Das ist also alles Frischholz. Das ist noch innen feucht. Ich bin mir gerade nicht sicher, ob das nicht erhöhte Zugkräfte im Sägeband erfordert, da lasse ich mich aber gern eines Besseren belehren. Nichtsdestotrotz sind auch 20cm Längsholz schon ganz ordentlich für eine Bandsäge. Ich bleibe bei meiner Aussage, die von anderen Teilnehmern hier bekräftigt wurde: Die älteren Modelle (mir schwirrt dennoch das auseinanderfliegende Gussrad durch den Kopf...) sind für uns Hobbyleute erschwinglich und robust genug für solche Vorhaben. Obstholz ist zudem recht hart. Sind schon zwei Argumente
Ich säge regelmäßig Frischholz (Eiche, Zwetschge, Kirsche, Nuss) auf einer italienischen 400er Bandsäge aus "Blech", mit voller Schnitthöhe (ca. 28cm). Manchmal sogar mit ausgebauter oberer Führung, dann sind es 33cm oder so.
Das geht ohne größere Probleme, trotz nur 1,5Kw und nur 150 Kg (grob geschätzt). Es funktioniert auch, eine 5mm dicke Scheibe runterzusägen (was bei Frischholz natürlich nur wenig Mehrwert hat, außer man macht "Kunst"). Und, ja, ich hatte damals auch eine 400er Holzkraft aus Taiwan angeschaut, und auch der würde ich das sofort zutrauen.
Wichtig ist natürlich ein scharfes Blatt mit wenig Zähnen. Ich weiß, dass einige hier regelmäßig schreiben, das ginge mit so einer Säge alles nicht, aber die wenigsten haben es ausprobiert und viele plappern nur nach. Zum Glück lesen die Maschinen nicht hier im Forum.
Natürlich hätte ich manchmal gerne mehr Schnitthöhe, das wäre aber bei jeder Bandsäge irgendwann der Fall, genauso wie jeder Hobel zu schmal ist. Und wenn man die obere Führung abbaut, muss man schon vorsichtig tun, damit man das Band nicht von der Rolle drückt. Aber das lernt man schnell. Ich mache sowas ja auch weder gewerblich noch jeden Tag, die Verarbeitung des Holzes braucht ja dann auch viel Zeit. Und das Putzen hinterher, der Pflanzensaft macht ja doch erheblich Sauerei, aber es hilft, vorher satt Silbergleit aufzutragen.
Die wirkliche Herausforderung ist übrigens nicht der Längsschnitt, sondern wenn die Fasern längs zum Sägeblatt liegen, man also eine Dicke Baumscheibe flach auf den Tisch liegt. Dann zieht es bei Frischholz lange, feuchte Fäden aus dem Holz, die überall stopfen und kleben. Aber auch das geht, man muss halt langsam tun und zwischendurch das Gezottel mal entfernen.
Ich schätze an Paul (Ironwood), dass er einer der wenigen hier ist, die wirkliche Erfahrungen mit zahlreichen verschiedenen Maschinen haben und einen realistischen Blick auf die echten Anforderungen. Es gibt ja nicht ohne Grund so eine riesige Bandbreite an Maschinen, weil es halt ganz verschiedene Anforderungen gibt. Schön wäre es, wenn bevorzugt Leute Ratschläge erteilen, die selber entsprechende Erfahrung haben, oder wenn sie irgendwie auf die Anforderungen des Fragenden eingehen würden, statt immer ihr Mantra zu wiederholen.
Hier wird auch gerne so getan, als gäbe es nur Neumaschinen und hundert Jahre alte "Gussmonster". Gerade bei Bandsägen gibt es aber viele Angebote von Maschinen, die 10-15 Jahre alt sind und so oder ähnlich noch gebaut werden, und die direkt benutzbar sind. Andersrum glauben ja viele, bei Neumaschinen bräuchten sie nichts einzustellen, was auch nicht stimmt - einstellen muss man so oder so.