Kernbuche Tisch ölen, Superpad, Schleifvlies oder Schleifpapier?

Mrtomacco

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Hallo liebe Community,

ich habe mir eine 1,6m*0,8m Kernbuchenplatte mit 100er Vorschliff bestellt.

Nun hatte ich vor besagte Platte mit 2 fach verkochtem Leinöl, also Leinölfirnis zu behandeln.
Folgendes wurde mir empfohlen:

1. Anfeuchten mit Lappen und abstehende Fasern in Maserung mit 150 vorschleifen
2. Dicker Auftrag mit Rolle in Richtung Maserung
3. Einmassieren mit grünem Superpad, Nachtrag bei eingezogenen Stellen
4. Abwischen der Überschüsse in 20 Minuten
5. 1 Tag trocknen lassen
6. Leicht feinschleifen mit 240er Schleifpapier
7. Zweiter Ölvorgang, Öl dünn mit Lappen auftragen, trocknen lassen und abwischen

Nun rückt der Liefertermin meiner Platte in die Nähe und ich muss einige Sachen besorgen. Allerdings möchte ich nichts kaufen, was ich eigentlich dann gar nicht brauche.

A. Ich hatte gelesen, dass 240er Feinschliff für eine Tischplatte zu grob sei? Es solle noch ein dritter Vorgang mit 320er erfolgen?

B. So wie ich es verstanden habe, dient das "Superpad" dem Einschleifen des Öls. Was ist nun der Unterschied zwischen Superpad, Schleifvlies Schleifschwamm und Schleifpapier? Mir wurde nämlich das Superpad empfohlen, Zuhause hätte ich noch irgendein grünes Schleifvlies und im Internet habe ich auch Lösungen ohne Einschleifen oder mit Nassschleifpapier gesehen. Ist das Superpad einfach dasselbe wie mein grünes Schleifvlies?

C. Erster Ölauftrag lieber mit Farbroller oder fusselfreiem Mikrofasertuch? Bei ersterem wäre natürlich der Vorteil dass ich sauber entlang der Maserung laufe und ich trockene Stellen schnell nachtragen kann. Allerdings habe ich Angst, dass diese eben fusselt. Womit würdet ihr den ersten Auftrag machen?

D. Muss ich danach noch mit einem Poliertuch drübergehen? Bzw. hatte auch etwas von einem weissen Superpad gelesen.
 

Mitglied 59145

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Man kann ja alles mögliche nutzen.
Mein vorgehen von deiner Platte ausgehenden(100er Schliff):

Tischplatte mit Excenterschleifer mit 100er,120er,150er Schleifpapier schleifen. Brauchst du ca. 2Blatt pro Durchgang.
Anschließend wird mit Pinsel ein hadelsübliches Holzöl (ich nutze Natural Farben Möbel Öl) mit ordentlich Überstand aufgetragen, das Holz saugt das Öl auf, das ist auch so gewollt. ruhig nochmals etwas nachpinsel wenn nichts mehr auf der Oberfläche steht. Je mehr Öl in der Platte ist, umso besser ist es.

Nach ca. 1Stunde wird mit einem Baumwolltuch alles trocken gerieben. Hier unbedingt die Lappe zum trocknen aufhängen, sonst Brandgefahr!

Dann trocknen lassen, bei mir meist übers Wochenende, also Freitags wird bei uns geölt:emoji_wink:.

Dann schleifen wir mit einem Schleifvlies von 280er oder 320er Korn, danach entstauben. Nun wird mit einem Baumwolllappen eine dünne Schicht aufgetragen, fast trocken--soll nur leicht glänzen.

Für den zweiten Auftrag nutzen wir Tec-Oil aus demselben Haus.

Gutes gelingen!

P.S.: Damit dir nicht langweilig wird: http://www.wikidorf.de/reintechnisch/Main/HomePage

Gruss
Ben
 

Mrtomacco

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Danke für die rasche Antwort. Der Link ist genau was ich gesucht habe, ehrlich gesagt hat der so ziemlich all meine Fragen beantwortet.

Nur eine Frage zum entstauben, erfahrungsgemäß weiss ich, das Holzmehl sehr fein sein kann. Bisher habe ich das meist erst mit einem trocknen Tuch weggewischt und dann noch mal feucht nachgewischt. Kann ich das beim geölten Tisch auch so machen?
 
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Mrtomacco

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Eine letzte Frage ist mir noch eingefallen. Das Öl weches ich bestellen möchte hat eine Ergiebigkeit von 10qm^2 pro Liter. Bei meiner Tischplatte wären das ja dann 1,28qm^2 pro Seite, also ca. 2,6qm pro Durchgang. Mir wurde nun gesagt Kernbuche würde sehr stark aufnehmen beim ersten Anstrich. Ich möchte nun natürlich auf keinen Fall ohne Öl dann dastehen, soll ich in 1l oder 2,5l nehmen?
 

carsten

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Hallo

handhabe das sehr ähnlich wie Ben.
Gerade wenn der Termin im Nacken sitzt würde ich ein optimiertes Öl nehmen. Das optimierte Öl ist insbesondere in Sachen Trocknung deutlich schneller. Leinöl auch Firnis braucht Tage , Wochen bis es trocken ist. Ich finde auch den starken Gelbstich sehr unangenehm.
Anfeuchten bringt bei Ölen nix. Das macht man beim Beizen ( Wasserbeize) da sich durch das Wasser die Fasern aufstellen.
Zu fein sollte man bei Öl auch nicht schleifen da es das eindringen des Öls vermindert und unter Umständen zu fleckiger Oberfläche führt.
Superpad und Co ist für mich Verkaufstrategie. Schleifen mit ganz normalem Schleifpapier, und nach dem ersten Ölen hab ich sowohl schon mit Körnung 220, 240, 320 oder Schleifvlies gemacht. Wirklich für mich erkennbare Unterscheide habe ich nicht festgestellt. Ich arbeite aber auch bei Öloberflächen nur per Hand ( außer dem Holzschliff versteht sich). Ich möchte mir meine Schleifmaschinen mit denen ich auch eher mal Lackzwischenschliff mache nicht mit Öl "versauen"
Microfasertücher haben bei Ölen und erst Recht Wachsen nix verloren. Die Microfasern wirken wie Bürsten.
Mir sind am liebsten alte Baumwoll T-Shirts, Je nach Größe der Fläche auch ein Breiter Pinsel.
 

Mrtomacco

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Ich hatte halt gelesen, dass Hartöle durch Zusätze wie Harze oder Tungöl weiter optimiert werden und dann eben beispielsweise seidenmatt glänzen oder eine schützende Schicht bilden. Beim Glanz hätte ich allerdings Angst, dass es in einer Klarlackoptik enden könnte. In einem Video hatte ich dann zumindest gesehen, Leinöl und Firnis würden gar nicht glänzen im Gegensatz zu Hartöl? Ich möchte halt einfach das Holz vor Verbiegung schützen und dass die Maserung hervorkommt ganz ohne Glanzeffekte. Das mit dem vergilben klingt jetzt natürlich auch nicht gerade rosig bei Leinöl. Hatte bisher auch nur dunkles Holz mit Clou Leinöfirnis bearbeitet, da sieht man das vergilben nicht.
Ich wollte ursprünglich das Hoyo Leinölfirnis kaufen, das ist frei von Sikkativen und wird aus Leinöl der zweiten Pressung, welches zweifach gekocht wird hergestellt. Klang zumindest sehr natürlich und halt ffei von Sikkativen.

Und danke für den Hinweis mit dem Mikrofasertuch. Werd mir entsprechendes aus Baumwolle besorgen.

Das mit dem Superpad habe ich mir schon fast gedacht, wollte daher hier nochmal fragen. Wollte aber genauso gut am Ende nicht falsch sparen. Aber klar dass dann so tolle Namen wie Superpad gewählt werden.

Vor dem eigentlichen Anstrich werd ich mir noch ein kleines Testmuster Kernbuche bestellen und ölen. Möchte nur nicht 10 verschiedene Öle bestellen und testen.
 

seschmi

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Ohne Sikkative dauert die Trocknung halt deutlich länger, und es kann auch noch Wochen danach Öl „ausschwitzen“, das noch flüssig in Poren sitzt, wenn der Tisch zB in der Sonne steht.

Heute werden ja meist Mangansalze als Sikkative verwendet, da hätte ich nicht allzu viel Bedenken. Die sind ja auch im Öl gebunden, und ich kann mir eigentlich kein Szenario vorstellen, wie man relevante Mengen davon aufnehmen sollte, selbst wenn man von der Tischplatte ist. In größeren Mengen ist Mangan zwar giftig, aber Du trinkst das Öl ja nicht (und selbst in diesem Fall würdest du keine tödliche Dosis Mangan schaffen...)

Zu matt vs glänzend fragst Du am Besten WinfriedM, die meisten Öle sind aber matt.


Zum Auftragen: Ich nehme einen Schwamm, ich glaube auch, dass das ziemlich egal ist. Entscheidend ist aber, beim Abnehmen des Überstands die Platte richtig trocken zu reiben. Sonst kann man da meiner Meinung nach wenig falsch machen.
 

Mrtomacco

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Offtopic: Aber warum vergilbt Leinöl stärker? Sind Öle mit Zusatz oder zum Beispiel Tungöl einfach UV beständiger? An der Oxidation wie man es zum beispiel vom Kusntstoff kennt könnte es ja eher weniger liegen, da das Leinöl doch vollständig zum Harz oxidiert nicht?
Ist meine Annahme dann richtig, dass die gelbliche Farbe durch die Zerfallsprodukte des Harzes durch UV Strahlung entsteht und entweder andere Öle UV beständiger sind oder die Zerfallsprodukte nicht gelblich sind?

Zurück zum Thema, was wäre dann sinnvoller zu nutzen für eine Tischplatte am Südfenster. Sollte eher nicht wie Tungöl glänzen und die Maserung hervorheben. Wenn ich raten müsste würde ich sagen irgendein Hartöl? Weil bei denen durch beispielsweise Harz oder Standölzugaben der Leinölanteil geringer ist?

Edit: Kann es sein, dass ich da einfach etwas missverstehe, aus dem englischen Wikipedia Artikel zu Leinöl:
Oiled wood may be yellowish and is likely to darken with age
Kann es sein dass vergilben, anfeuern und darken with age in diesem Zusammenhang dasselbe meinen? Also dass das Holz auf Dauer dunkler wird? Weil die meisten Holzöle werden ja von Anfang an einen leichten gelbton haben. Wenns nur dunkler wird, wärs jetzt kein Drama, aber wenns so hässlich orange wird wie man von altem Parkett kennt oder wie vergilbter Kunststoff, dann wäre das eher nicht erwünscht. Also aus Langzeitsicht natürlich. Das anfängliche anfeuern durch das Öl gefällt mir nämlich schon.
 
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carsten

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Hallo

nein es hat eine gelblichere Eigenfarbe, hat also nix mit vergilben zu tun. Reines Tungöl geht wenn ich mich recht erinnere mehr ins rötliche.
Der Begriff Hartöl ist auch nicht klar definiert. Ich würde mich da eher an konkreten Produktempfehlungen orientieren.
Winfried hat ja auf seiner reintechnisch Seite einige von ihm geteste Produkte aufgeführt. Der Empfehlung für das Möbelöl von Natural aus der Antwort von Ben (#2) kann ich mich anschließen. Es gibt gerade bei Mobelölen deutliche Qualitätsunterschiede.
Als Neuling ist man da rasch überfordert und läßt sich von vermeintlichen Qualitätsmerkmalen beeindrucken.
Mit einem ökologsich orientierten Grundgedanken wäre mir eine Volldeklaration wichtig.
 

Lico

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Eine Bemerkung zum schleifen. Man kann keine Holzoberfläche glatter schleifen, als es die Porenstruktur des Holzes hergibt. Ich hab noch nie was mit feinerem Papier als 150er geschliffen. Das aber ausschließlich in Richtung der Maserung. Entweder von Hand oder mit Bandschleifmaschine. Exzenter-Schleifer sind tödlich, die Kringel bekommt man nicht weg. Vielleicht braucht man dafür dann ja das 320er, damit man die nicht so sieht?

Lico
 
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Mrtomacco

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Als Neuling ist man da rasch überfordert
Das ist es.. Und wenn ich nach Anleitungen suche, finde ich erstmal ellenlang Baumarktanleitungen oder Eigenwerbung. Und von der riesigen Auswahl an ölen möchte ich erst gar nicht anfangen.

Ich wünschte ich hätte die Seite von Winfried früher gefunden. Das ist echt ausführlich, anfängerfreundlich und vor allem auch objektiv. War nur bisher im Lesen noch nicht so weit bei den Produktempfehlungen, da es doch sehr umfangreich ist. Und danke an die Geduld aller Leser, ich werde mal auf dem Heimweg es als Zuglektüre nutzen und mir die Tests zu den Naturölen anschauen. Das Natural Möbelöl mit Weißpigment sieht ja auch gut aus mit Buche. Ich muss mir mal echt endlich das Testmuster bestellen und entscheiden ob ich es stark befeuert mag.

Reichen 0,75l vom Natural Möbelöl oder saugt Buche zu stark?
 
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pedder

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Eine Bemerkung zum schleifen. Man keine Holzoberfläche glatter schleifen, als es die Porenstruktur des Holzes hergibt. Ich hab noch nie was mit feinerem Papier als 150er geschliffen. Das aber ausschließlich in Richtung der Maserung. Entweder von Hand oder mit Bandschleifmaschine. Exzenter-Schleifer sind tödlich, die Kringel bekommt man nicht weg. Vielleicht braucht man dafür dann ja das 320er, damit man die nicht so sieht?

Als jemand, der Holz regelmäßig mit P800 oder P1000 schleifft, möchte ich zaghaft widersprechen.

Auf diesem Stück Holz kann man ganz gut erkennen, das das Holz zwischen den Poren sehr viel glatter sein kann.
P1040796.jpg


Ein guter Excenter macht auch keine Kringel. Ich denke, Du meinst Schwingschleifer.
 

Lico

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Als jemand, der Holz regelmäßig mit P800 oder P1000 schleifft, möchte ich zaghaft widersprechen.

Auf diesem Stück Holz kann man ganz gut erkennen, das das Holz zwischen den Poren sehr viel glatter sein kann.
Interessant! Was ist das für Holz? Grundsätzlich ändert das aber nichts an der Aussage. Nur, dass ich nicht damit gerechnet habe, dass es Hölzer fast ohne Poren und sichtbare Faserstruktur gibt. Das dürfte aber z.B. auf Buche nicht zutreffen. Sowas wie Deinen Sägegriff hatte ich auch tatsächlich noch nicht.
Ein guter Excenter macht auch keine Kringel. Ich denke, Du meinst Schwingschleifer.
Doch, nur kleinere. Aber Du hast Recht, besonders übel sind Schwingschleifer und den hatte ich auch im Auge. Ich hab einen Bosch Exzenterschleifer benutzt, als wir beim Umbau unseres Hause die Türfutter (Lackfarbe) angeschliffen haben. Da waren die kleinen Kringel deutlich zu sehen. Mag sein, dass das bei feinerem Schleifpapier, z.B. 180er auf rohem Holz nicht mehr sichtbar ist, wenn der Lack drauf kommt.

Lico
 

carsten

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Hallo

bei Buche finde ich den Zusatz von Weißpigmenten noch erträglich. Bei kernbuche mit ihren dinklen Einfärbungen kann es aber zu Schlieren kommen. Da würde ich ein Möbelöl ohne Weißzusatz bevorzugen.
Bei neueren Modellen und guten Schleifpapier kenne ich weder bei Exzenter noch Schwingschleifer Kringel die einer nachfolgende Oberflächenbehandlung im Wege stehen. Und Schleifpapier auch rechtzeitig wechslen.
Für Handschmeichler ( inkl Werkzeuggriffe, die dann aber fast zu schön sind um damit zu arbeiten) und dann auch das passende Holz kann man auch höher schleifen für Möbel die nicht gerade eine Hochglanzoberfläche bekommen denke ich können wir uns darauf einigen dass man es beim Schleifen nicht übertreiben muss.
 

Mrtomacco

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Dann steht meinem Vorhaben nichts mehr im Wege. Ich werde mir das Natural Möbel-Öl farblos besorgen und vorgehen wie im 2. Post von Ben beschrieben. Nochmals danke an Alle.

Freu mich schon richtig wenn es so weit ist. :emoji_slight_smile:
 

ChrisOL

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Ich möchte halt einfach das Holz vor Verbiegung schützen und dass die Maserung hervorkommt ganz ohne Glanzeffekte.

Moin, das Holzöl schützt das Holz vor Flecken und hebt die Maserung schön hervor.

Gegen ein „verbiegen“, das werfen oder Quellen und Schwinden meint, hilft das Öl nicht. Das musst du über die Konstruktion mit dem Tischgestell abfangen.
 

pedder

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Interessant! Was ist das für Holz? Grundsätzlich ändert das aber nichts an der Aussage.

Das ist Ebenholz. Aber auch egal.

Die Aussage ist gerade in ihrer Grundsätzlichkeit falsch. Natürlich kann man Holz feiner schleifen als man mit P150 erreichen kann. Daher mein Beispiel und das kann ich beliebig mit andern Holzarten fortsetzten, auch Buche. Insbesondere im Bereich des Hirnholzes geht da eine Menge. Hier mal ein völlig unbehandeltes Stück Santos Palisander: Buche daneben. Der Hobelkörper habe ich tatsächlich nur bis P 120 oder so geschliffen. Aus Faulheit.


IMG_1605.JPG


Die Ansage, eine Tischplatte nicht feiner als P150 mit einem Bandschleifer vor dem Ölen kritisiere ich gar nicht. Schon gar nicht, wenn man etwas schichtbildendes nimmt.
 
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Mitglied 59145

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Falsch ist feineres schleifen sicher nicht.
Als ich jung war, habe ich mal einen Anhänger aus Olivenholz gemacht. Den habe ich auch sehr sehr fein geschliffen. Spürt man auch und hat damals echt Spass gemacht.
Schleifen ist ja eigentlich ein "kratzen" auf der Oberfläche.
Wenn man beim schleifen mit Excenter Kringel sieht, dann war der Schliff schlecht. Gründe können viele sein. Meist zu früh auf ein feineres Papier gewechselt oder Fehler im Papier.
Ein Nachteil beim schleifen ist halt die Maßhaltigkeit, so wird zwischen den Jahrringen mehr Material abgetragen, man kann regelrecht Wellen schleifen. Ein Schliff muss ein Mindestmaß an "Abtrag" leisten, zuviel geht aber auch. Kann man mit stumpfem Papier ganz gut testen, da tritt das deutlicher auf. Schleifen ist eigentlich eine der vielen Königsdisziplinen in unserem HAndwerk!

Gruss
Ben
 

Mrtomacco

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Ich bin auf der Seite von Winfried noch auf das Zweihorn Projektöl gestoßen. Das klingt doch eigentlich ziemlich nach dem, was ich suche. Das soll weniger Gelbanteil haben wegen des fehlenden Tung- und Leinöls. Hatte auch überlegt mir vielleicht Muster von Osmo zu bestellen, aber ich glaub die Art von Öl taugt mir weniger.

1. Was wäre beim Projektöl ein sinnvoller finish? Einfach nochmal mit dem Projektöl drüber? Weil im Datenblatt steht, eine Nachbesrbeitung mit den Öl sei möglich.

2. Was muss ich beim Ölen des Hirnholzes beachten. Kurzanleitung von Winfried sagt, beim ersten Anstrich das Hirnholz nicht nachölen. Habe auch Anleitungen gesehen bei denen man nur 5 Minuten lang nachölen soll? Was meint ihr, kann ich bei Kernbuche einfach wie von Winfried beschrieben vorgehen? Weil einerseits saugt ja die Buche stark und das Öl ist zudem recht dünflüssig, also würd es doch erst recht sofort einziehen.
 

carsten

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Hallo

das Zweihorn NPO hab ich auch schon oft verarbeitet. Bervorzugt aber wenn wenig Anfeuern gewünscht ist.
Gerade bei Kernbuche würde ich für mich aber auf Anfeuern setzen. Kernbuche lebt von den starken Farbkontrasten aus rot, braun bis hin zu schwarz. diese werden durch Anfeuern noch verstärkt und machen eigentlich das Kernbuche aus.
Ansonsten ist das NPO sehr problemlos. Ich hab mich an die Verarbeitungsrichtlinien von Zweihorn gehalten.
 

Mrtomacco

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Allerdings ist "nicht anfeuernd" irreführend, es gibt nämlich viele Hölzer, bei denen das Öl stark anfeuert, so z.B. auf Buche. Diese wird, wie bei allen anderen Ölen auch, stark dunkler.

So steht es zumindest bei Winfried. Nasser Holz look wäre ja das was ich gerne hätte. Wenn das nicht genug anfeuert wäre ja das Möbelöl NHO auch einen Blick wert, das soll laut Amazon und einiger Forenposts stark anfeuern. Aber wie es da mit dem Gelbanteil aussieht?

Ich denke ich werde es mit den NPO testen. Gerne poste ich dann auch Bilder dazu, als dank dass man so nett hier geholfen hat. Aber das ist abhängig davon wann die Platte ankommt, die war Anfang letzten Monats bestellt und kommt dann auf ein elektrisch höhenverstellbares Gestell, welches schon mit meiner alten Platte im Zimmer steht.
 
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greenheart

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Eine weitere Möglichkeit, insbesondere wenn ölen der Holzoberfäche vorgesehen ist, wär das Abziehen mit (scharfen) Ziehklingen, Ergibt einen schönen Spiegel.
Grüße
Michael
 
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