Hilfe: Jet Walzenschleifmaschine JWDS 1632 M

Rene 60

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Bin seit 3 Jahren Besitzer dieser Schleifmaschine. Habe sie neu angeschafft um ganz exakt schleifen zu können um Musikinstrumente zu bauen.

Meine erste Lieferung hatte bereits einen verzogenen Auflagetisch und brachte miserable Ergebnisse.

Der Händler hat mir dann von Jet nach langer Lieferverzögerung einen neuen besorgt, der nun grade ist.

Mit der Breitbandschleifmaschine bin ich immer noch nicht zu frieden:

1. Das Transportband wandert beim Schleifen nach ca. 4 Minuten nach links rüber und ich muss es ständig dann lockern und wieder neu justieren.

2. Die Schleifwalze haut erst mal für ca. 5 cm 1 mm zu tief ins Holz rein, dann wird exakt geschliffen, umd wenn mein Holzstück ( z. B. Griffbrett) die Maschine verlässt, schleift sie wieder 1mm zu tief.
EIn Verdrehen der Schrauben der Niederdruckrollen schafft keine Veränderung.

Wäre toll, wenn mir jemand da weiterhelfen kann und diese Maschine kennt und besitzt.
 

Felder KG

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Hallo Rene
Bei welchen Werkstückdimensionen (Dicke/Länge/Breite) tritt das Problem den auf?
Sind die Werkstücke davor auch richtig plan und nicht geschüsselt, denn eine Schelifmaschine wird dies nur bedingt kompensieren können da die Werkstücke nach den Niderhaltern nach oben schnellen.
Wir haben des öfteren Parketthersteller wo Werkstücke bzw Decklagen von 3-4mm auf 2-2,5mm runter schleifen.
Es wird hier meist zwar mit Vakuumtischen oder Druckschuhen gearbeitet aber mir bleibt stets meine 1. Erfahrung damit im Gedächtnis wo weniger Anpressdruck das Ergebnis besser machte!
Sprich durch weniger Anpressrollendruck steigt das Material weniger auf und das war der Problemlöser.
Seitdem arbeiten wir zwar mit Vakuumtischen…Druckschuhen und wenig Anpressdruck um optimale Ergebnisse zu erzielen. Ergebnisse sind dann aber bis zum Teil 0,4-0,6mm Werkstückstärle Top.
Vielleicht hilft es weiter aber wichtig ist ein gerades Werkstück weil die Breit- oder Zylinder Schleife keine Abrichtschleifmaschine ist.
Lg Stephan
 

asphaltblau

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Hallo Rene,
mit dieser Maschine verbindet mich so ein bisschen eine Haßliebe.
Die Vertiefungen am Anfang und Ende des Werkstücks werden weniger, wenn Dickeneinstellung der Werkstückdicke entspricht oder im 1/10 Bereich darunter. Mir ist es nie gelungen das Vollständig zu vermeiden. Die Teile kräftig niederdrücken half auch. Letztendlich habe ich, wo es ging die Werkstücke einfach länger gelassen oder mehrere Teile versetzt nebeneinander durchlaufen lassen. Die Maschine hat vor und hinter der Schleifwalze jeweils eine Niederhalterolle. Ist unter beiden Material tritt dieser Effekt nicht auf.

Das Schleifband muss gut gespannt um die Rolle gewickelt werden, allerdings reagiert es empfindlich auf Luftfeuchtigkeit, so dass ein gut gespanntes Band am nächhsten Morgen nicht mehr straff anliegt. Das gleiche Phänomen tritt auf, wenn du zu viel Materialabtrag eingestellt hast. Dafür ist die Maschine nicht konstruiert. Dann sind die Reibkräfte so hoch, dass sich das Schleifband verschiebt.

Liebe Grüße und viel Erfolg
 

Felder KG

ww-kiefer
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Hallo Rene.
Ist das bei jeder Werkstückstärke oder nur bei sehr dünnen Materialien? Wenn das Material nicht so oft vorkommt dann könnte man ggf noch mit einem doppelseitigem Klebeband versuchen oder wie oben angeführt die Teile länger lassen.
Lg Stephan
 

Rene 60

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Danke Stephan, edle Tonhölzer sind natürlich nicht billig und durch länger lassen habe ich da reichlich Abfall.
An dem Punkt war ich da bereits auch angelangt.
Die Idee mit Verlängerung der Holzstücke evtl. durch 5mm Serrholz mit Klebeband am Anfang und Ende ist vielleicht die Lösung.
Oder gleich mehrere Griffbretter oder Kopfplatten schleifen und ans erste und letzte eine Verlängerung zum ungenau schleifen in gleicher Stärke mit reinschieben.
Schöner wäre es natürlich, wenn die Zylinderschleifmaschine exakt einzustellen wäre.
Das hatte ich mir da doch erhofft, zumal sie mit 1500 Euro kein billiges Baumarktmaschinchen ist.
Dass diese nicht die Qualität einer Breitbandmaschine für 20.000 Euro hat, ist mir bewusst.
Von der Holzstärke her tritt der Fehler immer auf, egal, ob ich Griffbretter oder Zargen um 1,8 mm schleife.
L. G. René
 

Kerstenk

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1. Das Transportband wandert beim Schleifen nach ca. 4 Minuten nach links rüber und ich muss es ständig dann lockern und wieder neu justieren.

2. Die Schleifwalze haut erst mal für ca. 5 cm 1 mm zu tief ins Holz rein, dann wird exakt geschliffen, umd wenn mein Holzstück ( z. B. Griffbrett) die Maschine verlässt, schleift sie wieder 1mm zu tief.
Hallo Rene

Das Transportbandproblem kenne ich von einer anderen Maschine her, die Verstellung muss sehr behutsam erfolgen, dann bekommt man es in den Griff.

Diese Maschine hat aus Konstrutiven Gründen das Problem, hier wird der Schleifkopf abgesenkt und nicht das Förderband, hat zur Folge das durch das Spiel in der Gewindespindel, was keinen Mangel darstellt, beim Eintritt des Werkstückes den Kopf anhebt und damit den Absatz erzeugt.
Kann man vermeiden indem man sehr wenig zustellt, oder aber dem ganzen einen Klemmung einbaut, so das der Kopf nicht mehr anheben kann.
Das ist auch Grund warum Hobelmaschinen so meist nicht gebaut werden, sondern den Tisch senken, da tritt der Fehler nicht auf.

Gruss Kersten
 
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Rene 60

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Kersten, das klingt interessant, ich verstehe die Logik da aber echt nicht.
Wenn durch Spiel der Spindel sich die Schleifwalze anhebt, kann sie doch nicht anfangs und zum Schluss zu tief schleifen.
Würde die Walze am Anfang zu hoch schleifen, wäre das kein großes Problem und ich könnte beides von Hand nachschleifen.
Die Walze drückt anfangs und zum Schluss zu fest runter.
L. G.
René
 

brubu

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Hallo
Ev. den Tisch auf dem das Transportband läuft kontrollieren ob er eben ist. Die Maschine kenne ich nicht, ähnliche Effekte kann es auch bei Breitbandschleifmaschinen geben bei dickeren Werkstücken. Besonders wenn die Andruckrollen zu weit vom Schleifaggregat entfernt sind und
sich das Werkstück ev. ganz leicht nach oben biegen kann am Anfang und Ende. Eine andere Möglichkeit wäre, dass wenn das Werkstück nur unter einer Anpresswalze ist zu wenig stark runter gedrückt wird. Die Maschine ist wohl eher leicht gebaut was sich auch auswirken kann.
Ich würde versuchen das Werkstück beim Einlauf und Auslauf in die Maschine stark nach oben zu halten. Sobald das Werkstück nur wenig runter hängt liegt es nicht sauber auf und wird verschliffen.
Selbst bei der Breitband achte ich bei schweren langen Teilen darauf.
Gruss brubu
 

asphaltblau

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Hallo René,
in deiner Betriebsanleitung steht, wie du das Transportband justieren kannst.
Wahrscheinlich hast du das schon ein paar Mal gemacht. Diese Maschine ist für feine Arbeiten. Die Bandspannung darf auch nicht zu hoch sein. Justiert wird bei maximalem Vorschub.

hast du an deiner Maschine die Zuführ- und Abführtische montiert oder nur das Transportband? Wenn ja, sind diese Flächen alle in einer Ebene?

Auch wenn deine Walzen zuviel Druck ausüben entsteht genau das Schleifbild, wie du beschrieben hast. Die Walzen kann man einstellen.
 

Rene 60

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Du kennst dich mit dieser Maschine wohl aus.
Die Tischverlängerung habe ich nicht dran.
1. Mit den Imbussschrauben zum Andruck des Holzes vor und hinter der Walze habe bereits alle denkbaren Möglichkeiten ausprobiert. Egal ob ganz angezogenMittelstellung oder ganz locker,die Ergebnisse waren leider identisch.
2. Auch das Einstellen des Bandtransportes habe ich in alle möglichen Richtungen mehrfach probiert.
Das Band wandert immer nach links.
 

Kerstenk

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Kersten, das klingt interessant, ich verstehe die Logik da aber echt nicht.
Wenn durch Spiel der Spindel sich die Schleifwalze anhebt, kann sie doch nicht anfangs und zum Schluss zu tief schleifen.
Würde die Walze am Anfang zu hoch schleifen, wäre das kein großes Problem und ich könnte beides von Hand nachschleifen.
Die Walze drückt anfangs und zum Schluss zu fest runter.
L. G.
René
Du schreibst das am Anfang und am Ende zu tief geschliffen wird. Die erste Druckwalze hebt den Kopf um 1mm an, dann wird geschliffen bis die zweite kommt und die hebt noch mal 1mm an und der "mittlere" Teil wird mit dem richtigen Mass geschliffen. Wenn nun das Werkstück so weit durch ist das es die erste Druckwalze wieder frei gibt, senkt sich der Kopf wieder um den 1mm und schleift den Rest eben wieder falsch. Und wenn die letzte Druckwalze verlassen wird, senkt sich das Ganze wieder auf das Anfangsmass.
Ob es nun genau 1mm isr oder nicht, muss natürlich gemessen werden.

Solche Maschinen sind eben auf günstig konstruiert und haben alle diesen Fehler, auf wenn 1500 nicht günstig erscheinen, eine gleichbreite gut Breitband kostet nun mal den 10 fachen Betrag.

Gruss Kersten
 

Rene 60

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Das heißt für die Praxis dann wohl, die beiden Druckwalzen recht locker einstellen.
Und wenn möglich mehrere Werkstücke in gleicher Stärke direkt aneinander gelegt reinschieben.
 

Kerstenk

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Rene 60

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Das kann man schon mit 4 Schrauben und je einer Feder, die die Andruckwalzen beweglich machen bis starr anliegend.
Habe da aber auch schon alle Schraubmöglichkeiten ausprobiert.
Nachdem ich mit locker einstellen keinen großen Erfolg hatte, habe ich Mittelposition und ganz anziehen versucht.
Die Ergebnisse waren leider fast identisch.
Also eher wohl nicht stramm ziehen und die Einschubwalzen auf wenig Druck einstellen.
 

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Kerstenk

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beobachte mal den gesamten Kopf wenn Du was schleifst ob er sich anhebt, denn an einer Stelle muss das ganze ja nachgeben, zwischen Tisch und Schleifwalze.

Gruss Kersten
 

Rene 60

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Habe nun mal alle Andruckschrauben extrem gelockert.
Ihr meint ja, der Anpressdruck sei dann wohl zu stark
 

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Rene 60

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Da vertritts du Kerstin schon mal die gleiche Meinung wie Stephan von der Felder KG, der da wohl auch sicherlich viel Ahnung von hat.
Schade, dass Jet da keine konkreten Hinweise zur Einstellung gibt in der Bedienungsanleitung.
Bin gespannt, ob ich das Maschinchen jetzt doch exakt eingestellt bekomme für meine Anwendungen.
Vielen Dank erst mal allen für alle Ratschläge hier!
 

Rene 60

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Vieleicht sollte ich das auch so handhaben, wie "asphaltblau" mir empfohlen hat und mehrere Teile versetzt durchlaufen lassen.
Das Problem hat das Jet Maschinchen wohl wirklich von der Konstruktion her und ein Brett allein auf Endmaß geschnitten lässt sich nicht exakt damit schleifen.
 

Felder KG

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Hallo Rene
Ich würde es nochmals mit den Anpressrollen versuchen. Habe zwar nur eine Anleitung auf Englisch gefunden aber da ist das grundsätzlich beschrieben. Aber bitte auch darauf achten bzgl Rückschlag falls diese dann zu hoch sind.
Ich würde von der Spanabnahme her auch nicht zu hoch gehen. Die hintere Walze kann ja dann eigentlich auf Null Vorhub stehen weil nach der Schleifwalze ist ja ohnehin kein Druck mehr erforderlich sondern eine Führung reicht aus.
Lg Stephan
 
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Rene 60

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Super, danke Stephan für die Mühe!
Ist ja der Wahnsinn und super nett von dir nun mir die Bedienungsanleitung zu schicken. !
Aber wohl genau die Anleitung, die ich auch in Englisch habe.
Ich schleife da so vorsichtig runter, dass man grade hört, dass überhaupt geschliffen wird. Ein Zehntel mm nach dem anderen. Dann mal 3 Zehntel und wieder 1 Zehntel.
Einen Rückschlag muss ich da nicht befürchten.
Ich baue seit 40 Jahren Modellflugzeuge. Anleitungen und Baupläne sind leider oft falsch und unsinnig., so meine Erfahrung und auch die Jet Bedienungsanleitung fand ich diesbezüglich recht schwammig.

Da hat mir dein Rat weniger Druck auf die Andruckrollen zu geben aus persönlicher Erfahrung echt viel mehr geholfen um das Maschinchen zu verstehen.
Ich hatte gedacht, die müssen kräftig runter drücken, anpressen und dürfen nur kaum nachgeben.
Beste Grüße
René
 

brubu

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Hallo
Wenn wirklich der ganze Maschinenoberteil durch den Schleifdruck nach oben ausweicht würde ich mir überlegen wie diese Bewegung blockiert werden könnte. Auf die Dauer wird sich die Maschine eher noch mehr bewegen und ungenauer schleifen.
Viel Erfolg und Gruss
brubu
 

Kerstenk

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Sollte dieser sich denn nicht bewegen und dem Werkstück in der Höhe folgen ?
nein sollte nicht, das Ergebnis sieht man ja, Absätze vorne unt hinten. Wenn man nun auch noch unebene Werkstücke plan schleifen will, geht das nicht weil die Maschine der unebene folgt.
Solche Maschinen sind ja genau dafür da das man eine ebene Fläche herzustellen. Man kann so eine Konstruktion machen wo sich das Werkzeug anhebt, muss aber gleichzeitig dafür sorgen das dies unterbunden wird wenn die Maschine arbeitet. Da gibt es verschiedene Methoden, hohes Gewicht so das die Kräfte die entstehen es nicht anheben können. Eine Klemmung ist aber der einfachste Weg, die könnte man wahrscheinlich sogar nachrüsten. Einige andere Hersteller haben ja schon eine Stütze an der offenen Seite die man immer lösen muss zum verstellen, die wissen schon warum sie das anbieten.

Gruss Kersten
 

brubu

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Nun habe ich mir die Maschine im Netz angesehen. 40cm Schleifbreite, einseitig offen und nur 72kg. Eine so leicht gebaute Maschine kann kaum
einen Zehntel schleifen ohne nachzugeben. Da ist alles viel zu leicht gebaut. Beim Schleifen treten grosse Kräfte auf. Breitband schleifen meist nur
wenige Zehntel und sind viel schwerer gebaut.
Links würde ich eine einstellbare Verriegelung anbauen. Ein Flacheisen mit Schlitz und ein Hebel mit Gewinde den man zur Höhenverstellung lösen
kann. Rechts ähnlich etwas das die Führung der Höhenverstellung blockiert. Und dann ganz sachte schleifen, Zehntel für Zehntel, mehr kann diese
Maschine kaum.
Selber haben wir einmal eine Bandschleifmaschine in 40cm Breite gebaut, da waren allein die beiden Walzen schwerer als die ganze Jet Maschine.
Gruss brubu
 
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