Gedanken zu Nachhaltigkeit im Möbelbau/Industrie?

tomkaes

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:emoji_grin:
Ich hätte dich doch etwas jünger eingeschätzt. Sehr weise vorausgeschaut!

Alter?
Als ich unser Haus saniert habe und eine barrierefreie Schwelle für die neue Terrassenür bestellt habe, haben mich alle für bekloppt gehalten (neumodischer Kram / rausgeschmissenes Geld). Ebenso mit der Beseitigung aller Stufen im Garten. Nachdem meine Frau einen schweren Unfall auf der Baustelle hatte, und nach dem Krankenhaus 8 Wochen im Rollstuhl saß und danach an Krücken wider laufen lernte, waren die Zweifler/Nörgler schlagartig verstummt. Bei ihr stand eine 4x und bei mir eine 5x auf der Altersuhr. Barrieren sind völlig altersunabhängig.

Meine jüngste "Bauherrin" war 14 als sie den neuen Schalter ihres Elektrorollstuhles bei der Hausübergabe an ihre Eltern entdeckte: damit konnte sie vom EG ihr Zimmer im 1. OG mittels Hubplattform selbständig erreichen.
War für das Mädchen vorher undenkbar, ihren Aufenthaltsort im alten Haus zu entscheiden und zu erreichen.

Es gibt trotz aller Unkenrufe und negativen Berichte auch hier im Forum noch zufriedene Kunden :emoji_wink:
 
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VENEREA

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Wobei, Styropor hat ja nun nix mit Sand zu tun ... Und Handwerker Handwerker leisten können ist auch sehr zweischneidig. Auf die Mitarbeiter im Betrrieb mag das ggf zutreffen; die Firmenchefs sind da wohl eher kaum betroffen. Da trifft wieder das Q5-Beispiel zu, aber auch das Feriengrundstück an der Müritz oder Ostsee, natürlich dann mit Boot in der Marina, und jedem mitarbeitenden Kind auch ein sehr guter Wagen vom Firmenpark. Mithin gehört, gerade in hiesigen Breiten, das Jammern mit zum Handwerk, und natürlich auch die "Repräsentation". Aber all das wird auch irgendwoher bezahlt sein müssen... Und dann wird, weil ja Kosten, nicht ausreichend ausgebildet, und nicht adäquat bezahlt. Tarif ist sowieso bäh...

Siehst du immer alles schwarz weiß?
Chef der Böse Millionär. Angestellte Der Arme der ausgebeutet wird?

Gruß Sebastian
 

predatorklein

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Wir sollten alle mal aufwachen und umsetztbare Strategien entwickeln.

Umsetzbare Strategien gibt es schon .
Nur macht freiwillig da kaum einer mit :emoji_wink:

Und wenn wir das Wörtchen " Zwang " mit ins Boot holen , kriegen nicht wenige bei uns akute Schnappatmung :emoji_scream:

Siehst du immer alles schwarz weiß?
Chef der Böse Millionär. Angestellte Der Arme der ausgebeutet wird?

Den " Oberklassiker " hast du vergessen :

Der Mieter ist immer ein direkter Abkömmling von " Franz von Assisi " .
Und jeder Vermieter ist ein T Rex :emoji_skull:

Gruß
 

kberg10

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Hab mir heut die Zeit genommen und diesen Threat durchgelesen, da mich interessiert wie die Leute denken bzw wo die Reise hingehen könnte.
Da ich selber von mir behaupten kann auf Resourcen zu achten und den Wald nicht als Ding zum ausbeuten zu betrachte sind das doch ganz essentielle Betrachtungen. Daten entstehen immer zuerst im Kopf, das ist uns Menschen wohl angeboren.
Obwohl hier Gegensätze aufeinander geprallt sind ist der Diskurs immer sehr kultiviert, find ich sehr gut.
Noch ein Nachsatz, keiner hat immer Recht.
 

tomkaes

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Umsetzbare Strategien gibt es schon .
Nur macht freiwillig da kaum einer mit :emoji_wink:
Und wenn wir das Wörtchen " Zwang " mit ins Boot holen , kriegen nicht wenige bei uns akute Schnappatmung :emoji_scream:

Das ist wie mit vielen "Wahrheiten": "das" haben alle schon immer so gemacht, desswegen muß es ja richtig sein. :emoji_worried:
Wenn wir nicht nur drüber reden würden, sondern jeder in seinem Bereich ein wenig Aufklärung betreiben würde, und damit auf die Leute zugeht, kann sich was bewegen. Selbst wenn 50% völlig resistent und verbohrt sind, hätten wir mal gerade die andere Hälfte, auch zu ihrem eigenen Vorteil, positiv beeinflusst.
Zahlt sich nicht in Echtzeit in der Geldbörse / auf dem Konto aus, langfristig schon.
Wer bezahlt denn am Ende: Wir alle :emoji_thinking:
 

predatorklein

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Selbst wenn 50% völlig resistent und verbohrt sind, hätten wir mal gerade die andere Hälfte, auch zu ihrem eigenen Vorteil, positiv beeinflusst.

Ich glaube , dass 50 % viel zu optimistisch sind .
In meinem Bekanntenkreis sind es eher 5 % , wenn überhaupt .

Und das auch nur , wenn der " Verzicht " in der Realität nicht weh tut .
Mit der großen Klappe sind alle natürlich wahre Weltenretter , die Taten sind es , die fehlen .

Und wie gesagt , freiwillig wird sich da so gut wie nichts tun , da spielt nämlich so gut wie niemand mit .

Gruß
 

Gelöschtes Mitglied 109767

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Für junge Familien mit Kindern die in der Großstadt wohnen und die auf jeden Cent achten müssen um über die Runden zu kommen, könnte der Rat: "kauf lieber was nachhaltiges / hochwertiges / teureres / langlebiges anstatt Billigmöbel vom Discounter" schon etwas befremdlich wirken...
Nachhaltigkeit muss man sich auch leisten können.

Viele Grüße
Alois
 

hlzbt

ww-eiche
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Für junge Familien mit Kindern die in der Großstadt wohnen und die auf jeden Cent achten müssen um über die Runden zu kommen,
... gibt es den Verschenkemarkt bei ebay-Kleinanzeigen. - Mein Möbelgeschmack ist durch "Kiefer massiv" stark geprägt, also schon ein paar Jahrzehnte alt. Nun wollten wir uns da wieder ein paar Teile kaufen - gibt es neu nur noch selten, Kiefer ist out. Alles das, was wir uns vor Jahren nicht geleistet haben, da die Kinder Geld kosteten, haben wir in der letzten Zeit in der Bucht für lau oder sehr wenig Geld gefunden. Und das ist dann sowohl nachhaltig als auch "billig".
 

KaiX0

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Und das auch nur , wenn der " Verzicht " in der Realität nicht weh tut .
Mit der großen Klappe sind alle natürlich wahre Weltenretter , die Taten sind es , die fehlen
Nennt sich 'Verlustaversion'. Ist häufig völlig irrational, z.B. wenn schlechtem Geld noch gutes Geld hinterhergeworfen wird. "Nun habe ich doch schon so viel investiert, das kann ja nicht umsonst gewesen sein. Also investiere ich mehr, um mein Ziel zu erreichen". Das das Ziel gar nicht mehr erreichbar ist, wird ausgeblendet.
 

Gelöschtes Mitglied 109767

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... gibt es den Verschenkemarkt bei ebay-Kleinanzeigen. - Mein Möbelgeschmack ist durch "Kiefer massiv" stark geprägt,
Ganz ehrlich: bevor ich mich mit "Second Hand IKEA Kiefer massiv" aus dem Verschenkemarkt einrichten würde, würde ich wahrscheinlich lieber mit Bananenkisten wohnen. :emoji_wink:

Aber wo bekommst du eine maßlich passende Küche für die Mietwohnung mit nachhaltigen, hochwertigen, energiesparenden Elektrogeräten her? Geschenkt im Verschenkemarkt sicher nicht.

Also gehen die Leute verständlicherweise und für mich richtigerweise zu Ikea oder zu ähnlichen Möbeldiscountern. Was ist die Alternative: Schulden machen? Und die neuen (billigen) Elektrogeräte dort sind i.d.R. energieeffizienter als 10 Jahre alte Miele und Co.

Viele Grüße
Alois
 

hlzbt

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Ganz ehrlich: bevor ich mich mit "Second Hand IKEA Kiefer massiv" aus dem Verschenkemarkt einrichten würde, würde ich wahrscheinlich lieber mit Bananenkisten wohnen.

Mal unabhängig davon, dass Palettenmöbel gerade schwer angesagt sind :emoji_slight_smile: Kiefer massiv ist / war ja nicht nur IKEA und Dänisches Bettenhaus, sondern auch Dyrlund, RS, doca etc., mit 1" oder 1,5" Regalzargen usw. Die meine ich, und auch die gibt es für lau. (Und unsere Billys - die einzigen Ikea-Möbel, die wir haben, und die sind nicht massiv - haben in 35 Jahren auch schon 3 Umzüge mitgemacht und waren immer mit Büchern bis oben hin voll.)

E-Geräte sind nun für mich keine Möbel (um die und Schreinerarbeit ging es anfänglich in dem Thread), aber die bekommt man auch aus dem Kleinanzeigenmarkt. Nicht alle für lau, aber oft für wenig Geld. Oft umzugsbedingt (großer Liebherr-KS, 160cm Höhe, 1 Jahr, 300€). Und unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit muss man wohl sehr genau und fallweise überlegen, ob die Fertigung und der Vertrieb eines neuen Gerätes weniger graue Energie verbrauchen, als die Weiternutzung eines alten Gerätes. Oft ja, nicht immer.
 

Gelöschtes Mitglied 109767

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Mich stört diese " Natürlich leben wir über unsere Verhältnisse, aber ich kann mir das ja leisten" Mentalität.
100% Zustimmung!!!

Und von diesen "gut Situierten" - leider teilweise auch Rentnern- wird dann auch gerne gefordert, dass sich der junge Arbeiter-Familienvater doch bitte ein umweltfreundliches (ist es das wirklich?) E-Auto auf Pump kauft.
Selbst fährt man aber noch einen Verbrenner mit EURO 3 (ich fahre ja nicht soviel - deshalb ist weiterfahren von einer Dreckschleuder nachhaltiger...).

Und aus dem - zu zweit bewohnten - 160qm Einfamilienhaus heraus mit 800qm Grund rundherum lässt sich auch trefflich der Flächenverbrauch bei Neubauten kritisieren.

Wasser predigen und Wein saufen ist eines der Übel heutzutage...

Viel Grüße
Alois
 

KaiX0

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Hallo,
ich glaube, da sind die möglichen Wege individuell sehr unterschiedlich. Wichtig ist, meiner Meinung nach, das man sich überhaupt Gedanken darüber macht.
Mich stört diese " Natürlich leben wir über unsere Verhältnisse, aber ich kann mir das ja leisten" Mentalität.

Es grüßt Johannes
Du hast noch 'die Anderen tun es ja auch' vergessen...
 

kberg10

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Ich erlebe immer wieder daß Ikea die bessere Qualität liefert zum besseren Preis als Billig-Möbelhäuser. Grass, Blum oder Hettich wird man da
natürlich vergebens finden aber ein Topfband kriegt man auch zum nachkaufen. Geh mal in ein Billig-Möbelhaus und frag nach einem Topfband.
 

hlzbt

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Ich erlebe immer wieder daß Ikea die bessere Qualität liefert zum besseren Preis als Billig-Möbelhäuser.
Im Schnitt wohl ja. In meinem Umfeld gibt es Ikea-Sofas, die auch schon 25-30 Jahre alt und immer noch ok sind. Das ist besser, als befürchtet. Es scheint die Qualität bei Ikea aber auch nachzulassen, ist aber keine eigene Erfahrung. (Ich selbst habe aber bis auf die Billys vor 30+ Jahren auch keine Möbel da gekauft, allenfalls Kleinkram wie ein Vorhangsystem. Und Krabbenpaste und Marabou.)
 

FredT

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Wenn du weißt, wo dann IK seine Beschläge auch einkauft, bist du schon wieder auf der sicheren Seite...

Nachhaltigkeit: Meine Couch war jetzt 30 Jahre alt und wurde wegen Sitzmängeln ersetzt. Meine Schrankwand, DDR, nicht Hellerau oder WiWeNa, aber PGH-gefertigt und Furnier, steht seit 40 Jahren und wird noch ein paar weitere durchhalten... Elektrogeräte werden ersetzt, wenn sie ihren geist aufgegeben haben und eine Reparatur wirtschaftlich unsinnig ist.
Achja, die Küche (jetzt meine eigene!) ist auch vom Schweden, selbst geplant und aufgebaut. Nicht nur zur Freude der Hausfrau, seit 8 Jahren...
 

Friederich

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Für junge Familien mit Kindern ...
Die vielzitierten armen und kinderreichen Familien, die es sich nicht leisten können, umweltbewusst oder auch gesund zu leben, sehe ich als faule Ausrede.
Das Schöne an nachhaltiger Lebensweise ist ja, dass man sehr oft auch noch viel Geld damit sparen kann.
 
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