Hochbeet lasieren

chris-182

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Hallo liebes Forum und frohe Ostern! :emoji_grin:
In meinem zweiten Garten/Schleifprojekt möchte ich gerne ein neu gekauftes Hochbeet farblich lasieren. Es ist aus unbehandeltem Kiefernholz. Ich würde dafür 2 Schichten Imprägnierung und 2 Schichten wasserbasierte Lasur aufstreichen.
Es heißt ja in diesem Zusammenhang, dass man das Holz lediglich "anschleifen" soll, da es ja neu ist, doch ich frag mich was das genau bedeutet. Ist das eher wie ein Zwischenschliff, also ganz vorsichtig mit der Hand oder kann ich da einmal mit der Maschine in 120er Körnung drüber?

Abgesehen von der Frage was "anschleifen" genau bedeutet, ist mein Plan wie folgt:
1. Anschleifen mit Körnung 120 (per Hand oder Maschine)
2. Zwei Schichten Imprägnierungsgrund mit Trocknungszeit dazwischen
3. Erste Schicht farbige Lasur
4. Zwischenschliff per Hand mit Körnung >180
5. Zweite Lasurschicht
6. Evtl. finaler Endschliff

Macht das so insgesamt Sinn für euch?
 

IngoS

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Macht das so insgesamt Sinn für euch?

Hallo,

für mich nicht. Es geht hier doch nicht um ein Möbelstück, sondern um ein ordinäres Hochbeet.
Da im Garten mit Bioziden zu arbeiten, wo auch noch essbare Pflanzen wachsen sollen, sollte man tunlichst unterlassen.
Grundierung ist meist Bläueschutz, also giftig.
Auch bei der Lasur aufpassen. Da sind auch oft Biozide drin, wodurch die Farbe ungeeignet ist für Sitzflächen, Tische und Holzteile, die mit Lebensmitteln in Kontakt kommen.
Rohes, unbehandeltes Holz kann man später noch verbrennen, oder kompostieren. Behandeltes Holz ist Sondermüll. Längere Lebensdauer holst du mit Streichen auch kaum raus.

hier meine unbehandelten Hochbeete.
IMG_20220417_105624.jpg IMG_20220417_105643.jpg

Gruß

Ingo
 
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carsten

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Hallo

in den meisten Lasuren erst recht für außen dürften irgendwelche Biozide drin sein. Und die möchte ich eigentlich nicht in meinem Gemüse oder Kräutern haben, wenn die nicht auch noch das Wachstum behindern.
Hochbeet aus Holz ist nun mal Verbrauchsmaterial. Wenn es das Material hinter sich hat landet es entweder auch auf dem Kompost oder im Feuer.

ingo war schneller.
 

weissbuche

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Hallo,
dachte, meine Hochbeetbretter währen nach 8 Jahren durch. Habe also die ganze Füllung rausgeschaufelt (2,40 x1,20x1.00)und dann festgestellt, daß ich noch mindestens 2 Jahre Zeit gehabt hätte. Lärche, 32 mm dick, ohne Folie ohne Anstrich o.ä.. Ich finde alle 10 Jahre mal 80,00€ ausgeben geht in Ordnung. Außerdem war das Hochbeet eh durch und musste neu befüllt werden. Die alten Bretter liegen, sauber abgefegt, beim Feuerholz.
Gruß Eckard
 

WinfriedM

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Welchen Farbton willst du denn erreichen? Und was für Produkte willst du benutzen? Imprägniergrund braucht es dafür in der Regel nicht. Wie @carsten schon schrieb, achte auf Biozidfreiheit.
 

Mr.Ditschy

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Das Holz lässt man eigen unbehandelt altern/verwittern, dann hält es auch am längsten ... doch das Holz aus Douglasie oder Lärche wäre die bessere Wahl gewesen.
 

chris-182

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Okay, danke schon mal für die Antworten. Ich hatte geplant den Auftrag nur von außen zu machen, so hätte die Lasur ja eigentlich keinen Kontakt zur Erde im Hochbeet und die Noppenfolie innen gibt es ja auch noch zusätzlich.

@WinfriedM Der gewünschte Farbton (der besseren Hälfte :emoji_wink:) wäre was hellblaues, hatten dafür die Lasur von Bondex Garden Colours und für die Grundierung Bondex Imprägnierung Plus gekauft.
 

Wikipediot

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Ich wollte sowas auch mal nachbauen, bin aber furchtbarer Gärtner.
Muss da eine Folie rein, oder nicht? Habe jetzt hier im Thema beides gelesen.
Der Ansatz ist ja "kein Lack, keine Gifte", aber die Folie ist ja auch ein Kunststoff.
 

chris-182

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Alles klar, dann mach ich das so wie du schreibst. Dann noch kurz zum vorherigen "anschleifen": Wäre das ganz grob mit Körnung 120 und Hand drüber a la "Zwischenschliff" oder schon ein bisschen mehr und auch mit der Maschine zu machen? Sonst irgendwelche Tipps zum anschleifen?
Die Grundierung ist biozidhaltig, würde ich bei einem Hochbeet nicht machen. Bringt auch kaum eine Verbesserung. Ich würde aber innen wie außen mit der Lasur streichen.
 

S04

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Ich habe mein Hochbeet etwas anders konstruiert. Ich habe aus Holz den Rahmen und die Verkleidung gebaut. Darin steht ein großer Pflanzkübel/Mörtelkübel. Vom Prinzip hier diese Konstruktion nur etwas höher und mit Kübel statt Folie. Die Kübel gibt es in vielen unterschiedlichen Formen und Größen, je nach Belieben. Überschüssiges Regenwasser kann durch die Löcher in dem Kübel problemlos abfließen. Durch die Kübel hat das Holz keinen Kontakt zur Erde und ich erspare mir das Hickhack mit der Folie. Gleichzeitig würde das den Kontakt der Pflanzen mit eventuellen biozidhaltigen Holzschutzmitteln vermeiden.

Dennoch würde ich gerade bei einem Pflanzenbeet (Gemüsebeet? Kräuterbeet?) auf bedenkliche Holzschutzmittel verzichten. Unbehandelt, wie bei @IngoS geht problemlos. Ansonsten würde ich persönlich evtl. zu einem günstigen Leinöl-Firnis greifen. Für mein Hochbeet habe ich mich für Auro Holzfassadenfarbe (Schwedenrot) entschieden, weil ich das Hochbeet gerne farbig wollte. Die Farbe ist soweit unbedenklich und auf Leinölbasis. Sie soll nicht abblättern, sodass ein Überstreichen problemlos möglich ist. Langzeiterfahrungen habe ich aber noch nicht, die Farbe ist erst seit 3 Wochen drauf. Aber egal, ob Lasur, Farbe oder Öl: Bei Holzschutzmitteln im Außenbereich würde ich einkalkulieren, einmal jährlich einen neuen Anstrich machen zu müssen.
 
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WoodyAlan

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Meine Hochbeete sind alle unbehandelt. Neben den bereits erwähnten Argumenten gegen Lasur etc möchte ich noch anmerken: an den Dingern wird gegossen, gezupft, gepflanzt, man eckt mal mit der Schubkarre an uvm….bei vergrautem Holz völlig Wurscht. Mit Farbe dran….
 

Mr.Ditschy

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Ich wollte sowas auch mal nachbauen, bin aber furchtbarer Gärtner.
Muss da eine Folie rein, oder nicht? Habe jetzt hier im Thema beides gelesen.
Der Ansatz ist ja "kein Lack, keine Gifte", aber die Folie ist ja auch ein Kunststoff.
Von außen ist eigentlich egal was du da dran streichst, kommt mit den Pflanzen kaum in Kontakt und von innen hält die Folie die Wurzeln fern - das Deckbrett immer Natur belassen, muss auch eher mal gewechselt werden ... und geschrieben wurde von inneren Noppenfolie bei Holz, bei Stein musst keins rein machen (hab da zumindest keine drin).
Und ja, in Kunststofftöpfen werden die Pflanzen auch herangezogen/verkauft, auch das fertige Produkt im Supermarkt - also Übervorsichtig geht immer ...
 

weissbuche

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Hallo,
meine Rechnung: fm Rundholz Lärche 80,00€. Säge ist vorhanden, Transport mache mit dem Trecker. Ist klar das das bei Euch wahrscheinlich nicht so klappt, aber qm Baulärche für 15,00 bis 18,00 € ist bei uns normal. Selbst 150,00€ alle 10 Jahre, keine Folie, keine Lasur usw., für mich geht das nur so.
Gruß Eckard
 

chris-182

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Draußen muss gar nichts geschliffen werden. Kanten würde ich aber etwas verrunden bzw. anfasen.
Also du meinst egal ob Leinöl oder Lasur, ich muss da wirklich nix anschleifen, damit Öl/Lasur besser haftet/einzieht? Frage deshalb, weil das konträr zu fast jedem Artikel ist, den man Online so findet. Notfalls glaube ich dem Forum hier aber mehr als den ganzen DIY Blogs. :emoji_grin:

So, ich stehe also nun vor der Frage ob die genannte Lasur verwenden (falls die bessere Hälfte auf die Farbe besteht) oder Leinöl oder unbehandelt. Macht es beim Leinöl eigentlich einen großen Unterschied, ob ich Leinöl oder Leinölfirnis nehme? Frage deshalb, weil ich noch eine einfache Dose Leinöl habe, die ich nie genutzt hab. Und würde das Leinöl die Farbe des Holzes merklich verändern?
 

IngoS

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Macht es beim Leinöl eigentlich einen großen Unterschied, ob ich Leinöl oder Leinölfirnis nehme? Frage deshalb, weil ich noch eine einfache Dose Leinöl habe,

Hallo,

Lebensmittelleinöl enthält Schwebstoffe, die dazu neigen, Schimmel zu bilden. Wenn du das willst verwende es.

Gruß

Ingo
 

WinfriedM

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Frage deshalb, weil ich noch eine einfache Dose Leinöl habe, die ich nie genutzt hab.

Lebensmittelleinöl oder technisches Leinöl, was entschleimt ist (Lackleinöl)?

Also du meinst egal ob Leinöl oder Lasur, ich muss da wirklich nix anschleifen, damit Öl/Lasur besser haftet/einzieht?

Was das Einzugsverhalten angeht, ist es vollkommen egal, wird aber gerne anders behauptet. Was die Haftung angeht, verbessert ein Schliff auch nichts. Nebenher: Dein Holz wird doch vermutlich bereits geschliffen sein oder wie ist jetzt die Oberfläche?

Macht es beim Leinöl eigentlich einen großen Unterschied, ob ich Leinöl oder Leinölfirnis nehme?

Leinöl braucht Wochen, bis es getrocknet ist. Leinölfirnis ist innerhalb weniger Tage getrocknet. Wenn du ansonsten keine weitere Behandlung machen willst, stört es aber auch nicht, wenn es Wochen braucht. Einzig Regen spült noch flüssiges Öl wieder etwas aus.
 

Mr.Ditschy

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Also du meinst egal ob Leinöl oder Lasur, ich muss da wirklich nix anschleifen, damit Öl/Lasur besser haftet/einzieht? Frage deshalb, weil das konträr zu fast jedem Artikel ist, den man Online so findet. Notfalls glaube ich dem Forum hier aber mehr als den ganzen DIY Blogs. :emoji_grin:
Also je nach dem wie das Holz glatt ist, kann es schon sein, dass du mir dem Öl/Lasur nur drüber weg rutschst und nichts einzieht (gerade bei gehobelten Holz), also um ein einheitliches Bild der Oberfläche zu bekommen, ist das Holz gleichmäßig zu schleifen.
 

WinfriedM

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Also je nach dem wie das Holz glatt ist, kann es schon sein, dass du mir dem Öl/Lasur nur drüber weg rutschst und nichts einzieht

Dieses Gerücht ist einfach nicht auszurotten. Ein Kampf gegen Windmühlen. :emoji_wink:

Eine Holzoberfläche bleibt genauso offenporig, egal wie glatt du die schleifst.

Ein anderer Effekt ist aber wahr: Auf einer rauhen Oberfläche kann sich etwas besser verankern als auf einer glatten Oberfläche. Deshalb lässt sich z.B. eine Glasscheibe nicht so gut streichen. Wenn das Holz gehobelt ist, könnte es etwas besser funktionieren, wenn man schleift, aber bei den meisten Lasuren spielt es keine Rolle. Bei Öl sowieso nicht.
 
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