Gewindestange in Holz Kleben

WinfriedM

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Ich habe an meinem selbstgebauten Verleimzwingen die Gewindestangen (M12), mit Ponal Konstruktion PUR-Kleber, in den Griffen (Buche) eingeklebt.

Da hast du aber nicht die Zugkräfte einer Mutter, die da zieht. Die kann problemlos einige Tonnen ziehen. Dein Drehmoment, was du da in deinem Fall mit der Hand aufbringst, ist nichts dagegen.
 

Gonzaga

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Da hast du aber nicht die Zugkräfte einer Mutter, die da zieht. Die kann problemlos einige Tonnen ziehen. Dein Drehmoment, was du da in deinem Fall mit der Hand aufbringst, ist nichts dagegen.


Da hast du recht. Dennoch glaube ich, dass die Klebekraft ausreicht, die Mutter ausreichend fest anzuziehen.

Ich hab noch ein Rest von dem Kleber und glaube auch ein Rest Gewindestange.
Ich werde mal einen Versuch machen und schauen ob es mir gelingt die Gewindestange durch anziehen einer Mutter aus dem Holz zu reissen.

Wird aber einige Tage dauern. Der Kleber sollte schon ordentlich ausgehärtet sein!
 

WinfriedM

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Im konkreten Anwendungsfall ist es noch kritischer: Da hast du schnell sehr hohe zusätzliche dynamische Lasten, wenn da jemand auf der Plattform rumspringt.
 

Gonzaga

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Das stimmt natürlich.
Im vorliegenden Fall, weiss ich auch nicht ob ich dieser Konstruktion trauen würde.

Mich interessiert jetzt aber wie fest eine solche Verklebung ist.
Das könnte sich auch für andere interessant sein die nicht unbedingt ein Gerüst bauen wollen.
 

Gonzaga

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Ich hab's schonmal vorbereitet.

Holz: Fichte
Gewindestange: M10
Bohrtiefe: 95mm
Bohrlochdurchmesser: 10mm
Kleber: Ponal Konstruktions PUR-Kleber

Ich werde den Leim einfach mal 2 Tage aushärten lassen. Auf der Kartusche ist keine Zeit bis zur vollständigen Aushärtung angegeben.

20180917_233103-1134x2016.jpg 20180917_231416-1134x2016.jpg
 

Merry

ww-ahorn
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Wenn ich die Zeichnung richtig interpretiere, tragen lediglich die Durchmesser der Gewindestangen das Gewicht der Konstruktion plus der dynamischen Belastung (darauf laufende Personen!?). Gegen Durchbiegung sind Gewindestangen - ich gehe mal von Standardfestigkeit 8.8 aus - aber bei weitem nicht so stabil, wie sie das auf Zug sind. Selbst mit 12.9er Material, das zwar vergleichsweise brutal stabil ist, würde ich das Gesamtkunstwerk nicht so konstruieren, dass die Gewindestangen quer auf Biegung belastet werden. Nichtmal bei rein statischer Belastung, also ohne dass jemand darüber läuft.

Wie weiter oben bereits empfohlen: Eine relativ einfach zu erstellende Überblattung und diese quer verschrauben. Das kannst Du dann mit M10 Gewindestangen, Scheiben und Muttern auch amtlich zusammenzerren, mit Weißleim in der Überblattung erreichst Du eine enorm starke Verbindung, die auch dauerhaft sicher ist.

Metrische Gewinde sind vorrangig für Zugbelastungen zu verwenden, in Sacklöckern ist grundsätzlich mit Gewindebuchsen zu arbeiten. Tabellen für die Belastungsgrenzen metrischer Gewinde sind im Netz zu finden. M10 in Deiner Konstruktion fest genug zu verschrauben, erzeugt so hohe Kräfte, dass es die Stangen aus dem Hirnholz ziehen wird.
 
Zuletzt bearbeitet:

Zahltag

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Zugversuche mittels eingespannter Gewindestange, Kontermuttern und Schraubstock schlugen alle fehl.
da hast du dann aber wohl schon ziemlich kräftig dran gezogen ?! in hartholz kann man doch schon mit nen normalen gewindeschneider ein gewinde einschneiden und dann die schraube/gewindestange reindrehen. rausgezogen bekommste das teil im leben nicht, wenn man so 20mm gewindetiefe annimmt. querbelastung (zb bei tischbeinen) ist natürlich klar, das das nicht hält. da braucht man dann halt noch mehr tiefe oder aber eine vernünftige auflageplatte. sowas habe ich auch hier. bohrt man mit nen Ø50er forstner vor, steckt die platte ins loch, bohrt die platte mit 4 schrauben ins holz und in der mitte ist 1x M10 gewinde (quasi eine rampamutter in stabil und von der seite nicht einsehbar). habe gerade kein link zur hand. gabs bei uns im fachmarkt für glaub 3€ für 4 stück.

@Gonzaga : das wird ganz bestimmt halten, außer du drückst aam äußersten rand wie ein wilder dran rum. und ein auto sollte man damit auch nicht abschleppen^^
 

Holz-Fritze

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Ich hätte da eher Angst, dass die Gewindestangen die dünnen Bälckchen bei Belastung spalten.
Ich lese da 2m, also Fallhöhe. Wofür wird das genutzt? Für eine Bühne?
 

Time_to_wonder

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@ all:

Hier die Übersetzung von Zahltags Text:

Da hast du dann aber wohl schon ziemlich kräftig dran gezogen?! In Hartholz kann man doch schon mit einem normalen Gewindeschneider ein Gewinde einschneiden und dann die Schraube/Gewindestange reindrehen. Rausgezogen bekommst Du das Teil im Leben nicht, wenn man so 20mm Gewindetiefe annimmt.

Querbelastung, wie z.B. bei Tischbeinen: Ist natürlich klar, dass das nicht hält. Da braucht man dann halt noch mehr Tiefe oder aber eine vernünftige Auflageplatte.

Sowas habe ich auch hier. Bohrt man mit einem Ø50er Forstnerbohrer vor, steckt die Platte ins Loch, befestigt die Platte mit 4 Schrauben im Holz und in der Mitte ist ein Gewinde M10 (quasi eine Rampa-Muffe in stabil und von der Seite nicht einsehbar). Habe gerade keinen Link zur Hand. Gab´s bei uns im Fachmarkt für glaub 3€ für 4 Stück.

@Gonzaga: Das wird ganz bestimmt halten, außer du drückst am äußersten Rand wie ein Wilder dran rum. Und ein Auto sollte man damit auch nicht abschleppen.

Was liest sich besser?

O #32
O #35
 

Daniellus

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Hallo an alle,

also Fazit nach euren Anmerkungen ist das ich die Klebung sein lasse.
Ich kann mir nicht sicher sein, das ich nach mehrfachen Aufbau den Gewindestab rausdrehe.
Gewindestange ins Hirnholz fällt auch aus.
Werde somit die bewährten Verbindungen/Verankerungen nutzen. Die Überblattung quer verbolzen und stramm anknallen gefällt mir.

Aber ein Experiment mache ich mit weicon 2K epoxy. Hab ich schon zu Hause.
Der Aufbau erfolgt genau wie der von Gonzaga. Dann hat man einen Vergleich zweier Kleber.

Die Diagonale mache ich bei Bedarf ran.
Die Stärke der Balken 8 x 10 cm reicht vielleicht um den Rahmen Stabil zu bekommen. Mal schauen...

Die Alu-Profile sind einen Blick Wert, fallen aber aus, da ich an Holz und Eisenteile fast alles in der Garage habe.

Wen es interessiert:

Generell scheint Holz-Gewindestangen-Klebung zu funktionieren, es ist für mich von der Hobby-Lobby aber zu experimentell und es wird Gründe geben warum sich das im Baugewerbe nicht verbreitet.
Hier einer der wenig gefundenen Fakten:
http://www.quadriga-news.de/www.quadriga-news.de/data/media/1882/13_18_Bathon.pdf

Ich danke allen und wenn jemand ein Ergebnis sehen möchte, sowie die endgültige Umsetzung der Verbindungen kurz "Hier" schreien, ich stelle dann nach Fertigstellung Fotos von dem Gesamtkunstwerk transportables Gerüst/Arbeitsbühne mit höhenverstellbarer Lauffläche rein.

Viele Grüße!
Ergebnis vom 2K Epoxy Experiment kommt in ein paar Tagen...
 

pixelflicker

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Die Diagonale mache ich bei Bedarf ran.
Die Stärke der Balken 8 x 10 cm reicht vielleicht um den Rahmen Stabil zu bekommen. Mal schauen...
Dann solltest du die Schrauben aber nebeneinander und nicht untereinander setzen. Damit stabilisieren die sich besser. Könnte dann schon klappen. Wenn die Überblattung stramm sitzt wirds noch stabiler.
 

Spatianer

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Also wenn du dein Gerüst mit den Konstruktionsaufbau wirklich bauen möchtest würde ich mal über Stockschrauben nachdenken.
z.B: https://www.ebay.de/itm/M6-M10-Stoc...hash=item43f6c174ed:m:m0kkQbiYyaoGbhP8dYUBrqA
Aber eine Verschraubung im Hirnholz parallel zur Holzfaser ist bezüglich Schraubenauszug immer weniger beslastbar wie eine Verschraubung quer zur Faser. Das solltest du im Hinterkopf behalten. Außerdem würde ich aus Sicherheitsgründen deine Konstruktion so abändern, dass jedes Querholz mit zwei Gewindestangen/Stockschrauben befestigt wird -> Redundanz.
 

Holzfummler

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Hi Daniel,
ich würde es wie folgt machen:
die Stützen 1cm einkerben, so dass darauf die Querbalken zusätzlich gestützt werden. (Diagonale ist notwendig)
a) 2x 20mm Holzdübel parallel zum Hirnholz setzen und leimen, dann so eine Stockschraube durch Hirnholz und den Dübeln schrauben.
alternativ (mehr Aufwand)
b) mit T-Nut-Fräser (20mm) ins Hirnholz, 360 grad drehen ohne das "Einstichloch" zu vergrößern;
dann Epoxy ins T-Nut -Loch mit einer Rampa-Muffe. Rampa-Muffe-Innengewinde fetten und mit gefetter Schraube (paar mm Überstand als Sackloch) ins Epoxy reindrücken (Fett sperrt die Verklebung). Gut aushärten lassen.

Der Epoxy-Pfropfen hat eine deutlich größere Kontaktoberfläche für die Verbindung zum Holz als nur einfach Bohrung. Analoges gilt dann auch für die eingeklebte Rampamuffe. Die Rampamuffe überträgt die Zugkräfte besser als das Feingewinde ins Epoxy (das Aussengewinde der Rampamuffe ist gröber, läßt so mehr Volumen für das Epoxy).

Gruß
Thomas
 

zehlaus

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und ich würde es mir überlegen auf so einer Bühne zu arbeiten.
Ich nicht, ich würde es ablehnen.

Wenn man sich mal nur kurz Gedanken über das Verhältnis der Hebellängen gedanken macht, dann kommt man doch schnell zu dem Ergebnis dass eine Lösung mit einer eingeklebten Gewindestange, oder einer Variablen dieser Lösung, nicht zielführend ist. Das hat der Themenstarter eingesehen, warum also jetzt noch Klebeversuche, Stockschrauben und ähnliches?
 

Holzfummler

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@Ralf und claus
ja ihr habt recht, als Arbeitsbühne wäre die Konstruktion nicht sicher. Sry, hatte primär nur die Verbindung im Focus.

@Daniellus: Schau dir Arbeitsbühnen (Geländerhöhe, Durchrutschabsicherung, Kippsicherung etc.) an und mach eine neue Konstruktion (auch ausreichend steif). Und dann schätze mal die zu bewegende Masse bzw. Aufwand bzgl. Auf-/Abbau ab.

Gruß
Thomas
 

tupilak

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Die Alu-Profile sind einen Blick Wert, fallen aber aus, da ich an Holz und Eisenteile fast alles in der Garage habe.


Das ist doch prima!
Eisenprofil raus suchen, zuschneiden, Schweißtrafo vorglühen und zusammenbrutzeln. Ratzfatz erledigt.
Falls die Nähte nicht so dolle werden, kann man natürlich auch Alles vernieten oder verschrauben.
Was riesen Ozeanpötte zusammenhält wird doch wohl so ein popliges Gerüst allemal zusammenhalten.
Und das Beste: nix Kleister .... :emoji_stuck_out_tongue:
 

pixelflicker

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a) 2x 20mm Holzdübel parallel zum Hirnholz setzen und leimen, dann so eine Stockschraube durch Hirnholz und den Dübeln schrauben.
alternativ (mehr Aufwand)
Soviel ich verstanden habe, soll die Konstruktion zerlegbar sein.
Wie gesagt: Warum so viel Aufwand? Ich würde halt eine Überplattung machen und dann quer verschrauben mit mindestens zwei Schrauben. Das wäre das Einfachste. Wir sprechen hier ja nicht von einem tollen schicken Möbelstück sondern von einem Arbeitsgerät. Da sollte es doch einfach zu bauen und Stabil sein, die Optik ist da doch nicht so entscheidend. Zumal Schrauben auch nicht hässlich sein müssen...

Diese ganzen Aufwändigen Klebekonstruktionen die hier empfohlen werden sind ja Interessant, aber was ist damit gewonnen?
 

Gonzaga

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Holz: Fichte
Gewindestange: M10
Bohrtiefe: 95mm
Bohrlochdurchmesser: 10mm
Kleber: Ponal Konstruktions PUR-Kleber

Ich werde den Leim einfach mal 2 Tage aushärten lassen. Auf der Kartusche ist keine Zeit bis zur vollständigen Aushärtung angegeben.

Anhang anzeigen 56282 Anhang anzeigen 56283

2 Tage hatte der Kleber jetzt Zeit zum aushärten...

Nun zum Resultat:
Es ist mir Tatsächlich gelungen die Gewindestange aus dem Holz zu ziehen!

Aaaber... dazu musste ich schon viel Kraft aufwenden und deutlich über "fest" anziehen. Erkennt man auch gut daran, wie weit sich die Unterlegscheibe (30mm) ins Holz gedrückt hat.

Fazit: diese Verklebung ist durchaus fest und "belastbar" aber nicht für Konstruktionen geeignet von denen Leib und Leben abhängt!

20180919_225616-2016x1134.jpg 20180919_225635-2016x1134.jpg
 

WinfriedM

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Danke für den Test.

Für Verbindungen, wo mit mäßigen statischen Lasten zu rechnen ist, geht das in Ordnung. Sobald du aber größere dynamische Lasten draufbekommst, kanns schnell mal "knack" machen. Kommt noch dazu, dass man eine Schädigung/Überlastung der Klebung nicht sieht. Sowas bliebe ein ständiges Risiko.

Was ich wundert: Warum ist das rausgezogene Gewinde so sauber? Ich hätte da jetzt Klebstoffreste durchgängig erwartet.
 
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