellstop und die geringe bewegte Masse steht die Spindel praktisch sofort, wie bei einem Akkuschrauber eben auch.

Dabei ist das Maschinchen auch noch angenehm leise. Das macht den Einsatz im Bohrständer denke ich auch sehr angenehm. Zumahl über einen Taster an der Seite ein- und ausgeschaltet wird. Da braucht es keine Arretierung zu drücken.

Warum da kein Drehmomentvorwahl dran ist verstehe ich allerdings nicht. Elektronisch wäre das denke ich überhaupt keine Hürde gewesen.
 

Tischkreissäge

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Nicht wirklich, zum einen hat die Festool deutlich mehr Leistung und vorallem ein 4-Gang Getriebe. Im 4. Gang hat die auch nicht mehr so das Drehmoment, wie auch. Wenn müsste man das Drehmoment in diesem Gang mit der Kress vergleichen.

Der Zusammenhang von Leistung, Drehmoment und Drehzahl ist mir bekannt.
Dennoch habe ich bei den Leistungs- und Drehmomentangaben der Kress 500 und Festool Quadrill nicht weiter darüber nachgedacht.
Deine Anmerkung ist der Auslöser das nachzuholen:
Kress 500 - Leistungsaufnahme 500 W - maximales Drehmoment 5 Nm.
Festool Quadrill - Leistungsaufnahme 705 W - Maximales Drehmoment in Holz 30 Nm.
Die Drehmomentangaben sind für mich nicht vergleichbar, da die Hersteller diese für unterschiedliche und nicht nachvollziehbare Drehzahlen angeben.
Ohne Leistungs-/Drehmomentversaufskurve bringen die Angaben wenig - die Erfahrungen der User umso mehr.

Einfach mal mit dem Leistung-Drehzahl-Drehmoment Rechner hier:
Beziehung zwischen Drehmoment, Leistung und Drehzahl » Drehmomenttechnik, Schraubersoftware, tech talk
mit verschiedenen Werten rechnen.
Achtung: Vereinfachte Berechnung ohne Wirkungsgrade der Maschinenkomponenten.

Warum Kress für den 500 (500 W) nur 5 Nm und Festool für den kleinen Quadrill (705 W) 30 Nm für Holz angibt, verstehe ich nicht.

Gruß

Wilfried
 

Dietrich

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Hallo Wilfried,

die Kress wird eine hochtourige Bankmaschine sein mit einem Gang...?
Hochtourige Bohrmaschinen haben immer wenig Drehmoment.
Für Bohrungen von 3-10mm in Holz und von 1-8 mm in Stahl braucht es auch nur wenig Drehmoment.
Kräftigere Maschinen mit mehr als einem Gang haben besonders im am stärksten untersetzten Gang, also dem 1. Gang ein sehr viel höheres Drehmoment, mit diesem wirbt der jeweilige Hersteller.
Für jeden der Bereiche gibt es aber auch 1-Gang (oder auch 2-Gang) Spezialisten, so gibt es mittlerweilen Bankmaschinen mit 6000 U/min und Kraftmaschinen mit 120-600 U/min

Zur Erläuterung, nahezu jeder Universalantrieb also "Kohlenmotor", vermutl. auch die Antriebe ohne Kohlebürsten, drehen 25000-30000 U/min, ob Bohrm. oder Winkelschleifer ist völlig egal.
Je nachdem für was die Maschine eingesetzt werden soll wird dann per vorgebautem Getriebe untersetzt.
Will man eine Bankmaschine wird um Faktor 10 untersetzt, eine kräftige Schlagbohrmaschine wird für den 2. Gang auch etwa um Faktor 10 untersetzt, für den 1. Gang um Faktor 25.
Für eine Kraftbohrmaschine (schwere Schraub und Bohrarbeiten bspw. beim Holzbau), wird etwa um Faktor 50 untersetzt.
Das bedeutet man erhält von der ursprüngl. sehr hohen Drehzahl des Antriebes nur noch ein 1/10tel , 1/50tel usw. gleichzeitig vervielfacht sich das Drehmoment, unter Vernachlässigung der Reibungsverluste im Getriebe, um genau dieses Faktor.
Genau diese Eigenschaft ist der Grund für die Gefahr die von langsam drehenden Metallbearbeitungsmaschinen aus geht, denn dort werkelt ein ganz und gar nicht schwächelnder Induktionsantrieb, also meißt ein Drehstrommotor mit 2, 3 oder 5 oder 10 KW, mit 1500 U/min, der dann auf einer Drehbank u. U. auf 30 oder weniger Umdrehungen per Minute untersetzt ist, da entstehen Kräfte mit denen man sich als Lebewesen nie anlegen sollte.

Gruß Dietrich
 

matchesder

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Warum Kress für den 500 (500 W) nur 5 Nm und Festool für den kleinen Quadrill (705 W) 30 Nm für Holz angibt, verstehe ich nicht.

Den Wirkungsgrad hast Du ja selbst schon angesprochen, der ist bei den elektronisch kommutierten eben besser.
Was das jeweilige getriebe dann doch wieder schluckt steht auf einem anderen Blatt.

Winfried spricht es ja auch schon an. Vermutlich ist das maximale Drehmoment der Quadrill im 1. Gang. Da ist die eben auf 400 1/min untersetzt.

Die Drehmomente werden aber so oder so nicht vergleichbar sein. Es kommt ja lediglich drauf an, welchen Arbeitspunkt sich der Hersteller rausucht.
Bei Lehrlaufdrehzahl ist das abgegebene Drehmoment per Definition gleich Null.
Je stärker die Drehzahl einbrechen darf, umso höher fällt dann das Drehmoment aus (bei Gleichstrommotoren ist das ganz einfach).
Stillstand ist natürlich Schwachsinn, weil dann dreht sich ja nix mehr :emoji_stuck_out_tongue:

Dazwischen kann man sich dann irgendwas aussuchen (unter Berücksichtigung der Erwärmung und dem angepeilten Betriebsfall)
 

WinfriedM

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Stillstand ist natürlich Schwachsinn, weil dann dreht sich ja nix mehr :emoji_stuck_out_tongue:

So schwachsinnig ist das nicht, beim Schrauben gehts eigentlich um das maximale Moment, was bei Gleichstrommotoren im Stillstand zu erwarten ist.

Auch wenn es Drehmoment heißt, drehen muss sich dabei nichts. Es ist erstmal einfach nur ein eine Kraft, die etwas bewegen kann, aber nicht muss.
 

matchesder

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Jetzt wo Du es sagst, macht es Sinn, das maximale Drehmoment auch so anzugeben, also bei Stillstand. Ansosnten würde das ja Nenndrehmoment heißen.

Insofern ist der Stillstand natürlich wichtig (Aufpassen, hier geht der Strom sehr hoch und das Motörchen wird sehr schnell sehr warm)

Ich meine das der Stillstand bei einer Bohrmaschine/Schrauber für die Benutzung Schwachsinn ist.
Einen Hebel bekomme ich besser und günstiger^^
 

Tischkreissäge

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Hallo Wilfried,

die Kress wird eine hochtourige Bankmaschine sein mit einem Gang...?
Hochtourige Bohrmaschinen haben immer wenig Drehmoment.
Für Bohrungen von 3-10mm in Holz und von 1-8 mm in Stahl braucht es auch nur wenig Drehmoment.
Kräftigere Maschinen mit mehr als einem Gang haben besonders im am stärksten untersetzten Gang, also dem 1. Gang ein sehr viel höheres Drehmoment, mit diesem wirbt der jeweilige Hersteller.
Für jeden der Bereiche gibt es aber auch 1-Gang (oder auch 2-Gang) Spezialisten, so gibt es mittlerweilen Bankmaschinen mit 6000 U/min und Kraftmaschinen mit 120-600 U/min

Zur Erläuterung, nahezu jeder Universalantrieb also "Kohlenmotor", vermutl. auch die Antriebe ohne Kohlebürsten, drehen 25000-30000 U/min, ob Bohrm. oder Winkelschleifer ist völlig egal.
Je nachdem für was die Maschine eingesetzt werden soll wird dann per vorgebautem Getriebe untersetzt.
Will man eine Bankmaschine wird um Faktor 10 untersetzt, eine kräftige Schlagbohrmaschine wird für den 2. Gang auch etwa um Faktor 10 untersetzt, für den 1. Gang um Faktor 25.
Für eine Kraftbohrmaschine (schwere Schraub und Bohrarbeiten bspw. beim Holzbau), wird etwa um Faktor 50 untersetzt.
Das bedeutet man erhält von der ursprüngl. sehr hohen Drehzahl des Antriebes nur noch ein 1/10tel , 1/50tel usw. gleichzeitig vervielfacht sich das Drehmoment, unter Vernachlässigung der Reibungsverluste im Getriebe, um genau dieses Faktor.
Genau diese Eigenschaft ist der Grund für die Gefahr die von langsam drehenden Metallbearbeitungsmaschinen aus geht, denn dort werkelt ein ganz und gar nicht schwächelnder Induktionsantrieb, also meißt ein Drehstrommotor mit 2, 3 oder 5 oder 10 KW, mit 1500 U/min, der dann auf einer Drehbank u. U. auf 30 oder weniger Umdrehungen per Minute untersetzt ist, da entstehen Kräfte mit denen man sich als Lebewesen nie anlegen sollte.

Gruß Dietrich

Hallo Dietrich,

es liegt, so wie Du es geschrieben hast, ganz einfach an der Drehzahl.
Eigentlich ganz logisch. Wegen der großen Differenz 5 Nm - 30 Nm habe ich einen Knoten im Kopf gehabt und bin nicht sofort darauf gekommen.
Danke für Deinen Hinweis!

Kress 500 ist 1-Gang.

Leistung-Drehzahl-Drehmoment Rechner (vereinfacht, ohne Berücksichtigung der Wirkungsgrade):
Beziehung zwischen Drehmoment, Leistung und Drehzahl » Drehmomenttechnik, Schraubersoftware, tech talk
Kress 500 - Leistung 500 Watt - Drehmoment 5 Nm -> Drehzahl ca. 950 U/min
Quadrill - Leistung 705 W - Drehmoment 30 Nm -> Drehzahl ca. 220 U/min

Gruß

Wilfried
 

HeikoB

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Moin,
also die 5 Nm der Kress werden Nenndrehmoment sein also das Drehmoment bei Nennaufnahmeleistung von 500w! Maximal wird die deutlich mehr aufnehmen können und das maximale Drehmoment wird auch höher sein, aber bei Bohrmaschinen gibt man im Normalfall das Nenndrehmoment an. Die Quadrill würde eigentlich deutlich mehr als 30 Nm schaffen, ist aber elektronisch begrenzt, ich vermute wegen der Dauerhaltbarkeit des Getriebes. Bei 4 Gängen sind die Zahnräder nun einmal schmaler als bei ner Eingang Kraftbohrmaschine! Die Quadrill stoppt halt beim loslassen des Schalters sofort und lässt sich sehr feinfühlig dosieren, deswegen kann sie auch kleine Schrauben.

Gruß Heiko
 

Tischkreissäge

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Hallo,

vielen Dank an alle!

Ihr habt mir alle bei der Entscheidungsfindung sehr geholfen!

Hätte nie gedacht, dass ich bei der Quadrill landen werde.

Habe die Quadrill bestellt.:emoji_slight_smile:

Gruß

Wilfried
 

Auflauf

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Mir ist jetzt nicht klar, ob es kleine Bohrschrauber mit Kabel gibt, mit denen man mindestens so gut wie mit Akkuschraubern schrauben kann und aufgrund der höheren Drehzahl (bei kleinen Bohrern) besser als mit
Akkubohrschraubern bohren kann.

Die gleiche Frage hatte ich vor 2 Wochen gestellt. Habe eine Bosch grün -2G-Schlagbohrmaschine von vor 20 Jahren, die mir zu lang und schwer war.

Prompt kam natürlich die Empfehlung Quadrill - für mich aber Overkill. Weil ich mit Fragen zu Drehmoment und Geschwindigkeit nicht weiterkam, habe ich mir etwas frustriert die Bosch blau GSB 13 re gekauft, 70€ incl. Koffer, Bohrer, Lieferung.

Schrauben geht, macht aber nicht besonders viel Spaß, Bohren klappt gut. Dann hat man eine kleine Maschine für alle Gelegenheiten und kann in Ruhe weiter nach kabelgebundener schnellaufender Borhrschraubmaschine suchen - oder doch die Quadrill kaufen.

Edit: too late :emoji_slight_smile:
 
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