Highboard aus Eiche

teluke

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Ich weiß schon dass das was ich geschrieben habe sicher sehr kontrovers gesehen werden wird.
Daher wollte ich das auch erst gar nicht schreiben.
Und schon gar nicht wollte ich die, sehr gute, Arbeit an diesem Schrank kritisieren.

Ich möchte es aber einfach nochmal so zusammenfassen.
Ich finde es nicht gut wenn der Betrachter erst beim anschauen des Preises erkennt dass er keine furnierte Spanplatte vor sich hat.

Und richtig, ich lege keine besonderen Wert auf möglichst passgenaue Zusammenstellung von Leimholzflächen.
Gefällt mir so.
Habe das aber auch schon gemacht und dann das Ergebnis eher langweilig gefunden.

Mit industriell zusammengestelltem Leimholz kann man das von mir sicher nicht verwechseln.
Mit bis über 20cm breiten und in fallenden Breiten zusammengestellten Leimholzplatten hätte die Industrie Probleme.

Ich habe schon eine ganze Reihe Kommoden gebaut bei denen ich die Außenseiten als Platten ausgebildet habe.
Aber noch nie auf Gehrung verleimt sondern immer mit sichtbaren Zinken gemacht.
Nur damit völlig klar ist was man da sieht.

Im übrigen denke ich dass Spanplatten (auch wenn ich die gar nicht leiden kann und auch ungern anfasse) die technisch besseren Platten ergeben.
Sauber furniert sieht man nur Holz, Probleme mit Dehnung und Schwindung gibt es auch nicht.

Dehnung/Schwindung lässt sich bei Massivholz m.E. nur in Rahmen/Füllungs-Bauweise ausschalten.
Daher ist das meine bevorzugte Bauweise.
 

Lorenzo

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Ich glaub nicht dass die meisten Laien bei einem sauber ausgewählten Bild sofort an Spanplatte denken, so wie auch wenige drüber nachdenken woran man eine industriell hergestellte Leimholzplatte erkennt, wenn sie überhaupt je davon gehört haben und ihnen Unterschiede bewusst sind.

Technisch kann man mit Plattenmaterial und Beschichtung Dinge tun die mit Massivholz nicht möglich sind oder mindestens nen großen Aufwand bedeuten. Wobei mit technisch getrocknetem Holz und Maschinen zur Verarbeitung schon deutlich mehr geht als früher. Und billig muss Platte das auch nicht sein. Auch im gehobenen Preissegment geht es vorrangig um die erzielte Optik, längst nicht allen ist wichtig ob etwas massiv gebaut ist oder aus Plattenmaterial.

Letztlich ist es ne Frage des persönlichen Geschmacks. Und wenn du genau nach deinem Geschmack deine Möbel baust, dann is das ja wunderbar. Ich würde bei der Holzauswahl die du vor der Türe liegen hast anders zusammenstellen, aber das ist eben mein persönlicher Geschmack.
 

Gonzaga

ww-robinie
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Was mich stört ist da einfach dass Du Massivholz so verarbeitest dass der "Unwissende" darin eher "Spanplatte furniert" sieht.

Was der Unwissende darin sieht ist mir relativ egal. Da ich das Möbel für mich gebaut habe, ist nur wichtig was ich darin sehe. :emoji_slight_smile:

Bitte betrachte das nicht als Kritik an Deiner Arbeit, es ist eher Kritik daran dass Du das zu fein gemacht hast und dass Du, mit Massivholz, furnierte Plattenbauweise imitierst.

Alles gut. Ich verstehe was du meinst.
Das ist eben die Designsprache die mir grade an diesem Möbel so gut gefällt.

Anfangs war die Überlegung den Korpus zu Zinken, eben aus dem Grund, dass man sieht, dass es Massivholz ist. Nach reiflicher Überlegung wäre mir das aber too much gewesen. Es hätte zu sehr von dem ruhigen Geamterscheinungsbild abgewischen.
Daraus enstannt dann die Idee, die Schubladen zu Zinken. Die Idee dahinter war, das Möbel von Aussen schlicht wirken zu lassen, aber, dass man auf den zweiten Blick dann doch die "Handwärklicher Qualität" dahinter sieht.

Ich muss aber auch erwähnen, dass das Möbel auf den Fotos viel plastischer wirkt als in echt.
Jemand der sich für massive Möbel interessiert, würde wenn er davor steht, sofort erkennen, dass es sich um Massivholz handelt. Sicher auch du :emoji_grin:

Alle anderen die kein Faible für Holz oder Massivholzmöbel haben wahrscheinlich nicht.

Interessant fände ich ja, wenn du das Highboard in deinem eigenen Stil nachbauen würdest.
Es wäre zwar das gleiche Möbel aber ich bin mir sicher, dass das Erscheinungsbild so stark von meinem abweichen würde, das man auf dem ersten Blick nicht erkennt das es im Grunde das Gleiche ist.

Fühl dich frei, die Zeichnung findest du im ersten Beitrag :emoji_wink::emoji_slight_smile:
 

teluke

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Alles gut, sollte ja keine Kritik sein.

Ich habe gesehen dass Du die Schubladen gezinkt hast. Gut, mache ich auch immer so.

Zum Nachbauen bräuchte ich keine Zeichnung, da reicht das wenn ich das einmal gesehen habe.
Um kopieren ginge es da eh nicht.
Ja, wäre der Korpus gezinkt hätte ich nur gelobt.

(Ein klein wenig Kritik wäre nur gewesen dass Du die Türen aus Leimholz gemacht hast. Diese Kritik wäre aber nicht optisch gewesen sondern ich bin der Meinung dass Massivholz so nicht wirklich richtig verarbeitet ist. Dabei geht es um die Dehnung und das gerade bleiben.
Um die Optik zu behalten wären da, nach m.M., überschobene Füllungen das Richtige gewesen.)

In jedem Fall ist das Möbel ein Schmuckstück.
Hättest Du gesagt es stammt von einem dänischen Hersteller mit bekanntem Designer hätte ich nicht gezweifelt.
 

Gonzaga

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Zum Nachbauen bräuchte ich keine Zeichnung, da reicht das wenn ich das einmal gesehen habe.
Um kopieren ginge es da eh nicht.
Ja, wäre der Korpus gezinkt hätte ich nur gelobt.

Wenn du es nachbaust, müsstest du dich schon an meine Maße halten damit man es auch vergleichen kann.

Das Design stammt ja auch nicht von mir. Hab das, wie im ersten Beitrag erwähnt, mal auf Instagram gesehen. Im Original ist das ein niedriges Sideboard mit 3 Schubladen nebeneinander. Maße völlig unbekannt.


Ein klein wenig Kritik wäre nur gewesen dass Du die Türen aus Leimholz gemacht hast. Diese Kritik wäre aber nicht optisch gewesen sondern ich bin der Meinung dass Massivholz so nicht wirklich richtig verarbeitet ist. Dabei geht es um die Dehnung und das gerade bleiben.
Um die Optik zu behalten wären da, nach m.M., überschobene Füllungen das Richtige gewesen.)

Wenn man das arbeiten des Holzes bei der Konstruktion berücksichtigt. Kann auch eine Front aus Leimhoz fachlich korrekt sein. Ich finde nicht, dass das im Wiederspruch steht.

Daher ja auch die Gratleisten in den Türen. In dem Fall keine klassischen aus Holz, einfach aus dem Grund, weil die zu stark aufbauen und zuviel Platz im Schrank rauben.

Überschobene Füllung hatte ich tatsächlich mal in Erwägung gezogen, da störten mich aber die sichtbaren Rahmenhölzer die sich optisch von der Füllung absetzen. Ich wollte ja das die Front möglichst "steril" und wie aus einem "Guss" wirkt.

Kurz vor dem Bau der Front, hatte ich sogar überlegt ob ich nicht doch auf Rahmen-Füllungstüren umsteigen soll. Ich hatte die Befürchtung, das Möbel würde mit der Leimholzfront zu langweilig werden. Jetzt bin ich froh bei meinem ursprünglichen Plan geblieben zu sein. Es gefällt mir/uns so wie es einfach zu gut.

Mal sehen, vielleicht beim nächsten Projekt. Der Fernsehschrank im Wohnzimmer wird auch durch einen Eigenbau ersetzt werden. :emoji_sunglasses:
 

fried.chycken

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Ich glaube bei Möbelum kann man so ein ähnliches Möbel kaufen, auch massiv, allerdings in einer viele Klassen schlechteren Verarbeitungsqualität.

Es wäre nicht ganz mein Stil, aber die Umsetzung und Dokumentation sind erste Sahne, danke fürs teilen!
 

TiTux

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Super Projekt! Gerade für Anfänger wie mich sehr informativ, hast es wunderbar dokumentiert, da kann man sich sehr gut ein paar Ideen holen, auch wenn ich die Hälfte noch nicht verstanden habe, z.B. "überschobene Füllungen", aber dafür lese ich hier ja mit, um was zu lernen.

Bis ich hierfür alle Gerätschaften zusammen habe, dauerts noch einen Moment, um so ein Möbel bauen zu können.. allein schon die Anzahl von Zwingen :emoji_wink:
 

Gonzaga

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Bei einer überschobenen Füllung bekommt der Rahmen sowie auch die Füllung eine Nut. Die Nuten werden übereinander geschoben, so dass die Füllung einen Teil des Rahmens überdeckt.

Einfach mal nach googlen. Dann wird schnell klar was gemeint ist.

Jeder fängt mal klein an. Meine Werkstatt ist seit 8 Jahren im stetigen Wachstum. In meinen Anfängen hatte ich weder das nötige Wissen noch die richtige Ausstattung um so ein Möbel zu bauen.
Mit jedem Projekt steigt das Wissen, die Erfahrung sowie die Anforderungen an die eigene Werkstatt.

Einfach immer am Ball bleiben.
 

Bunjin

ww-eiche
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Ich weiß übrigens jetzt, welches Möbel einer Möbelfirma Dich zu dem Stück inspiriert hat. Hab's als Werbeanzeige eingeblendet bekommen.
Echt gruselig, also das Einblenden. Habe nicht mal Bildersuche oder sowas gemacht, nur Deine Bilder angeschaut.
Sorry für OT
 

Gonzaga

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Hast du mal einen Namen oder Link zu der Firma?

Ich hab das nicht bei einem Möbelhersteller gesehen.
Meine Inspiration kommt von einem Influencer aus England.

Vielleicht hat er sich das Design dort abgeschaut und ich bei Ihm :emoji_grin:
 

Gonzaga

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Ach du je, das sieht ja gruselig aus.

Bis auf das schräge vordere Bein haben die aber nichts gemeinsam.
 
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