Als ich vor rund 45 Jahren das erste Mal in einer Schreinerwerkstatt stand (im Zivildienst), hingen die Handsägen nur noch zur Dekoration an den Wänden, genau wie die Holzhobel in den Ulmia-Werkzeugschränken.
Als ich vor ein paar Jahren wieder mit Holz anfing (ups, gerade fällt mir auf, dass aus den "paar Jahren" jetzt schon rund 15 geworden sind) , habe ich mir als erstes eine kleine Absetzsäge (Spannsäge) gebaut, weil mir die große vom Opa zu unhandlich war. Die habe ich mit einem Japan-Blatt von Feine Werkzeuge bestückt. Unglaublich, wie die geschnitten hat ... bis die ersten Zähne ausgebrochen sind. Also ein neues Blatt bestellt, lief wieder ganz toll, aber nachdem ich die Fußbodenleisten aus Buche alle zugesägt hatte, fehlten schon wieder ein paar Zähne ... Ich habe dann versuchsweise ein altes Sägeblatt von meinem Großvater an die kleinere Säge angepasst. Das ging langsamer, ganz klar, aber auch heute, nach Jahren der fleißigen Benutzung, hat sie noch alle Zähne (im Gegensatz zu mir). Wenn das Blatt stumpf wird, wird es nicht weggeschmissen, sondern geschärft. Fazit: Japansägeblätter sind toll in der Handhabung, vor allem die mit den gehärteten Zähnen - aber nachhaltig sind sie nicht. Mit Japansägenblättern mit ungehärteten Zähnen habe ich keine Erfahrungen.
Inzwischen sind noch 4 Rückensägen dazugekommen, alle vom Flohmarkt: Zwei Zinkensägen mit unterschiedlichen Blattdicken, für die ich neue Griffe aus Kirsche gemacht habe, und zwei Zapfensägen (deutsch für Tennon-saw) in zwei Größen. Dazu zwei Schränkzangen, eine optimiert für die feine Bezahnung der Zinkensägen, die andere für die gröberen Bezahnungen und eine Handvoll Feilen, eine selbstgebaute Spannvorrichtung zum Schärfen. Nach ein paar Experimenten bin ich ebenfalls bei Herrn Frid gelandet: Eine Crosscut-Bezahnung sollte sehr präzise gefeilt sein, sonst hast du keine richtige Freude dran. Und man kann mit ihr nicht vernünftig im Langholz schneiden. Eine normale Bezahnung ist einfacher herzustellen, hat den Vorteil, dass beim Sägen beides gut geht (quer und längs). Der einzige Nachteil: quer dauert etwas länger - aber wer mit Handsägen arbeitet, hats eh nicht so eilig.