Was Schadstoffbelastung während der Verarbeitung angeht, da sind die meisten Wasserlacke recht unproblematisch. Ich lese ab und zu mal die Ökotest und da schneiden so Lacke oft gut ab. Es gibt aber auch Ausreißer, weil irgendein Stoff drin ist, den Ökotest für problematisch hält. Hingegen bekommen Lösemittellacke bei Ökotest seit bestimmt 15 Jahren maximal ein befriedigend, oft aber auch ungenügend.
Bei den Wasserlacken sind es vor allem die Biozide, die das Schimmeln im Gebinde verhindern sollen. Meist sind es Isothiazolinone. Bei geringer Dosierung sind die für die Meisten relativ unkritisch, man findet sie teils sogar in Kosmetik in geringer Dosierung. Wer aber allergisch ist, bei dem können kleinste Mengen zu allergischen Reaktionen führen.
Wasserlacke enthalten meist auch Lösemittel, aber solche, die sehr langsam verdunsten. Früher war das mal ein Problem, dass dann sehr lange Lösemittel ausdünsteten, heute wurde das bei den meisten Lacken soweit reduziert, dass unkritisch.
NMP war vor ein paar Jahren noch Thema, kann erbgutschädigend sein und war in vielen Wasserlacken drin. 2019 gabs neue Regelungen zur Kennzeichnung, seither haben die meisten Lackhersteller es eliminiert.
Ich denke, bei guten Markenherstellern wird die Gefahr geringer sein, dass irgendwelcher Mist drin ist. Denn die meisten Ersatzstoffe, die weniger gefährlich sind, machen die Mixtur teurer. Das können sich Billighersteller nicht leisten. Auch müssen Markenhersteller mehr aufpassen, ihren Ruf nicht zu versauen. Das kann sehr schaden.