Die gefährliche.... verbotene Hobelwelle

Johannes

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Hallo Thomas,
ob die Rechnung richtig ist, kann ich nicht mit Sicherheit nachvollziehen. Aber ich erinnere mich an Fotos ( während meiner Ausbildung Anfang der 80er Jahre, wo ein Teil einer Dicktenwelle die Haube durchschlagen hat und zweimal das Dach ( 1x raus,1x rein). Das waren Bilder der BG, die mein damaliger Berufsschullehrer hatte, ob das offizielle Bilder waren, weiß ich leider nicht.

Es grüßt Johannes
 

Werkzeugprofi

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Ich denke, das in so einem Fall es keine großen Berechnungen braucht; wenn so ein Teil abhebt schützt ein 2mm Blech gar nix und man ist am Besten ganz weit weg vom Ort des Geschehens...
 

Hondo6566

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Hallo,
die Rechnung ist nicht ganz richtig.
Radius= 120 mm/2= 60 mm= 0,06 m das stimmt schon, doch die Masse der Klappe greift ja nicht am äußeren Radius an sondern um die halbe Klappenstärke zurückgesetzt.
Bei 10mm Klappenstärke wäre der Wert 0,055 zu verwenden. Ist aber eigentlich unerheblich. Sind halt 4,6 statt 5 Tonnen.
Ob da 2mm Blech genügend Schutz bietet? Wage ich zu bezweifeln.
 

Johannes

ww-robinie
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Hallo,
bei den alten Dickenhobelmaschinen war doch die obere Wellenabdeckung meistens aus Guss. Das müsste dann doch in alle Richtungen wegfliegen, oder?

Es grüßt Johannes
 

mj5

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N' Abend

Ich hab auf einer SCM "Sensemillia", ooops nee - "Invincibile" gelernt. Die Maschine war aelter als ich, hatte aber schon eine Keilleistenwelle.
Scary monster! :emoji_grin:
Eine "explodierte" Klappenwellenmaschine und die Folgen hatte ich Jahre vorher gesehen. Damals wusste ich nicht mal was eine Klappenmesserwrlle ist. Es dauerte daher eine Weile bis das "unzerstoerbare" SCM Eisenschwein und ich Vertrauen in einander hatten...
Ich denke, das in so einem Fall es keine großen Berechnungen braucht; wenn so ein Teil abhebt schützt ein 2mm Blech gar nix und man ist am Besten ganz weit weg vom Ort des Geschehens...
Sehe ich genau so! Und noch weiter weg!
Leider versagt sowas gerne grade dann, wenn es um schwieriges Holz geht. Wo man grade genau ein Auge drauf hat und Nah am Geschehen sein will. Kabooom! Selbst wenn da bei nem Dickenhobel 5mm Blech drum waer - ich kriegte nen Herzkasper. Brauch ich nicht haben.

Gruesse
Mattes

Hobeln?
Nach Gehoer. Und nach Gefuehl und Wellenschlag, aber sicher.
 

Lukas28

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Generell wird das abfliegende Teil ab dem Zeitpunkt wo es die Welle "verlässt" nicht mehr beschleunigt (idealisiert), deswegen ändert sich auch die Flugrichtung nicht mehr und das Teil fliegt geradeaus weiter (idealisiert). Interessant ist dann mit welcher Beschleunigung das fliegende Teil durch das Blech gebremst wird (negativ beschleunigt vereinfacht) und die sich daraus ergebende Kraft. Die wiederum muss das Blech aushalten, sonst wird es durchschlagen und das Teil fliegt mit verringerter Geschwindigkeit weiter. Vereinfacht gibt die Deformation des Blechs vor auf welcher Wegstrecke das fliegende Teil gebremst wird und dadurch ergibt sich dann die (negative) Beschleunigung. Die Beschleunigung ergibt die Kraft und die Kraft ergibt die Deformation :emoji_wink: Ein paar Sachen gäbe es also noch zu beachten um das zumindest überschlägig zu berechnen.

Ganz grob ergibt sich für mich aber aus 3 kg, 5000 1/min und 2 mm Stahlblech die Annahme, dass ich da nicht dahinter stehen will.

Grüße,
Lukas
 

uli2003

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Generell wird das abfliegende Teil ab dem Zeitpunkt wo es die Welle "verlässt" nicht mehr beschleunigt (idealisiert),
Das ist logisch. Und bekannt ist auch, dass sich die Masse tangential weiterbewegt.
Was wiederum heißt, dass die berechneten 50kN völlig egal sind, das Teil hat eine Rotationsgeschwindigkeit von ca. 31,5 m/s, welche nicht mehr erhöht wird.
Somit berechnet sich die Aufprallenergie aus dem Quadrat der Geschwindigkeit mal die Masse geteilt durch 2.
Das macht dann etwa 1500 Joule.
Mal zum Vergleich: Eine Brenneke Jagdpatrone 16/70 hat etwa 2850 Joule.
Ich glaube nicht, dass die Teile der Welle in der Größe (Kraftverteilung) 2mm dickes Stahlblech durchschlagen.

Man möge mich korrigieren.
 

Paulisch

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Jungs mal ganz blöd gefragt. Warum nehmt Ihr das Gewicht der Welle? Die wird sich kaum verabschieden, es geht doch um abreißende Klappen!?
Mit freundlichen Grüßen
 

Johannes

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Jungs mal ganz blöd gefragt. Warum nehmt Ihr das Gewicht der Welle? Die wird sich kaum verabschieden, es geht doch um abreißende Klappen!?
Mit freundlichen Grüßen

Hallo,
also die Welle hat bei 120mm Durchmesser und 63cm Länge etwas über 50kg, da sind 3kg für die Klappe schon ziemlich knapp gerechnet.

Es grüßt Johannes
 

Holz-Christian

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Ich denke eher das nicht das Blech durchschlagen wird, sondern eher die komplette Haube,welche ja zum Messerwechsel aufgeklappt wird davon fliegt, bzw auffliegt.
Da sind eher die Scharniere und eventuellen Verschlüsse die schwächste Stelle.
 

Macchia

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denke auch nicht, dass sich die Klappe in einem Stück davon macht..
denke das wird eher wie ein Schrapnell in Einzelteile die Umgebung dekorieren mit ein paar Brocken der Tische angereichert.

In meiner ersten Lehre habe ich erlebt was ein simpler Backenfutterschlüssel von einer
Drehbank anrichten kann und der ist a) nicht so schwer und b) eine Metallerdrehbank läuft meist nicht mit den Geschwindigkeiten.
...hatte in der mehreren Meter entfernten Stahltüre (Meisterbüro) einen tiefen Eindruck hinterlassen...
Wenn da jemand seinen Kopf in der Flugbahn gehabt hätte, wäre auch ein Nichtmediziner in der Lage gewesen eine Diagnose abzugeben.
 

mj5

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Faszinierend!

Vielleicht sollten wir noch durchrechnen, ab welcher Umdrehungsgeschwindigkeit ein laengst gewerblich nicht mehr zulaessiges Maschinenteil gefährlich wird fuer den internationalen Luftverkehr? Und von welcher Sorte Stahlblech gehen wir aus?
Mir ist egal wieviele Kalorien so ein Teil hat. Ich denke, das wenn so etwas Fliegen geht, dann (bestenfalls) klingt das Sch****!

Gruesse
Mattes

Edit: Mal wieder ein "aeh" durch ein "ä " ersetzt... :emoji_slight_smile:
 

magmog

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Moin,

häufig flogen nicht nur die Klappe und das Messer,
sondern es wurden in Folge auch die Wellenlager zerstört.
So wurde die Welle als ganze zu einem Freigang veranlasst,
unter Begleitung weiterer Maschinenteilen.
Die Spanhauben waren häufig aus Blech gefertigt und einfach abnehmbar
gestaltet, um sie beim Umrüsten vom Dickten auf Abrichten leicht entfernen zu können.
Ein weiterer Begleiter auf der Entdeckungstour durch die Werkstatt,
falls nicht anstelle ein gutes Stück Abrichttisch dabei sein durfte!
 

mj5

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So wurde die Welle als ganze zu einem Freigang veranlasst, unter Begleitung weiterer Maschinenteilen.
Das erscheint mir eine sehr plausible Erklaerung fuer den Schrott, den ich mal als "Kleiner" gesehen habe!
Aehnliche Metallverfomung ist mir erst in der Lueneburger Heide, in Munster, wieder untergekommen.
 

fahe

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...es muss nicht unbedingt eine Klappmesserwelle sein, es geht noch einen Zacken "schärfer", wenn Unbedarfte etwas an Unbedarfte verticken wollen.

$_59.JPG


https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/dickenhobel-maschine-ddr/1851311696-84-3873
Geschenkt, dass er die fingerabschneidende Abrichte "Dickenhobel" nennt...:emoji_wink:
 

Frieder CW

ww-birke
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Ich denke, der Anschlag ist nur stirnseitig befestigt, sodass von der anderen Seite gearbeitet wurde, dann wär auch der Aufnahmetisch auf der rechten Seite... Wobei auf der anderen Seite auch ein Riemen läuft, in dem man sich einklemmen kann :emoji_thinking:
 
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