Einhandhobel Juuma oder Veritas

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Hallo,
Die Microfase erleichtert das Abziehen, ersetzt aber in keinster Weise eine plane Spiegelseite. Du meinst sicherlich eine leichte Rückenfase. Die erspart dir das absolut penible Planen der Spiegelseite.
Gruß
Heiko

Auch wenn es sich beim Juuma um kein japanisches Hobeleisen handelt, trifft die Beschreibung von Friedrich Kollenrott zu:
"Hohle Spiegelseite
Bei japanischen Hobeleisen findet sich eine auf den ersten Blick merkwürdige Besonderheit: Die Spiegelseite ist gar nicht flach, vielmehr weist sie eine flache Höhlung auf. Die für die Funktion erforderliche Planfläche ist nur als schmaler Rand (die "Ura") vorhanden.
Das hat einen großen Vorteil: Beim planen Abziehen der Spiegelseite muss nur wenig Material abgeschliffen werden. Das Abziehen der Spiegelseite geht darum schnell und der gewünschte fast polierte Zustand ist viel leichter zu erreichen. Nachteilig ist, dass, wenn die Klinge durch wiederholtes Abschleifen der Fase kürzer wird, durch ein gezieltes Abschleifen der Spiegelseite dafür gesorgt werden muss, dass die sehr flache Höhlung auch entsprechend kürzer wird." (Zitat gekürzt)
 

HeldDerLiebe

ww-buche
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Kohlenrot empfield ja einen 8000 Stein, ich habe leider nur einen 6000 (vor Fukushima), und möchte mir keien Strahlenquelle ins Haus holen.

Wenn ich nach dem 6000 Abzug, mit dem Eisen über einen behaarten Bereich fahre, bleiben leider noch Haare stehen, außerdem ist meine Haut danach ziemlich gereizt, sprich das Eisen ersetzt keinen Rasierer, wie bekomme ich das Eisen richtig scharf?
 

Pannekowski

ww-esche
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Vielleicht ist vorher auf dem SCHÄRFstein keine richtige Schärfe hergestellt wollen, dann kannst du dich abziehen bis zum Gehtnichtmehr. Da nochmal druff, bis du auf der Spiegelseite einen Grat spürst.

Das Anziehen einer Mikrofase erleichtert m.E. das Herstellen von Rasierschärfe ganz erheblich, ist aber Ansichtsache.

Mein Abziehstein ist glaube ich 5000er, und die Haare springen.

...und wenn alle Versuche nix bringen, versuchs doch statt mit Rasieren einfach mit Veet - Tipp vom Mädchen. :emoji_grin:

Gruß
Leif
 

Mishar

ww-birnbaum
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Also ich hätte mal eine Frage zu dem Thema "Hobel"

Da ich mehr der Heimwerker für das "Grobe" bin, der seinen Hobbyraum
über Jahre straeflich vernachlässigt hat, fühle ich mich hier als absoluter Neuling.
Also echt Respekt was die Leute hier so bauen/schreinern !!!!

Nur habe ich noch nicht verstanden, für welche Arbeitsgänge ihr hier diese
hochwertigen superscharfen Hobel benötigt.
Einige alte Hobel habe ich auch noch, aber ich benutze sie nur mal zum Kantenbrechen.

Wäre nett wenn ihr hier mal schreibt, für was diese hochwertigen Teile verwendet werden.

Danke u. Gruss, Mishar
 

narrhallamarsch

ww-robinie
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also ich habe mit meinem 6000-er stein keine probleme extrem scharfe schneiden zu erzeugen..

schaut euch meine frisur an, waren alles hobelklingen:emoji_grin::emoji_grin:

im ernst:

da ist dann beim schärfen ein fehler passiert und zwar der, dass zu früh damit aufgehört worden ist. kein grat auf der spiegelseite -> keine scharfe klinge. da kannst du bis zum jüngsten tag abziehen und es wird sich nix tun....
 

carsten

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Hallo

auch die meisten Schreiner nutzen den Hobel heute hauptschlich zum Fasen ( Kantenbrechen) und für eher grobe Arbeiten. Da braucht es keinen Stanley, veritas Juuma, oder Lee Nielsen. Alles top Hobel keine Frage aber wenn man ehrlich ist etwas für Werkzeugerotiker ( den Begriff hat hier vor Jahren mal einer gebraucht und ich finde ihn absolut passend). Zähle mich auch dazu. Aber eher im Hobbybereich. Die Zeit um im Job damit zu arbeiten hab ich nicht und meist auch nicht das Material ( meist ehe Spanplatte, MDF, Multiplex oder Tischlerplatte).
Die zahlreichen enthusiastsichen Hobbymassivhalozschreiner hier im Forum haben natürlich a das passende Material und können sich auch die Zeit nehmen. Und da hat es auch absolut seine Berechtigung. Es geht nix über eine sauber gehobelte Fläche, die Haptik und Optik ( gegens Licht) einer gehobelten Ahornplatte ist auf maschinellem Wege nicht zu erreichen. Dafür lohnen sich dann auch fast schon erotisierende Hobel und das philosophieren über Winkel und Fasen beim Schleifen, abziehen und polieren.
In der täglichen Arbeit zu vernachlässigen.....Leider.
 

Mishar

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@ Carsten,

vielen Dank. Ich hab's verstanden.
So bald ich Zeit habe, werde ich meine Hobel mal alle schleifen u.
mal den Versuch starten eine Fläche manuell zu hobeln.

Bisher habe ich mich immer als Werkzeugsammler betrachtet,
aber `Werkzeugerotiker` ist mir neu...Klasse Begriff :emoji_slight_smile:

Gruss, Mishar
 

narrhallamarsch

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werkzeugerotiker...:emoji_grin: find ich guuuut.....und bin voll dabei

wie carsten so schön schreibt, bekommst du mit einem gut geschärften und fein eingestelltem putzhobel oberflächen bei massivholz hin, die du niemals mit schleifen erreichst. ein besonderer glanz und eine tiefe, die anscheinend nur mit schneidenden werkzeugen möglich ist.

für den profi meistens irrelevant, weil ihm das nur die wenigsten kunden bezahlen werden.

aber lie-nielsen und veritas machen auch spass....:rolleyes:
 

Mishar

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Also ich habe noch einige Ulmias u. einige uralt Hobel, wo der Hersteller nicht klar ist. Die müssen für den Anfang reichen. Dann schaun ma mal...

Gruss, Mishar
 

Stick69

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Hi,

wo ihr gerade so schön am hobeln seid : Ich hab' letztlich mal wieder von James Krenov " Die Kunst des Möbelbaus" in der Hand gehabt, darin beschreibt er ganz anschaulich, wie und warum er sich seine Hobel selber baut. Hat das schon mal einer von euch Werkzeugerotikern:emoji_grin: probiert ?

so long

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heiko-rech

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Hallo,

Handhobel machen nur bei der Herstellung von Massivholzmöbeln Sinn. Da aber schon das Material den meisten Kunden zu teuer ist, ist da an Handarbeit im professionellen Bereich kaum zu denken. Viele alte Techniken überleben nur noch, weil sie von Leuten (nicht unbedingt nur von Schreinern) zum Spaß betrieben werden und nicht zum Geld verdienen. Carsten hat das ja schon alles gut erklärt.

Zum Thema teure Hobel kann man stehen wie man will. Auf jeden Fall macht ein guter, schöner und präziser Hobel auch eine Menge Spaß, wenn man sich für solche Dinge begeistern kann. Sauber gefräster Guss, schwarz gepulverte Oberflächen, Bubinga Griffe, Messing ... Das hat schon was.

wo ihr gerade so schön am hobeln seid : Ich hab' letztlich mal wieder von James Krenov " Die Kunst des Möbelbaus" in der Hand gehabt, darin beschreibt er ganz anschaulich, wie und warum er sich seine Hobel selber baut. Hat das schon mal einer von euch Werkzeugerotikern:emoji_grin: probiert ?
Ich habe das Buch auch (sogar gelesen:emoji_grin:) kann aber mit Krenov nicht viel anfangen. Er ist mir zu abgefahren in vielerlei Hinsicht. Maloof ist mir da schon sympatischer. Wenn es um Hoel selbstbau geht, nein das habe ich bisher nich inct probiert. Dieter Schmid bietet aber Bausätze an. Vielleicht ist das ja ein guter Einstieg in die Materie.

Gruß

Heiko
 

hellvis

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Hallo,
hab mir den Juuma Einhandhobel nun auch gegönnt. Dies ist mein aller erster Hobel überhaupt und nun stellen sich mir ein paar Fragen zum Umgang mit diesem.
Ich habe den Hoble erstmal gründlich vom Öl befreit und das Messer ordentlich geschärft.
Auf einem Reststück Buchenleimholz habe ich mich am hobeln versucht. Dabei musste ich feststellen das an einzelnen Lamellen das Holz riss:mad:. Teilweise greift der Hobel bei einigen Stößen nicht. Vermutlich ist es nicht sinnvoll Leimholz zu hobeln?
Den Hobel habe ich mir eigentlich dafür gekauft um Schwalbenschwanzverbindungen zu verputzen. Leider ist mir das bis jetzt noch nicht gelungen, da ich den Hobel, sobald er im Holz greift, nichtmehr vorwärts bewegt bekomme. Stelle ich das Messer etwas zurück, greift es nicht mehr:confused:.
Ich wäre euch um ein paar Tips beim Umgang mit dem Hobel Dankbar.

Grüße
Christoph
 

hellvis

ww-birke
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Danke für die Antworten. Die Anleitung von Heiko hab ich mir, wie auch Heiko ganze Seite, schon öfter durchlesen. Die Seite ist ja auch klasse.
Ja leider ist es gekaufte Leimholz. Ist für mich leichter zum Einstieg ins Holzwerken.
Beim verputzen von Schwalbenschwanzverbindungen dürfte dies doch eigentlich egal sein, da ja nur das Hirnholz bearbeitet wird, oder liege ich da falsch?
Ist es grundsätzlich bei gekauften Leimholz so das nicht auf den Faserverlauf geachtet wird oder nur bei der Baumarktware?
 

narrhallamarsch

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wenn die platte keilgezinkt ist, und das sind baumarktplatten meistens, hast du wenig glück.

bei durchgehenden lamellen ist es aber ebenfalls oft der fall, dass die eine in die und die andere lamelle genau entgegengesetzt läuft. die ware wird maschinell hergestellt, da steht keiner dabei, der die bretter noch nach dem faserverlauf sortiert.

selbst verleimen ist da oft die einzige möglichkeit.
 

derstraubi

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Leimholz hin oder her,

10000 Jahre hat niemand versucht Möbel aus Buche zu machen (Naja, abgesehen von Stühlen), weil das einfach Scheiße zu hobeln ist.
Das hat sich mit der Erfindung des Leimholzes auch nicht geändert.
Diese Platten werden Werksseitig nicht gehobelt sondern in großen Zylinderschleifmaschinen kalibriert, denn nicht einmal die Industrie kann das ordentlich hobeln.
Also Denk Dir nix, das passt schon.
Versuch doch mal Kirschbaum oder Nußbaum oder Birnbaum oder so ein Edelholz zu hobeln. Selbst feinjährige Fichte oder Kiefer ist da ein Genuß.
Mit Buchen mußt Du fluchen!
 

Stick69

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Hi,

Buche lässt sich schon hobeln. Das Problem ist halt, dass Buche zu sehr vielen Wirbeln neigt und stark stumpfend auf die Werkzeuge wirkt.
Maschinell lassen sich Bucheleimholzplatten meiner Erfahrung nach (div. Wohn,-Schlaf,-Kinderzimmereinrichtungen aus gekauften und selbst gefertigten Leimholzplatten ) schon einigermaßen vernünftig hobeln, wenn denn die Messer entsprechend scharf sind, sowie die Vorschubgeschwindigkeit und die Spanabnahme passt .
Aber im Großen und Ganzen gibt es eine Menge Hölzer, die sich manuell wesentlich angenehmer und befriedigenderen Ergebnissen bearbeiten lassen.

so long

Stick
 

derstraubi

ww-esche
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Scharfes Eisen und mit der Faser und nicht viel abzuhobeln:
gibts im wirklichen Leben nicht! :emoji_grin:

Jetzt demotiviert mal jemanden, der mühsam die ersten Schritte macht nicht so.

Mit dem geeigneten, weichen, Holz kann man es viel leichter lernen und üben, ohne gleich den Mut zu verlieren.
Ich vermeide Buche, wenn ich kann.
Sonst stellt unser Kollege demnächst seine Fragen im Töpfer- und Keramikforum weil er die Holzwerkerei nicht mehr mag. :emoji_grin:
 

hellvis

ww-birke
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Bei dem vielen teuren Andzündholz das ich die letzten Wochen so produziert habe lass ich mich von so nem Hobel nicht demotivieren:cool:.
Muss mich dann wohl oder übel mal ein paar Tage ausschließlich mit dem Thema hobeln befassen. An der Schärfe kanns nicht liegen, hab schon bald keine Haare mehr auf den Armen und das Pflaster wird auch langsam knapp:emoji_grin:.
Übung macht ebenen den Meister.
 

Keilzink

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Einspruch!

Erst mal ist Buche ein wunderschönes Holz. Rotkernige zB ... :emoji_slight_smile:
Zweitens ist es hart, dauerhaft, warm und zuverlässig, wenn es erst mal in Form gebracht worden ist.
Drittens ist es eigenwillig bis stur und will umworben werden - soll heissen: nicht fluchen, sondern drauf eingehen und die Eigenwilligkeit als Charakter deffinieren. :emoji_slight_smile:
Viertens ist Keilzink-Buche aus dem Baumarkt Massivholz für kleines Geld, dazu kann man es noch als Recyclingware betrachten (aus "Abfällen" von der Möbelholz-Produktion).

Nach drei Bücherschränken und einer Küche habe ich das "handling" einigermassen im Griff gehabt. Das gekaufte Holz vom Feuchtegehalt her langsam und vorsichtig an die Werkstatt anpassen, genau zuschneiden, sehr scharfe Hobelmesser (Nassschleifpapier-Methode mit Schleif-Lehre) und sehr dünner Span-Einstellungen am Metall-Hobel verwenden - nach diesem Rezept komme ich jedenfalls gut klar mit dem Holz. Geschliffen wird es mit einem restaurierten FESTO-Schwingschleifer (nicht: Festool!), aus den 70er Jahren, der seine drei, vier Kilo mitbringt und mit dem früher Böden abgeschliffen wurden. Damit schleift sich das wie Weichholz.

Natürlich ist Kirsche oder Ahorn angenehmer und einfacher im Umgang - aber so richtig geniessen kann man das doch erst, nachdem man die widerspenstige Buche gezähmt hat! :emoji_grin:

Schöne Feiertage!
Andreas
 
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