Holzwerken Zeitschrift

Guido

ww-esche
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Hallo Holzwerker,

eigentlich wollte ich mich zu dieser Diskussion nicht äußern, da einem als Auto sehr schnell Befangenheit vorgeworfen wird. Und das ist auch verständlich, schließlich habe ich persönlich ein sehr großes Interesse, dass es mit der Zeitschrift und dem Verlag HolzWerken aufwärts geht.

Deshalb möchte ich auch nur ein paar Fakten in den Raum werfen, das Meiste kann man hier nachlesen, sehr interessant auch das PDF zum demographischen Profil der Leserschaft: Fine Woodworking Media Kit

  1. Fine Woodworking hat eine Auflage von etwa 173.000 Stk. !!! und eine totale Reichweite mit Magazin, Sonderheften, Apps, Newsletter, Social Media und Website von 1.358.428!!!
  2. Das Magazin besteht seit über 30 Jahren (momentan Heft 245!!!) und hat somit einen riesigen Datenpool aus dem sie zusätzlich Bücher, E-Books, DVDs etc. generieren.
  3. Eine ganzseitige Anzeige in FWW kostet je nach Platzierung im Heft (Anfang, Ende, Mittendrin irgendwo) zwischen 20.000 und 30.000 US $ (diese Preise wurden mir von einem US-Hersteller genannt, mit dem ich öfters zusammen arbeite, also ohne Gewähr, sind aber durchaus realistisch bei dieser Reichweite und Auflage.
  4. Bei einem Heftumfang mit ca. 100 Seiten sind ca. 20 Seiten Werbung und 80 Seiten redaktioneller Inhalt.

Angesichts dieser Zahlen und der vielen Zusatzeinnahmequellen, ist es für Taunton (der Verlag von FWW) recht einfach günstige Jahresabos, reduzierte Bücher (meist ältere!), E-Books, DVDs etc. anzubieten.

Ich habe selbst diese Zeitschrift viele Jahre abonniert und das Abo dann Ende 2011 nicht mehr verlängert. Ich habe Sie recht gerne durchgeblättert - gelesen und studiert wäre jetzt zuviel behauptet - und war vor allem von der Aufmachung, dem Layout, den Zeichnungen und auch von der Art der Fotos immer sehr angetan.

Was den Inhalt von FWW angeht, kann ich mich zu 100% der Meinung von „Georg L.“ anschließen und möchte dem auch nichts mehr hinzufügen.

Sollte es einem deutschsprachigen Holzwerker-Magazin einmal gelingen an die oben genannten Zahlen auch nur zur Hälfte, ach was rede ich, zu einem Viertel! heranzukommen, bin ich sicher, dass auch günstigere Heftpreise möglich sind.

Ich möchte den Beitrag mit einem kleinen „Bild“ abschließen und mich damit gleichzeitig für den etwas längeren Text entschuldigen:

Man kann Pflanzen und auch Bäume wachsen und gedeihen lassen und sich an deren Wachstum und Anblick erfreuen oder sie gleich zu Anfang mit dem Fuß zerquetschen und dann nie erleben welche Pracht einmal daraus erstanden wäre.

Schöne Grüße

Guido
 

pedder

ww-robinie
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Ich lese die Holzwerken regelmäßig und freue mich, wenn ich gelungene Projektpräsentationen sehe.

Dabei habe ich gar nicht (mehr) die Erwartung, dass mir was "Neues" präsentiert wird. Um beim Beispiel der "Moxon Vise" zu bleiben (ein Begriff, den der damalige Poular Woodworking Chefredakteur in 2010 eingeführt hat) ist die Idee doch uralt, ein paar hundert Jahre. Und wird immer mal wieder aufgegriffen, wie zB in dieser Bauanleitung von A. Framton aus dem Jahr 2005 (Unter Bezugnahme auf Fine Woodworking #176): Bench Raiser @ Cornish Workshop

Es ist doch nett, wenn alte Ideen neu umgesetzt werden. Nach ein paar Tausend Jahren Holzwerken ist nicht mehr mit viel neuem zu rechnen. Jedenfalls nicht im Hobbybereich. Von daher kann man wohl nicht wirklich von einem Hinterherhinken sprechen. Vielleicht ist es ja ein Voraushinken?

Der Preis für die Holzwerken? Nun, ich kaufe sie am Kiosk für die Bahnfahrt und gebe sie dann nach dem Durchlesen weiter. Die Tageszeitung würde mich auch nicht weniger kosten als der Preisunterschied.

Aber klar, Kampfpreise wie PopWood (34$ für 7 Printausgaben nach D) kann man nicht machen.

Liebe Grüße
Pedder
 

MZeiler

ww-buche
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.....
Aber man sollte auch nicht die Augen vor der Konkurrenz verschließen, in diesem Fall: - vor dem englischsprachigen Original aus den USA, das ich auch beim Buchhändler um die Ecke vermutlich bestellen kann in Papierform. Die Holzwerken-Zeitschrift lebt zwar auf der Insel Deutschland, aber so einsam ist diese Insel gar nicht.

Kannst du vergessen... Hab versucht es beim gutsortierten Bahnhofskiosk und bei mehreren Buchhändlern zu bestellen. Gibts nicht!
 

Sägenbremser

ww-robinie
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Lacht mich nicht aus, aber ich habe bis heute
nur Holzwerken TV gekannt.

Das es ein Printmedien ist habe ich schlicht nicht
gewußt. Das mal so als Ansatz wie auch Käufer in
den Genuss dieses Journals kommen könnten, wenn
dafür auch systemgerecht geworben werden würde.

Mein Zeitschriftenkonsum ist recht umfangreich, damit
auch kostspielig, Fine Woodworking kaufe ich einfach
am Kölner Hauptbahnhof, wenn ich 2 Zugstunden vor
mir habe und es nicht gerade Donnerstag ist. Heiko, ich
freue mich, doch noch einen Kreditkartenfeind zu kennen.

Mein angelsächsisches Sprachverständnis ist auch nur sehr
mittelmässig, nur wenn ich bei meinem Cousin einen Blick
in die gestappelten CT Journale werfe, verstehe ich noch viel
weniger davon auf Deutsch, als es jede englischsprachige
Zeitung mir ermöglichen würde, bei der meine Grundintension
schon einige Lücken füllen kann.

Als kölscher Vorschlag - wir nehmen Latein, ersatzweise Hebräisch
als völkerverständigende Umgangssprache im Holzhandwerk in das
Ausbildungskonzept auf, haben wir doch bei letzter genannten Sprache
zumindest schon mal den ollen Joseph an Bord. Jetzt bitte keine geschicht-
lichen Spitzfindigkeiten, ich weiss das er kein hebräisch gesprochen hatte.

Ob nun das Verstehen einiger wirren Zoll/Fuss+inch Angaben wirklich
die Umsetzung der angebotenen Projekte wirklich gefährden könnte,
glaube ich kaum. Fast alle brauchbaren Bauvorlagen für Segelboote
werden so verkauft und sie schwimmen auch in Deutschland.

Letzte Frage - wo abonniert man diese deutsche Zeitung, was kostet
das im Jahr, gibt es schon einen Rentnerrabatt?

Gruss Harald
 

Sägenbremser

ww-robinie
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Danke MZ

Ist jetzt nicht so der Burner, bin eher der Opineltyp
und ein Butterbrot sollte sich damit auch schmieren
lassen:emoji_grin:

Der Mann nennt sich nicht nur so, ich heisse wirklich
Harald, aber das bekommen wir auch noch in den Griff:emoji_slight_smile:

Gruss Harald
 

Berni62

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Die Holzwerken kann ja nur das drucken, was von ihren Autoren angeboten wird.

Nun soweit mir bekannt ist, fotografiert und filmt FWW bei dem jeweiligen Holzwerker und bei Holzwerken muss das der Holzwerker selbst übernehmen. Desweiteren schreiben bei FWW prämierte Holzwerker, bei Holzwerken bin ich mir nicht so sicher.

Auch wenn FWW in den letzten Jahren stark nachgelassen hat, ist sie in meinen Augen noch viel besser als Holzwerken. Das mag daran liegen, dass ich einfach lieber mit Handwerkzeugen als mit Maschinen arbeite. Dieser Bereich wird doch etwas stiefmütterlich bei Holzwerken bedacht.

Ebenfalls findet in meinen Augen bei FWW kein "Abspecken" beim Möbelbau statt. Ich finde das ist auch nicht der richtige Weg. Wenn ich Kinder beim fussballspielen sehe, wollen die Messi sein und nicht irgendein Drittligaspieler. Bei FWW wurde von Anfang an auf höchste Qualität gesetzt, ich erinnere an Tage Fried etc.

Bezüglich des Möbelgeschmacks: Die einen sagen angestaubt oder altbacken, die anderen nennen es klassisch schön. Ich habe bei FWW schon einige Vorlagen gefunden, bei Holzwerken noch keine.

Super finde ich die Lehrfilme bei FWW, die man als Abonnent ohne weitere Kosten anschauen kann. Soweit mir bekannt, muss man Guidos Vitrine noch extra bezahlen, aber da mag ich falsch liegen.

Natürlich hat FWW als englischsprachige Zeitschrift ein größeres Publikum, aber auch die haben einmal klein auf dem amerikanischen Markt angefangen. Da hat es Holzwerken sehr viel schwerer, aber ich bezweifele, ob man mit der low-cost Einstellung auf dem richtigen Weg ist.
So lange man den amerikanischen Trend wie Frästische, Roubowerkbänke und Moxon Vise kopiert, kann ich auch beim Original bleiben. Das ist sogar noch billiger.

Grüße
Bernhard
 

MZeiler

ww-buche
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Ach Harald,

dann benutzt du das Messer halt zum Briefe öffnen. :emoji_grin:

Der Niederbayer sagt da " Am gschenktn Gaul schaut ma ned ins Maul"

Was ich nicht verstehe, ist warum hier immer nur die FWW hochgelobt wird. Ist ja nicht so daß es da drüben nur die eine Zeitung gibt. Ich selber hab neben der Holzwerken noch
Shopnotes (Weniger was für den Filigranen Holzkünstler) im Abo und auch noch Online Woodmagazine.

Bei der FWW gehts mir immer so wie bei den Drechselerartikeln in der Holzwerken. Ganz Nette Bilder aber lesen muss ich es nicht :emoji_grin::emoji_grin:

Grundsätzlich muss man aber sagen, das der "Markt" hier bei uns ganz anders ist wie in USA. Hier versucht jeder die hohen Traditionen einer jahrhundertealten Zunft möglichst mit dem moderen Einrichtungsstil unser Zeit zu kombinieren. Wir könnten seitenlang über das richtige Verleimen von Holzlamellen diskutieren ob die besten Werkzeuge grün oder grünschwarz sind. Bei uns wird man schief angeschaut wenn man zuviele Schrauben benutzt. Hingegen der durchschnittliche Woodworker (natürlich nicht alle) fährt ins Homedepot kauf ne Platte Sperrholz und nagelt alles mit dem Drucklufttacker zusammen und ist glücklich.

Will sagen Geschmäcker sind verschieden es muss für jeden was geben. Die Amis bedienen mit Ihren Magazinen jeder Subgruppe an Holzwerker. Das haben Sie uns voraus. Braucht man sich nur die Zahlen von Guido anschauen.

Die Holzwerken will letzendlich Ihre Zeitung verkaufen, also muss Sie was schreiben was die Leute lesen wollen.


Und was das Mödeldesign betrifft sind sie halt n paar Jahrzehnte hinterher :emoji_grin:
 

tract

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Ich werfe mal die Frage in den Raum, wie sinnvoll ist eine derartige Zeitschrift?
Mich erinnert das immer ein wenig an die "Wie helfe ich mir selbst"-Bücher für VW. Audi, usw. der Siebziger/Achtziger. Die waren auch überwiegend Sinn frei.
.

seltsame Einstellung.
Mir haben diese Bücher (dazu noch die 'Reparaturanleitung' vom Bucheli-Verlag) oft sehr gut weitergeholfen.

Sinnvoll sind auch Zeitschriften für Holz- oder Metallbasteleien.
Problem ist das Marketing: werden die Zeitschriften nicht breitflächig angeboten, so finden sich auch keine Käufer - ohne Käufer auch keine Werbekunden, dadurch kein Geld, dadurch weniger gute Projekte und ein hoher Kaufpreis.

Erstaunlicherweise halten sich in GB mehrere Zeitschriften:
Home - British Woodworking Magazine
Good Woodworking Magazine and The Woodworker Magazine
Furniture & Cabinet Making_Magazines - The GMC Group


In den USA hingegen eine ganze Anzahl von Magazinen.
Shopnotes und Woodsmith gehören z.B. zusammen. Shopnotes richtet sich z.B. eher an diejenigen, die mit Eigenbauten die Werkstatt erweitern möchten.
Hier
ShopNotes Magazine - View a Sample Issue (Page 1)
kann man mal einige Seiten durchblättern (mit den Pfeilen in den kleinen roten Kreisen) und jede als PDF aufrufen.



Nebenbei:
ist interessant, wenn man mal in alten US-Büchern via Google blättert - z.B. 1951 :
Popular Mechanics - Google Books
... Anleitung wie man seine Tischbohrmaschine mit einer weiteren Übersetzung aufrüstet, Wissenswertes über Bandschleifer oder auf Seite 225 die Maulschlüssel mit Ratschenfunktion (wurden solche nicht vor einigen Jahren von einem Hersteller als neue tolle Errungenschaft vorgeführt :emoji_wink: )
 

Guido

ww-esche
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Nun soweit mir bekannt ist, fotografiert und filmt FWW bei dem jeweiligen Holzwerker und bei Holzwerken muss das der Holzwerker selbst übernehmen.

Das hat auch einen für FWW sehr eigennützigen Hintergrund, denn so behält der Verlag auch alle Rechte an den Fotos!

Desweiteren schreiben bei FWW prämierte Holzwerker, bei Holzwerken bin ich mir nicht so sicher.

Auch ich habe als Vor-Eifelerer mit starkem Bezug zum Kölner-Raum eine Vielzahl an Prämierungen in Form von karnevalistischen Orden. In so fern bin also auch ich ein prämierter Holzwerker :emoji_wink:

Aber Spaß beiseite:

Nur weil die Amis die Oscar-Verleihung ins Leben gerufen haben und dort in aller Regel Ihre Stars prämieren, heißt das noch lange nicht, das wir in Deutschland schlechtere Schauspieler haben.

Es gibt alle zwei Jahre die so genannte internationale Berufsolympiade, dort treten Tischler/Schreiner aus vielen Ländern gegeneinander an. Deutsche Teilnehmer belegen dort regelmäßig Top-Platzierungen. Einen amerikanischen Teilnehmer habe ich bisher dort noch nie unter den ersten 5 Platzierungen gesehen :emoji_wink:.

Schöne Grüße

Guido
 

heiko-rech

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Hallo,

Ebenfalls findet in meinen Augen bei FWW kein "Abspecken" beim Möbelbau statt. Ich finde das ist auch nicht der richtige Weg.
Das war von mir eventuell missverständlich ausgedrückt. Ich achte darauf, den Werkzeug und Hilfsmitteleinsatz überschaubar zu halten. Ich könnte problemlos in einem Projekt den Mafell Duodübler einsetzen, die Festool Domino und noch ein paar Flachdübel verarbeiten. Das dann noch in Kombination mit einer kompletten Ausstattung an Handwerkzeugen kombiniert. Bei einem Kundenauftrag wäre das sehr effektiv, in einem Zeitschriftenartikel für 99,9% der Leser aber vollkommen daneben. Bei der Planung achte ich also darauf, dass ein Projekt mit den vermutlich bei der Zielgruppe vorhandenen Werkzeugen umsetzbar ist. Oder aber ich zeige alternative Lösungsvorschläge auf.
Eine Gratwanderung ist auch immer das Abschätzen von Fertigkeiten, die man voraussetzen kann. Das entscheidet dann darüber, welche Arbeitsschritte im Artikel gezeigt werden und welche nicht.
Und am Ende muss alles noch auf 8-10 Seiten darstellbar sein, inkl. Zeichnungen und Tabellen.
Dahingehend finde ich den Ansatz wie bei der Vitrine von Guido sehr gut. Auf 48 Seiten und 150 Minuten Film kann man sehr viele Details und Lösungen zeigen und auch mal komplexere Möbelprojekte machen.

Für die Art von Möbelbau, die du betreibst und für die du dich interessierst ist die Zielgruppe im deutschsprachingen Raum einfach zu klein. Autoren für solche Artikel gäbe es mit Sicherheit auch bei uns.

Gruß

Heiko
 

Hainling

ww-eiche
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Zur Zeitschrift kann ich nichts sagen, aber bei den Büchern ist mir die merkwürdige Druckqualität aufgefallen, die mich an HolzWerken zweifeln lassen. Ich habe "Holz - erkennen und benutzen" von Terry Porter geschenkt bekommen. Inhaltlich hat mich das Buch abgesehen von ein paar Kleinigkeiten überzeugt. Ich hätte beispielsweise eine Unterteilung in einheimische und importierte Hölzer sinnvoll gefunden. Und die Bewertung der Holzeigenschaften in "wenig", "mittel" und "sehr" erscheint manchmal etwas willkürlich. Wenn Esche zum Beispiel nur "mittel" schlagfest ist, wieso nimmt man es dann für die Stiele von Vorschlaghämmern und Spaltäxten? Im Großen und Ganzen habe ich am Inhalt jedoch wenig auszusetzen. Die Druckqualität ist das eigentliche Ärgernis. Es fühlt sich beim Umblättern so an, als würden Abbildungen aneinander kleben. Teilweise blieben anfangs sogar kleine Stellen der einen Seite auf der gegenüber liegenden Seite haften. Außerdem befand sich auf den einzelnen Seiten ein feiner, heller Staub. Dieser ließ sich abwischen, aber so etwas ist ungewohnt. Ich kenne es jedenfalls von keinem anderen Buch in meinem Besitz. Zu guter Letzt, ist da noch ein süßlicher Geruch, der beim längeren Lesen im Buch die Augen tränen lässt und in der Nase juckt. Ich möchte hoffen, dass die Dämpfe nicht gesundheitsschädlich sind. Für den Preis, den HolzWerken verlangt, sollte man eigentlich bessere Arbeit der Druckerei erwarten können. Das Buch, welches mir geschenkt wurde, ist dabei kein Einzelfall. Ich hatte ein Buch über den Möbelbau in einer Buchhandlung in der Hand und dort ist mir ähnliches aufgefallen. Seiten waren nicht verklebt, aber da war derselbe Geruch und die Schrift wirkte auf einigen Seiten irgendwie ausgefranst. Ich gebe zu, dass man Schwächen der Druckerei nicht dem Verlag anlasten sollte. Die Auswahl der Druckerei wurde bestimmt nach bestem Wissen und Gewissen getätigt.

MfG Hainling
 

Georg L.

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Bei Heidelberg
Ich habe mittlerweile bestimmt 20 Bücher aus dem Holzwerken Verlag (und seinem Vorgängerverlag), auch das von dir genannte Holz-erkennen und benutzen. Bei keinem ist mir der von dir geschilderte Mangel aufgefallen.
Daß neue Bücher einen Eigengeruch haben ist normal, das habe ich auch bei Druckwerken anderer Verlage so erlebt. Das der bei den Holzwerken Büchern so intensiv ist, liegt vielleicht daran, dass diese Bücher nicht lange in einer Buchhandlung stehen bzw. meistens sowieso nur auf Bestellung geliefert werden, d. h. die Zeit zwischen Druck und lieferung zum Endkunden ist relativ kurz.
Wenn ich das nächste Mal in unsere Buchhandlung komme mache ich mal einen "Schnüffeltest" bei aktuellen Büchern und bei Ladenhütern, ob da ein Unterschied erkennbar ist.:emoji_slight_smile:
 

bello

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Das Problem der ausgefransten Buchstaben und anhaftenden Seiten ist wohl, daß zwischen Druck und Weiterverarbeitung ein Trocknungsproblem besteht.
Natürlich sind diese Dämpfe extrem gesundheitsschädlich. Ich habe zwanzig Jahre in einer Druckerei gearbeitet und wundere mich täglich, daß ich noch lebe :emoji_grin:
Und natürlich wählt ein Verlag eine Druckerei nach bestem Gewissen aus - nämlich dem wirtschaftlichen.
 

MysteriumHolz

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Ich habe eine kleine Hand voll Holzwerken-Bücher (ja, wirklich, trotz des Geizes :emoji_slight_smile: )

Mal überlegen. Ich glaube bei einem Buch hingen Seiten zusammen mit nicht weggeschnittenen Papierecken o.ä., hat der Buchhändler anstandslos ersetzt. Sonst keine Probleme. Aber das habe ich bei allen möglichen Büchern aller erdenklichen Verlage erlebt, ist nichts Besonderes, passiert halt.
 

Hainling

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Und natürlich wählt ein Verlag eine Druckerei nach bestem Gewissen aus - nämlich dem wirtschaftlichen.
Wäre möglich. Ich habe habe soeben aus Neugier einen Blick ins Impressum geworfen. Der Name der Druckerei wird nicht angegeben, aber es heißt "Printed in China". Nicht alles, was auch China kommt, muss qualitativ minderwertig sein. Es gibt sogar sehr gute Produkte aus diesem Ursprungsland, aber trotzdem bin ich persönlich bei dieser Herkunftsangabe immer auf der Hut. Allerdings kommen von meinen anderen Büchern zum Thema Holz (aus den unterschiedlichsten Verlagen) nur ein einziges aus Deutschland. Alle anderen kommen aus Druckereien in Polen, Tschechien, Slowenien oder einem anderen benachbarten EU-Land. Das spart immerhin Frachtkosten gegenüber China. Womöglich waren sogar die Druckfarben des HolzWerken Buchs einst in Ordnung und wurden im Frachtcontainer von Insektiziden angegriffen. Denkbar wäre es. Auf so einem langen Transportweg kann einiges geschehen.

MfG Hainling
 

bello

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Da bin ich baff - Bücher aus China bei einem kleinen Verlag.
Dann können es ja auch problematische Farben sein bzw. Zusätze bei der Papierherstellung.
 

Berni62

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Das hat auch einen für FWW sehr eigennützigen Hintergrund, denn so behält der Verlag auch alle Rechte an den Fotos!

Sichert sich Holzwerken nicht ebenfalls die Rechte zumindest für gewisse Zeit an den Fotos?

Auch ich habe als Vor-Eifelerer mit starkem Bezug zum Kölner-Raum eine Vielzahl an Prämierungen in Form von karnevalistischen Orden. In so fern bin also auch ich ein prämierter Holzwerker :emoji_wink:

Schön, dass Du noch Deinen Humor hast. Allerdings meine ich meinen Kommentar weder despektierlich noch witzig. Mir ist schon bewußt, dass einige in diesem Forum auch von Veröffentlichungen in Holzwerken leben. Wenn dann über Erfolge von FWW und Holzwerken gesprochen wird, sollten aber auch diese Leute genau hinschauen, wenn Holzwerker, die potentielle Kunden sind, schreiben.

Deshalb möchte ich meinen Ansatz noch einmal verdeutlichen:

Schaue ich bei Becksvoort oder Hack auf die Homepage, finde ich Möbel, die mir gefallen. Auf Deiner Homepage finde ich leider keine Möbel.
Desweiteren find ich es sehr authentisch, wenn Garrett Hack in seiner Werkstatt gefilmt wird und noch unvollendete Projekte im Hintergrund sind. Da erkennt man , dass er nicht nur vom "Filmen" lebt, sondern auch noch regelmäßig Möbel baut. Bei Dir sieht es eher steril, eben wie bei einem Journalisten aus und das merkt der geneigte Kunde natürlich.

Sicherlich hast Du tolle Ideen, die ich mir auch gerne anschaue und ich finde Deine Filme sehr gut. Leider passen diese Dinge nicht in meine kleine Hobbywelt weil ich lieber mit der Hand als mit Maschinen arbeite. Für meine Neigung kannst Du und Holzwerken natürlich nichts. Aber in der Tat ist es doch das Erfüllende an unserem Hobby, dass wir nach alter Väter Sitte arbeiten und in aller Ruhe Möbel bauen.

Ich würde es mir wünschen, wenn einer der deutschen Teilnehmer der "Tischlerolympiade" ein Holzprojekt in der Holzwerken vorstellen würde.
Am besten in einem klassischen deutschen Stil womit man dann gleichzeitig vermeiden würde, aktuelle amerikanische Trends wie Roubo, Frästische, Moxxon oder Militärkisten zu kopieren. Ich fände das erheblich besser, als das Bedauern über die angeblich besseren Bedingungen in den USA.

Schöne Grüße
Bernhard
 

Berni62

ww-eiche
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Das war von mir eventuell missverständlich ausgedrückt. Ich achte darauf, den Werkzeug und Hilfsmitteleinsatz überschaubar zu halten. Ich könnte problemlos in einem Projekt den Mafell Duodübler einsetzen, die Festool Domino und noch ein paar Flachdübel verarbeiten. Das dann noch in Kombination mit einer kompletten Ausstattung an Handwerkzeugen kombiniert. Bei einem Kundenauftrag wäre das sehr effektiv, in einem Zeitschriftenartikel für 99,9% der Leser aber vollkommen daneben.

Hallo Heiko,

mich wundert Deine Aussage. Habt Ihr das untersucht?

Ich finde, man sollte schon den optimalen (perfekten) Weg zeigen. Dabei spielt es keine Rolle, ob mit Handwerkzeug oder Maschinen gearbeitet wird. Auch ich werde nie in meinem Leben Möbel wie die Meister bauen. Aber ich versuche es immer wieder :emoji_slight_smile:.

Alles andere ist mehr basteln und dafür gibt es andere und günstigere Zeitschriften.

Schöne Grüße
Bernhard
 

sif220

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Schönen guten Abend in die Runde,

die Qualitäts - Diskussion, bei der es ursprünglich darum ging, dass - vermeintlich - Fehler in Holzwerken dargestellt werden, ist geht nun ja in Richtung "welches Level darf ein vorgestelltes Projekt haben oder sogar soll es haben, damit die Zeitschrift gekauft wird?"

Ich denke, dass es die Mischung macht.

In jüngeren Jahren habe ich häufig und gerne Auto Motor und Sport gelesen. Dort wurden (wie es heute aussieht, kann ich gar nicht sagen, da ich sie nicht mehr lesen; andere Prioritäten) ungefähr zur Hälfte "Traumautos" vorgestellt. Dann noch ein zwei "Allerweltsautos" und noch ein paar Randthemen, die meist so für jeden Autofahrer von Interesse waren. Gelesen habe ich primär die "Traumauto" Themen (iSv was hat X oder Y nun wieder für eine technische Innovation, welche Leistung usw.). Themen rund um die Allerweltsautos habe ich nur gelesen, wenn ein neues Auto auf der Agenda stand oder mein aktuelles Auto betroffen war.

Übertragen auf das Holz Hobby - und da bin ich völlig bei Bernhard - heißt das, das ich mir ebenfalls anspruchsvollere Projekte wünsche. Ganz im Sinne von "ach so geht das; das kann ich vielleicht in dem ein oder anderen Projekt auch einmal verwirklichen". Bewege ich mich aber nur auf dem "Lamello Level" bleibe ich recht früh auf der möglichen Entwicklungsstufe stehen. Klar, dafür gibt's auch einen Leserkreis. Mein Anspruch ist's aber nicht. Das dem so sei, wird bisher nur in den Raum gestellt.

Wenn ich auf die Zahlen der FWW schaue - die eben diesen Anspruch haben - deutet für mich vieles darauf, dass - zumindest in diesem Markt - die Leute auch gerne "nach oben" schauen, als seitlich / unten.

Wenn ich mir eine Zeitung backen könnte, dann wäre
- 1/3 anspruchsvolle Projektvorstellungen; sehr gerne auch von Wettbewerben
- 1/3 Design Themen
- 1/3 Neues (z. B. Maschinen, Handwerkzeug, aktuelle Entwicklungen)

Persönlich kann ich sagen, dass ich Beiträge von einem Garrett Hack oder einem Becksvoort (um nur zwei zu nennen) geradezu verschlinge. Und das nicht nur, weil mir deren ruhige, besonnene Art sehr liegt sondern auch, weil ich so sehr gut funktionierende Arbeitsweisen erlernen kann.

Bitte nicht falsch verstehen. Ich schaue mir die Beiträge von Guido und Heiko auch gerne an. Aber es ist einfach nicht meine Art zu Arbeiten - ich möchte eher in Richtung "klassisch" (z. B. Zinken) und nicht in Richtung Pocket Holes / Duo Dübler oder Lamello.

Noch eine Bitte zu den Büchern.
Aussagen, wie die verwendete Farbe sei giftig bitte NUR tätigen, wenn man dies auch - sicher - weiß. Bloße Vermutungen helfen keinen, können aber den handelnden Personen sehr schaden. Ganz im Sinne von: einen guter Ruf kann innerhalb von 2 Minuten ruiniert werden; ihn wieder aufzubauen kann Jahre dauern.

Herzlichen Dank

Tom
 

Berni62

ww-eiche
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Wenn ich auf die Zahlen der FWW schaue - die eben diesen Anspruch haben - deutet für mich vieles darauf, dass - zumindest in diesem Markt - die Leute auch gerne "nach oben" schauen, als seitlich / unten.

Hallo Thomas,

bei diesem Beitrag fällt mir ein, wie hoch ist eigentlich die Auflage von Holzwerken? Die von Guido genannte Zahl kann ohne Vergleichszahl nicht beurteilt werden.

Übrigens, durch die Handarbeit habe ich gelernt, das Holz viel besser zu selektieren.

Viele Grüße
Bernhard
 

Berni62

ww-eiche
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Danke Heiko,

über 14.000 Exemplare. Das überrascht mich

Grüße
Bernhard
 

Guido

ww-esche
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Bei Dir sieht es eher steril, eben wie bei einem Journalisten aus und das merkt der geneigte Kunde natürlich.

Nun jeder Autor hat seine eigene Philosophie, wie er am besten komplexe Themen aufbereitet, so dass es möglichst viele (Anfänger wie Fortgeschrittene) verstehen und nachvollziehen können. Ich benutze daher in meinem Fotos nur die Dinge, die auch für den Arbeitsschritt nötig sind und versuche alles andere was vom eigentlichen ablenkt, nicht mit aufs Bild zu nehmen. Dazu gehören dann auch unfertige Möbel, die nichts mit dem Thema zu tuen haben.

... womit man dann gleichzeitig vermeiden würde, aktuelle amerikanische Trends wie Roubo, Frästische, Moxxon oder Militärkisten zu kopieren.

Also ich habe bereits in der „Selbst ist der Mann“ Ausgabe 4/98 den Bau eines Frästisches beschrieben. Das sind jetzt - mal rechnen - fast 17 Jahre! Ein aktueller Trend sieht für mich anders aus :emoji_wink:

Frästische oder überhaupt Themen zum Fräsen sind aber nun mal sehr beliebt und werden daher auch öfters in Abwandlungen wiederholt. Wer es letztlich erfunden oder als erster veröffentlicht hat, ich weiß es nicht, wahrscheinlich die Schweizer :emoji_wink:

Ich fände das erheblich besser, als das Bedauern über die angeblich besseren Bedingungen in den USA.

Die Bedingungen in den USA finde ich absolut nicht besser ganz im Gegenteil - mein Traumland ist das nicht. Aber es gibt nun mal mehr Menschen auf der Welt die englisch sprechen (ob Muttersprachler oder 1. Fremdsprache) als deutsch und somit ist die mögliche Reichweite automatisch höher. Das ist kein Jammern, sondern einfach eine Feststellung - nicht mehr und nicht weniger.

Übrigens FWW hatte vor mehr als 10 Jahren noch eine Auflage von 250.000 Stk. gemessen Stand heute sind das über 75.000 Stk. weniger! Da man das natürlich auch im Verlag bemerkt hat, wurde das Projekt „StartWoodworking.com“ vor einigen Jahren gestartet. Man hat also auch bei Taunton gemerkt, dass es neben den High-End-Woodworkern auch „Normalos“ gibt, die gerne mit Holz arbeiten.

Schöne Grüße

Guido
 

lesepirat

ww-robinie
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1. Bei mir liegt sie immer pünktlich im Briefkasten.
2. Ich lese sie gern und halte den Preis für angemessen.
3. Halte ich die "Diskussion" bis hin zur Druckfarbe für lächerlich. Man kann zum Meckern auch einfach mal in den Keller gehen... Meine Meinung.
 
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