Grubenabdeckung -Belastung

Lallumper

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werden bei der Berechnung von Holzträgern die Querkräfte nicht berücksichtigt ? Denn die sind ja deutlich unterschiedlich wenn man Streckenlast und Punktlast vergleicht. Spätesten bei der Berechnung der finalen Vergleichsspannung macht das einen großen Unterschied...

Moin Moin,

welche Vergleichsspannung bildest du hier? Der Eurocode schreibt Vergleichsspannungen für die Fälle: "Druck unter Winkel zur Faserrichtung", "Biegung und Zug" und "Biegung und Druck" vor. Der Rechner wird die Biegespannung und die Schubspannung unabhängig voneinander berechnen und gegen die Festigkeitsgrenze halten.

Gruß Matthias
 

Ironwood

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Hallo Matthias,

Der Eurocode schreibt Vergleichsspannungen für die Fälle: "Druck unter Winkel zur Faserrichtung", "Biegung und Zug" und "Biegung und Druck" vor.
Die Querkraft im Träger die an der Lasteinleitung entsteht ist doch ein Druck unter Winkel zur Faserrichtung. Oder sehe ich da was falsch?

Vergleichsspannung = Wurzel aus (Sigma b2 + 3Tau2)"
So wird bei Stahl gerechnet. Warum sollte es bei Holz viel anders sein? Besonders da Holz quer zur Faser nur ca. 10% der Festigkeit gegenüber längs zur Faser hat.

Hintergrund war die Aussage von @IngoS , dass man bei Punktlast einfach Streckenlast annimmt, dann aber nur die Hälfte als zulässige Punktlast ansetzt. Das habe ich hinterfragt weil ich den Ansatz etwas abenteuerlich finde wenn man nicht genau weiß wie der Rechner arbeitet. Da können ja auch mal Menschen drunter stehen...

Gruß - Paul
 

brubu

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Hintergrund war die Aussage von @IngoS , dass man bei Punktlast einfach Streckenlast annimmt, dann aber nur die Hälfte als zulässige Punktlast ansetzt. Das habe ich hinterfragt weil ich den Ansatz etwas abenteuerlich finde wenn man nicht genau weiß wie der Rechner arbeitet. Da können ja auch mal Menschen drunter stehen...

Gruß - Paul
Wenn man rechnet ergibt sich bei gleichmässig verteilter Last etwa die doppelte Tragkraft gegenüber einer Punktlast in der Mitte.
Fragt mich nicht wieso, ich bin kein Statiker, halte mich nur an (alte) Fachbücher, das Ergebnis ist oft sehr ähnlich zu heutigen Methoden.

Gruss brubu
 

IngoS

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dass man bei Punktlast einfach Streckenlast annimmt, dann aber nur die Hälfte als zulässige Punktlast ansetzt. Das habe ich hinterfragt weil ich den Ansatz etwas abenteuerlich finde


Hallo,

schau dir mal die Formeln der Biegefestigkeit an, da wirst du genau das bestätigt finden.

Gruß

Ingo
 

Ironwood

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Biegemoment ist klar. Aber die Querkraft ist das Problem bei Streckenlast versus Punktlast. Schau dir mal den Querkraftverlauf an. Das ist ein himmelweiter Unterschied.

Gruß Paul
 

Macchia

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alles Schnickschnack.
bißchen Draht drunter spannen und gut ist.

Yippiejaja-yippie-yippie-yeah.
No Risk, no Fun.

Bildquelle >mail online< ist mit Bild verlinkt.


! da sind noch mehr Bilder von dem Wahnsinn, allerdings ist die Seite ansonsten reinster
Werbemüll.
 

Lallumper

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Hallo Matthias,


Die Querkraft im Träger die an der Lasteinleitung entsteht ist doch ein Druck unter Winkel zur Faserrichtung. Oder sehe ich da was falsch?

Vergleichsspannung = Wurzel aus (Sigma b2 + 3Tau2)"
So wird bei Stahl gerechnet. Warum sollte es bei Holz viel anders sein? Besonders da Holz quer zur Faser nur ca. 10% der Festigkeit gegenüber längs zur Faser hat.

Hintergrund war die Aussage von @IngoS , dass man bei Punktlast einfach Streckenlast annimmt, dann aber nur die Hälfte als zulässige Punktlast ansetzt. Das habe ich hinterfragt weil ich den Ansatz etwas abenteuerlich finde wenn man nicht genau weiß wie der Rechner arbeitet. Da können ja auch mal Menschen drunter stehen...

Gruß - Paul

Moin Paul,

die von dir angesprochene von Mises Vergleichsspannung führt in einem beliebig gedrehten Koordinatensystem immer zur selben Vergleichsspannung. Für den isotropen Werkstoff Stahl ist das sinnvoll. Für das orthotrope Material Holz würde jedoch eine Normalspannung quer zur Faser sowie eine Normalspannung längs zur Faser die selbe von Mises Vergleichsspannung erzeugen. Beide Spannungen sind aber, wie du schreibst, unterschiedlich schädigungswirksam, weshalb die von Mises Spannung hierfür nicht geeignet ist.

Durch die Lasteinleitung entsteht zwar Druck senkrecht zur Faser, dieser muss aber nicht mit der Druckspannung infolge Biegung überlagert werden. Der unterschiedliche Querkraftverlauf bei Punkt- und Streckenlast macht also rechnerisch keinen Unterschied. In der Realität wird ein geringfügiger Unterschied zwar da sein, der muss aber nach Norm nicht berücksichtigt werden bzw es gibt keine Theorie, wie dieser berücksichtigt werden könnte.

Hinterfragen finde ich gut.

Gruß Matthias
 

wasmachen

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So, der Zimmerer bzw Statiker hat sich nochmal zu Wort gemeldet....
80x250 als Leimholz, also liegend, schlägt der vor. Lärche oder Fichte, ist Belastungsmäßig das gleiche. Interessanterweise sagt er auf Nachfrage, dass es das leicht tut, immerhin kämst auf ne Last von über 3t auf den m2 = hab dann gesagt, dass die m2 Last ja nmMn ned relevant wär, weil n Rad ja auch nur auf einen 'Balken' stehen kann bzw würde... sieht er trotzdem unkritisch, da n einzelner immer noch bei ca 850Kg wär.... und verweisst auf die m2 Last...

Frag mich grad, ob ich da zuviel rumüberlege, oder er die Problematik einer Grubenabdeckung ned ganz versteht...
 

brubu

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Da wären wir wieder nahe beieinander, wenn ich es nach meiner Rechnung grob überschlage bin ich bei max. 934 kg pro Balken.
Ist etwas mehr, deswegen bricht noch lange nichts.

Gruss
 

wasmachen

ww-robinie
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Werd wohl einfach die 10er Pflöcke nehmen, auch, wenn mir die nachher wegen der höheren Dicke und Gewicht ein Dorn im Auge sein werden...
Den Ansatz mit n Plattegmaterial ausgesteift oder sowas konnte bzw wollte er ned folgen...

Danke nochmal an alle!
 

Friederich

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Den Ansatz mit n Plattegmaterial ausgesteift oder sowas konnte bzw wollte er ned folgen...
Dürfte auch nur dann etwas bringen, wenn fest mit den Bohlen verschraubt. Und das wäre ja unpraktikabel, wenn die ab und zu herausgenommen werden sollen.
 
Zuletzt bearbeitet:

KalterBach

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Ganz einfach. Mach die Bohlen rein, fahr mit dem Bagger drauf, setz den Wagenheber an und dann sind wir alle schlauer.

Foto vorher/ nachher oder Video wären gut, dann ist auch der letzte Skeptiker überzeugt. Egal wie es ausgeht.:emoji_sunglasses:
 

uli2003

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Mich interessiert so etwas auch immer wieder.
Rechnen kann ich das auch, aber die Rechnung bis zum theoretischen Bruch ist mit so viel Sicherheit versehen, dass der reale Bruch erst viel später erfolgt.
Wenn man das alte Dach, unter dem ich gerade sitze mal statisch prüfen würde, oh wei.
Hält aber schon über 350 Jahre.
 

brubu

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Mich interessiert so etwas auch immer wieder.
Rechnen kann ich das auch, aber die Rechnung bis zum theoretischen Bruch ist mit so viel Sicherheit versehen, dass der reale Bruch erst viel später erfolgt.
Wenn man das alte Dach, unter dem ich gerade sitze mal statisch prüfen würde, oh wei.
Hält aber schon über 350 Jahre.
Haben wir ja herausgefunden, dein 12/12 Kantholz ist bei 3800kg gebrochen, ich bin auf eine zulässige Belastung von 1000kg gekommen.
 
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