Gibt es dafür auch eine Dübellehre?
Wenn Du so fragst, scheint es mir, Du hast da etwas nicht verstanden ...
Es ist ein Problem, nur mit
Messen Bohrungen an unterschiedlichen (noch nicht zusammenliegenden Werkstücken) so genau hinzubekommen, dass die Dübel anschließend "passen", also dass die Bohrungen
a) den richtigen Abstand vom Rand (meist mittig bezogen auf das Hirnholz) haben, und
b) entlang der Verbindungsbreite auch haargenau an den gleiche Stellen liegen.
Bohrlehren sollen das Messen beim Bohren überflüssig machen und durch Anschläge für Bohrungen an der jeweils gleichen Stelle sorgen, also genauer sein. Zudem wird durch Führung des Bohrers für Rechtwinkligkeit gesorgt, die ist auch wichtig fürs "Passen".
Beim nachträglichen Dübelsetzen sind die beiden Werkstücke ja schon verbunden. Auch wenn Du da leichte Abweichungen von Mitte oder Ecken hast, auch wenn die Bohrung leicht schief ist, das Bohrloch an sich ist immer gerade. Und da passt dann auch der Dübel rein. Verbleibendes kleines Problem: man lässt den Dübel, bei gekauften sind die Enden ja idR konisch, meist leicht überstehen und sägt oder hobelt dann bündig ab.
Hier mal das Prinzip einer einfachen selbst gemachten Bohrlehre skizziert. Wenn Du die Stärke (rot) des Holzes rechts so wählst wie die des Werkstücks unten, kannst Du es mit Hilfe der linken Platte auf den Rand der zu bohrenden Hirnkante aufsetzen, und bekommst so (bei korrekter Herstellung der Lehre) immer mittige Bohrungen, die auch immer den gleichen Abstand vom Rand/von der Ecke haben. Analog auf dem zweiten Werkstück. Ist mit Worten ein bischen schwer zu beschrieben ... was ist Rand, was ist Ecke, was ist Kante ...
Und wenn Dir dann klar ist, dass mit der skizzierten Lehre gefertigte Dübelbohrungen an
beiden Enden zweier Werkstücke aber nur passen, wenn die beiden Werkstücke haargenau gleich breit sind (hier ist breit gemeint- nicht stark!), dann -------------- hast Du das Prinzip jetzt verstanden
Grüße
Rainer