Highboard aus Eiche

Gonzaga

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Hier möchte ich den Bau eines Highboards für unser Esszimmer dokumentieren.

Das Design für das ich mich entschieden habe, habe ich so ähnlich mal auf Instagram gesehen. Ich habe das nur für meine Bedürfnise und entsprechend den Maßen angepasst.

Also musste erstmal eine Zeichnung her.
20240110_111150.jpg

Auf der Zeichnung fehlen natürlich Details. Für mich reicht das aber so. Der Rest ist in meinen Kopf.

Um zu Schauen ob mir die Proportionen und Winkel so gefallen, habe ich einen Plattenaufriss in originalgröße gemacht. (Leider auf Foto schwer zu erkennen)

20240105_071903.jpg

Kurz zu Konstruktion:
-Alles Eiche massiv.
-Links und Rechts einschlagende Türen.
-Mittig 3 Schubladen.
-Der Korpus, welcher auf Gehrung verbunden ist, wird an den Seiten in einen Gestell mit einem vorne schräg gestellten Bein eingepasst. Dazu werden die Beine im Bereich des Korpus abgeplattet.
-Mittelwände werden in Boden und Deckel in eine Gratnut eingeschoben
-Schubladen von Hand Gezinkt
-alle Teile der Front werden aus einer einzelnen Leimholzplatte geschnitten für einen durchgehenden Maserverlauf.
-die Türen bekommen Gratleisten aus Alu
-Türen und Schubladen bekommen eine angefräste Griffleiste
-auf dem Gestell oberhalb des Korpus kommt nochmal eine Deckplatte drauf.

Ich denke das war es im Wesentlichen.
Bei Unklarheiten oder Fragen, gerne melden.
 

Gonzaga

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Los geht es mit dem Herstellen der Leimholzplatten.

Ausgangsmaterial für den Korpus sind diese Bretter.

20240112_091942.jpg

Besäumt und in Riegel geschnitten wurden diese auf der FKS
20240112_113810.jpg

20240112_125233.jpg

Nach dem aushobeln wurden Leimholzplatten zurecht gelegt. Dabei wurde darauf geartet, dass die Sichtseiten nahezu Fehlerfrei sind.
20240127_163228.jpg

Dann ging es ans verleimen
20240127_190652.jpg
20240127_193144.jpg

Als alle Platten fertig geleimt waren, wurde mit dem Bandschleifer die letzten unebenheiten verschliffen.
Anschliessend erfolgte auch sofort der Feinschliff mit K180. Das erhöht die Passgenauigkeit .
20240129_115918.jpg


Das Ausgangsmaterial war somit fertig
20240129_123244.jpg
 

Gonzaga

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Die Gehrungen wurden auf der FKS geschnitten.
20240130_111329.jpg


Als Verbindung habe ich eine Kombination aus Domino und Flachdübel gewählt. Der Domino erlaubt das exakte Positionieren und erleichtert das verleimen, während die Flachdübel die größere Leimfläche bieten
20240131_092304.jpg

Passprobe: Auch ohne Zwingen ist die Gehrung schön dicht!
20240131_093215.jpg

Zum Fräsen der Gratnuten für die Mittelwände habe ich schnell eine Schablone gebaut. Diese gibt auch den exakten Abstand der Nut von der Seitenwand vor.
20240131_111803.jpg
20240131_112216.jpg

Hier sind die Nuten sowie der Rückwandfalz schon drin
20240131_114951.jpg

Die Mittelwände haben eine Gratnut angefräst bekommen. Dies geschah auf dem Frästisch.
20240201_092828.jpg

Passt 1A

20240201_094020.jpg


Anschliessend wurden die Befestigungslöcher für die Kreuzplatten der Topfbänder sowie eine kleine Lochreihe für die Zwischenböden gebohrt.
20240201_102017.jpg
20240201_115457.jpg


Mein Sohn scheint endlich eingeschlafen zu sein. Das heißt Papa kann jetzt runter in die Werkstatt gehen und den Korpus verleimen. :emoji_grin:
 
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Johannes

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Hallo Gonzaga,
was soll in die Schubladen kommen? Wenn da teilweise Besteck oder ähnlich schweres reinkommt werden die Türen bald klemmen.
Ich würde unter dem Korpus noch einen Unterzug montieren, kann ja 5-8cm nach hinten gesetzt werden. Dann sieht man es kaum, eventuell ginge auch ein dickwandiges Stahl Quadratrohr 25x25mm.
wie werden die Schubkäten geführt?

Es grüßt Johannes
 

Gonzaga

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Hallo Gonzaga,
was soll in die Schubladen kommen? Wenn da teilweise Besteck oder ähnlich schweres reinkommt werden die Türen bald klemmen.
Ich würde unter dem Korpus noch einen Unterzug montieren, kann ja 5-8cm nach hinten gesetzt werden. Dann sieht man es kaum, eventuell ginge auch ein dickwandiges Stahl Quadratrohr 25x25mm.
wie werden die Schubkäten geführt?

Es grüßt Johannes

Ist geplant.
Die Gestellseiten werden hinten mit einer Quertraverse verbunden. Der Korpus steht auf dieser auf. Sollte sich irgendwann zeigen, dass der Korpus vorne doch durchhängt werden ich noch einen Mittelfuß oder sonstiges anbringen.

Die Schubladen laufen auf Unterflur Führungen. Besteck oder schwere Dinge sind eigentlich nicht für die Schubladen geplant.
 
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Gonzaga

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Wurde dann doch ganz schön stressig.
Sobald Leim dran ist, läuft es doch immer irgendwie anders als wenn man es trocken zusammenbaut.
Aber jetzt ist es geschafft. Der Korpus ist verleimt

20240201_232328.jpg

Die Mittelwände wurden auf den vorderen zentimetern eingeleimt
20240201_231334.jpg
 

Gonzaga

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Heute stand Materialbeschaffung auf dem Programm.
Benötigt wurde 52mm Ausgangsmaterial für das Gestell (50×40mm) und 36mm für die Fronten (22mm Fertigmaß)

Die Auswahl der 36mm Bretter gestaltete sich schwierig. Vorhanden war sehr viel nur leider waren die alle samt sehr schmal. Ausserdem viele Risse und Äste. Zum Glück sind die Mitarbeiter beim Holzhändler sehr hilfsbereit, sodass wir sicher 30 Bretter in den Händen hatten bis ich 4 brauchbare gefunden habe.

20240202_112441.jpg


Zuhause entpuppte sich die vermeindlich 52er Bohle als 65er. Hatte mich schon gewundert das die so schwer war :emoji_sweat_smile:

Berechnet wurde die aber als 52mm

20240202_114245.jpg


Wann es mit dem Bau weiter geht weiß ich noch nicht. In der nächsten Woche ist meine Werkstattzeit ein bisschen knapper bemessen.

Updates werde ich wahrscheinlich erst posten wenn das Gestell soweit fertig ist.
 

Gonzaga

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Weiter geht es mit dem Gestell

Zunächst wurden aus der 65'er Bohle Riegel geschnitten.

Hier war ich sehr froh, dass ich kürzlich die Mafell Erika gegen eine FKS getauscht habe.

20240203_113911.jpg
20240203_143143.jpg


Nach dem aushobeln ging es dann an die Kontruktion der Seitenteile.

Maße und Winkel wurden direkt am fertigen Korpus abgenommen. Mit der Schmiege wurde dann auch der Queranschlag der FKS eingestelt
20240206_171014.jpg


Verbunden wurde alles mit Dominos in 10x50mm. Verleimt wurde dann ebenfalls direkt am Korpus. 20240207_163909.jpg


Nach dem die Position der Abplattung angezeichnet war ging es ans ausarbeiten.

Die Enden der Abplattung habe ich mit der Japansäge eingeschnitten. Als führung diente ein aufgespanntes Kantholz.
20240208_161608.jpg

Den Zwischenraum habe ich mit der Oberfräse ausgefräst. 20240208_163005.jpg

Damit die Fräse nicht zum kippen neigt, habe ich, nach dem ein ausreichend breiter Spalt ausgefräst wa, eine Leiste mit doppelseitigen Klebeband unter die Oberfräse geklebt.
20240208_163624.jpg

Die Ecken wurde mit dem Stechbeitel sauber nachgestochen
20240208_164915.jpg
 

Gonzaga

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Die überstände Oben wie unten wurden dann auf der FKS abgeschnitten.
Öpferhölzer verhindern ausbrüche.
20240208_183151.jpg
20240208_184012.jpg

Passprobe
20240208_184628.jpg


Weiter ging es mit den Quertraversen.
Die ebenfalls mit Dominos in 10x50 mit den Seitenteilen verbunden sind.
20240209_180753.jpg
20240209_180929.jpg
20240209_182825.jpg
20240209_184116.jpg


Auf der Rückseite ist eine Traverse unterhalb des Korpus angebracht die ein durchhängen des Korpus entgegen wirken soll.
20240209_183652.jpg

Die Seitenteile stehen auf der Rückseite um 3mm über, damit wenn das Holz arbeitet, gewährleistet ist, dass der Korpus niemals über die Seitenteile hinaus steht.
20240209_184251.jpg
 

Gonzaga

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Die Kanten der Seitenteile und Traversen wurden denn noch mit einen 3mm Radius versehen.

In den Traversen wurden die Nuten für die Nutklötze gefräst welche später die Deckplatte halten sollen.

So sieht dann des Endergebnis aus. Alles nur lose zusammengesteckt.

20240211_190945.jpg
20240211_191009.jpg
20240211_191339.jpg
20240211_192352.jpg

Bevor jetzt aber alles verleimt wird, werden ich den Korpus und das Gestell noch Ölen.
Das ist jetzt viel einfacher als wenn später alles miteinander verbunden ist.
 
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mustangfan

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Salzbug
Tolles Projekt, sowas steht bei mir auch mal auf der To Do Liste.
Ich hab mir auch vor kurzem die gleiche Säge gekauft, welche Zwingen verwendest du da zum Niederspannen?
Solche möchte ich mir auch besorgen.

Viele Grüße
Daniel
 

Gonzaga

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Wenn du die Zwingen auf dem Schiebetisch der FKS meinst.

Das sind die Hebelzwingen von Festool.
Die halten in einen Stück T-Nutschiene das ich in die Tischnut einschiebe.

Du kannst natürlich jede andere Hebelzwinge für Führungsschienen / T-Nutschienen verwenden. Es müssen nicht die teuren von Festool sein.
 

Gonzaga

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Bevor ich mit dem Ölen beginne, habe ich noch das Holz für die nächsten Arbeitsschritte vorbereitet um die Staubbelastung in der Werkstatt zu minimieren.

Zum einen habe ich schonmal die Riegel zur Herstellung der Leimholzplatten für Front und Deckplatte zugeschnitten. Dies lagert nun zum aklimatisieren für die nächsten Wochen bei uns im Wohnzimmer.

20240214_145818.jpg


Ausserdem habe ich die Brettchen für die Schubladen grob zugeschnitten.
Hierfür wurde alles mit etwas Übermaß aus einer 36 mm Bohle ausgeschnitten, abgerichtet und auf gleichmäßiger Dicke gehobelt. Anschließend mittig auf der FKS aufgetrennt, so das ich Brettchen von 15mm Dicke raus bekommen habe.

Das Holz darf sich nun bis zur Verwendung etwas entspannen, bevor es dann auf Endmaß von 13mm gehobelt wird.

20240214_213550.jpg


Das "entspannen" hat es auch bitter nötig.
Beim auftrennen hat es ein Brettchen doch glatt geschaft das Sägeblatt und somit den 4 KW Motor meiner Hammer K3 zum stehen zu bringen!

Ich bin gespannt, ob ich nach der "Entspannungskur" noch die geplanten 13mm Dicke raus bekomme.
 

Gonzaga

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Wenn man eine Woche in Nachtschicht gearbeitet hat, hat man den Schlafrhythmus erstmal drin.

Also habe ich die heutige Nacht zum Ölen genutzt.

Angefixt durch zahlreiche Videos in Social Media, gepart mit der scheinbar kinderleichten Anwendung und der Möglichkeit das Holz beim Ölen auch gleich einzufärben, fiel die Wahl auf Rubio Monocoat Oil Plus 2C.

Wir wollten einen hellen Farbton der nicht zu stark anfeuert. So habe ich vor einigen Wochen 5 verschiedene Farbproben geordert und Musterbrettchen angefertigt.

20240218_044035.jpg

Entschieden haben wir uns für den Farbton "Mist"
20240218_012705.jpg


Eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete. Also

Hobelbank abgedeckt, alle zu ölenden Teile auf Hölzchen gelegt und die Leimflächen abgeklebt.
20240218_012716.jpg

Aufgetragen habe ich das Öl mit dem Rubio Scrubby Pad. Die Anwendung ist wirklich kinderleicht. Anfangs musste ich mich aber etwas umgewöhnen, da ich dazu neigte zu viel Öl aufzutragen. Da das Öl aber nicht wirklich ins Holz einzieht sondern durch seine honigartige Konsistenz eher einen dünnen Film auf der Oberfläche bildet, ist hier weniger mehr. Nach ein paar Minuten hatte ich den dreh aber raus und es ging zügig voran.
Erstaunt hat mich die Ergiebigkeit. Für den kompletten Korpus, Innen und Aussen und alle Gestell Teile habe ich nur 110 ml verbraucht!


20240218_033607.jpg


Und so sehen dann die fertig geölten Teile aus. Leider kommt der Farbton auf dem Fotos nur schlecht rüber. Was wahrscheinlich aber auch an der künstlichen Beleuchtung liegt.

20240218_035217.jpg
20240218_035327.jpg


Kommende Woche geht es dann mit dem Bau der Schubladen weiter.
 

Gonzaga

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Zwischenzeitlich habe ich das Gestell verleimt.

Im Vorfeld wurden die Traversen miteinander verleimt.
20240219_092607.jpg

Anschliessend die Seitenteile mit den Traversen. Hier wurde alles gründlich abgeklebt, damit kein Leim auf die frisch geölte Oberfläsche kommt.
20240220_093421.jpg

Das vordere Bein wurde unten mit dem Korpus verschraubt. Das gewährleistet, dass das Bein immer an der selben Position bleibt. Nach Hinten kann der Korpus dann unabhängig vom Gestell arbeiten, da der Korpus sonst nur zwischen den Gestellseiten eingeklemmt ist.
20240220_104525.jpg

Die Kreuzplatte verdeckt die Schraube
20240220_104624.jpg

Anschliessend habe ich noch die Auszüge (Blum Movento) montiert.
Mit einem auf passender Breite geschnittenen Plattenrest und einen Zentrierbohrer geht das schnell von statten. Befestigt mit Euroschrauben.
20240220_112017.jpg

20240220_113600.jpg
 

Gonzaga

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Zeit für den wöchentlichen Lagebericht :emoji_grin:

Die Schubladen waren an der Reihe.

Nach dem aushobeln der Brettchen und dem Fräsen der Nut für den Boden (geschah auf dem Frästisch), ging es mit dem Zinken los.

Dazu erstmal das "kleine Besteck" aus den Werkzeugschrank gekramt.
20240221_111959.jpg

Die Zinkenteilung geschah mit dem Zirkel. Ist der einmal eingestellt, geht das anzeichnen schnell und wiederholgenau.

Zunächst die Zinken ausgesägt.
20240221_115346.jpg

Danach die Schwalben
20240222_092818.jpg

Nach dem der Leim getrocknet war, wurden noch die Überstände beigehobelt.
20240224_232639.jpg

Anschliessend noch kurz überschliffen und die Kanten gebrochen.
Fertig sind 3 Schubladen.
20240225_000055.jpg


Parallel habe ich noch das Leimholz für die Schubladen- und Einlegeböden hergestellt. Für die Schubladenböden habe ich überwiegend Reste verwertet. Die Schubladenböden haben eine Stärke von 8mm, die Einlegeböden 18mm.
20240224_155449.jpg


Der nächste Schritt wird das schleifen und Formatieren der Böden sein. Danach wird noch alles geölt, bevor die Böden in die Schubladen kommen.
 

Gonzaga

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Die Schubladen wären fertig.

Nach dem ich Schubladen und Böden geölt hatte, konnte ich die Böden in die Schubladen einschieben.

Vorne sind die Böden fest angeschraubt
20240227_175251.jpg

Hinten ist der Boden um die Schrauben geschlitzt damit dieser arbeiten kann.
20240227_174242.jpg

20240227_175321.jpg

Die Einlegeböden habe ich gleich mitgemacht.
20240227_183240.jpg


Im nächsten Schritt wird die Rückwand geschlossen. Wäre ja unpraktisch, wenn das, was wir vorne reinstopfen, hinten wieder rausfällt :emoji_fearful:
20240227_183559.jpg
 
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