Es begann alles damit, dass ich zwei ganz simple Nachttische bauen wollte. Gute Gelegenheit um mal zu schauen, wie das mit diesen Blum Auszügen funktioniert. Naja.. und es musste unbedingt eine umlaufende Maserung haben. Also erstmal die 2m langen Kastaniebohlen auf meinem Tabletop Maschinen abgerichtet und irgendwie 25mm runtergehobelt. Da waren die ersten 3 Tage schon um. War alles äußerst umständlich und kräftezehrend aber irgendwie hat es dann am Ende doch geklappt.
Jetzt ging es endlich ans Verleimen. Es mussten erstmal 5 Rohrzwingen angeschafft werden. Klar, irgendwas ist ja immer. Das fünfte Wasserrohr war auch nach ewigem Feilen&Schleifen immer noch zu groß für die Ponyzwinge. Na gut. Dann eben 4 Klemmen von unten und dann „Cauls“ quer drüber/drunter gezwingt. Ein deutscher Begriff dafür ist mir nicht geläufig.
Das hat mich dermaßen genervt, dass ich, für die Verleimung des zweiten Brettes, eine Lamellofräse gekauft habe.
Dann stelle sich aber raus, dass das Brett zwar, wider Erwarten, recht gut geworden ist. Aber eben nicht perfekt. Es musste mein erster Handhobel her. Ein günstiger Nummer 4 von Jorgensen. Zunächst einen halben Tag lang damit verbracht die Sohle zu planen und und und. Den elenden Metallstaub habe ich heute noch an den Händen, wenn ich in der Werkstatt war. Bekomm den Dreck einfach nicht weg.
Dann.. der große AHA Moment. Da war ja noch was. Die Sohle Ist plan aber die Klinge noch stumpf. Was für eine Wahl hatte ich schon? Ich orderte 3 Shapton Steine, Veritas Schleifhilfe, so ein Stein zum Abrichten der Steine und grüne Polierpaste. Das Lederdingens hatte ich schon. Scheiße wird das scharf.
Nun stand ich also vor dem Hobel und verstand nur Bahnhof. Nach einer weiteren Stunde des Gefummels konnte ich mich schließlich dem Brett widmen. Aber mit dem Ergebnis war ich nicht wirklich zufrieden. Sah zwar OK aus, aber musste viel mit dem Exzenter nachgeholfen werden.
Dann Stand eine Woche Zwangspause an. Nordsee mit der Familie…. Wenns denn wirklich sein muss. Da hatte ich viel Zeit um mir das ein oder andere Buch übers Hobeln durchzulesen und YouTube zu schauen. Kam als theoretischer Hobelprofi nach Hause. Die Koffer waren kaum ausgeladen, da ging’s schon in die Werkstatt. Musste das neu erlernte Wissen natürlich gleich anwenden. Als erstes habe ich dann den Spanbrecher hergerichtet und das Ganze diesmal korrekt zusammengebaut. Und was soll ich sagen. Das ging dann plötzlich richtig richtig gut von der Hand. Hat einen Moment gedauert aber irgendwann hatte ich den Dreh raus. Bin sehr zufrieden mit meinem Ergebnis. Jetzt hätte ich gerne noch viel mehr Hobel. Das hat Spaß gemacht!
Heute Abend habe ich dann mal alles grob vorgeschnitten. Daraufhin habe ich noch ein neues orangenes Querschnitt Sägeblatt und einen Incra Winkelanschlag bestellt. Mit der kleinen DeWalt TKS und Schiebeschlitten wird es schwer, die tiefen Bretter zu kappen. Wobei sie vermutlich tief genug sind, um es am Parallelanschlag zu führen. Mal schauen wie ich es letztlich machen werde.
Morgen geht es dann hoffentlich weiter. Auf Gehrung sägen und mit Biscuits verbinden. Die Front soll auch eine 45grad Fase bekommen. Verleimen werde ich es nicht direkt, ich werde mich erstmal bzgl. der Movento Auszüge schlau machen.
Ach..Und weil ich mich so über die Rohrzwingen geärgert habe, habe ich noch acht 800er Korpuszwingen bestellt...
Die Kanten sehen halt aus wie mit der TKS geschnitten. Und weil’s Hobeln ja so viel Spaß macht, sollen die gehobelt und nicht geschliffen werden. Bevors ans Verleimen geht, muss entsprechend eine Hobelbank gebaut werden. Werde mich vermutlich an der Version von Heiko Rech aus dem „Grundlagen Möbelbau“ Kurs orientieren.
Alles ned so einfach hier
Grüße
Lucas
