Gedanken zu Nachhaltigkeit im Möbelbau/Industrie?

Mitglied 59145

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Die Aufgabe des Menschen besteht aber auch darin, Überpopulationen zu vermeiden. Insekten können auch schnell dominant und zur Plage werden.

Das mit der Überpopulation hat, unter Umständen, eine gewisse Sprengstoff ähnliche Wirkung auf so eine Diskussion.
Sind ja nicht nur die Insekten die zur Überbevölkerung neigen.

Gruss
Ben
 

S04

ww-kiefer
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Naja wir haben nun weiß Gott keine Überpopulation an Bäumen. Die natürliche Vegetation in (Nord)deutschland wäre der Wald. Tatsächlich besteht 90% der Landschaft heute aber aus Wiesen und Feldern, weil der Mensch die Bäume gefällt und das Land für Ackerbau und Viehzucht kultiviert hat. Gäbe es uns nicht, wären die Wälder in 50-100 Jahren wieder auf dem Vormarsch. Und das, was wir an Wald erhalten dient ja auch in den meisten Fällen fortwirtschaftlichen Zwecken. Und einer Überpopulation an Insekten haben wir, Borkenkäfer vielleicht ausgenommen, auch nicht. Wir killen ja fleißig alles mit Pestiziden und ähnlichem. Insektenschwund ist ja genauso medial thematisiert worden in den vergangenen 2-3 Jahren.

Wenn wir eine Überpopulation haben, dann hat @benben das schon richtig angedeutet.
 

uli2003

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Wenn wir eine Überpopulation haben, dann hat @benben das schon richtig angedeutet.
Die Population Mensch ist gehört sicher auch dazu, mehr noch derer Vernunft. In Europa wird sie nach aktuellen Prognosen abnehmen, auf einigen anderen Kontinenten stark zunehmen.
In Europa wird schon eine Menge richtig gemacht, auch was den Baumbestand angeht. Dieses verhältnismäßig kleine Areal der Erde kann aber nicht als Ausgleichsfläche für den Globus dienen, auch wenn das viele so sehen.
 

marcus_n

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Bis zu einem bestimmten Punkt kann ich Teluke verstehen. Nun ist der Begriff "Nachhaltigkeit" gerade in Mode und er verändert sich inhaltlich laufend und sehr rasch. Und jeder redet da mit, ob Laie oder Fachmann. Ist ja auch jedermanns Recht. Das Thema dann als esoterisch zu disqualifizieren halte ich aber für übertrieben.

Nachhaltigkeit hat etwas mit einem bewussten und verantwortlichen Umgang mit der eigenen Umwelt und Kultur zutun. Die Forstwirtschaft ist da nur ein exemplarischer Aspekt. Nachhaltiger Umgang bezieht sich auf alle Kulturbereiche des Menschen.

In der Forstwirtschaft hat man den Lebensraum Forst / Wald als Biotop / Lebensraum betrachtet, und erkannt, dass der Mensch diesen in der Vergangenheit durch seine Eingriffe geschädigt hat.

Ziel der Nachhaltigkeit in der Forstwirschaft ist nicht nur der Umgang mit den Bäumen (Lebensdauer der Bäume, Erntezyklen, Umwandlung in Mischwälder, mehr unterschiedliche Baumarten etc.), sondern auch die Aufrechterhaltung der Lebensräume für vielfältige Pflanzen und Tierarten.

Es ist dabei nur zu Erinnern an die Flurbereinigung in den sechziger / siebziger Jahren, die mit ihren korrigierenden Maßnahmen damals "nachhaltig" "sic!" die Umwelt geschädigt hat.

Oftmals ist der Wald in unserer Zeit einziger Rückzugsort für viele Tiere und seltene Pflanzen geworden. Im Übrigen hat ganz allgemein die Anzahl an Insekten (und damit auch der Vogelarten) in Deutschland in den vergangenen Jahrzehnten drastisch abgenommen. Die Zeiten in denen man an der Tankstelle die Windschutzscheiben nach einer Autobahnfahrt reinigen musste, weil man nix mehr gesehen hat, sind weniger geworden. Und Insekten zählen zur Basis in der Ernährungskette.

Die Erkenntnis, dass Natur am besten ohne den Menschen auskommt ist ja nun keine neue. Und es gibt immer noch Naturflächen, die der Mensch ganz bewusst nutzen und benutzen möchte, dafür aber zu wenig Flächen, die sich selbst überlassen sind.
Und jetzt sucht man nach neuen Wegen, wie man das möglichst schonend und auch für spätere Generationen noch verfügbar gestalten kann.

Nachhaltigkeit hat also etwas mit Verantwortungsbewusstsein zu tun. Und hier fühlen sich vor allem die jüngeren Generationen sensibilisiert. Wer nachhaltig handelt hinterfragt sein eigenes Tun, korrigiert es, schlägt neue Wege ein und hilft damit allen.

Leider wird das Etikett "Nachhaltigkeit" auch für andere Zwecke missbraucht, im Übrigen genauso wie "Bio". Darunter hat man früher etwas ganz anderes Verstanden. Und da treffen halt auch unterschiedliche Interessengruppen aufeinander.
 

uli2003

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Die Erkenntnis, dass Natur am besten ohne den Menschen auskommt ist ja nun keine neue.
Der Mensch ist genau so 'Natur' wie der Baum, der Stein oder das Wasser. Der Mensch benötigt für seine Existenz auch ein Stück weit Ressourcen der Erde, das ist unvermeidbar. Eine Koexistenz mit anderen Lebensformen ist in der Form wie sie vor hunderten oder tausenden Jahren bestand, ist nicht mehr möglich.
Sie ist natürlich so weit wie möglich nötig, natürlich, und dazu gehört auch ein gesunder Umgang mit der Natur, die Herstellung eines Gleichgewichts.
 

marcus_n

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Genau.
Und die Menschen, die sich aktuell mit dem Begriff "Nachhaltigkeit" beschäftigen, versuchen eine moderne Definition davon:

und dazu gehört auch ein gesunder Umgang mit der Natur, die Herstellung eines Gleichgewichts.

zu erstellen und Wege zu finden, wie man das Ziel erreichen kann. Hier in der Stadt Augsburg gibt es seit geraumer Zeit eine eigene Abteilung innerhalb der Stadtverwaltung, die sich genau damit auseinandersetzt. Ich nehme an, dass das in anderen Kommunen mittlerweile auch schon Einzug hält.

Und das ist aber erst der Anfang einer langen Kette. Denn die Ursprungsfrage lautet ja: Nachhaltigkeit im Möbelbau und Industrie.
Und ein weiterer Schritt wäre dann, wie lässt sich das Konsumverhalten der Bevölkerung langfristig mit Nachhaltigkeitsinteressen vereinbaren, ohne das Handwerk und Industrie darunter leiden?
 

marcus_n

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Der Mensch ist genau so 'Natur' wie der Baum, der Stein oder das Wasser.
Und werter Uli, dem möchte ich sogar widersprechen, weil sich der Mensch seit Beginn der Aufklärung, bzw. Industrialisierung nicht mehr als fester Bestandteil der Natur verstanden hat, sondern als Herrscher darüber und somit als außen vor stehend. (Ganz im Gegensatz zu den ganz wenigen noch heute existierenden Naturvölkern, die sich noch aufgrund ihrer Religion in die Natur integriert betrachten.)

Wir sind also faktisch Teil der Natur, betrachten uns aber nicht mehr als Teil des Ganzen.
 

Alceste

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seit Beginn der Aufklärung

es ist zwar schon eine Weile her, dass ich Kant gelesen habe aber in meiner Erinnerung betont er das tierische im Menschen eher noch. Das wird fatalerweise gerade dann evident wenn er über Andersfarbige und Frauen fabuliert. Bei Rousseau sieht es ähnlich aus. Das tut auch letztlich so rein gar nix zur Sache.


Nachhaltiger Umgang bezieht sich auf alle Kulturbereiche des Menschen.

eben nicht. wie ich schon oben geschrieben habe: Es kann keine nachhaltige Nutzung von Kohle geben, weil das Zeug in menschlichen Zeitdimensionen einfach nicht nachwächst. Ich empfehle dir deine eigene Lektüre zu studieren!



Das mag in der Theorie stimmen,

Soweit ich diese Forschung kenne ist sie nicht theoretischer Art - es handelt sich hierbei um empirische Forschung, alles andere wäre auch höchst bemerkenswert.

Das mag in Deutschland noch verhältnismäßig gut klappen. In Osteuropa und in den Regenwäldern klappt das weniger gut. Spätestens da, scheitert das Argument an der Theorie.

Nicht notwendigerweise - das kommt ganz auf die Gesamtbilanz an. Wenn du genug Solarenergie produzierst, kannst du auch den Kühlschrank offen betreiben, juckt die CO2 Bilanz nicht die Bohne.

Auch die Werkzeuge, mit denen der Baum gefällt wird, brauchen Energie (und emittieren CO2): Die Kettensäge, der Transporter, der das Holz aus dem Wald ins Sägewerk bringt, das Sägewerk selbst, die Lieferkette bis zum Tischler und Endkunden).

Ja und nein - diese Komponenten sind nicht notwendigerweise CO2 emittierend und könnten problemlos auf regenerative Energieträger umgestellt werden. Natürlich sollte man auch solche Faktoren betrachten, aber diesen Invest hast du bei anderen Baustoffen (Stahl, Beton etc.) in noch viel größerem Maße, weil du das Zeug viel umständlicher abbauen und bearbeiten musst. Hinzu kommen dann die CO2 Emissionen beim Rückbau.

Die ökologischste Variante ist im Normalfall immer noch, den Baum stehen zu lassen.

nicht unbedingt. Ökosysteme brauchen auch immer eine Art der Bereinigung, ob das jetzt natürlich entstehende Waldbrände sind oder der Mensch mit der Kettensäge ist dem System an sich wurscht.


sollten wir zusätzliche Bäume pflanzen, anstatt einen alten durch einen neuen zu ersetzen.

Nein! Da die Fläche dieser Welt endlich und auch nicht gänzlich für Wälder geeignet sind, müssen wir diejenigen Flächen, die uns zur Verfügung stehen effizient nutzen. Aber: tatsächlich nimmt die Waödfläche in Europa zu und nicht ab.
.
Sind ja nicht nur die Insekten die zur Überbevölkerung neigen.

Yeah - menschenverachtender Ökofaschismus juhu - Save a tree, burn a book!

Dieses verhältnismäßig kleine Areal der Erde kann aber nicht als Ausgleichsfläche für den Globus dienen, auch wenn das viele so sehen.

Ich widerspreche abermals - haben doch die Europäer großzügig ihre Wälder gerodet, um auszuziehen und sich den Rest der Erde untertan zu machen. Außerdem, sind wir einfach die reichsten - Leuten zu erzählen sie sollen aufforsten, wenn sie nciht mal genug zu fressen haben ist einfach nur zynisch. Der Klimawandel ist originär ein europäisches Problem (und bitte nicht nur an die Industrie denken - Kriege setzen einen Haufen CO2 frei). Die Lösung muss eine dementprechende, europäische Beteiligung beinhalten.
 

marcus_n

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Das tut auch letztlich so rein gar nix zur Sache.
Es geht darum wie der Mensch sich selbst definiert und welchen Platz er sich innerhalb dieser Welt gibt. Das tut nicht nur zur Sache, das ist die Sache.
Es kann keine nachhaltige Nutzung von Kohle geben,
Du begehst den großen Fehler Nachhaltigkeit mit CO2 Verbrauch gleichzusetzen. Nachhaltigkeit bedeutet zunächst einmal sich seines Tuns und dessen Auswirkungen bewusst zu werden und das Fehlverhalten zu korrigieren.

Das Thema beschäftigt sich unter anderem mit dem Verbrauch aller uns zur Verfügung stehenden Ressourcen und dessen Auswirkungen.

Es geht auch nicht darum, ob wir Kohle abbauen und verbrauchen, sondern wie, wieviel und ob es Alternativen dafür gibt.

Kultur bedeutet nicht nur wie der Mensch im Laufe der Zeit sein Handeln "kultiviert" hat, sondern auch welche Auswirkungen das hat.
Wenn du da noch Begriffe wie Ökofaschismus einfliessen lässt, bedeutet es im Endeffekt nur den Gesprächspartner zu diffamieren und keine schlüssigen Argumente mehr zu haben. Das ist schon putzig den Menschen weiterhin als das am höchsten stehende und wertvollste Wesen verstehen zu wollen. Um da wieder auf das erste Zitat zurückzukommen: Das würde ein moderner und aufgeklärter Mensch nicht behaupten wollen.

So kommen wir nicht weiter.
 

KaiX0

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Meiner Meinung nach kann man am besten verstehen, warum wir uns mit dem Begriff "Nachhaltigkeit" beschäftigen müssen, wenn wir uns diesen Artikel durchlesen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Anthropozän

Da genügt zum Verständnis eigentlich schon das Inhaltsverzeichnis, um zu begreifen, wie einschneidend unser Handeln und Tun ist.
Ergänzend dazu empfehle ich Harald Welzer 'Nachruf auf mich selbst'.
Im Jahr 2020 hat übrigens die Masse aller vom Menschen erzeugten, 'künstlichen' Objekte, mit der Masse der natürlichen Welt gleichgezogen. Nun wird ja jedes menschengemachte Objekt erzeugt, in dem die Rohstoffe dafür der 'natürlichen' Welt entnommen werden. Ein Umwandlungsprozess von Biosphäre in Technosphäre...Esoterisch wäre es übrigens, sich damit NICHT zu befassen. Frei nach dem Motte, wir tun immer dasselbe und erwarten, das sich etwas dadurch ändert.
Ich kenne auch keine Lösung, aber Ignorieren wird nicht helfen!
 

uli2003

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Ich widerspreche abermals - haben doch die Europäer großzügig ihre Wälder gerodet, um auszuziehen und sich den Rest der Erde untertan zu machen.
Dafür was meine Ur- Vor- hastenichtgesehen Ahnen veranstaltet haben, fühle ich mich nicht mehr verantwortlich.
Zudem stelle ich mir die Frage wie es nur im Ansatz möglich sein soll, ökonomisch auch nur im geringsten etwas an den Brennpunkten der Erde zu ändern. Wir könnten einen Minister klimaneutral ins Flugzeug setzen, dann wird etwas jaja gesagt und nichts ändert sich.

Wenn nicht alle Staaten an einem Strang ziehen, können wir machen was wir wollen, das ändert gar nichts. Und Europa ist für sich - das steht außer Frage - auf einem guten Weg in die richtige Richtung.
 

Mitglied 59145

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Ich sehe da auch gute Ansätze, es bleibt halt problematisch das auf die breite Masse der Weltbevölerung umzulegen.
Im einzelnen macht unser bestreben sicher nicht immer Sinn, ich hoffe eher auf sowas wie eine Signalwirkung.

"Wir" waren ja auch die ersten, die industrialisiert haben, dann können wir in sachen Klimabilanz auch ruhig Vorreiter sein.

Was im detail sinnvoll ist, vermag ich nicht beurteilen. Wiederverwendung ist aber sicher ein sehr guter Weg.


Gruss
Ben
 

S04

ww-kiefer
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Soweit ich diese Forschung kenne ist sie nicht theoretischer Art - es handelt sich hierbei um empirische Forschung, alles andere wäre auch höchst bemerkenswert.

Wir reden aneinander vorbei. Wie schon geschrieben: Deine Aussage: " Es ist schon länger bekannt, dass nachwachsende Waldflächen mehr CO2 binden als "alte" Flächen " mag mathematisch aufgehen. Aber selbst wenn, nur unter den von mir beschriebenen Einschränkungen.

Nicht notwendigerweise - das kommt ganz auf die Gesamtbilanz an. Wenn du genug Solarenergie produzierst, kannst du auch den Kühlschrank offen betreiben, juckt die CO2 Bilanz nicht die Bohne.

Auch hier reden wir aneinander vorbei. Was haben jetz Kühlschränke und Solarenergie mit Abholzungen zu tun? Wenn du sagst, dass nachwachsende Waldflächen mehr CO2 binden als alte Flächen, dann musst du auch zwangläufig neu bewalden. Wenn du keine Bäume nachpflanzt, wird gar kein CO2 mehr gebunden. Dass große Landstriche gerodet werden, ohne Wiederaufforstung muss ich in einem Holzforum ja wohl nicht noch belegen.

Den Kühlschrank offen zu betreiben bei Solarenergie ist übrigens trotzdem das komplette Gegenteil von Nachhaltigkeit. Aber da kämen wir komplett weg von der Realität, wenn wir das vertiefen.


Ja und nein - diese Komponenten sind nicht notwendigerweise CO2 emittierend und könnten problemlos auf regenerative Energieträger umgestellt werden. Natürlich sollte man auch solche Faktoren betrachten, aber diesen Invest hast du bei anderen Baustoffen (Stahl, Beton etc.) in noch viel größerem Maße, weil du das Zeug viel umständlicher abbauen und bearbeiten musst. Hinzu kommen dann die CO2 Emissionen beim Rückbau.

Dann sollte man einfach mal mit den regenerativen Energien zu Potte kommen. Da sind wir uns ja sogar einig. Wobei ich jetzt nicht auch noch eine Diskussion um Solar vs. Kohle vs. Atomstrom führen will. Ich habe übrigens nirgends behauptet, dass Holz ein problematischerer Baustoff als Stahl oder Beton sei. Es kommt bei allen drei auf die Produktionsbedingungen an.

Stand heute wird heute bei der Produktion nicht wenig CO2 ausgestoßen. Solange das so ist, gehören die Emissionen zwangsläufig in deine Gesamtrechnung mit rein. Und dann wird dein Argument, wir würden durch den Rodung was fürs Klima tun, schon schief. Mal ganz abgesehen davon, dass ein großer Baum mehr Lebensraum für Flora und Fauna bietet als ein kleiner Spross.


nicht unbedingt. Ökosysteme brauchen auch immer eine Art der Bereinigung, ob das jetzt natürlich entstehende Waldbrände sind oder der Mensch mit der Kettensäge ist dem System an sich wurscht.

Ökosysteme brauchen im allgemeinen weniger menschliche "Fürsorge" als wir denken. Oft würde es schon reichen, wenn der Mensch nicht rumpfuschen oder den Lebensraum zerstören würde. Hinter vielem, was wir für Ökosysteme tun steht auch (nicht nur!) ein ökomischer Gedanke, bspw. in der Forstwirtschaft oder der Hype um Bienen, während man das Insektensterben anderer Arten ausblendet. Die Lüneburger Heide als Ökosystem wird in erster Linie für den Tourismus erhalten, nicht für die süßen Heidschnucken oder die schönen Pflänzchen.


Nein! Da die Fläche dieser Welt endlich und auch nicht gänzlich für Wälder geeignet sind, müssen wir diejenigen Flächen, die uns zur Verfügung stehen effizient nutzen. Aber: tatsächlich nimmt die Waödfläche in Europa zu und nicht ab.

Wieder reden wir aneinander vorbei. Du redest von Flächennutzung, ich rede von CO2-Reduzierung...
 

pedder

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Stöckchen hingehalten. Drübergehopst.

So allgemein kann man so ein weites Thema mit sovielen Mensch nicht sinnvoll diskutieren.
Wenn auf Seite 2 schon Godwin's law erfüllt, wird, ist eh bald Ende.

Spart die Bits und Bytes, das ist hier am nachhaltigsten.
 
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Alceste

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Was soll das denn?

ich verweise hier auf den entsprechenden Wikipediaartikel - das hier in Gänze zu erklären würde den Rahmen wohl sprengen: https://de.wikipedia.org/wiki/Überbevölkerung#Kritik
Kurz gesagt: Ich vertrete hier die Meinung, dass die derzeitige Klimaproblematik keine Problematik die durch die Bevölkerungsgröße gemacht worden ist, sondern durch die Wahl der Produktionsmittel und überproprtional von einigen wenigen verursacht wird. Wenn Menschen von Überbevölkerung sprechen zielen sie meist auf eine Reduktion derjenigen ab, die ohnehin fast nichts zum Problem beitragen. #EatTheRich

Dafür was meine Ur- Vor- hastenichtgesehen Ahnen veranstaltet haben, fühle ich mich nicht mehr verantwortlich.

Du profitierst aber, bei aller irrelevanten Gefühlsduselei, von den Vorteilen, die sich deine Vorfahren durch Raubbau an der Natur ergaunert haben. Jetzt mit dem Finger auf andere zu zeigen, die sich einen ähnlichen Lebensstandard für ihre Enkel ergaunern wollen und zu sagen, ihr müsst jetzt alle vegan leben und die Bäume knutschen ist weder moralisch noch praktikabel. Aber Wein saufen und Wasser predigen können wir Europäer nunmal besonders gut.

Das tut nicht nur zur Sache, das ist die Sache.

Das mag sein, aber in wiefern deine falsche Zusammenfassung der Aufklärung hierbei relevant ist, steht auf einem ganz anderen Blatt. Du hast einfach eine Behauptung gemacht, die nicht haltbar ist. Wenn du das bestreitetst kann ich gerne die entsprechenden Textstellen heute Abend raussuchen.

Du begehst den großen Fehler Nachhaltigkeit mit CO2 Verbrauch gleichzusetzen. Nachhaltigkeit bedeutet zunächst einmal sich seines Tuns und dessen Auswirkungen bewusst zu werden und das Fehlverhalten zu korrigieren.


Nein das tue ich nicht, du liest nur nicht richtig was ich geschrieben habe. Nachhaltigkeit wie du sie definierst ist synonym mit Umweltbewusstsein und vermutlich noch einer ganzen Reihe anderer wischi-waschi Begriffe. Nachhaltigkeit bedeutet aber etwas sehr konkretes auf dessen Basis man sehr gut mit nachwachsenden Rohstoffen wirtschaften kann. Der Begriff ist nicht geeigenet über den Verbrauch nichtnachwachsender Rohstoffe zu sprechen. Mit denen kann man meinetwegen vernünftig, sparsam oder sonstwas umgehen. Aber hier geht es um Nachhaltigkeit.

Wenn du da noch Begriffe wie Ökofaschismus einfliessen lässt, bedeutet es im Endeffekt nur den Gesprächspartner zu diffamieren und keine schlüssigen Argumente mehr zu haben.

Und das was du machst ist keine persönliche Diffamierung!? Das ist doch Käse. Ich habe die Erklärung für meinen Vorwurf weiter oben kurz begründet. Da das keinen Hauptkriegsschauplatz, sehe ich davon ab das hier breitzutreten, aber ich bin nicht der einzige Vertreter dieser Sichtweise und Argumente findest du diesbezüglich in dem verlinkten Artikel und den ausgewiesenen Quellen.

Das würde ein moderner und aufgeklärter Mensch nicht behaupten wollen.

Ich verstehe mich weder als das eine noch das andere. IMO zwei der schrecklichsten Epochen der Menschheitsgeschichte, die wohl zwei der schlimmsten menschlichen Tragödien hervorgebracht haben: Den modernen Sklavenhandel und den Holocaust.


Ich habe aber eine Frage an die Förster hier im Forum: Es ist ja hinlänglich bekannt, dass der Mensch schon sehr lange Nutzpflanzen wie Gemüse kultiviert und aktiv züchtet - eine Karotte in ihrer Urform hatte wohl geschmacklich und optisch nicht viel mit dem zu tun, was wir heute gerne in unsere Suppe tun. In jüngster Zeit hat man damit angefangen dies direkter zu tun, über entsprechende Genmanipulation. Ist beides auch bei (nicht Obst-) Bäumen geschehen? Oder eher weniger, weil die Dinger so lange zum Wachsen brauchen? Könnten wir mit unseren heutigen Möglichkeiten Bäume nicht derart verändern, dass sie schneller wachsen / mehr CO2 verstoffwechseln etc.? Oder lässt man da die Finger davon, weil der Baum nicht auf einem Acker steht sondern Teil eines Ökosystems ist und so die Folgen einer derartigen Manipulation noch viel schwieriger vorherzusehen sind, als das bei anderen Nutzpflanzen der Fall ist?
 

Friederich

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dass wir gesunde Bäume verheizen und diese dann nicht mehr CO2 binden
Der Raum den, diese Bäume nach der Fällung hinterlassen, wird sehr schnell genutzt drch nachwachsende Bäume, oder durch ihre Nachbarbäume, welche dann sofort mit stärkerem Zuwachs reagieren.
 

uli2003

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Du profitierst aber, bei aller irrelevanten Gefühlsduselei, von den Vorteilen, die sich deine Vorfahren durch Raubbau an der Natur ergaunert haben.
Das mag sein. Vielleicht aber auch nicht. Für mich sind das keine Argumente, mich für etwaigen Frevel an der Natur verantwortlich zu machen.
Ich kann nichts für das Tun anderer, egal ob ich daran lange später theoretisch einen Nutzen habe oder nicht.
Jetzt mit dem Finger auf andere zu zeigen, die sich einen ähnlichen Lebensstandard für ihre Enkel ergaunern wollen
Das habe ich ja auch nicht getan. Ich leiste gern meinen Beitrag zum Naturschutz - esse aber dennoch gerne auch mal ein Rindersteak. Die Menge macht es. Oft steht Nachhaltigkeit auch in Konkurrenz zum meinem verständlicherweise wirtschaftlichen Denken und Handeln.
 

Philipp

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Der Raum den, diese Bäume nach der Fällung hinterlassen, wird sehr schnell genutzt drch nachwachsende Bäume, oder durch ihre Nachbarbäume, welche dann sofort mit stärkerem Zuwachs reagieren.

Und vor allem geht dies umso schneller, je mehr CO2 in der Atmosphäre enthalten ist. Die älteren unter uns erinnern sich vielleicht daran:
CO2 + 2 H2O --> CH2O + O2 + H2O.

Der kluge Gewächshäusler düngt...mit CO2. Als optimale Gehalte werden 600-1600 ppm angenommen (z.B. CO2-Düngung – Hortipendium ).
 

Alceste

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die Tatsache allein, dass du Lesen und schreiben gelernt hast, zeigt, dass es hier nicht um irgendein theoretisches Argument geht.

esse aber dennoch gerne auch mal ein Rindersteak.

Das wollte ich dir auch mit keiner Silbe streitig machen, ich esse das nämlich auch sehr gerne, am liebsten mit einer selbst gemachten Sauce Hollandaise oder einer Ableitung davon (viele hier in Deutschland denken es handele sich um eine Sauce die nur zu Spargeln passt, originär ist es eine Sauce die zu Fleisch und Fisch gleichermaßen passt, übrigens auch gut zu POMMES \m/). Schaut man sich mal die Daten zu den CO2 Verursachern an, erkennt man, dass Rindersteaks nicht das Problem sein werden (zumal man das schon aus finanziellen Gründen nicht jeden Tag isst).
 
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