ich denke nicht, dass der Fachhandel fast ausgestorben ist weil Kunden sich den nicht mehr leisten konnten
oder der Betreiber Schwierigkeiten hatte seine Mitarbeiter zu bezahlen oder der Privatkunde zu umständlich/teuer war.
In Teilbereichen waren es großen Ketten wie z.B Würth und später kam der Onlinehandel dazu.
Mehr Angebote, mehr Konkurrenz, fallende Preise mit dem Zwang dadurch immer mehr verkaufen zu müssen.
Das führt zur Massenproduktion mit fallender Qualität und einhergehenden Reklamationen....
Fehlende Beratung wird ersetzt indem man sich auf Verdacht 3 Maschinen kauft und 2 davon zurückschickt.
Der Verkäufer ist genervt wenn ein Kunde mit einer Reklamation kommt über die man evt. streiten könnte,
war früher weit weniger der Fall weil anständige Ware produziert wurde mit ausreichender Qualitätskontrolle.
Eine fachliche Beratung vermied Fehlkäufe auch, weil man als Kunde sich etwas mehr mit der Materie
auseinandersetzen mußte als einfach nur den Geldbeutel aufzumachen.
Einmal gut beraten war man glücklicher Stammkunde privat und erst recht gewerblich.
Den nervenden Kunden der wegen jeder Kleinigkeit einen Rabatz macht gab es m.M.n nicht so häufig.
Es sind meist die Schäppchenjäger mit den unhaltbaren Ansprüchen und die sind mehr geworden durch den
allgegenwärtigen Preiskampf.
Heute wird ein Überschuss produziert weil es günstiger ist, eine fehlerhafte Maschine zu entsorgen als zu reparieren
und auch nicht mehr die Zeit dafür da ist.
Da braucht man sich nicht wundern, dass von 10 Artikel direkt 2 in die Tonne müssen, bzw. der Kunde wieder antanzt
weil was kaputt ist, das nervt alle. Da kann der Kunde direkt nichts dafür der Fachhandel auch nicht.
Ich frag mich bei der Gelegenheit wo eigentlich die Zeit ist, die wir gewonnen haben durch automatisierte Fertigungsprozesse und
den allgegenwärtigen Computer....
Konsumzwang im Turbobetrieb durch Online Handel und Werbestrategien die uns suggerieren was wir brauchen.
Die Profitsucht und unreflektierter Konsum hat dem Fachhandel das Wasser abgegraben.
Dreiste Verkäufer und Betreiber schaufeln weiter am Grab.
Mir pers. stellt sich das Problem nicht, da es kaum Fachhändler gibt, nur große Ketten die miteinander
in Absprache stehen...
Also bestelle ich zu 90% alles was ich benötige, davon mindestens die Hälfte aus Deutschland.
Der Onlinehandel ist zumindest was das Handwerk anbelangt in Frankreich lange nicht so ausgeprägt.
Der Kistenschieber ManoMano macht sich langsam breit. (ein unmöglicher Laden ähnlich wie Ama..)
So viel günstiger wird das für den Online Händler mit diesen Kosten auch nicht.
Lagerhallen sind deutlich günstiger als Verkaufsräume, Lagerarbeiter (bei Krankheit schnell ersetzbar) statt Fachkräfte, keine Heizung, keine
sich ständig ändernde Präsentation, Schaufenster, Licht, Kundentoiletten, Parkplätze...
Kistenschieber mit ein bißchen Software die Anfangs bestimmt einiges kostet aber dann ist erstmal Ruhe für eine
Zeit.
Die Transportunternehmen wie DHL und Co bieten aus eigenem Interesse fertige Software an....
Wäre schön , wenn das anders wäre , ist es im Normalfall aber nicht .
Bei mir sind fast alle "großen" bzw. gute Aufträge durch kleine Arbeiten entstanden.